Bandsäge restaurieren-Problem mit den Rollen...

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Michl
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Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Re: Bandabdeckung - Eigenbaulösung

Beitrag von Michl »


Hi Heinz,

vielen Dank für die Bilder. Es fehlt leider nicht nur die Sägeblattabdeckung sondern noch so einiges anderes, wie z.B.:
- der Motor! (hat jemand einen übrig? so zw. 1,5 und 3 kw, gerne uralt, aber nicht offen),
- der Antriebsriemen,
- das Gegengewicht für die Bandspannung,
- Schienen für die Anschläge
etc. etc.

Wird nach und nach alles gemacht.

Die Blattführung (oben) war ziemlich verrostet. Die Rückenrolle scheint lange Zeit stehengeblieben zu sein, denn sie hatte tiefe Einschnitte vom Sägeband. Ich hab sie zerlegt und abdrehen lassen. Jetzt ist sie wieder glatt. Außerdem hat sie neue Kugeln bekommen, da nichtmehr alle im Lager waren. Jetzt dreht sie sich als wär sie neu, schon wenn das Sägeblatt nur leicht streift (im Gegensatz zur neuen Felder GL 789, die ich mir - leider - für unten gekauft hab - da dreht sich garnix...). Das Lagerspiel der alten Rückenrolle läßt sich einstellen. Somit ist es möglich, wenn das Lager mal ausgeschlagen sein sollte, dieses nachschleifen zu lassen. Drehen geht nicht, weil das Material gehärtet ist.
Die beiden Seitlichen Führungen fehlten ganz. Jedoch waren zwei lange Flügelschrauben vorhanden (eine Abgebrochen). Ich geh mal davon aus, daß darauf Kugellager, oder was ähnliches, gehörten. 2 Stück (neue) hab ich schonmal draufgesteckt und das funktioniert sehr gut. Muß noch weitere besorgen. Dann kann man immer, entsprechend der Sägeblattbreite, mehr oder weniger Lager montieren. Hat jemand schonmal soeine Führung gesehen? (Die APA hat aber keine Kugellager zur seitlichen Führung - oder?) Ich könnt mir auch vorstellen, daß einfach Holzklötze oder sowas zur seitlichen Führung montiert waren, denn gewöhnliche, austauschbare Kugellager, wie sie heute üblich sind - gab´s die damals überhaupt schon??? Was ist eigentlich falsch eingestellt an meiner Führung - Heinz?

Die Sägeblattabdeckung für das absteigende Blatt, oder zumindest, was noch davon übrig war, hab ich hier mal Photographiert:




Gruß,
Michl



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
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Re: Bandabdeckung - Eigenbaulösung

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Michl,

wenn die Bilder nicht täuschen laufen die seitlichen Rollen eher hinter als neben dem Blatt. Ich halte es - dank Forum so, daß die Rückenrolle im Leerlauf so gerade eben nicht berührt wird und die seitlichen Rollen bei der Arbeit, also wenn das Blatt an der Rückenrolle anliegt bis dicht an die Schränkung der Zähne heranreichen.

Da Du mit Kugellagern als seitliche Führung arbeitest würde ich mich nach unterschiedlich breiten Kugellagern umsehen, passend zum jeweiligen Blatt. das ergibt sicher eine sauberere Führung als zwei nebeneinander sitzende Lager.

Gruß

Heinz



Michl
Beiträge: 482
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Re: Bandabdeckung - Eigenbaulösung

Beitrag von Michl »


Stimmt, die seitlichen Rollen laufen wirklich noch hinter dem Blatt. Das liegt aber einfach daran, daß ich noch nicht alle Lager hab und auch erst die eine, abgebrochene Halteschraube für die Lager reparieren muß.

Was Du bezüglich der Einstellung sagst, stimmt. Laut BG: Abstand des nicht belasteten Sägebandes zur Rückenrolle sollte ca. 0,5mm betragen und die seitlichen Führungen sind bis knapp an den Zahngrund heranzustellen.

Ich denke, die Sache mit den nebeneinanderliegenden Kugellagern als seitlich Führung, wird ganz gut gehen, denn die Lager liegen sehr exakt nebeneinander (kaum Spiel). Ich probier´s erstmal so.

Gruß,

Michl



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
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Re: Bandabdeckung - Eigenbaulösung

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Michl,

meine Bernardo Eisenbandsäge hat als Führung an jeder Seite zwei nebeneinanderliegende Lager. Die laufen selten beide gleichzeitig mit. Das mag auch am nicht optimal eingestellten Stift der Lagerhalterung liegen. Da ich nicht auf 1o-tel genau sägen muß spielts keine Rolle. Aber wenn ich neukaufen müßte würde ich versuchen, statt zwei schmalen ein breites Lager zu bekommen.

Gruß

Heinz


Michl
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Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von Michl »

[In Antwort auf #44598]
Hallo,

auf meine Anfrage bei HEMA, nach einer Empfehlung bezüglich der Bandspannung und der Schnittgeschwindigkeit für meine alte Bandsäge, hab ich kürzlich sehr informative Antworten bekommen. Ich geb das hier alles mal bekannt. Vielleicht hilft´s dem einen oder anderen, denn ich hab den Eindruck, alte Bandsägen werden recht häufig wieder flott gemacht.

- Was, glaub ich, schon allgemein bekannt ist: Die Sägeblattdicke sollte ein 1000stel des Raddurchmessers nicht wesentlich überschreiten, sonst würde der Material-Biegewechsel über der Rolle zu stark werden und es würden sich Haarrisse im Sägeblatt bilden. Diese würden dann zu einem frühzeitigen Blattbruch führen.

- Die Blattspannung wird, laut HEMA, von führenden Werkzeugherstellern auf 250N pro mm² angegeben. Das bezieht sich auf den Sägeblattquerschnitt.
Bsp:
ein Sägeblatt mit 25mm Breite und 0,7mm Dicke:
25 x 0,7 = 17,5 mm²
17,5 (mm²) x 250 (N/mm²) = 4375 N
--> Spannkraft entspricht 43,75 kg
(ich denke, das läßt sich am Besten mit einer Federwaage messen. Die kann man vielleicht beim Metzger ausleihen...?).

- Die Schnittgeschwindigkeit ist ausschließlich vom zu schneidenden Material abhängig. Für die gängigen Hölzer werden etwa 1500m/min im Durchschnitt empfohlen.

Gruß an alle Gußschrauber!

Michl



Johannes M
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Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von Johannes M »


Hallo Michl,
hat ein 25mm Sägeband nicht nur einen Querschnitt von 21mm x 0,7 und 4mm Zähne?
Also 21 x 0,7 x250 N = 3675 N

Es grüßt Johannes, der an seiner kleinen Hema Federringe mit Zeiger hat und daher die Spannung nie gemessen hat;o)



Michl
Beiträge: 482
Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von Michl »


Hi Johannes,

da hast Du eigentlich recht! Ich hab einfach mal das Beispiel übernommen, das mir von HEMA geschickt wurde - ohne dabei groß nachzudenken. Ich werd mal nachfragen, wie die das korrekt rechnen...

Zum Glück gibt´s so gute Aufpasser... ;-)

Gruß,

Michl


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #44990]
Hallo Michl,

danke erst mal für diese Information aus dem Hause Hema. Abgesehen von der alternativen Rechnung von Johannes, die aber "den Bock nicht fett macht" stelle ich mir die Frage, wie die errechnete Spannkraft zu messen ist.

Wenn man eine Zeigeruhr anbringen kann wäre für die Eichung die Federwaage natürlich geeignet:
Band durchschneiden, ein Stück entsprechend der Länge der Federwaage wegschneiden, Löcher ins Band zum Einhängen der Federwaage und dann kann man spannen und den Wert ablesen und auf die Skala übertragen. Das natürlich mit Wiederholungen, damit es genauer wird.

Ich glaube mich zu entsinnen, daß hier im Forum mal eine Methode vorgestellt wurde, die auf der seitlichen Auslenkung des Bandes auf Fingerdruck beruhte. Hat das evtl. noch jemand parat? Danke

Gruß

Heinz



Hans Bos
Beiträge: 153
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von Hans Bos »

[In Antwort auf #44991]
Hallo Michl und Andere,

Weil ich leider keine Bandsäge besitze und nur interessiet mitlese sollte ich eigentlich den (Hobel)maul zuhalten. Aber:
1) ME: 3675/9,81 = 375 kg also um 10 mal mehr. Komma Fehler?
2) Holzi pag 65 sagt "Bei richtiger Spannung kannt du das Sägeblatt ca 1 cm zur Seite drücken".
Letztes ist deutlich etwas ungenau. Ich denke aber, man könnte es auch mit einer einfachen Federwaage zur Seite drücken. Die benötigte Kraft könnte man mittels Kräfteparallelogram ausrechnen.

Schöne Grüsse au Holland

Hans Bos


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Bandsäge restaurieren - Sägeblattspannung etc.

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Hans,

das mit dem Zentimeter hatte ich auch im Kopf, aber:

Für welchen Abstand zwischen oberer und unterer Führung gilt der Zentimeter?

Gruß nach Holland

Heinz


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