Einlegeplatte Frästisch

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LarsAC
Beiträge: 85
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Einlegeplatte Frästisch

Beitrag von LarsAC »


Hallo zusammen,

überlege mir den Selbstbau eines Frästisches. Etwas unklar ist mir noch die Fertigung der Einlegeplatte (soll Alu werden).

1) Reicht es, die Einlegeplatte nur aufzulegen (Fräse hängt ja dran) oder sollte man die besser festschrauben/-klemmen?

2) Wenn man sich Einlegeringe aus Acryl oder so baut (um den Fräsdurchmesser anzupassen), kann man diese auch einfach in eine vertiefte Planfläche einlegen? Oder rappeln die sich aus der Einlegeplatte raus? Eigentlich müsste ja der Längenanschlag darüberliegen (oder Denkfehler?).

Danke für Hilfe,
Lars



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Einlegeplatte Frästisch

Beitrag von Gerhard »


Hallo Lars,
zu 1: Nein, es reicht nicht. Festschrauben ist ein Muß. Alternativ kannst Du sehr starke Magnete verwenden.
zu 2: Wenn Du eine Art Bajonettverschluß hinbekommst, wäre das vermutlich das beste. Auch da hätte ich Bedenken beim einfachen Einlegen der Ringe.
Und die Ringe müssen wirklich sehr genau mit der Platte abschließen. Denk nochmal kurz darüber nach, ob sich der Aufwand für den Selbstbau wirklich lohnt.

Und als allgemeine Ermahnung: Bei selbstgebauten Frästischen Nullspannungsschalter nicht vergessen. Es lohnt sich!

Viele Grüße,
Gerhard

Uwe Behle
Beiträge: 266
Registriert: Fr 22. Sep 2017, 12:12
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Re: Einlegeplatte Frästisch

Beitrag von Uwe Behle »


Hallo Lars und Gerhard,

ich kann das nur bestätigen. Ich habe mal einen Einlegering aus 5mm starkem PVC hergestellt, um das große Loch (70mm Durchmesser) in meiner Tischfräse etwas zu verkleinern. Ich wollte mit dem Werkstück näher an meine kleinen Schaftfräser heran.
Leider war die Klemmung nicht stark genug. Der Ring wurde angelupft, vom Fräser erfaßt und übrig blieb nur noch ein lautes Geräusch vom Auftreffen der PVC-Fragmente auf den Stahlrotor meiner Absaugung.

Starke Magnete (seltene Erden) könnten klappen. Das Problem ist nur, wenn es nicht klappt, fliegen Dir die Magnete evtl. in den Fräser. Das funkt gewaltig und sorgt beim Fräserhersteller für Umsatz. Gefährlich ist es allemal.

Gruß,

Uwe

Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Einlegeplatte Frästisch

Beitrag von Gerhard »


Hallo Uwe,

die Sache mit den "rare earth magnets" kene ich - nicht aus persönlicher Anschauung - von Veritas. Da könnte man diese Magnet auch beziehen. Diesen Magneten werden geradezu unglaubliche Kräfe zugeschrieben.

Ich verwende eine Trend Einlegeplatte, an allen vier Ecken ordentlich verschraubt. Vorher hatte ich was selbstgebautes aus MDF. Da habe ich allerdings einiges an Fräshöhe verloren.

Wie auch immer: Es sollte nichts lose sein. Im Idealfall passiert nichts, aber Du kannst Dich erschrecken und dann wird´s erst richtig gefährlich.

Viele Grüße,
Gerhard

LarsAC
Beiträge: 85
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Einlegeplatte Frästisch

Beitrag von LarsAC »

[In Antwort auf #16857]
Hallo,

Danke schonmal für die Tipps. Mir selbst scheint festschrauben auch vertrauenserweckender, aber oft liest man von nur eingelegten Platten.

Ich kenne den Preis für Guido's Einlegeplatte nicht, aber bei Betrachtung des Preises der Platte von Sauter (Trend?) finde ich den Selbstbau schon verlockend.

Eine Alu-Platte von Schaeffer kostet als Einzelanfertigung um die 20 EUR und Reduzierstücke aus Acryl sollten sich gut selber herstellen lassen. Wenn man einen lokalen Metallhersteller mit Kaffeekasse aufsucht geht es vermutlich noch billiger. Ich strebe ja keine Serienfertigung an...

Lars


reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Einlegeplatte Frästisch

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #16860]
hallo

wo sollen die Magnete halten? Am Aluminium tun sie es sicher nicht.

Gruss
reinhold

Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Einlegeplatte Frästisch

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo
Ich bin ja im Moment dabei, mir einen Frästisch zu bauen, ich habe mir Aluplatten 5mm stark besorgt ( im Internet ) und die verschraube ich mit 4 6mm Schrauben. Da ich eine Fräse mit 12mm Spannzange verwende, will ich alle Verbindungen stabil auslegen.
Gruß Franz

Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Einlegeplatte Frästisch

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #16863]
Hallo Lars!

Was die Vorposter gesagt haben kann ich nur unterstreichen, die Platte und auch die Einlegeringe sollten unbedingt festgeschraubt werden.

Ich verwende in meinen Kursen, nachdem die grüne Stahlplatte von Trend nicht mehr lieferbar ist, einen eigenen Entwurf einer Einlegeplatte aus eloxiertem Aluminium, die mir von einem Autozulieferer in kleinen Stückzahlen angefertigt werden.

Die Platte ist 6 mm dick und ist im Gegensatz zu den meisten Platten nicht rechteckig oder quadratisch, sondern rund (Durchmesser 220 mm). Das hat zwei ganz große Vorteile:

1. Eine runde Platte lässt sich ganz einfach mit einer Zirkeleinrichtung einlassen, so dass der Bau einer Schablone zum Einlassen einer rechteckigen Platte nicht mehr nötig ist.

2. Die Platte lässt sich in der Aussparung drehen und somit jederzeit auch nur um wenige Millimeter nachjustieren - beispielsweise wenn man eine andere Fräse einbauen möchte und evtl. etwas drehen muss. Dies ist bei einer rechteckigen Platte nur um 180 Grad möglich.

In der Mitte der Platte befindet sich ein Falz, in den ein Kunststoffring eingelegt und mit vier kleinen Schrauben gesichert wird. Das ist wesentlich besser als etwas nur einzuklipsen, wie z.B. bei der schwarzen Trend-Platte aus Kunststoff. Wenn die Kante zum Einklipsen auch nur ein bisschen verharzt ist, lässt sich der Ring nur nach sorgfältigem Säubern flächenbündig einklicken. Ein weiterer Nachteil ist die 10 mm Stärke der Kunststoffplatte, die die Fräshöhe verringert.

Ich selbst habe die schwarze Platte in einem meiner Tische eingebaut und bin ehrlich gesagt nicht zufrieden damit - vor allen Dingen zu dem Preis!

Eine wirklich gute Platte ist die blaue Aluplatte von Rockler (www.rockler.com), ich habe mir von einem Freund eine Platte aus den USA mitbringen lassen und das Teil ist von der Verarbeitung her wirklich klasse - hat aber für mich nur einen Haken: sie ist nicht rund!

Gruß Guido



LarsAC
Beiträge: 85
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Einlegeplatte Frästisch

Beitrag von LarsAC »


Hallo Guido,

ich hatte natürlich drauf gehofft, dass Du Dich als "Frästischpapst" in die Diskussion einmischt. Von Deiner neuen, runden Platte hatte ich schon in anderen Postings gelesen (in Verbindung mit der Fräse MFT) -- ich habe einen ganzen Nachmittag die Suchmaschine zum Thema gequält...

Die Platten (sowie Fences und Lifts) der amerikanischen Hersteller habe ich schon im Internet bewundert, finde sie aber doch etwas zu teuer und letztlich will ich ja was selber bauen.

Wenn Du noch Platten vorrätig hast könntest Du mich ja mal per Mail kontaktieren.

Lars



Rolf Richard
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Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Einlegeplatte Frästisch

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #16863]
Hallo Lars,

bei meiner Fräs"einrichtung" bin ich einen etwas anderen Weg gegangen, weil mich das Ständige An- und Abschrauben der Fräse und der Platte schlichweg genervt hat, wenn die Fräse mal wieder von Hand benutzt werden sollte. Ich hab die Grundform der Fräse auf Multiplex aufgezeichnet und exakt ausgearbeitet, so dass die Fräse sozusagen drin steht. Diese Multiplexplatte (alu wäre natürlich auch möglich!) hab ich von unten fest am Frästisch montiert. So kann die Fräse seitwärts nicht weg.

Wie aber bleibt sie hängen? Relativ einfach - rechts und links gibts Lagerböcke mit Klemmschrauben (Flügelmuttern), da gehen die Stangen für den Führungsschlitten der Fräse rein. Die sind ja auch auf der Fräsengrundplatte mit Flügelschrauben gesichert.

Flügelschrauben lösen, Stangen zur Seite ziehen und die Fräse ist frei. Rein gehts genauso schnell (30 Sekunden).

Gruss

Rolf

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