frage zu Guido Frästisch...

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
stempsy
Beiträge: 26
Registriert: Mo 1. Jun 2020, 20:29

Re: frage zu Guido Frästisch...

Beitrag von stempsy »

[In Antwort auf #55499]
Hallo Guido

Besten DANK
(Es stehen von mir noch 3 Beiträge aus-die erscheinen irgendwie nicht).

Werd mich dann mal ranwagen an die Sache.Sicherlich wird es wohl eine einfache Konstruktion werden schätze ich.
Den Bauplan habe ich ja.
Du kannst mir ja mal noch Bilder von dem fertigen Frästisch mailen-mit Zeichnungen hab ich´s nicht so.
Vorallem von der hinteren Seite des Anschlags.
DANKE
mfg
stefan



Robert hickman

Re: frage zu Guido Frästisch...

Beitrag von Robert hickman »


Martin,

Das Profil hat 120mm Höhe, ist 30mm stark. Ich habe es bei SMT bekommen inklusive dr Nutensteine.

Viele Grüße

Robert



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: frage zu Guido Frästisch...

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #55504]
Hallo Martin,

klar 1 bis 2 mm Versatz ist tatsächlich zu viel und das muss du natürlich ändern. Das liegt aber nicht ausschließlich an der Konstruktion des Frästisches, sondern zu aller erst an den beiden Multiplexbacken. Wir hatten bei unseren ersten Kursen ähnliche Probleme und das lag daran, dass die Siebdruckplatten hohl waren und zwar auf der glatten Seite. Umgekehrt ist es kein Problem (also rund auf der glatten Seite), da die schwere 10er Schlossschraube in der Mitte die Backe wieder vollflächig gegen und gleichzeitig gerade zieht. Bei einer "hohlen Backe" (also rund liegt bzw. wippt am Anschlagaufbau) brauchst du mindestens zwei Schrauben pro Backe um das Problem einigermaßen in den Griff zu bekommen.

Roberts Profile wären zu dem Preis eine echte Alternative. Ich hatte mal bei Item nach solchen Profilen gefragt und der Preis war für unsere Kurse viel zu hoch, das hätte kein Mensch mehr bezahlt.

Bin aber auch mal gespannt, wie das mit deinem Schneidbrett klappt, denn der Preis wäre wirklich interessant. Also halt uns auf dem laufenden ...

Schöne Grüße

Guido



Martin Essrich
Beiträge: 259
Registriert: Sa 21. Dez 2013, 13:34

Re: frage zu Guido Frästisch...

Beitrag von Martin Essrich »


Hallo Stefan.

Deine erste Frage verstehe ich nicht wirklich. Was willst du in 1m Entfernung zum Fräskopf ?
Ja, auf MPX kann sich verziehen.
Wie Guido schon schrieb, kann man die Qualität des inneren Aufbaus der MPX-Platte leider nicht prüfen und stellt Mängel erst beim Aufschneiden fest.

Bilder vom Tisch habe ich noch keine, will aber versuchen, am Wochenende ein paar Details zu fotografieren.

Gruß aus offenbach

Martin



Martin Essrich
Beiträge: 259
Registriert: Sa 21. Dez 2013, 13:34

Re: frage zu Guido Frästisch...

Beitrag von Martin Essrich »


Hallo Guido.
Mit Deiner Analyse könntest Du Recht haben, denn das Problem zeigte sich schon sofort nach dem Zuschneiden. Die Materialschichten scheinen unterschiedlichen Spannungen zu unterliegen und das hängt sicherlich mit dem Aufbau der Schichten zusammen.
Melde mich auf jeden Fall, wenn ich das Schneidbrett aus dem Gastronomiehandel verarbeitet habe.

Gruß aus Offenbach

Martin



Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: frage zu Guido Frästisch...

Beitrag von Franz Kessler »

[In Antwort auf #55518]
Hallo Stefan

Ich hab im Ursprung auch einen Anschlag und dazu die Backen gefertigt, auch aus Multiplex, als ich zum ersten Male den Anschlag mit Backen einsetzen wollte, stellte ich auch einen nicht hinnehmbaren Verzug fest, daraufhin hab ich kurz entschlossen die Backen weggelassen, den Anschlag mit beiden Flächen über die Abrichte gezogen, eine Freimachung mit dem zum Einsatz kommenden Fräser frei gefräst und losgelegt, das so kein Absatz zu erwarten ist liegt auf der Hand, ich muss aber auch dazu sagen, mein Anschlagswinkel besteht aus zwei durchgehenden Platten, die notwendigen Freimachungen wollte ich damals schon nach Bedarf einbringen, mittlerweile hab ich schon mehrmals neu abgerichtet, bin ich der Meinung die Platten werden zu dünn, leime ich vollflächig neues Material auf.
Bis heute bin ich mit dieser Art durchgekommen, da ich noch keine größeren Fräser benutzte, sollten die einmal aufgespannt werden, müsste die Sache überdacht werden.
An einen Fall kann ich mich erinnern, ich wollte eine Nut mit dem Nuter (etwa 45mm Durchmesser) in ein Brett einbringen, da mein Anschlag das nicht hergab, nahm ich ein abgerichtetes Brett mit Anschlagslänge, schnitt eine runde Öffnung an den Rand des Brettes und fertig war ein Anschlag für den Nuter, er hängt wie vieles Anderes am Nagel an der Hüttenwand.
Will man einen Anschlag für alle Anwendungen, so ist das Optimum oft weit entfernt und das bei allen Anwendungen.
Übrigens, an meiner kleinen Kitty-Tischfräse sind die Backen ja noch zueinander verstellbar, fräse ich nun ein Profil, bei dem die Backen auf gleicher Höhe stehen sollten, hatte ich lange Zeit damit zu kämpfen die Backen auf gleiche Ebene zu bringen, stimmte es nicht genau entstehen lästige Marken, irgendwann hab ich auch den Anschlag mit Backen über die Abrichte gezogen und die Marken blieben aus (mittlerweile sind glaube ich die dritten Backen aufgespannt).

Gruß Franz



Oskar
Beiträge: 62
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: frage zu Guido Frästisch...

Beitrag von Oskar »

[In Antwort auf #55517]
Hallo!

Was ich hier so lese über den Anschlag aus Multiplex und Siebdruck-
platten beruhigt mich ungemein. Da ich ja auch immer noch am Optimieren
meines Frästisches bin und die Bauphase jetzt schön langsam dem Ende zu geht
stehe ich nämlich ganau vor dem gleichen Proplem wie einige andere.
Die beiden Anschlagbacken haben von anfang an nicht genau gefluchtet.
Die linke Backe von vorne betrachtet war ca. 0,5mm zur rechten versetzt.
Habe das jetzt bis auf ca.0,2mm korrigieren können.

Das nächste Problem war, das ich festgestellt habe das die beiden Anschlagbacken
in der mitte wo sie geklemmt werden hohl sind und genau auf diesen Stellen
sind sie um ca. 0,5mm zum höchsten Punkt tiefer. Das heisst über die ganze länge Verläuft der Anschlag leicht Wellig.

Ich habe allerdings schon mit dem Frästisch gearbeiten und bei den meisten
Arbeiten funktionierte auch alles und der Versatzt war eigendlich nicht so
ein grosses Problem.
Aber wie Guido schon geschrieben hat bin ich Metaller und es lässt mir keine
Ruhe wenn nicht alles bis auf 1/100 mm passt. Natürlich nicht wirklich auf
1/100mm aber wenigstens der Versatz muss weg und über die ganze Länge sollte
der Anschlag gerade sein.

Habe mir deswegen jetzt einmal gedanken darüber gemacht und werde einen Anschalg aus Aluminium bauen.
Hier einmal die CAD Zeichnung wie ich mir das vorstelle.

Fräsanschlag von vorne


Fräsanschlag von hinten


Hier ein Bild vom Tisch wie er bis jetzt aussieht ist nich ganz aktuell
da die Linearführung für den Queranschlag schon eingebaut ist
hier ist sie noch einfach auf dem Tisch aufgelegt.


Der Anschlag wird auf Linearführungen aufgeschraubt.
Hier noch die seitlichen Linearführungen


Hier noch eine gesamt Ansicht des Tisches.


Ich denke wenn ich den neuen Anschlag gebaut habe sollte der Tisch soweit fertig sein.
Dann werde ich mehr Bilder einstellen.

gruss
Oskar


Michael Breit
Beiträge: 92
Registriert: Do 14. Feb 2013, 01:12

Re: frage zu Guido Frästisch... Mein Frästisch *MIT BILD*

Beitrag von Michael Breit »

[In Antwort auf #55477]
Hallo,

Ich will euch hier mal meinen Frästisch vorstellen. Frei nach Guido’s Plan :-) Er ist zwar noch nicht ganz fertig (Es fehlen noch Schubkästen und Türen) aber er ist voll einsatzfähig. Als Fräse kommt eine Trent T11 zum Einsatz.



Ursprünglich wollte ich als Untergestell keinen Schrank haben, da bei mir alles schon seinen Platz hat. Deshalb war erst ein Gestell aus Aluprofilen geplant. Das war mir dann aber zu teuer. Jetzt hat ein alter aus Vierkantstahlrohren zusammen geschweißter Stahltisch seine Bestimmung gefunden. Die 2mm dicke Blech-Tischplatte hat einen 3cm hohen Rand. Diese Wanne musste ich erst mit OSB-Plattem auffüllen. Darauf wurde die Tischplatte befestigt. Sie besteht aus einer aufgedoppelten 15mm Birken-MPX-Platte (geölt). Vorne und an den Seiten des Tisches habe ich noch 30x30er Aluprofile angebracht. An den Seitlichen Profilen wird auch der Anschlag geklemmt.
Den Anschlag habe ich auch aus aufgedoppelten MPX-Platten gemacht.



Ursprünglich waren 30mm Anschlag und 30mm Anschlackbacken gedacht. Aber auch bei mir haben sich die Backen verzogen. Aus diesem Grund habe ich 120x40mm Aluprofile genommen. Jetzt wirkt alles etwas wuchtig. Leider habe ich damals die schmäleren 120x30er nicht gefunden. Ich werde es aber noch umbauen. Das Profil (30x30) über den Anschlagbacken ist noch ein Überbleibsel aus der Holz-Anschlagbacken-Zeit. Es war zum befestigen diverser Hilfsmittel gedacht. Da die Anschlagbacken selbst 8mm Nuten haben bräuchte ich das Profil eigentlich nicht mehr. Der Anschlag war halt schon fertig, bevor ich die Holzanschlagbacken versuchte. :-)

Der Anschlag wird noch mit an den Seiten angebrachten Linearführungen geführt. Auch der Queranschlag bekam eine Linearführung. Läuft butterweich und spielfrei.




An der Frontseite findet man das „Bedinfeld“  Auf der rechten Seite ist der Ein/Aus-Schalter aus der Sammelbestellung. Links daneben die Power- und Achtung-Lampe. Dann kommt ein Hauptschalter und ganz links ein Rolladenschalter. Mittels des Rolladenschalters kann man die Fräse nach oben und unten fahren.



Als Motor kommt dafür ein alter 18V Baumarkt-Akkuschrauber (ich hatte leider keinen Anderen), der an einem alten PC-AT-Netzteil hängt, zum Einsatz. An den Profilen auf der rechten Seite sind Mikroschalter als Endschalter befestigt.



Die schalten den Akkuschrauber aus, bevor das Gewinde zu Ende ist. Sollte das mal nicht funktionieren gibt es ja noch die Rutschkupplung des Schraubers.



Wenn man die Fräse ganz nach oben fährt, wird die Spindel blockiert. So ist ein Fräserwechsel von oben (sogar mit einer Hand) möglich. Dazu habe ich mir einen Aluwinkel so gebogen, dass ein spitzer Winkel entsteht. Daran habe ich ein Feder-Blech befestigt (aus einer Japanspachtel).



Vor der Fräserfeststelltaste ist ein Gewinde an dem ich die Vorrichtung befestigt habe. Fährt man ganz nach oben, drückt das Blech auf den Schalter. Da der ja nur an zwei Stellen einrastet, musste etwas federndes her. Das funktioniert wunderbar. Damit ich nicht ausversehen die Fräse einschalte, wenn sie in der Fräserwechselposition steht, gibt es auch dazu auch einen Mikroschalter, der ein Einschalten verhindert oder die Fräse rechtseitig abschaltet.



Wenn die Fräse in diesem Bereich ist, leuchtet auch die rote Achtung-Lampe. Die Feineinstellung wird nach wie vor mit der „Fräshöhenverstellung-von-oben-Funktion“ der Trend T11 erledigt. Da der Akkuschrauber keine Motorbremse hat, kann man damit noch ganz gut kurbeln.
Damit alles nicht so eng zu geht habe ich mir die Fräserverlängerung von Trend (CE/1212) besorgt. In die Verlängerung passen die Spannzangen der Trend T11.
An der Rückseite sieht man einen zweiten Staubsauger-Anschluss und unten hinter dem Gitter ist das Netzteil gut belüftet eingebaut. Der ganze Unterschrank ist übrigens nur geschraubt. Man weiß ja nie.



Die Kosten haben sich in Grenzen gehalten. Die Fräse habe ich 2008 in England bestellt. Der Metalltisch hat bei meinem Arbeitgeber mal 6,-DM Schrottpreis gekostet, die Linearführung ist vom Schrottplatz, eine Holzplatte musste ich kaufen (15mm MPX), den Akkuschrauber hatte ich auch schon lange. Den Rest habe ich u.a. in meinem Keller gefunden :-)

Vielleicht findet der Eine oder Andere seine Idee in meinem Frästisch wieder.
Ich habe sehr viel in diesem Forum gesucht, gelesen und aufgesaugt. Vielleicht hilft mein Artikel ja auch jemanden bei seiner Planung.

Vielen Dank an alle
Grüße
Michael



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: frage zu Guido Frästisch... Mein Frästisch

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Michael,

na das nenn ich mal einen Frästisch - ich bin sprachlos ...

Absolute Spitzenklasse, allergrößter Respekt vor dieser Leistung und die Trend T11 ist genau der richtige Antriebsmotor für diesen tollen Tisch.

Viel Spaß damit und schöne Grüße

Guido



Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: frage zu Guido Frästisch... Mein Frästisch

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Michael

Jede Menge neuer Ideen an Deinem Tisch, alle Achtung, die Idee mit dem Federblech das die Arettierung auslöst finde ich besonders gut, was ich nicht so gut finde, wenn ich Dich richtig verstehe, benutzt Du generell die Fräsverlängerung, das ist natürlich eine enorme Mehrbelastung der Frässpindel, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, die Kräfte erhöhen sich in diesem Belastungsfalle im Quadrat, vorhandene Spiele nicht minder, meiner Ansicht sollten Anwendungen mit der Verlängerung die Ausnahme sein und wenn die Anwendung, dann mit stark gedrosselter Kraft.
Den Seitenanschlag auf eine Lineareinheit zu setzen ist zu hinterfragen, ich denke, es ist föllig egal, der Anschlag kann auch schief auf dem Tisch stehen, die Bewegung ist vorgegeben entlang des Anschlages, betrachten wir nun den Fall der Zustellung, Deine Anordnung verlangt nun immer eine paralelle Verschiebung des Anschlages, willst Du nun 0.1 mm zu stellen, musst Du beide Seiten lösen und zustellen, wie willst Du das kontrollieren, wenn beide Seiten geöffnet sind.
Im Normalfall gehe ich hin, löse eine Seite und mit einem leichten Schlag auf die gelöste Seite stelle ich zu.
Ich denke, die Lineareinheit an einem Schiebeschlitten einzusetzen, davon hättest Du den größeren Nutzen.
Auch fällt mir auf, dass es unter Deinem Tisch eng zugeht, die beiden Wände, die Wohl die Schubladen aufnehmen sollen nehmen Dir den Platz, ich würde mir schon die Frage stellen, ob ausgerechnet an dieser Stelle Schubladen sein müssten, ich möchte auch mal in einige dieser Schubladen schauen, wenn nach längerer Anwendung mit stark stäubendem Holz gearbeitet wurde, so wie ich Holzstaub kenne findet er den Weg in alles was unter dem Fräser sich befindet.

Gruß Franz



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