Kappsäge - Wer kennt die E-B KGS 255?

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Gerhard
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Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Kappsäge - Wer kennt die E-B KGS 255?

Beitrag von Gerhard »


Hallo zusammen,

ich brauche eine Kappsäge mit mindestens 200mm Schnittbreite. In zwei Zimmern sollen Paneelen an die Decke und nächstes Jahr ist die Terasse fällig.

Nun sind das alles keine Arbeiten, die unglaubliche Präzision erfordern.

Also habe ich mir erstmal die Billig-Klasse angeschaut. Naja. Dazu weiter unten mehr. Ich kann sowas einfach nicht mehr kaufen. Obwohl es für den gedachten Einsatzzweck vermutlich reichen würde.

Die nächstgünstigere Alternative zu den Chinamaschinen ist eine Elektra-Beckum KGS 255. Die Säge macht einen sehr guten Eindruck. O.K., sie hat nicht neben einer Makita sondern eben neben einer Güde gestanden. Aber trozdem. Scheint alles sehr exakt zu sein. Wenig Spiel, leichtgängige Zugeinrichtung, keine sichtbaren Gußfehler (sollte selbstverständlich sein, aber bei den Chinamaschinen eben nicht). Starr wo es starr sein soll und leichtgängig wo es leicht gehen soll. Kennt jemand von Euch diese Maschine? Würde mich sehr interessieren.

Jetzt noch was zu China: Ich hatte mir in drei unterschiedlichen Baumärkten die China (im Falle Rexon glaube ich Korea, aber da gab es nur ein Riesenteil) Maschinen angeschaut. Mit der gesuchten Schnittbreite gab es:
- Alpha-Tools mit 250´er Blatt für 150 Euro
- Güde mit 250´er Blatt für ca. 140 Euro
- Einhell mit 250´er Blatt für 100 Euro (Angebot) bzw. 139 Euro. Allerdings war die Zugfunktion hier mit nur einer Führungsstange realisiert. Hat ziemlich geruckelt.
- Güde mit 210´er Blatt (Rein von den Daten die Entsprechung zur E-B) für 88 Euronen.

Die Güde habe ich mir näher angeschaut. Ein sehr zierlich anmutendes Sägeblatt, Gußqualität unter aller S..., ratternde Auszugfunktion, Spiel in den Gelenken und Anschlägen. Mit einem ordentlichen Blatt ließen sich damit sicher die Paneele schneiden. Aber ich konnte es einfach nicht. Irgendwie hatte ich in den letzten Jahren zu oft gutes Werkzeug in der Hand. Ich kann sowas nicht kaufen. Ich wollte, hab es aber nicht über mich gebracht.

Jetzt noch eine kleine Geschichte aus einem der Baumärkte:
Verkäufer zu Kappsägeninteressen: Naja, Einhell ist halt immer noch Einhell und Güde ist Güde
Ich (über den Sinn dieser Aussage grübelnd): Wie meinen Sie denn das?
Verkäufer: Einhell kommt halt aus China und Güde wird immernoch in Deutschland gemacht.

Ihr könnte euch denken wie sich die Konversation weiter entwickelt hat.
Warum erzählt der gute Mann auch so einen Müll....

Viele Grüße,
Gerhard

Nochwas: Wer eine gute Kappsäge mit 200mm Schnittbreite kennt, die günstiger als die E-B ist (wird so um 300 Euro angeboten): Bin für jeden Hinweis dankbar.
Viel Hoffnung ist da aber wohl eher nicht.



Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Kappsäge - Wer kennt die E-B KGS 255?

Beitrag von Dietrich »


Hallo Gerhard,

meinen Glückwunsch für Deine Standhaftigkeit, der Chinamaschine widerstanden zu haben!

Die E-B 255 kenne ich auch nur von der Messe, der Auszug macht einen soliden Eindruck, die Bauart erinnert an die KGS 1670, halt mit weniger Schnittbreite.
Frag einfach ungeniert bei E-B nach ob die 255 in Meppen gebaut wird, ist dies der Fall, sollte dies ein Anhaltspunkt dafür sein, das sie ihren Preis wert ist. Denn die bekannten, in Meppen gefertigten KGS-Maschinen, vom Typ 300, 335, 303 und 305, zählen zu den gefragtesten Geräten am Markt, obwohl alle nicht billig sind.

Nächst teurere Geräte wären die klassische E-B Kappsäge mit fast 20jähriger Bauzeit und Aluminiumrippenmotor, die 300er bzw 335er (mit Absaugung), die wohl um 500€ zu bekommen wäre. Hi und da gibt es auch noch Restbestände der KGS 1670 von Metabo, die schon 1,5 Jahre nicht mehr produziert wird, und deshalb von knapp 800€ auf um 500€ herabgesetzt wurde.

Gruß Dietrich



MarkusS
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Re: Kappsäge - Wer kennt die E-B KGS 255?

Beitrag von MarkusS »


Ich bin seit rund zwei Jahren Eigentümer einer EB KGS 255.

Ursprünglich habe ich die Maschine gekauft weil ein grösserer Hausumbau anstand, da hat die Maschine auch sehr gute Dienste geleistet, u.a. beim zusägen von gut 120 m2 Deckenpaneelen. Zwischenzeitlich wurde die Maschine auch bei der Montage von Brüstungskanälen aus PVC, Aluminium und Stahlblech eingesetzt.

Pro:
Die Präzision ist sehr gut. Der Auszug läuft absolut sauber und spielfrei. Die Winkelverstellungen von Tisch und Sägeblatt sind sehr präzise. Mit der Sägeblatt-Arretierung ist ein Sägeblattwechsel leicht möglich, der für den Sägeblattwechsel erforderliche INBUS kann an der Maschine festgeclipst werden, verlieren kann man den dabei nicht.

Contra:
Das Sägeblatt kann nur nach links geneigt werden, wenn man in der anderen Richtung einen Winkel schneiden will muss man das Werkstück drehen. Die Pendelhaube schwenkt seit einiger Zeit nicht mehr in die Ausgangsposition zurück, gelegentlich bleibt die Pendelhaube beim Zurückschwenken auf halbem Weg stehen. An der Pendelhaube sind vorne zwei kleine Rollen die dafür sorgen sollen dass die Pendelhaube übers Werkstück "rollt". Das funktioniert nur eingeschränkt, bei dicken Werkstücken neigt die Pendelhaube dazu, am Werkstück einzuhaken.

Alles in Allem würde ich mir die KGS 255 wieder kaufen.

Allerdings würde ich auch die KGS 305 in Betracht ziehen, eine grössere Säge als die KGS 255 habe ich mir öfters gewünscht.

Gruss
Markus

Jürgen z.H.

Re: Kappsäge - Wer kennt die E-B KGS 255?

Beitrag von Jürgen z.H. »


Eine Empfehlung kann ich nicht abgeben. Zu der EB KGS 255 kann ich auch nichts beitragen. Ich habe hier schon mal etwas zur KGS 301 geschrieben, die ich habe. Die Maschine sägt toll. Mich stört die Mechanik für die Sägeblattabdeckung und die Winkelverstellung, die sehr schwergängig und unpräzise ist. Das Untergestell scheint mit der KGS 255 identisch zu sein. Zumindest bei der 301 sind bei genauem Hinsehen unter der Abdeckung Teile aus Kunststoff in enttäuschender Qualität verbaut. Man braucht noch einiges an Zubehör, was die Maschine erheblich verteuert.

Wie gesagt die 255 kenne ich nicht, aber ich empfehle Dir die Maschine genau anzuschauen. Meine Maschine hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck.

Tschüß Jürgen

Gerhard
Beiträge: 2465
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Re: Kappsäge - Wer kennt die E-B KGS 255?

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

ich werde mir die Säge nochmal genau anschauen. Insbesonder die Sägeblattabdeckung scheint ja ein Problem zu sein.

Die Paneelen für die erste Decke kann ich zur Not auch mit einem Hohl-/Dachzahnblatt auf der Kreissäge schneiden. Habe ich schon ausgerechnet: Wenn ich sehr genau arbeite muß ich nur mit 18 Brettern vom Eßzimmer in die Werkstatt laufen.

Für alles Weitere muß dann auf jeden Fall eine Entscheidung für die ein oder andere Kappsäge fallen.

Die Säge ist schon eindeutig ein Einsteigermodell. Aber immerhin nach Liste etwa 5 mal so teuer wie das Güde Pendant. Oder - realistischer gerechnet (Neues Blatt für Güde, echter Preis für die E-B) etwa doppelt so teuer.

Für ein Werkzeug, das eigentlich nicht auf meiner Wunschliste steht...
Ich muß mal noch ein bißchen drüber schlafen,
Gerhard

MarkusS
Beiträge: 95
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Re: Kappsäge - Wer kennt die E-B KGS 255?

Beitrag von MarkusS »


Wenn Du nicht schon was passendes im Fundus hast kannst Du auch für die KGS 255 noch ein Sägeblatt einplanen. Das 20er Wechselzahn dass EB mit in die Schachtel packt taugt nicht für feine Schnitte da es permanent kleine Ausrisse gibt (quer zum Schnitt entlang der Faser, ca. 1,5 cm lang). Ich habe weiss gewachste Paneele verwendet, da sieht das besch**sen aus und ist auch mit der Schattenfuge nicht mehr reparabel.

Lässt sich auch an anderem Holz beobachten, z.B. gehobelte Bretter aus Fichte oder Tanne. Bei Buche reisst es auch aus, allerdings nicht so lang.

Ich habe mir noch ein 52er Blatt für die KGS 255 zugelegt - damit könnte man den Preis der kleinen Güde glatt verdoppeln :(

Vielleicht wäre das eine Alternative http://www.mietprofi.de/html/renovieren.php?artikelnr=603145000 wenn es nur um die Decken in zwei Räumen geht.

Gruss
Markus

Josef

Re: Kappsäge - Wer kennt die E-B KGS 255?

Beitrag von Josef »


Hallo zusammen

ich besitze die KGS 255 seit November letzten Jahres.
Zuerst habe ich sie mir im Fachgeschäft angesehen und für gut befunden.
Muss dabei sagen, bin nur Heimwerker und kein Profi.
Im Fachhandel sollte sie 399 Euro kosten.
Ich habe sie dann ##### für 299 Euro bekommen.
Ein zweites Sägeblatt mit 40 Zähnen inklusive, plus 3 Jahre.
Bisher bin zufrieden mit der Säge, nur die Staubabsaugung könnte besser sein.

MfG Josef

Jürgen z.H.

Re: Kappsäge - Wer kennt die E-B KGS 255?

Beitrag von Jürgen z.H. »


Stimmt das Sägeblatt habe ich auch gleich gewechselt. Mein Händler war aber so nett das Originalblatt zurückzunehmen. Die KGS nutze ich mehr als die TKS, also bestimmt ein Werkzeug, dessen Anschaffung du nicht bereuen wirst.

Tschüß Jürgen

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kappsäge - Wer kennt die E-B KGS 255?

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #16901]
Hallo, Gerhard,

da ich mich kürzlich ebenfalls mit Kapp- und Gehrungssägen auseinandergesetzt habe, möchte ich hiermit einen kleinen Beitrag zu dieser Diskussion leisten.

1) Es lohnt sich, die Sägen, die man in Erwägung zieht, möglichst nebeneinander in Natura zu begutachten. Nur so hat man meiner Meinung nach eine Chance, Unterschiede, die im ersten Moment nicht auffällig, bei der Benutzung aber von Bedeutung sind, festzustellen.
2) Ich finde es hilfreich, einen Blick in die Bedienungsanleitung zu werfen. Die Qualität der Anleitung würde ich bestenfalls am Rande in meine Entscheidung einbeziehen, aber das Prozedere, wie beispielsweise die Säge zu justieren ist, lässt sich ganz gut beurteilen.
3) Keine Vorteile ohne Nachteile: Meiner Ansicht nach gibt es die perfekte KGS nicht. Das Modell mit der einfachen Drehtellerverstellung besticht nicht unbedingt durch einen unkomplizierten Sägeblattwechsel. Bei der Säge mit dem bedienungsfreundlichem Blattwechsel muss man zur Arretierung des Drehtellers hinter den Anschlag greifen. Etc.
4) Aufgrund der im vorigen Absatz geschilderten Umstände halte ich es für sinnvoll, zumindest im Kopf eine Art Anforderungsprofil zu erstellen und individuelle Gewichtungen zu treffen. Mir persönlich sind eine komfortable Drehtellerverstellung und eine große Auflagefläche beispielsweise wichtiger als Drehzahlregulierung und einfacher Sägeblattwechsel, da ich den Drehteller entschieden öfter bewege, als ich ein Blatt wechsle.
5) Zubehör:
Die verschiedenen Sägen (auch die von Markenherstellern) werden mit Sägeblättern recht unterschiedlicher Ausführung geliefert. Bei einer Säge wird standardmäßig ein HW 24 Z, bei einer anderen ein HW 60 Z Blatt mitgeliefert. Dies sollte man auf jeden Fall berücksichtigen, zumal KGS-Sägeblätter meinen Informationen nach nicht gerade billig sind.
Eine Säge, für die keine Werkstückspanneinrichtung lieferbar ist, würde ich eher nicht kaufen. Bei manchen Typen wird die Spanneinrichtung mitgeliefert.
Wenn man die Säge nur vorübergehend zum Arbeiten aufstellen möchte und nicht über ein ausgeklügeltes Anschlag- und Auflagesystem verfügt, können einsteckbare Tischverbreiterungen praktisch sein. Ggf. solltest du dich erkundigen, ob sie für die von dir in die nähere Auswahl gezogenen Maschinen lieferbar, oder sogar in der Grundausstattung enthalten sind.
Wenn andere Zubehörteile (Untergestell, Anschläge etc.) für dich von Interesse sind, solltest du das natürlich berücksichtigen. Manche Dinge (wie angeblich das große Untergestell von Dewalt) sollen auch mit den Sägen anderer Hersteller kompatibel sein.
6) Genauigkeit: Es ist davon auszugehen, dass die (etwa gleich teuren) Sägen der namhaften Marken auch hinsichtlich Genauigkeit auf vergleichbarem Niveau liegen. Mir ist kein Anbieter von Kappsägen (bezogen auf die Art von Kappsägen, von der die Rede ist) bekannt, der die Genauigkeit seiner Sägen garantiert. Damit will ich nicht ausdrücken, dass es sich bei den auf dem Markt befindlichen Sägen um unpräzise Werkzeuge handelt. Für besonders anspruchsvolle Arbeiten – z. B. Herstellung von Bilderrahmen im größeren Umfang – würde ich allerdings spezielle Sägen (beispielsweise von Omga) in Erwägung ziehen. Sollte man ausgesprochen große Werkstücke mit hoher Genauigkeit sägen wollen, wäre vermutlich eine Maschine vom Schlage einer Graule eine Überlegung wert.
7) Da Kappsägen sichtlich als vielseitige und häufig benutzte Sägen, sofern sie soz. einsatzbereit in der Werkstatt stehen, angesehen werden, ist es unter Umständen ratsam, das Budget nicht zu knapp anzusetzen.

Hoffentlich konnte ich dir ein wenig helfen.

Herzliche Grüße

Christian, der sich schließlich für die Makita LS 1013 entschieden hat.



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Kappsäge - Wer kennt die E-B KGS 255?

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #16907]
Hallo Josef,

wie ist denn die Schnittqualität mit dem 2. Blatt?

Ich habe jetzt ein paar Tage Kataloge und Internetseiten studiert. Ich habe die 255 mit 2. Blatt für etwa 280 Euro inc. Versand und zweitem Blatt gesehen. Danach gibt es nochmal einen Sprung zur nächstbesseren Klasse.
In der Preisregion um 300 Euro scheint die KGS 255 so ziemlich die einzigste Maschine zu sein. Alle anderen Maschinen von Markenherstellern haben entweder keine Zugfunktion und sind damit für die 200´er Paneelen nicht zu gebrauchen oder sind nochmal deutlich teuer.

Viele Grüße,
Gerhard

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