Sägeaktion mit Alaskan Mill (viele Bilder!)

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Hans
Beiträge: 156
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Alaskan Mill MK III, kleine Umbauten

Beitrag von Hans »

[In Antwort auf #49752]
... und höllisch auf die Drehzahl achten!
Das Problem das man gern macht, vor allem bei Handmaschinenverwendung, ist den "Abzug voll durchzudrücken" - das macht alles noch schlimmer. Im Schlimmsten Fall härtet das Material an der Bohrstelle aus, und Du kannst das Bohren an der Stelle komplett vergessen. Ist mir mal mit einer Edelstahl-Spüle passiert mit löcherlichem 0,5mm Blech. Aber wenns einmal aufglüht, kommst Du nur noch mit HM Bohrer weiter.
Also:
Neuer Bohrer, oder ein frisch geschliffener, langsame Drehzahl, sanfter Druck und viel Kühlung. Dann gehts normalerweise durch wie Butter.

Gruß
Hans


Niko
Beiträge: 2
Registriert: Do 29. Okt 2020, 09:29

Re: Alaskan Mill MK III, kleine Umbauten

Beitrag von Niko »

[In Antwort auf #49732]
Hallo Heinz,
Ich habe Dein Beitrag und die Bilder gesehen und hat mir sehr gefallen. Du schreibst auch dass man es bestellen kann.
An wem soll man sich wenden?
Wie kann man sich in eurem Forum registrieren um bestellen zu können?
Der Preis ist ja sehr gut.
Grüße
Niko



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Alaskan Mill MK III, kleine Umbauten

Beitrag von Heinz Kremers »


Halo Niko,

Deine mail lief bei mir im spam-Ordner ein mit den üblichen Folgen : gelöscht :-)

Also bestellen kannst Du hier im Forum gar nichts. Mit der Alaskan mill war es eine Sammelbestellung, die über das motorsägen-portal gelaufen ist:
Schau mal alle Beiträge in diesem thread an, da findest Du einige Hinweise.

Wenn noch Fragen sind gerne. Ich lösch Dich dann auch nicht.

Gruß
Heinz



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Alaskan Mill MK III, kleine Umbauten *MIT BILD*

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo,

habe in den letzten beiden Tagen einiges an Eichenholz mit der Alaskan Mill geschnitten und will mal meine Erfahrung mitteilen.

Eichenholz schneidet sich ja nicht gerade wie Butter und die Stämme haben schon über ein Jahr gelegen und getrocknet. Frisch gefällt wär es sicher besser gegangen. Im Motorsägen-Portal wurde u.a. gesagt, man könne eine normale Kette nehmen und die so nach und nach auf Längsschnitt umschleifen. Davon kann ich nur abraten. Ich habe mit der normalen Kette begonnen, kein Vorankommen im Schnitt und eine relativ rauhe Schnittfläche waren das Ergebnis. Dann "umgespannt" auf eine auf Längsschnitt umgeschliffene Kette. Vorankommen gegenüber normalem Fällsägen immer noch bescheiden ( 15 Minuten bei allerdings 75 cm Stammdurchmesser), aber das Schnittbild kann mit jedem Gatter oder Bandsäge mithalten, erstklassig! Hier ein Bild dazu:



Das exakte Einstellen der Schnittstärke rechts/links nur mit dem Zollstock ist ja etwas fummelig. Kleine auf das passende Maß geschnittene Holzklötzchen als Abstandhalter zwischen Sägeschiene und Mill-Rahmen sind da eine große Hilfe. Siehe die beschrifteten Brettchen hier im Bild.



So sah es beim letzten Stamm vor Ort aus. Es wurden ein Stamm 4 m lang und im Mittel 70 cm Durchmesser und zwei Stämme 3 m lang mit knapp 5o cm geschnitten. Am Ende waren es gut 1,3 cbm Sägemehl.



So sah das Ganze dann im Lagerstapel aus:



Und so ist der Stapel vor Regen und Sonnenlicht geschützt:



Jetzt heißt es Geduld haben und gesund bleiben, damit in ein paar Jahren was Schönes daraus werden kann.

Zur Alaskan Mill kann ich nur sagen, ein tolles Teil, welches bei genauer Einstellung der Schnittstärke rechts/links saubere, gleichmäßige Bretter/Balken liefert. Klar, eine mobile Bandsäge hat eine ganz andere Leistung, aber die Mill kostet vergleichsweise kleines Geld und man ist für kleinere Projekte unabhängig. Beim Sägewerk in der Nähe hieß es: ja, machen wir. Stämme vorbeibringen und nach Tagen bis Wochen wieder abholen, wird mal zwischendrin erledigt. Aber Blockhausbau und ähnlich große Projekte, wie bei solchen Geräten beworben, würde ich damit nur beginnen, wenn es keine mobilen Säger gibt.

Worauf man auch noch achten sollte:
Der erste Schnitt wird bei mir mit einer Alu-Leiter als Führung gemacht. Dabei sollte man darauf achten, daß die Stammmitte (Mark) am Anfang und am Ende in etwa den gleichen Abstand von der Leiter haben

Gruß
Heinz

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Uwe.Adler
Beiträge: 1267
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Alaskan Mill MK III, kleine Umbauten

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Heinz,

Glückwunsch zur neuen Rohware. Das sieht aus, dass die Lernkurve steil nach oben ging. Wie immer auch durchdachte und praktikable effiziente Lösungen. Grünholz ist leichter zu trennen, aber da freut sich auch der Wurm, so fehlt ihm sicherlich die Feuchte. Und Hut ab vor der One Man Show, das war ja doch schon zu zweit eine ordentliche Plackerei.

Wann beginnt die nächste Werkbank? 4 Meter Eichenbohlen, 70mm stark > Herausforderung?, mit unserer Expertise wohl nicht.

Viel Freude bei der Verarbeitung,

herzliche Grüße

Uwe

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Alaskan Mill MK III, kleine Umbauten

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

aber Hallo, reife Maloche, schönes Schnittholz!

Gut Holz, im wahrsten Sinne des Wortes!
Justus.

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Alaskan Mill MK III, kleine Umbauten

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Uwe,

leicht war es auch diesmal nicht, vor allem der Vorschub so nahe am Erdboden - aua Rücken. Aber dann habe ich im Bücken nur noch den ersten halben Meter angeschnitten, einen Keil in den Schnitt gesetzt und mich dann hinter die Säge auf den Stamm gesetzt, Ellbogen in die Hüfte und konnte so durch leichtes Vorbeugen/Nachrücken ohne besondere Anstrengung den Vorschub erzeugen. So hatte ich auch gut die Drehzahl der Säge im Griff, nicht zu hoch, aber dennoch ausreichend für die Motorkühlung.

Die Rinde habe ich mit Hammer und Schraubenzieher entfernt. Die Würmer waren in der Rinde schon sehr aktiv, was aber in dem Fall kein Problem war, denn dadurch ließ sich die Rinde gut lösen. Zum Dank habe ich den Würmern dann ein Grillfest bereitet. Dumm für sie nur, daß sie selbst gegrillt wurden:-)

Werkbank? Also die jetzige sollte für mich mehr als ausreichend sein. Aber ich muß Dein Augenmaß bewundern. Die Bohlen sind auf 8o mm geschnitten. Dennoch könnte ich noch zwei Arbeitsplatten brauchen die dann die jetzigen erssetzen. Die wurden seinerzeit einfach aus Baudielen zusammengeleimt : Gerade Dielen ausgesucht, Leim drauf, Schraubzwingen drauf und fertig - und sie halten heute noch! Aber es liegt ja noch trockene Eiche und Buche da.

Hallo Justus,

ja, da sind teilweise richtig schöne Maserungen rausgekommen bei den liegenden Jahresringen. Bei den stehenden Ringen wird man das erst nach dem Hobeln klar erkennen können.

Gruß
Heinz


Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
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Re: Alaskan Mill MK III, kleine Umbauten

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #90896]
Hallo Heinz,

der Schliff der Kette passt da immer noch nicht. Sägemehl sollte beim Schneiden
nicht anfallen. Es müssen schon echte Späne dabei herauskommen. Oder der Schnittwinkel
(Säge Stamm) passt nicht.

Bei einem "normal" geschliffenem Blatt macht der Winkel der Schwertes zum Holzstamm
schon sehr viel aus. Mit genau 90 Grad zum Stamm kommt mehr Staub zum Vorschein,
mit einem Schwert, welches dem Schnitt vorauseilt, hat man das nicht. Und je flacher der
Winkel wird, desto länger werden die Späne.

Gruß
Dirk

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Alaskan Mill MK III, kleine Umbauten

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Dirk,

habe lange über Deine Anmerkungen nachgedacht und auch nachgelesen was zum Längsschnitt und zum Schärfen gesagt wird.

Beim Längsschnitt schneidet die Kette im 90°-Winkel zur Längsfaser, d.h. es kann kaum ein längerer Span entstehen. Insofern ist die Bezeichnung "Längsschnitt" etwas irreführend bezüglich des Eingriffes des Sägezahnes in das Holz. Das ist vergleichbar mit Hirnholzhobeln. Festgestellt habe ich beim Sägen auch schon mal längere Späne. Das aber dann, wenn der Anschlag an der Rinde hakte und das Schwert aus dem 90°-Winkel ausgeschwenkt wurde.

Für mich war ausschlaggebend, daß die Kette nicht zu heiß wurde und genug Sägemehl raus kam. Und bei 75 cm Ketteneingriff kommt auch eine Stihl 441 an ihre Grenzen.

Dennoch war das für mich lehrreich, habe ich doch noch einiges zum Schleifen der Längsschnittkette gefunden, auf das ich hier mal verweise (sind pdf's die man auf der Herstellerseite laden kann):

Logosol, Das Handbuch für Ihre Sägeausrüstungen

Stihl, Sägeketten schärfen

Außerdem hat diese Diskussion wertvolle Erkenntnisse geliefert:

http://motorsaegen-portal.de/viewtopic.php?f=61&t=107952

Gruß
Heinz



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