Schlitz und Zapfenverbindungen

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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Hans Werner

Schlitz und Zapfenverbindungen

Beitrag von Hans Werner »


Hallo an das Forum

mit großem Interesse lese ich hier dieses ( für mich neues ) Forum und habe ein Frage an die Holzprofis.

Ich bin auf der Suche nach einer guten Maschine, die in der Lage ist Schlitz und Zapfenverbindungen in und auszufräsen.

Es geht sich um Schlitze und Zapfen für Teakholz Stühle, Bänke und Tische.

Ich war bei meinen Freunden in Indonesien und habe gesehen wie man so etwas mit der Hand macht. Die genauigkeit und Präzision haben mir jedoch die Tränen in die Augen getrieben.

Über Anregungen, Links und Tips würde ich mich sehr freuen da ich auf dem Gebiet nicht bewandert bin, und mich in diese neue Materie eindenken/lesen/basteln werde.

Besten Dank

Hans-Werner



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schlitz und Zapfenverbindungen

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

also am besten geht das mit einer Tischfräse und Schlitzscheibe. Dazu benötigt man aber auch einen Schiebetisch an der Tischfräse. Dies ist die beste, aber auch teuerste Methode und auch für große Querschnitte geeignet.

Die nächste Methode wäre eine Tischkreissäge mit entsprechender Vorrichtung, die man sich auch schnell selbst machen kann. Hier ist man zwar im Querschnitt nicht begrenzt, wohl aber in der Länge, da sie Raumhöhe die maximale Länge der Teile vorgibt.

Für kleine Querschnitte kann man eine Oberfräse nehmen. Dies ist aber bei weitem nicht so rationell, wie die beiden zuvor genannten Methoden.

Eine Bandsäge würde zwar auch gehen, ist aber nicht ganz so Präzise, wie Fräse und Tischkreissäge. Kommt natürlich auch auf die Säge und den Bediener an.

Für etwas grobere Arbeiten könnte man auch einen Kettenstemmer nehmen, aber das ist eher was für den Zimmerer.

Entscheident sind also, der Querschnitt, die Länge und die finanziellen Mittel.

Gruß

Heiko



Jürgen z.H.

Re: Schlitz und Zapfenverbindungen

Beitrag von Jürgen z.H. »


Hallo Hans-Werner,

willkommen im Forum. Ich mache Schlitz und Zapfen mit der Oberfräse und selbstgebauten Vorrichtungen. Ein spezielles Gerät gibt es hier. Das kenne ich auch nur von dieser Webseite. Ich meine dass sich im Forum schon mal jemand dazu geäußert hat. Versuchs mal mit der Suchfunktion.

http://www.leigh.de/fmt-index.htm

Tschüß Jürgen



Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Schlitz und Zapfenverbindungen *MIT BILD*

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Ich möchte Euch zeigen wie man früher zapfte, wenn ich recht informiert bin, ist das arbeiten mit Wanknuteinrichtungen nicht mehr erlaubt.

Zu meiner Kity gehört eine Wanknutscheibe, die bewirkt, dass das Sägeblatt praktisch gewollt flattert, den Ausschlag kann man einstellen, dazu muss ich auch die Einlage auf dem Tisch wechseln, mit größerem Schlitz.
An meinen Anschlagwinkel wird das im ersten Bild querliegende Brett aus Leimholz geschraubt, so, dass ich es nach beiden Seiten mit einer Einstellschraube kontroliert einstellen kann (ist auf der Rückseite)
Ich stelle zuerst das wanken des Sägeplattes auf mein gewünschtes Maß, stelle das Sägeblatt in der Höhe auf Brettdicke, schneide an einem Abfallholz einen Schlitz und stelle an der vorhin erwähnten Stellschraube den Abstand des ersten Schlitzes zu dem im ersten Bild unten erkennbaren Stahlstift so ein , das er dem Schlitzmaß entspricht.
Dann geht es ratz-fatz, die seitlichen Bretter einer Schublate sind fertig.
Beim rückwertigen Brett gehe ich hin, wie auf dem zweiten Bild zu sehen ist, stelle eins der seitlichen Bretter so, dass ein Zapfen zwischen Stahlstift und zweiten Brett steht, dies ist dann mein Anschlag für das zweite Brett, schneide den ersten Schlitz am zweiten Brett, nehme das erste Brett weg und weiter geht's. So wird erreicht, dass der Versatz zwischen beiden Brettarten gegeben ist.

Ratsam ist es das querliegende Brett immer wieder zu erneuern, so gibt es keine Ausrisse auf der Rückseite, ich bereite sie immer so vor, dass ich alle 4 Enden benutzen kann (man sieht die Ausspahrungen an dem Brett).

Das Ganze geht sehr rasch.

Gruß Franz





Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Schlitz und Zapfenverbindungen *MIT BILD*

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Um sicher zu gehen, dass nicht die Meinung aufkommt, der Franz zeigt uns Dinge, die den Fingern gefährlich wird, zeige ich auch die Rückseite meiner Zapfeinrichtung. Man erkennt links die Einstellmöglichkeit zum Schlitzabstand, den Schutz (in rot) vor dem durchtauchenden Sägeblatt und man erkennt meine Vorbereitungen zum umrüsten des Anschlagbrettes.

Ich überlege schon länger, mir einen verstellbaren Schlitznutfräser zu ersteigern, damit könnte ich die umstrittene Wanknuteinrichtung an den Nagel hängen. Die Abmessungen sind durchaus im grünen Bereich.

Natürlich kann sich eine so hergestellte Verzapfung nicht mit den schönen, zum teil von Hand hergstellten Zapverbindungen messen, aber an einer Schublade die zeitlebens im verborgenen hin und her geschoben wird, ist dies allemal eine gute Verbindung und ich glaube sagen zu können, wenn überhaupt schneller geht es kaum.

Gruß Franz



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