Bandsäge restaurieren-Problem mit den Rollen...

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Michl
Beiträge: 482
Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von Michl »


Was soll das heißen:?

> 1) ME: 3675/9,81 = 375 kg also um 10 mal mehr. Komma Fehler?



Helmut Hirsch

Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von Helmut Hirsch »


Leut, Leut,

man mißt hinten am Freilauf die Spannung --- man dreht das Band cirka ein viertel - das entspricht ungefähr einem Zentimeter Seitenversatz.

Das geht nach Gefühl ...

Wichtig ist die Regel höchstens 1/1000 Banddicke des Durchmessers der Räder wegen Haarrissen und 1 bis 2 mm Freilauf der Rückenrolle --- und jetzt kommt wieder der Ketzterspruch --- wenn die Säge was taugt (groß - stark - Bäuerle, Panhans, Kölle und auch Hema) sollte man beim Geradeschnitt die Seitenführung nicht überbewerten --- wenn sie eingestellt wird jedoch ziemlich weit vorne an den Zähnen (aber aufpassen, nicht das bei einem nach vorne ziehen die Schränkung gestaucht wird).

Viele Grüße aus der Kurpfalz, Helle

P.S. --- Überlegt euch mal, ob die früher auch so an ihren Maschinen "rumexperientiert" haben oder einfach nur geschaut haben, das am Abend was geschaft war ...



Michael Hoffmann
Beiträge: 285
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 08:03

1kg hat ca.10N Gewichtskraft

Beitrag von Michael Hoffmann »


Hallo Michl,

das soll bedeuten das du in Physik nie aufgepasst hast ;-)
Du mußt mit 375kg spannen um die nötige Kraft von 3800N zu bekommen.

Grüßle Michael


Helmut Hirsch

Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von Helmut Hirsch »


vergesst den Zusatz:

--- wenn sie eingestellt wird jedoch ziemlich weit vorne an den Zähnen -stimmt noch wegen der Führung beim "Schweifen" aber ---

"(aber aufpassen, nicht das bei einem nach vorne ziehen die Schränkung gestaucht wird)."

...geht ja nicht; nur wenn man ohne Rückenrolle zu weit nach hinten kommt (kann beim Auftrennen passieren, wenn sich die Rückenrolle löst), kann die Seitenführung in die Zahnung kommen.

Also, in diesem Sinne, Gruß Helle - der gerade mit Gedanken bei seiner Umsatzsteuererklärung ist



Hans Bos
Beiträge: 153
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von Hans Bos »

[In Antwort auf #45000]
Hallo Michl, Heinz,

@Michl
Die Kraft laut Heinz wäre 3675N. Die Gravitation ist 9,81m/s2 (sag 10). Kraft (N)ist Beschleunigung (m/s) gang Massa (kg). Also Massa ist 3675/9,81=375kg. Massa im neuen dynamischen System ist Kraft im alten statischen System und in der alltäglicher Sprache.

@Heinz,
Ja genau, und welche Finger. Deshalb das Kräfteparallelogram. Wenn der Abstand zwischen den Rädern sag mal 1m ist, also halber Abstand 50cm, man zieht das Band in der Mitte seitlich um 1cm mit einer einfachen Federwaage und man will eine Kraft von 3675N, dann sollte die Waage mE eine Massa von 2*3675/9.81/50 zeigen (beide Seiten des Blattes ziehen) also 15kg. Hm, Holzi hat wohl starke Finger? Bitte, berichte wenn ich einen Denkfehler mache!

Schöne Grüsse aus Holland,

Hans Bos



Michl
Beiträge: 482
Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von Michl »

[In Antwort auf #45001]
Hi Helmut,

> "P.S. --- Überlegt euch mal, ob die früher auch so an ihren Maschinen "rumexperientiert" haben oder einfach nur geschaut haben, das am Abend was geschaft war ..."

Ich denk mal, die haben geschaut, daß am Abend was geschafft war und darum ham sie sicher drauf geachtet, daß das Sägeblatt nicht abreißt, abläuft oder krumm sägt... und darum haben sie sich Informiert, wie man selbiges richtig einstellt... ;-)



MaxS
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Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #44995]
Hallo,

ich hab die Bandspannung bei mir auch mal experimentell festgestellt - allerdings sehr grob. Mir ging es nur um dir Größenordnung, um den richtigen Zylinder für die Bandspannung einzukaufen. Dabei habe ich mit einem Flaschenzug und einer Federwaage gearbeitet und hinterher das ganze entsprechend der Übersetzung umgerechnet. Ich bin dabei für ein 25er Band, allerdings etwas dünner, auf knapp über 3kN, also 300kg, gekommen. Nach der wertvollen Info von Hema habe ich jetzt endlich eine Bestätigung für diesen Wert.

Die Methode mit Flaschenzug funktioniert also - wenn man das selbst mal probieren will, sollte man allerdings genug Geduld mitbringen. Denn die vielen Laufmeter Seil verheddern wunderbar....

Jetzt hab ich ja seit einiger Zeit die Druckluftspannung in Betrieb und bin sehr zufrieden. Wieviel Druck ich da jetzt um Spannen verwende, ist auch Gefühls- und Erfahrungssache. Ich habe keine Tabelle mit den erforderlichen Drücken und keinen Druckminderer mit Bandbreitenskala. Jetzt wäre es aber fast eine Überlegung wert.

Grüße,
Max


Michl
Beiträge: 482
Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von Michl »

[In Antwort auf #44997]
Hi,

ich hab nochmal bei Hema nachgefragt. Das im Beispiel war wirklich nur ein Kommafehler und die richtige Spannung kann auch abzüglich der Zahntiefe berechnet werden. Irgend ein Wert dazwischen wird ok sein - laut HEMA.

Ich hätte nicht gedacht, daß die Bänder so stark gespannt werden (is ja - bei breiten Bändern - fast ein halbes Auto...). Hema schreibt: "Die Bandspannung ist schon ganz ordentlich, dies wird immer wieder unterschätzt."

Gruß an alle Bandsäger!

Michl



Michael Kaethner

Sägeblattspannung messen Alternative.

Beitrag von Michael Kaethner »

[In Antwort auf #44990]
Hallo Michl!

Eine Alternative zur Messung der Blattspannung stammt aus Fine Woodworking in 2001 (und 2006). Dieser Spannungsmessung liegt die Idee zugrunde, dass das Sägeblatt durch das Anlegen einer Kraft gedehnt wird.
Sägeblatt war 12,7 mm breit, Stärke 0,635mm Es wurde behauptet, dass 6000 PSI (pounds per Square inch) also 4,21 kg/mm2 notwendig seien, um eine Strecke von 5 inch also 12,7 cm um 0,001 inch also 0,0254 mm zu dehnen .

Bei der dort für richtig befundenen Sägeblattspannung von 15000 PSI (10.5 kg) ergab sich ein eine Dehnung von etwa 0,07 mm. Nun, das ist ja mit einfachen Mitteln wenigstens näherungsweise messbar!
(Die Kraft die Hema für ihre stabilen Industriebandsägen angibt, liegt aber mehr als doppelt so hoch.
Im Artikel von 2001 wurde dann eine kleine Vorrichtung gezeigt (2 Klötzchen mit 2 Stiften verbunden), die mit einem Zwingenabstand von 12,7 cm an dem Sägeblatt befestigt werden. Man spannt das Sägeblatt und misst mit einer Fühlerlehre den entstehenden Spalt.
2006 kam dann jemand auf die einfache ‚Edelvariante’ und klemmte einen digitalen Messschieber an das Band: auf 12,7 cm ausziehen, auf Null setzen und spannen.

Ich habe das mal mit einem konventionellen Messchieber an einem ähnlichen Blatt versucht, und die Sägespannung stimmte trotz der Messungenauigkeiten gut. An meiner Maschine ist eine relativ simple Spannungsanzeige, dort habe ich die Spannung dann markiert.

Wenn man es genauer haben möchte, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass man sich ein Blattspannungsmessgerät mal leihen kann, prüft was der Messschieber bei 'richtiger' Spannung anzeigt und sich so die Daten für die gängigen Sägeblätter anlegt.

Gruss,

Michael



Hans
Beiträge: 156
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Sägeblattspannung messen Alternative.

Beitrag von Hans »


Hallo Michael,
das ist ja eine richtig schöne Methode! muss man erst mal draufkommen.... aber du bist doch recht ungenau, würd ich mal behaupten. zweieinhalb hundertstel, oder 7 hundertstel bei 15000 psi - das muss schon ein Präzisionsmessschieber sein. Ich könnt mir vorstellen, daß das bei jedem Sägeblatt wieder ein bischen anders ist, vor allem bei nachgeschärften, gealterten, nagelneuen, andere Charge etc...
Wie schaut denn so eine Sägeblattspannneinrichtung aus? Das ist doch zumeist eine fette Schraube, mit der das obere Rad nach oben gezogen wird, um das Sägeblatt zu spannen.
Könnte man da nicht einfach eine entsprechend starke Feder zwischen Schraube (oder Mutter) und Gegenlager einbauen? Nach Hook kann man dann - vorausgesetzt man kennt die Federkonstante der verbauten Feder - dasselbe Messprinzip anwenden, hätte aber Reproduzierbare ergebnisse.
Wahrscheinlich ist die von Dir erwähnte "simple Spannungsanzeige" sowas in der Art? Das wäre dann trotz der einfachen Bauweise wesentlich genauer als die von Dir beschriebene Methode.
Schönen Gruß
Hans


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