Feuchtigkeitserhoehung bei Gasheizen

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Feuchtigkeitserhoehung bei Gasheizen

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo,

ich habe gestern mal in der Werkstatt beim Betrieb meines Gasheizers (eine Art Metallroehre mit Ventilator und Gaseinspeisung) einen Blick auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit geworfen. Es handelt sich leider nur um ein billiges Digitalthermometer/Hygrometer, aber als Anschauung durchaus akzeptabel.

Als ich also gestern Abend die Werkstatt betrat, konnte ich etwa 0 Grad und 70 % Luftfeuchte ablesen. Also schnell die Gasroehre angeschmissen und es wurde dann auch schnell waermer. Aber genauso schnell stieg die Luftfeuchtigkeit, die nach etwa einer halben Stunde bei 92% (!!!) lag, Temparatur etwa 15 Grad.

Danach stieg die Temperatur nicht mehr grossartig an (ich regel dan meistens sowieso runter), aber die Luftfeuchtigkeit sank dann langsam wieder auf 70%. Tja, wo war die Feuchtigkeit geblieben? Aha, alle Fliesen waren beschlagen, aber auch alle Werkzeuge und andere Oberflaechen.

Daher: Weg mit dem Gasheizer, ich besorge mir etwas anderes.

--
Dirk

Georg Müller
Beiträge: 17
Registriert: So 20. Sep 2015, 18:44

Re: Feuchtigkeitserhoehung bei Gasheizen

Beitrag von Georg Müller »


Hallo Dirk,
hast Du auch schon eine Idee von dem "Anderen"? Habe bis jetzt auch noch keine kostengünstige Lösung gefunden.
Gruß
Georg Müller

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Feuchtigkeitserhoehung bei Gasheizen

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Georg,

ich habe ersteinmal nachgedacht, was ich eigentlich wirklich moechte:

1.) Heizen der Werkstatt bei Bedarf, dann fuer etwa 2-3 Stunden
2.) Der Heizvorgang muss schnell passieren
3.) 10-15 Grad Raumtemperatur reichen mir
4.) keine aufwaendige Loesung
5.) keine teuere Loesung

Also komme ich nur auf ein Elektroheizgeraet mit 9 KW, welches mit Thermostat arbeitet. Ich denke, das ist fuer mich die beste Loesung, wenn auch Strom teurer ist als Gas.

--
Dirk

Rolf Hertenstein
Beiträge: 379
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Feuchtigkeitserhoehung bei Gasheizen

Beitrag von Rolf Hertenstein »


Da war in einem früheren Thread von Wohnwagenheizungen die Rede. Mir fehlt im Moment die Zeit dazu, aber such doch mal hier- muß ca. Oktober gewesen sein.

Rolf

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Feuchtigkeitserhoehung bei Gasheizen

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #9055]
hallo Dirk,
Deine Heizung bläst die Abgase in den Raum und da beim Verbrennen von Gas grosse Mengen von Wasserdampf entstehen, ist das Ergebnis vorhersehbar. Das gilt auch für die ganzen Katalythheizungen.

Dir bleibt nichts anderes übrig, als eine Heizung zu wählen, die die Abgase nach aussen führt. Also z.B. ein Wandheizgerät, wenn es mit Gas sein soll.

Elektroheizungen mit glühenden Röhren oder Stäben, die als Strahlungsheizung angeboten werden, scheiden wegen Feuersgefahr aus.

Die ganzen Umluftgeräte haben den Nachteil, den Staub gleichmässig aufzuwirbeln und wirklich überall hin zu verteilen. Das ist gesundheitsschädlich und feuergefährlich, weil man keine Kontrolle mehr über die Staubablagerungen hat. Damit scheidet alles aus, was ein Gebläse eingebaut hat.

Bei den Einzelheizungen sind sehr vernünftig die Ölgefüllten Radiatoren mit Elektrobetrieb, es gibt sie mit Thermostat und Zeitschaltuhr. Leider sind sie für eine Dauerheizung teuer.

Auf lange Sicht am besten wäre es, einen Abzweig von der Zentralheizung im Haus in die Werkstatt zu führen und dort einen Radiator anzubringen, falls möglich.

Ich kenne die örtliche Situation nicht, aber ich würde an Deiner Stelle noch einen Gedanken an eine kleine Wärmepumpe mit Sonnenkollektor auf dem Dach verschwenden, wie sie für Campingzwecke und Almhütten etc angeboten werden. Die Dinger sind erstaunlich leistungsfähig und brauchen wenig Energie.

viele Grüsse
reinhold

Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Feuchtigkeitserhoehung bei Gasheizen

Beitrag von Till »


In der Werkststt heize ich naheliegenderweise mit Holz & Spänen - allerdings habe ich einen 2*3m großen Container auf dem Hof stehen in dem dieverse Schlosserwerkzeug und eine Werkbank untergebracht sind. Den heize ich mit einer älteren Wohnwagenheizung und Propangasflasche. Die Heizung (Truma) ist auf den Boden geschraubt, und bläst das Abgas durch einen Schlauch durch eine Loch im Boden aus. In der Heizung ist ein Verbrennungsgas/Luft Wärmetauscher um die Wärme zum Gutteil ins Innere des Containers zu lassen. Somit wird mit Gas geheizt ohne das Wasser in den Innenraum geblasen würde. Ist allerdings zu klein um eine ganze Werkstatt damit zu heizen.

Armin Dreier
Beiträge: 242
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Feuchtigkeitserhoehung bei Gasheizen

Beitrag von Armin Dreier »

[In Antwort auf #9055]
Das Problem liegt nicht an der Heizung, sondern am Raum. Du wirst dasselbe Problem mit jeder anderen Heizung haben.
0 Grad und 70% ist heavy! Wenn die Feuchtigkeit bei höherer Temparatur steigt bedeutet das nur, dass im Raum noch viel gebundene Feuchtigkeit ist (siehe Fliesen).
Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte, daher auch die 92%.

Eine "Lösung" die Feuchtigkeit herauszubekommen:

-heizen
-bei 15-20° alle Löcher aufreissen (Fenster, Türen) bis es wieder kalt ist. Die warme feuchte Luft wird dadurch aus dem Raum transportiert.
- danach wieder heizen
-bei 15-20° wieder lüften usw...

Das treibst Du solange bis der Raum trocken ist.

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Feuchtigkeitserhoehung bei Gasheizen

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Armin,

> Das Problem liegt nicht an der Heizung, sondern am Raum.
> Du wirst dasselbe Problem mit jeder anderen Heizung haben.

... aber nicht in DEM Ausmass, da ich ja nicht noch zusaetzlich
Feuchtigkeit durch die Heizung mit einbringe. Oder?

Ein Problem ist auch, dass die Werkstatt nicht baulich an das Haus
angrenzt, sondern ein Abstand von fast 20m besteht. Dann naemlich
faengt das Carport an, welches dann in die Werkstatt uebergeht.
Ein Anschluss an die Hausheizung ist somit ausgeschlossen. Und wenn
ich abends in die Werkstatt gehe, habe ich ein aehnliches Klima
wie es gerade draussen ist.

Mit der Isolierung muss ich mich noch beschaeftigen, ich denke,
damit kann ich die Feuchtigkeit auch weitgehend draussen halten,
wenn es innen trocken ist, oder sehe ich das falsch?

--
Dirk

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Feuchtigkeitserhoehung bei Gasheizen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dirk,

eine Wohnwagenheizung gibt es mindestens bis 4000 Watt Heizleistung, die nassen Abgase werden nach draußen geleitet, was in der Werkstatt bleibt ist Wärme. Auch die Verbrennungsluft, die für die Verbrennung notwendig ist, zieht die Heizung durch das 2. Rohr von außen, so sinkt der Sauerstoffgehalt in der Werkstatt nicht!
Natürlich gibt es auch kompakte Wohnwagen-Warmwasserheizung bis etwa 6000 Watt Heizleistung, die aber dann wesentlich teurer sind.
Ein langsam laufendes Lüfterrad hinter der normalen Wohnwagenheizung wirbelt nicht mehr Staub auf, als die Gebläse der Maschinen-Motoren.

Eine Wärmepumpe scheidet meiner Einschätzung nach völlig aus, denn man braucht eine Pumpe, einen Elektromotor, einen Luft-Luft Wärmetauscher, mit starkem Gebläse, oder eine Tiefbohrung:-(
Was meinst Du eigentlich zu einem kleinen Gußofen mit Holzfeuerung?

Gruß Dietrich


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