Wechsel- und Drehstrom

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Christoph Nowag
Beiträge: 838
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Wechsel- und Drehstrom

Beitrag von Christoph Nowag »


Hallo Ihr Lieben,

wahrscheinlich werde ich heute noch zu meinem Händler fahren und eine ADH bestellen. Jetzt kam schon verschiedentlich, und gerade noch einmal von Edi Kottmair persönlich, der Hinweis, ich solle Dreeeeehhhhhhhhstrom nehmen. Problem: In meiner Werkstatt gibt es keinen, und die Garage, die wahrscheinlich in einigen Monaten mein 'Zuhause' sein wird, auch nicht. Und wo ich mittelfristig lande ist ganz zweifelhaft.

Das Drehmoment ist bei der Wechselstromvariante geringer. Aber ist es arg leistungshemmend oder kann man, unter Anbetracht der Flexibilität, damit leben?

Ach ja: Es soll die Scheppach 260 ci werden.

Viele Grüße
Christoph

Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Wechsel- und Drehstrom

Beitrag von Till »


Ich würde erst mal untersuchen mit welchem aufwand sich eine drehstromdose legen lässt. Meist sind Häuser doch wohl dreiphasig angeschlossen.

Drehmoment hat man nie genug, und falls man wählen kann ist es auch bei Drehstrommaschinen oft sinnvoll eine stärkere Motorisierung als Standart zu wählen.

Dieter M.

Re: Wechsel- und Drehstrom

Beitrag von Dieter M. »


Hallo Christoph,

Wenn Du mit ADH eine Abricht - & Dickenhobelmaschine meinst, kann ich Dir aus eigener Erfahrung ( Metabo Magnum ADH ) folgendes mitteilen:Für alle "normalen" Hobel-Arbeiten reicht die Wechselstromvariante im Regelfall aus.
Willst Du einen Kirchen-Dachstuhl neu aufbauen, und dem entsprechend stark dimensionierte Balken bearbeiten, wäre eine Kraftstrom-Variante wohl angebrachter, allerdings sollte diese dann auch etwas größer dimensioniert sein als die 260 ci.

Ich arbeite in meiner kleinen W-statt nun schon das 13.Jahr mit dem Manko des nicht vorhandenen Drehstrom-Anschlusses - es geht problemlos.
Mann sollte sich allerdings schon für Drehstrom-Maschinen entscheiden, w e n n ein solcher Anschluß vorhanden ist.

Grüße

Dieter M.

Armin Dreier
Beiträge: 242
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: Wechsel- und Drehstrom

Beitrag von Armin Dreier »


Ein Lichtstrom Motor hat eben den ganz klar schlechteren Wirkunsgrad bei gleicher Leistungsaufnahme. Ein 3 KW Drehstrommotor (Leistungsabgabe) ist eben etwas anderen als 3 KW Lichtstrommotor (Aufnahme/Leistungsabgabe 2 KW).
Dazu kommt eine wesentlich geringere Lebensdauer und nicht zuletzt: die Dinger sind wartungsfreudig (Kohlen austauschen).
Ach ja, einen hab' ich noch: Lichtstrommotoren sind, besonders bei Stationärmaschinen, einiges teurer als ihre Kollegen aus dem Drehstrom Lager.

Deine Frage müsste also lauten: wie bekomme ich Drehstrom in meine Garage?

Im Bereich Stationärmaschinen also lauter Nachteile gegenüber Drehstrom Motoren, also überleg's Dir gut.


Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Wechsel- und Drehstrom

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Armin,

"Dazu kommt eine wesentlich geringere Lebensdauer und nicht zuletzt: die Dinger sind wartungsfreudig (Kohlen austauschen)."

Das kann man so allgemein nicht sagen Es stimmt zwar für so gut wie alle Handmaschinen; bei den stätionären werden aber in der Regel auch Induktionsmotoren eingesetzt. Die Lebensdauer ist ähnlich den Drehstrommotoren, ebenso der Wirkungsgrad, deutlich schlechter ist die Überlastbarkeit und, damit verbunden, das maximale Drehmoment. Aber KW bleibt KW, ob drei- oder einphasig. Achten sollte man noch auf die Bezeichnung S6-40%ED oder S1-100%ED, hier wird die relative Einschaltdauer (ED) angegeben. Das hat erheblich was mit Wirkungsgrad zu tun, denn der S6-Motor braucht nach ein paar Minuten Volllast eine Erholungspause, weil er zu heiß geworden ist, das braucht der S1-Motor nicht.

Gruß, Walter


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Wechsel- und Drehstrom

Beitrag von Dietrich »


Hallo Christoph,

vermutlich wirst Du sehr lange mit der Hobelmaschine arbeiten, vielleicht für immer!
Lass es Dir von einem sagen, der beides im Einsatz het, und kennt, gerade bei der ADH und TKS könnte ich nicht auf Drehstrom verzichten!
Vor wenigen Wochen habe ich einem Freund geholfen, bei ihm in der Werkstatt, mit seiner TK 1685 W, haben wir einen dicken Leimbinder aufgetrennt, auf 4m Schnitt blieb die TKS 3mal hängen. Von meiner "D" Maschine kenne ich das nicht!

Jedes Haus hat einen Drehstromanschluss, das Kabel muß nur vom Kasten an die Maschine, bzw. in die Werkstatt verlegt werden, aber bitte nur mit einer sog. Elektrofachkraft, zu deutsch einem Elektriker!
Der kann auch die Phasen drehen, wenn die Maschine falsch rum läuft, also Probelauf solange der Elektriker dabei ist:-)

Gruß Dietrich


Jürgen z.H.

Re: Wechsel- und Drehstrom

Beitrag von Jürgen z.H. »


Hallo Christoph,

Drehstrom ist sicher besser, soweit kann ich meinen Vorrednern zustimmen. Ich habe Drehstrom im Haus aber meine ADH (Metabo) trotzdem mit Lichtstrom gekauft. Bislang habe ich alle Brettern problemlos hobeln können.
Für mich war ausschlaggebend, dass ich nicht sicher bin, ob ich auch in Zukunft Drehstrom zur Verfügung habe. Ich nutze die Maschine vielleicht ein- bis zweimal in der Woche, da erscheint mir das Argument der Langlebigkeit keine so große Rolle zu spielen.
Wenn der Drehstrom nur im Hausanschlußkasten liegt, wird der Besuch eines Elektrikers fällig. Ich würde von dem Geld lieber weiteres Werkzeug kaufen :)

Tschüß Jürgen

Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Wechsel- und Drehstrom

Beitrag von Gerhard »


Hallo zusammen,

meien ADH läuft auch mit Lichtstrom. Ich hatte da auch so meine Zweifel, aber auch dank Zuspruch durch das Forum (Tenor: Natürlich ist es besser mit Drehstrom, aber es wird schon gehen) habe ich die Lichtstromvariante gekauft. Allerdings hatte ich ein gutes Angebot, das sich auf eine bestimmte Maschine bezogen hat, und die war nun mal ein 230 Volt Modell.

Prüf den Aufwand. Falls Du es vertreten kannst leg Drehstrom. Wenn nicht geht´s auch so.

Viele Grüße,
Gerhard

Wilhelm Neunteufel

Re: Wechsel- und Drehstrom

Beitrag von Wilhelm Neunteufel »

[In Antwort auf #9684]
Hallo,
auch ich habe das Problem gehabt, dass es in meiner Garage nur 230V gab. Zu beginn habe ich mir so beholfen, dass ich einfach im Zählerkasten eine Drehstromsteckdose montiert habe und immer mit einem 20m Verlängerungskabel gearbeitet habe. Das war im Winter etwas unangenehm weil entweder die Haustür oder die Katzenklappe immer offen war also habe dann murzer Hand ein paar Löcher zum Zählerkasten gebohrt und den Drehstrom in der Garage eingeleitet (das schwarze Kabel, dass nun oberputz durch das Bad verläuft ist zwar nicht sehr dekorativ, aber ich muss sowieso in irgendwann mal renovieren). Ich habe Drehstrom deswegen eingeleitet, da fast alle gebrauchten Maschinen Drehstrom haben und ich sonst sehr beschränkt in der Auswahl gewesen wäre. Die anderen Nachteile wurden ja schon behandelt.
Grüsse Willi
(frag doch mal den Händler was eine nachträgliche Umrüstung kosten würde, falls Dir zufällig doch noch mal ein Drehstromkabel über den Weg laufen sollte.)

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Wechsel- und Drehstrom

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #9690]
Komischerweise sind aber bei den meisten Herstellern die eine (Heimwerker)Maschine wahlweise mit Licht- oder Drehstrom anbieten die Drehstrommodelle teurer. Bei den Herstellern die hauptsächlich im Profilager vertreten sind ist es umgekehrt d.h. die Drehstromvariante ist billiger. Hat anscheinend mit den produzierten Stückzahlen zu tun.


Antworten