Tischfräse

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Tischfräse

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #6566]
Hallo Alex,

es gibt auch für die neue OF 1400 einen Fräseinsatz für die Basis und die 1400 er hat den Vorteil, dass man auch 12 er Schaftfräser einsetzen kann. Bietet also mehr "Investitionssicherheit" ;-)

Gruß Guido

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Tischfräse

Beitrag von Dietrich »


Hallo Ruedi,

bei den beiden Elektra-Beckum Fräsen Modell 904 bzw 900 handelt es sich offensichtlich bei beiden Maschinen um Wechselstromausführungen, für die Drehstrommaschine wäre der Preis i.O.

Eine TF 904 kostet etwa 2000 €, mit Schiebetisch und Universalfräskopf knapp 2800 €, Katalogpreis, wobei man sicher noch etwas aushandeln kann. Ein Vorschub schlägt mit etwa 600 € zu Buche.

Eine TF 1690 D, von Metabo bis 1999 gebaute Fräse, kostete knapp 4000 DM mit Unterschrank, Schiebetisch 780 DM, dabei ist sie deutlich handlicher als eine 904er, denn sie lässt sich vom Unterschrank trennen, wiegt dann um 65 kg!
Dabei erlaubt sie immer noch 200mm Fräser über der Tischplatte im Fräskorb.
Eine 1690 D dürfte mit umfangreicher Ausstattung (Vorschub, Schiebetisch und mehrere Fräser), auch mit 1500€ noch ein gutes Angebot sein.

Die Kity-Maschinen haben Graugusstische, sind im Vergleich aber kaum schwerer, bei den kleineren Modellen ist die Motorleistung und der max. verwendbare Fräserdurchmesser etwas eingeschränkt. Aber sie sind sicher keine schlechte Wahl!

Eine schöne Maschine ist auch die ältere Scheppach TF 4000, sehr gut gefallen mir außerdem die beiden von Kräku angebotenen Tischfräsen, aber das sind dann schon wieder Maschinen die in die 2. Kategorie tendieren, auch preislich:-(

Gruß Dietrich



Herbert S.
Beiträge: 331
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Tischfräse

Beitrag von Herbert S. »


Hallo
Meiner Meinung nach kann man keine Oberfräse, in einen Tisch eingebaut, mit einer stationären Tischfräse vergleichen.
Das sind zwei grundverschiedene Maschinen. Die Anwendungsmöglichkeiten in Bereich von Profilfräsungen sind bei der eingebauten Oberfräse sehr eingeschränkt.

Gruß Herbert

Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Tischfräse

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Herbert,

tschuldigung, aber da muss ich dir widersprechen. Es sind absolut keine "grundverschiedene" Maschinen und man kann sie meiner Meinungnach sehr wohl miteinander vergleichen. Mit beiden Maschinen kannst du z.B.: falzen, nuten, profilieren, Konterprofilfräsen, Schlitz und Zapfen etc....

Der Hauptunterschied besteht meiner Ansicht nach nur darin, dass man mit einer Tischfräse größere Profile, tiefere Schlitze und Nuten (etc....) und halt wesentlich mehr in einem Arbeitsgang wegfräsen kann. Ja selbst rein optisch gleichen sich beide Maschinen bis auf die Werkzeugaufnahme. Ich habe für die Konstruktion meines Frästisches, sogar des öfteren nach meiner "Martin" stationär Fräse geschielt, denn was für die stationäre Fräse gilt, gilt erst Recht für den Frästisch.

Das gesamte Zubehör für die Tischfräse, wie Andruckbögen und Federn, Konterprofilfräsladen etc. können bis auf kleine Massänderungen fast 1:1 übernommen werden.

Felder bietet z.B. für seine Stationärfräsen einen Hochgeschwindigkeitsspindel für die Aufnahme von Schaftfräsern für die Oberfräse. Hier ist also nur die Werkzeugaufnahme geändert worden, der Rest ist gleich geblieben.

Wer des öfteren die amerik. Zeitschrift "Fine Woodworking" liest, dem wird auffallen, dass hier fast zu 90% Frästische und keine Tischfräsen zum Einsatz kommen.

Da ich beides habe Tischfräse und Frästisch einmal von meiner persönlichen Sicht, wann ich denn was einsetze:

- Tischfräse (meist mit Vorschub): zum Falzen von langen Seitenwänden oder zum Profilieren von vielen lfm. Profilleisten usw.

-Frästisch: wenn kleinere filigranere Arbeiten erledigt werden müssen und vor allen Dingen zum Konterprofilfräsen, weil es für mich schneller einzustellen ist und mir bis 22 mm Holzstärke zum Konterprofilieren meist völlig ausreicht.

Prozentual gesehen benutze ich in ca. 60% der Fälle den Frästisch und in 40% die Tischfräse.

Ich würde jedem der eine Oberfräse zu Hause hat, zunächst einmal zum "selbstgebauten" Frästisch raten, denn die Investition ist wesentlich geringer als der Neukauf einer guten stationären Tischfräse.

Gruß Guido

Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Tischfräse

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Herbert,

das stimmt, aber Kantenbearbeitung und kleine Fälze, und speziell bei geschweiften Werkstücken, ist manchmal besser als mit der Tischfräse. Auch wenn man kurze Ein- und Auslaufzonen braucht, ist das sehr gut zu machen.

Gruß, Walter

Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Tischfräse

Beitrag von Volker Hansen »


Hallo Guido, wenn ich das so lese frage ich mich warum ich nicht meine Formatkreissäge wieder verkaufe und die Handkreissäge mit einem Sägetisch versehe.

Gruß Volker

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Tischfräse

Beitrag von Dietrich »


Hallo Volker,

ich denke nicht das Guido das so meint, es geht um einen praktikablen und auch erschwinglichen Einstieg, da macht es sicher Sinn mit einer OF im Tisch zu beginnen, vieles ist dort auch möglich, vieles aber auch nicht!

Bei mir wird die OF gegenüber früher nur noch sehr wenig benutzt, Hauptaufgabengebiet, Kanten runden und Gratnuten fräsen, evtl. mal ein kleineres Langloch.
Wer einmal mit einem Vorschneiderfalzkopf einen Falz auf der TF gefräst hat, nimmt dazu keine OF mehr. Ganz zu schweigen vom Verleimprofil mit motorischem Vorschub, macht Laune:-)

Gruß Dietrich

Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Tischfräse

Beitrag von Volker Hansen »


Hallo Dietrich, vielleicht hat er es so nicht gemeint. Äpfel und Birnen kann man auch schlecht miteinder vergleichen.
Aber eine Handkreissäge und eine Tischkreissäge sind AUCH keine grundverschiedenen Maschinen.........!

Viele Grüße Volker, sorry wenn ich übers Ziel hinausgeschossen habe

PS: Ich habe übrigens meine TKU von Metabo zurück. Anschließend 4 Std justiert.
Formatschiebeschlitten läuft jetzt Butterweich. Allerlings ist jetzt der Winkelanschlag am Ausleger locker...............

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Tischfräse

Beitrag von Dietrich »


Hallo Volker,

ich hoffe den Queranschlag kann man nachziehen!?

Hast Du schon den langen Formattisch drauf?

Hast Du die Höhe und die Paralellität des Formattisches selbst eingestellt, was ist dabei die Schwierigkeit?

Schon wieder Fragen ich weiß:-)

Gruß Dietrich



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Tischfräse

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #6656]
Hallo Volker,

ich weiß zwar nicht warum du dich das fragst, aber in meinem Beitrag steht nicht das man seine Tischfräse verkaufen soll, um sich einen Frästisch anzuschaffen. Aber wie Dietrich schon erwähnt hat, ist der Einstieg ins Fräsen mit einem Frästisch für wenig Geld schnell machbar und da die Arbeitsweise bei beiden Maschinen sehr ähnlich ist, kann man sie auch sehr gut miteinander vergleichen. Unrecht würde man dem Frästisch tuen, wenn man ihn als Spielzeug abtut und sagt: kauf dir lieber gleich was Richtiges nämlich eine Tischfräse. Und genau damit dieser Eindruck nicht entsteht habe ich diesen Beitrag geschrieben.

Richtig ist auch, dass eine Tischfräse bestimmte Arbeiten schneller und meist auch sauberer erledigen kann, als ein Frästisch mit einer Oberfräse. Wenn man aber Zeit mitbringt, vernünftige Fräser aufspannt und eine ca. 1800 Watt Fräse montiert, kann man auch mit dem Frästisch hervorragende Fräsergebnisse erzielen. Und genauso, wie es sicher Dinge gibt, die besser mit der Tischfräse funktionieren, gibt es wiederum Dinge, die besser mit dem Frästisch gehen. Daher ist es natürlich optimal man hat beides.

Kleines Beispiel:

Zum Kopierfräsen benötigt man auf der Tischfräse einen Falzkopf mit zusätzlich aufgespanntem (extra zu kaufendem) Kugellager im gleichen Durchmesser. Meist ist der Falzkopf ab 100 mm Durchmesser, was bedeutet, den kleinsten Kurven-Radius den ich hier Fräsen kann ist 50 mm. Für große geschwungene Formen also bestens geeignet, aber was mache ich wenn ich kleinere, filigranere Formen übertragen möchte.

Hier ist der Frästisch aufgrund der kleineren Fräserdurchmesser besser geeignet. Bündigfräser gibt es schon mit einem Durchmesser von 12,7 mm also Radien ab 6,35 mm sind damit kein Problem und das Kugellager ist schon gleich mit dabei.

Vom Abrunden kleiner, filigraner Holzteile auf dem Frästisch möchte ich hier garnicht erst reden, das geht mit einer Tischfräse überhaupt nicht, weil die Fräserdurchmesser viel größer sind und dadurch auch mehr Gefahren bestehen.

Ich möchte hier keinem seine Tischfräse "madig" machen, aber es wäre einfach zu schade, wenn der Frästisch für die Oberfräse nicht - wie in den USA schon lange üblich - zu einem festen Bestandteil einer Holzwerkstatt würde. Genauso wie auch die handgeführte Oberfräse für die "Amis" zum Standard-Werkzeug gehört. Wir schielen doch alle gerne "neidisch" zu den US-Magazinen und Websites mit den tollen Ideen zur Oberfräse und da gehört nun mal auch der Frästisch dazu, der gerade für den Hobby-Holzwerker eine prima und preisgünstige Alternative zur Tischfräse ist.

Gruß Guido


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