Frage zu Spez.-Ausdrehwerkzeugen

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Dieter Macher

Frage zu Spez.-Ausdrehwerkzeugen

Beitrag von Dieter Macher »


Guten Abend an Alle drechselnden kollegen,

Nach wie vor beschäftigt mich die Kaufentscheidung bezüglich eines " Spezial-Ausdrehwerkzeugs". Ich habe noch gut die Bilder der HHW-Messe in Nbrg. vor Augen, mit welch spielerischer Leichtigkeit der Drechsler vom Oneway-Stand mit einem dieser Werkzeuge, welche vorne mit kleinen, auswechselbaren HSS - bzw. Hartmetallschneiden bestückt sind, eine große Schale ausgedreht hat.
Nun weiss ich natürlich, das der verwendungszweck ausschlaggebend für die KAufentscheidung ist.
Nun, ich suche ein gutes Werkzeug zum tiefen Ausdrehen, und vor allem zum starken Hinterdrehen von gefäßen & deren Rändern.
Dies sollte doch mit solch einer verstellbaren Schneide möglich sein, insbesondere bei der " gekröpften" Werkzeug-Variante, oder täusche ich mich?

Wer von Euch arbeitet mit solch einen "Spezial-Werkzeug", und kann mir seine Erfahrungen schildern?

Danke.

Dieter


Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Frage zu Spez.-Ausdrehwerkzeugen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

leider sind solche edlen Drechslerwerkzeuge weit von meinem Können an der Drechselmaschine entfernt, aber ich habe einen Drechslermeister in Freiburg gesehen, der solche tiefe Ausdreharbeiten mit einer Art scharfem Ring, an einem langen Rundstahl der im Heft befestigt war, erledigte. Es sah bei einem solchen Könner sehr einfach aus:-)

Vielleicht hilft Dir das weiter!?

Gruß Dietrich



Dieter Macher

Re: Frage zu Spez.-Ausdrehwerkzeugen

Beitrag von Dieter Macher »


Naja - ich kenne diese Ringeisen schon, auch von der Messe.
habe mir von einem Drechslermeister sagen lassen, das die richtige Führung solcher Ringeisen mit zu der "schwierigsten" Werkzeugführung aller gehört.

Außerdem sind die, die ich meine - nicht gerade billig.
Okay, Weihnachten kommt auch bald, trotzdem: Da sind erstmal andere " Sachen fällig". Ein " Lünettchen" für die Dicke auf jeden Fall, ein paar Gläser-Stähle noch,einen Arbortec-Fräser möchte ich auch noch " reinquetschen" und natürlich den Kreuz-Support......man, das wird aber richtig teuer!!!!!

Dieter

Dietrich
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Re: Frage zu Spez.-Ausdrehwerkzeugen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

deshalb sagte ich, es sah einfach aus!

Kreuzsupport klingt gut, damit könnte man kerzengerade Schwengel für die Zangeantriebe der Hobelbank drehen:-)))

Wegen dem Rohling sprechen wir noch.

Machs gut, ich muß in die Kiste, hab morgen nen langen Tag vor mir:-(
Dietrich

reinhold
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Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Frage zu Spez.-Ausdrehwerkzeugen

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #8293]
hallo Dieter,

um es vorweg zu sagen, ich arbeite nicht mit solchen modernen Werkzeugen, weil ich mir die letzten 10 Jahre keine Drechselstähle mehr gekauft habe. Mein Bestand reicht mir und ich kann damit umgehen. Ich habe die letzten Jahre sogar Werkzeuge abgestoßen.

Das ist auch gleich der erste Punkt : es ist nicht nötig sehr viele und immer die modernsten Werkzeuge zu haben, für jeden Verwendungszweck ein Spezialgerät, sondern man soll erst lernen, die vorhandenen auszureizen. Da steckt viel Potential drin, das zu beherrschen man lernen muss !

Ein Werkzeug, mit dem auf einer Messe ein Stück Langholz ausgehöhlt wurde, ist nicht unbedingt geeignet, zu Hause den unterschnittenen Rand einer Querholzschale zu bearbeiten. Was oft übersehen wird , ist die Wuchsrichtung des Holzes : Ob also Langholz oder Querholz gedreht werden soll. Und die Frage Weichholz oder Hartholz. Wer z.B. das angesprochene Ringtool am falschen Holz einsetzt, wird sein blaues Wunder erleben. Ich habe mindestens ein Jahr gebraucht, bis ich mein Ringtool korrekt und effizient einsetzen konnte.

Vorführungen bei Messen sind dazu da, Sachen zu verkaufen und dazu müssen sie im besten Licht erscheinen. Ausgepuffte Profis führen dann ein Werkzeug vor, das akribisch geschärft wurde, mit makelosem Holz ohne interne Probleme. Macht man es zu hause nach unter weniger günstigen Umständen, wundert man sich.

Meine Devise ist : einen Satz sehr guter Standardwerkzeug zu haben und diesen perfekt bis in Grenzsituationen hinein anzuwenden. Spezialwerkzeuge nur dann, wenn nach längeren Versuchen nichts anderes mehr geht.

gruss
reinhold

Dieter Macher

Re: Frage zu Spez.-Ausdrehwerkzeugen

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Reinhold,

Möchte an dieser Stelle den letzten Satz deines Beitrages aufgreifen:

"Spezialwerkzeuge nur dann, wenn nach längeren Versuchen nichts anderes mehr geht".

Seit über einem Jahr dreh ich "meine" hinterdrehten Ränder mit dem Ausdrehwerkzeug von Kirschen. Ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden, trotz gut und korrekt geschärften Stahl.
Anders ausgedrückt: Offensichtlich bin zu zu dusselig, mit solch einem Ausdrehwerzeug einen hinterdrehten Rand zustande zu bringen, welcher mehrere Zentimeter " Überhang" hat, das ganze noch in einer extremen " Krümmung" in einem großen ( oder auch sehr kleinen - je nach dem )Radius.
Ich verstehe deinen Beitrag schon richtig, und gebe Dir vollkommen Recht, doch glaube ich am " Point of no Return" angekommen zu sein, sprich die Anschaffung eines Spez-Werkzeuges wird fällig sein, um meine gesteckten Ziele hoffentlich zu erreichen.

Nix für Ungut.

Dieter M.

Andreas Heupst

Re: Frage zu Spez.-Ausdrehwerkzeugen

Beitrag von Andreas Heupst »


Hallo Dieter , was für Holz bearbeitest du denn ? ( hinterdrehte Ränder )
Grüße
Andreas

Dieter Macher

Re: Frage zu Spez.-Ausdrehwerkzeugen

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Andreas,

Welches Holz? Na im Prinzip alles, was ich kriegen kann. Der letzte stark hinterdrehte Rand war Eiche. ( kiene Roteiche ).
Ansonsten dreh ich bzw. die Maschine eigentlich alles, außer Nadelhölzer, mit der Ausnahme Lärche. Lärche ist ein wunderschönes Holz.
Rohlinge bei hinterdrehten Rändern: Querholz.

Gruß

Dieter M.

Andreas
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Re: Frage zu Spez.-Ausdrehwerkzeugen

Beitrag von Andreas »


Hallo Dieter , mit vorsichtigem Schaben müßte es bei Hartholz eigentlich klappen . er Radius der Schneide beim Schaber muß viel kleiner sein als der Innenradius des Holzes - "kommaförmiger" Eingriff . Vor dem letzten Schnitt nochmal einen Grat an den Schaber schleifen-ziehen und ganz vorsichtig Holz "abziehen" - es darf auch nichts ins Vibrieren kommen .
Grüße
Andreas

Dieter Macher

Re: Frage zu Spez.-Ausdrehwerkzeugen

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Andreas,

Das hab´ich alles schon probiert - mehrmals. Komem mit dem Ausdrehen mit Schabern nicht zurecht - liegt an mir.
Wer´so´n Spezialteil mal probieren - demnächst.

Grüße Dieter

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