Hallo alle zusammen, man könnte fast meinen im Forum ist "Bandsägezeit".
Samstagabend (11.02.2006)war es so weit --- meine für mich neue, wenig gebrauchte Bandsäge Bäuerle BS 630 stand in meiner Werkstatt (Baujahr G, kann mir das jemand in Arabische Jahreszahlen übersetzen). Eines vorweg, wer keinen ebenen Zugang zu seiner Werkstatt hat, sollte gut Frühstücken, und zwar im Kreise seiner starken Freunde. Ich schätze die Maschine auf über 800kg - mit einem guten Hubwagen, Speditionslaster mit 1to Hebebühne, kein Problem.
Der Tisch und der Motor wiegen bestimmt so viel zusammen, wie die meisten mittleren Bandsägen komplett. So ist auch der Seitenanschlag ein großes Stück Eisen und die Führung eine Vierkant-Eisen-Reling (20 x 60mm 300 und 600mm lang), die mit "Dagegen drücken" garantiert nicht nachgibt. Gestartet wird die Säge über Sternschaltung, um dann in Dreieckschaltung mit 3KW (4PS) ihre Arbeit zu verrichten. Die Säge läuft ruhig und gleichmäßig, wie ein Schweizer Uhrwerk und nach dem Ausschalten kann man noch einige Zeit mit ihr arbeiten (sägt noch gut 2 bis 3 Stück Backholz)- eine Stromumkehrung im Schalter zwingt sie aber bei Bedarf sofort zum Halt und Rückwärtslauf. Nach zwei Stunden intensivem Holzsägen, war am Motor keine nennenswerte Wärmeentwicklung zu erfühlen - dieser Motor (400mm tief, 250mm Durchmesser) könnte bequem eine Kinderreitschule auf der Kirmes betreiben. Die Führungen sind APA-Führungen mit Schmiernippeln - der wenige Kunststoff sind die runden Köpfe am Ende der Höhenverstellung der oberen Bandführung, der Schalterknopf und der elektrische 400V Anschluss (hier wurde eine moderne Spannungshaltungssicherung mit Phasenumschaltsteckdose angebaut bei Stromabschaltung und Wiederanschaltung läuft die Säge nicht wieder an die Maschine stand in einer Lehrwerkstätte eines Betriebes technisch und elektrisch topp gepflegt der Lack hat halt mit den Jahren gelitten).
Wo man hinschaut schweres, massives Metall. Die Bandspannung erfolgt von unten, wobei die ganze Laufrolle über eine schwere Trapezführung (300 x 200mm, 20mm stark, Verstellrad 200mm x 25mm Rand) verstellt wird; die Höhenverstellung der oberen Bandführung erfolgt über eine verzahnte 40mm Vierkantsäule. Die Tischgröße beträgt 750mm und 650mm in der Tiefe, ca. 12mm stark, zusätzlich durch Rippen auf der Unterseite verstärkt, Schnittbreite ca. 600mm, Schnitthöhe ca. 350mm, Rollendurchmesser 630mm (Antriebsrad Gummi beschichtet, Laufrad Oben 5mm Kork beschichtet, Bandlänge ca. 4500 mm, Bandbreite von 6mm - 40mm, Absaugstutzen 100 mm, der Tisch ist schwenkbar und über ein Zahngelenk auf 45° (laut Skala - ich habe es noch nicht probiert) verstellbar.
Deutsche Wertarbeit in allen Teilen. Normalerweise mag ich diese Standartaussagen nicht, aber hier treffen sie wirklich zu - wer den Platz hat und ein stabiles Fundament, sollte sich bei Neuanschaffungen fürs Leben ruhig mal die Veteranen anschauen - es lohnt sich nicht für umsonst kaufen kleinere Schreinereien die alten Maschinen aus Insolvenzen ab.
Ach ja, die Frage des Geldes, die sicher kommt - ich habe für die Bandsäge 1000 gezahlt zwei frisch geschärfte Bänder ein 20mm (20mm waren auch drauf)und ein 25mm Uddeholm waren als Zugabe noch dabei.
Danke auch an Heinz Kremers für die Ratschläge zur Abholung und Heinz Roesch für das Einstellen des Bildes auf seinem Server.
