kleiner Vorgeschmack aufs neue Möbel

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: kleiner Vorgeschmack aufs neue Möbel

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #9300]
Hallo Holzwerker,

mittlerweile ist die Textbeschreibung des Stehpultbau online, einfach "Projekte" anklicken, dann Stehpult- vom Baum zum Möbel auf: http://www.holz-seite.de/

Großen Dank an den Webmaster Patrick!

Gruß Dietrich



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: kleiner Vorgeschmack aufs neue Möbel

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #9304]
Hallo Walter,

dieses gezackte Verleimprofil braucht kaum weniger Holz beim Fräsen, ich fand das es sich schwerer einstellen lässt. Beim trocken Probieren muß man immer ne Zwinge ansetzen, erst wenn richtig Druck auf der Testverbindung ist, kann man einen evtl. vorhandenen Höhenversatz beurteilen, die Kronenfuge hat flachere Winkel, zieht die Probehölzer schon bei leichtem Druck auf das Endmaß. So meine bisherige Erfahrungen!
Mein Maschinenhändler sagte auch das die Kronenfuge, bzw Trapezform, auch für weichere Hölzer eignet, z.B. Erle, weil über und unter der Kronenzahnung gerade gefügt wird, beim Fräsen. Beim gezackten Profil würden unter Umständen die Anfangszähne, die sehr schmal werden können, wegbrechen würden, bei harten Hölzern bestünde die Gefahr kaum. Für das Schleifen vor dem Ablängen gab es keinen besonderen Grund.
War die Mafell doch so kurz, die 1626 ist 11cm länger:-)))
Versteh Dich gut!

Gruß Dietrich



Walter Heil
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Re: kleiner Vorgeschmack aufs neue Möbel

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Dietrich,

ich habe grade mal bei Stark nachgesehen: bei der Kronenfuge sind's 5mm Frästiefe, beim Spitzverleimfräser 3mm Frästiefe, nicht die Welt, aber es läppert sich. Beim Einstellen bin ich, egozentrisch wie ich bin, halt mal von mir ausgegengen. Beim Fräsen der einen Leimseite brauche ich nur drauf zu achten, dass der Spitzverleimer die ganze Seite bearbeitet, ansonsten ist die Einstellung wurscht. Beim Fräsen der Gegenseite muss man nur den Fräser eine halbe Zahnteilung höher oder tiefer stellen, das ist alles. Allerdings muss man aufpassen, dass die Gegenseite vor dem Fräsen gedreht wird. An meiner Maschine kann ich die Höhendifferenz des Fräsers sehr einfach und genau einstellen; das ist nicht bei jeder Maschine der Fall. Bei der Kronenfuge muss am Anfang genau eingestellt werden. Das Holz drehen vor dem Fräsen der Gegenseite, wie oben. Das Argument mit den bruchgefährdeten Kanten ist nachvollziehbar, allerdings würde ich bei Weichholz stumpf verleimen.

Gruß, Walter

Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: kleiner Vorgeschmack aufs neue Möbel

Beitrag von Dietrich »


Hallo Walter,

die Maße die Du angibst, sind durchaus in dem Bereich meiner Erfahrungen!

Das mit dem halben Zahn bei dem Zackenprofil habe ich so nie gehört, funktioniert aber sicher, gute Idee!

Du schreibts das Du Deine Maschine sehr genau einstellen kannst, hat die Spindelhöhenverstellung keinen Nullhub?

Bei meiner E-B TF 904 kann ich auf 1/10mm genau enstellen, muß aber beim Richtungswechsel 3/10 Nullhub einrechnen, wenn man es weiß, kein Problem.

Gruß Dietrich


Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Einstellung Fräse

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Dietrich,

bei meiner Maschine werden alle Verstellungen samt den Blockierungen hydraulisch betätigt. Je ein doppelt wirkender Hydraulikzylinder treibt die Verstellung. An der Frontseite der Maschine ist ein Wählhebel, mit dem ein Verteilerventil gesteuert wird und ein Handrad betätigt die Pumpe. Man stellt also auf Höhenverstellung der Fräse und dreht hoch oder runter. Ergonomisch sehr angenehm. Der große Nachteil: es gibt keinen eindeutigen und noch weniger reproduzierbaren Zusamenhang zwischen der Stellung des Handrades und der eigentlichen Verstellung. Für die Winkelverstellung der Säge und Fräse ist über ein listiges Guckloch mit Spiegelumlenkung und Beleuchtung eine Skala zu sehen, die über ein Gestänge den Winkel anzeigt. Genauigkeit ist gut, aber einmal ist eine Schraube an dem Gestänge locker geworden und hat mir einen halben Tag Stress gemacht, bis ich den Fehler gefunden hatte, denn die Skala hat mir vorgegaukelt, dass ich die Säge nicht mehr auf 90° einstellen kann. Zurück zur Sache: Höhenanzeige bei Säge und Fräse ist also nicht vorhanden. Bei der Säge kaum möglich, weil die Verstellung durch eine Schwenkbewegung erfolgt. Außerdem: wenn das Blatt ein paarmal nachgeschliffen wurde, muss man sowieso extra messen, macht also wenig Sinn. Bei der Fräse ist es schwierig, die Höhe des Dorns "einzustellen", da durch die "wabbelige" Hydraulik man nicht "auf ein Maß" einstellen kann. Ich habe mir folgendermaßen geholfen: das Fräsaggregat ist insgesamt schwenkbar am Tisch von unten angeschraubt, ein integrierter Hydraulikzylinder schiebt Motor und Dorn relativ zur Aufhängung hoch und runter. An der Aufhängung habe ich einen sog. Inkrementalancoder mit 2500 Impulsen/Umdrehung und 6er Welle befestigt. Am Rest (Motor, Riementrieb, Dorn) ist ein dünner Federstahldraht (0,15mm) befestigt, der einmal um die Welle des Encoders geführt und mit einer kleinen Zugfeder gespannt wird. So wirkt auf die Encoderwelle praktisch keine radiale Kraft und die 360°-Umschlingung nimmt die Welle schlupffrei mit. Bei der Höhenverstellung gibt der Encoder 2500 Impulse pro 6*pi = 18,85 mm ab. Damit ist die Längenauflösung 0,0075 mm/Impuls. Die Impulse gehen in einen Vorwahlzähler mit Skalierungsmöglichkeit und werden schließlich als Kommazahl mit 0,01mm Auflösung auf dem Zähler angezeigt. Diese Anordnung misst unmittelbar die Höhenverstellung und ist somit frei von totem Gang. In der Praxis wird der Fräser erst mit einem Höhenreisser gemessen (Du erinnerst Dich?) und dann die notwendige Verstellung ausgerechnet. Dann wird der Zähler auf "0" gestellt und gekurbelt, bis die Verstellung angezeigt wird. Die absolute Höhe kann ich also nur mit dem Höhenreisser (billiger als die für Holzbearbeitungsmaschinen üblichen Geräte von DS-Messtechnik oder Braun-Hebor) messen, geht aber auch gut auf 1/10 mm, den Versatz kann ich bequem und sehr genau einstellen. Das ist ganz besonders schön bei meinem Minizinkenfräser, den ich damit durch Versatz von 1,90mm (halbe Zahnteilung) virtuell verbreitern kann.

Ich hätte auch mit einem sog. Einbau-messschieber arbeiten können, das wäre aber teurer und entweder umständlich abzulesen gewesen oder noch teurer mit einer käuflichen externen Anzeige. Trotzdem sind solche Dinge, wie ich glaube, für Maschinenfreaks interessant, weil sie die Gebrauchstüchtigkeit einer Maschine beträchtlich steigern.

Gruß, Walter

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Einstellung Fräse

Beitrag von Dietrich »


Hallo Walter,

vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung zur Tischfräse!

Besonders beeindruckt mich die genaue Höhenverstellanzeige auf praktisch kleiner als 1/100mm genau! Wie schon erwähnt schaffe ich es auf 1/10mm wenn ich den Spindel-Nullhub einrechne, hier ist die Hydraulik offensichtlich erste Wahl!
Ein Freund baut Modellbau-CNC Fräsen, er verwendet Kugelgewindespindeln, die sind sehr teuer, aber gemessen im 1/10mm Bereich spielfrei, ob dies auch bei einer weiteren 10er Potenz so ist, weiß ich allerdings nicht.
Nochmal wegen der Verleimung von Weichholz, Du sagst das Du diese Hölzer eher stumpf verleimst, kannst Du Dir kleine Verschiebungen in der Höhe erlauben, evtl. wegen breiter Hobelmaschine?

Gruß Dietrich



Walter Heil
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Einstellung Fräse

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Dietrich,

Du hast da vielleicht was mißverstanden: nachdem ich's jetzt kenne, ist für mich die hydraulische Verstellung nicht erste Wahl! Genau einstellen kann ich NUR, weil ich direkt messe; eine Pendeluhr zur Höhenanzeige im Handrad wie z. B. bei Felder, geht bei der Omega eben nicht! Wer so eine Maschine hat, der wird bei der Höheneinstellung der Fräse manchen Fluch los!

Du hast recht, bei nicht allzu langen (bis ca. 1m) Brettflächen hoble ich die einzelnen Hölzer nicht vollständig aus, füge auf beiden Schmalseiten und verleime. Danach gehts noch zweimal durch die Dickte und fertig. Nur bei Tischplatten, die meist breiter als 60cm sind, wird das Verleimprofil angefräst.

Gruß, Walter

Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Einstellung Fräse

Beitrag von Dietrich »


Hallo Walter,

ich hatte Dich so verstanden, das Du den absoluten Wert mit einer Messung am Fräser ermittelst, dann aber mit der sehr genau ermittelbaren Verstellung arbeitest!

Seit dem Jahr 2000, dem Anschaffungsjahr der Fräse habe ich bei allen 6 Projekten zahnverleimt, habe nur beste Erfahrungen damit gemacht. Dies gilt besonders seit der Verwendung des Vorschubs, ein Jahr später. Leichtsinn kann ich mir mit 26cm Hobelbreite nicht leisten:-)

Gruß Dietrich

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