Problem(chen)

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Mit oder ohne Meistertitel ...

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #8367]
Hallo Christian,

den Markt gibt es, stell Dir vor, Du "musst" 45 m2 Werkstatt einrichten, ich weiß, allein die Vorstellung ist schrecklich:-) Du brauchst für eine ambitionierte Freizeitschreiner-Werkstatt eine große Zahl Metallteile, das fängt beim Untergestell an, geht über Wandtraversen, Lagerregale (nicht die aus dem Baumarkt, die brechen nämlich wenn man pro Lage 600 kg lagert, sondern aus geschlossenem Profil verschweißte) bis zur Metallerwerkbank!!!
Na ja, und dann Bankhaken, runde aus Alu, eckige aus Stahl, Kopierringe aus Alu, auch die Edelstahlschuhe für die Leimbinderkonstruktion von Carport und div. Überdachungsprojekten:-)))

So ein Metaller, ist auch in der Holzwerkstatt zu gebrauchen, im Gegenzug geht dann auch ne Menge, Bargeldloser Zahlungsverkehr, nennt man das so?

Mit handwerklich ergänzedem Gruß
Dietrich

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Mit oder ohne Meistertitel ...

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Dietrich,

natürlich ist die von dir beschriebene Vorgangsweise - oft - möglich.
Aber stell dir vor, der Buchhalter der Firma, in der du beschäftigt bist, bemerkt, dass du schöne Möbel baust. Er bittet dich, ihm eine kleine "Arbeitsecke" (Schreibtisch, ein paar Regale) zu fertigen. Seine Hobbys: Kochen, Laufensport, klassische Musik.
Welche Gegenleistung soll er für die Möbel erbringen? Ok, er könnte dir bei deiner Arbeitnehmerveranlagung (wie auch immer das in D heißt) helfen. Aber vielleicht hast du die in den letzten 15 Jahren immer problemlos selbst verfasst.
Entweder du hast einen geistreichen Einfall, lehnst den "Auftrag" ab, oder steckst einfach so, also illegal, "ein paar Euro" ein.

Herzliche Grüße

Christian

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Mit oder ohne Meistertitel ...

Beitrag von Dietrich »


Hallo Christian,

im Krimi wird der Buchhalter immer erschossen:-)))

Gute Nacht
Dietrich


Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Mit oder ohne Meistertitel ...

Beitrag von Christian Aufreiter »


Ja, und du trägst statt des tannengrünen Mantels einen schwarzen Anzug und statt des Hammers am Gürtel einen "Schießprügel":-)))

Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: Mit oder ohne Meistertitel ...

Beitrag von Andreas N. »

[In Antwort auf #8350]
Den Ausbildereignungsnachweis kann man getrennt von dem Meister machen z.B. für Gesellen die ausbilden wollen, dies ist möglich wenn Ein Meister formal im Betrieb ist oder es eie Fabrik ist.

Thomas Dörr

Re: Mit oder ohne Meistertitel ...

Beitrag von Thomas Dörr »


Hallo zusammen,

ich glaube es werden hier Äpfel mit Birne verglichen. Die einen wollen lediglich ihre selbstgebauten Möbelstücken verkaufen. Die anderen sind schon beim Hausbau, Zimmermannsarbeiten, Ausbildung usw.

Ich bin der Meinung, daß nur jemand als Ausbilder tätig sein sollte der seine Erfahrung und Sachkenntnis, und das sowohl im Fachbereich als auch im menschlichen Bereich, nachgewiesen hat. Ob dazu ein Meistertitel, ein ADA-Schein oder sonstiger derzeitiger Nachweis geeignet ist, weiss ich nicht und wage ich auch anzuzweifeln.

Auch sollten bei sicherheitsrelevanten Tätigkeiten(Strom, Gas, Statik usw.) nur Personen arbeiten dürfen die sich auskennen. UND das kann ein Geselle auch (sonst dürfte er ja nur die Tasche vom Meister tragen)

Nicht richtig finde ich, daß jemand seine selbsthergestellten Waren, welcher Art auch immer, nicht zum Verkauf anbieten darf. Warum soll der Kunde nicht selbst entscheiden dürfen? Warum will man jemanden vorschreiben wieviel Geld er pro Stunde verdienen muss?

Immer wieder hört man, das man z.B. seine Möbelstücke ganz einfach und legal verkaufen könnte. Aber wenn es jemand mal tatsächlich versucht und selbst vor dem liebem Beamten steht, wird er schnell feststellen das es eben nicht so einfach ist. Den nicht die Behörden sind das Problem,die dortigen Beamten haben oft gar nicht das nötige Wissen, sondern die Berufsgenossenschaften.

Wer nicht glaubt kann es ja mal ausprobieren und wir sind alle gesapnnt auf den Bericht, nach dem ersten Arbeitsunfall.

MfG

Thomas Dörr

Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Mit oder ohne Meistertitel ...

Beitrag von Volker Hansen »


Vielleicht ist es eine Frage der Defination des Handwerkes und des Begriffs "Meister"
Einen Gasinstallateur oder Elektriker würde ich eher als Dienstleister bzw Techniker bezeichnen. Während z.B. Tischler oder Drechsler für mich zu den Handwerkern gehören deren Meisterschaft aus dem handwerklichen können entsteht.
Kunstfertigkeit, Können und Wissen dieser Leute entsteht nicht durch die Urkunde an der Wand oder die Meisterschule. (Die o.a. Berufe dienen als beispiel, nicht als Wertung!) Spiegelt nicht diese Diskussion den "Deutschen Michel" mit seiner Urkunden,Stempel,wichtig Mentalität wieder?
Ich kann für mich schon erkennen wer ein wahrer Meister seinen Faches ist!
Warum wird eine Meinung mit dem Argument "Stammstischparole" beurteilt statt sich dem Thema zu stellen?

Herzliche Grüße Volker

Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Mit oder ohne Meistertitel ...

Beitrag von Till »


Ich habe es probiert, und aufgrund der Schwierigkeiten mit der Bürokratie, dem Ärger, und der Unsicherheit aufgegeben. Igendwann war der Punkt erreicht wo weitere Expansion und Professionalisierung notwendig gewesen wäre, und somit Ärger wegen "handwerkstypisch" vorprogrammiert.

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Mit oder ohne Meistertitel ...

Beitrag von Dietrich »


Hallo Volker,

man kann doch nicht, wegen einem gewissen Prozentsatz an schwarzen Schafen, die Meisterprüfung samt vorangegangenem Meisterlehrgang abschaffen!
Unser ganzes Leben besteht aus Normen, alles braucht seine Bezeichnung, mit unseren deutschen Normen, der dualen Ausbildung, unserer gründlichen Berufsausbildung haben wir es zu verdanken, das wir seit etwa 120 Jahren, also 4 Generationen eine der Top-Exportnationen sind, trotz fehlender Rohstoffe im eigenen Land.

Seit wir in Deutschland unseren Beruf "Job" nennen geht es bergab, mit immer mehr Arbeitslosen.

Lasst doch einmal ein bewährtes System stehen, es muß doch nicht alles ausprobiert werden.

Würde denn jemand zu einem Arzt gehen, der kein Medizinstudium absolviert hat, der aber durchaus schon einige Leute verbunden hat?

Gruß Dietrich



Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: Mit oder ohne Meistertitel ...

Beitrag von Andreas N. »


Also, das mit dem Rohstoffmangel kann ich nicht bestätigen, der Abbau ist meist Politisch nicht gewollt- siehe Kohle und Andere-Bbergwerke die ohne Unterstützung fördern könnten, wenn der Abbau nicht eingeschränkt würde. Oder auch Braunkohlentagebaue die das Deckgebirge (meist Kiese und Sande) nicht verkaufen, sondern unsortiert verfüllen, damit die Kleinen Gruben nicht Pleite machen. Ob das eine oder andere Ökologisch oder Ökonomisch Sinnvoll ist, ist eine andere Sache (ist es Sinnvoll Kohle mit großem Aufwand aus Australien und Brasilien her zu schaffen, wo in den Abbaubereichen, die wir nicht sehen, große Flächen (bei geringeren Umweltauflagen) umgegraben werden?
Zu dem langen "Erfolg" der "Meistertitel" kann ich nur wiederholen, das dies erst ab 1934 eingeführt wurde und für andere EU-Bürger (auch in Deutschland) nicht gilt. Ich will nicht sagen das man den Titel oder die Meisterschulen abschaffen muß, nur sollte das Gesetz dazu, zumindest auch Gesetzestreu ausgelegt werden (oder abgeändert werden). Es steht darin das reichlicher Gebrauch von Sondergenehmigungen gemacht werden sollte.
Den Meisterzwang auf "Gefahrenträchtigegewerke" einzuschränken, hielte ich nicht für Ausreichend, da viele in solchen Gewerken nur "ungefährliche" Arbeiten machen wollten (z.B.wenn ein Metaller nur Deko Teile/Schmuck/Möbel herstellen wolte).
Schöne Grüße
Andreas N.

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