Bandsäge restaurieren-Problem mit den Rollen...

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MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Bandsäge restaurieren - Bandagen ballig schlei

Beitrag von MaxS »


Servus,

Mir fällt nichts besseres ein, als scharfes Schlefpapier (zB 60er Körnung) und dann viel Handarbeit. Beide Rollen in der Maschine eingebaut. An der Oberen mit der einen Hand das Rad drehen und der anderen schleifen; bei der unteren entweder genauso oder mit Antrieb, falls du eine Geschwindigkeitsregulierung hast. Eventuell mit einer Schablone die Balligkeit überprüfen.

Leider weiß ich auch keine bessere Methode.

Max


Michl
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Bandsäge restaurieren - Spannung des Sägeblattes?

Beitrag von Michl »


Hallo,

leider fehlt an meiner Bandsäge das Gewicht, mit welchem das Sägeblatt gespannt werden soll. Ich muß mir jetzt also ein neues besorgen und habe keine Ahnung, was das ungefähr wiegen soll. Hat jemand vielleicht eine Liste mit Angabe des Spannungsgewichtes für die unterschiedlichen Blätter? Ich möchte Blätter aus Uddeholm-Stahl verwenden mit Stärken zwischen 0,6 und 0,7mm und folgenden Breiten: 6mm, 10mm, 20mm, 30mm. Sie sind alle ca 4,5m lang.
Ich würde ja gerne mal Bilder der Säge einstellen, aber meine Digitalkamera mag nicht so wie ich will. (Vielleicht, weil sie nicht aus Gußeisen ist...?) Hoffe, demnächst wirds mal klappen.

Vielen Dank einstweilen!

Michl



Rolf Richard
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Re: Bandsäge restaurieren - Bandagen ballig schlei

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #44583]
Hallo michl,

ob die Beläge ballig sein sollen oder nicht ist wohl eine Glaubensfrage. Viele wollen sie ballig haben, weil dann angeblich die Bänder besser zentrieren. Es gibt aber auch die Meinung, dass eine ebene Oberfläche bandschonender ist und mehr Traktion böte.

Was stimmt kann ich nicht beurteilen, da mir der vergleich fehlt. Angeblich sollen grosse Maschinen für breite Bänder nie ballig sein.

An meiner kleinen Maschine sind die Beläge ab Werk auch nicht ballig. Allerdings hat sich im Laufe der Zeit am vorderen Rand eine kleine Abnutzung ergeben, die man als Balligkeit bezeichnen könnte. Ob es hilft?

Lonnie Bird gibt in seinem Bandsaw-Buch folgendes Verfahren zum ballig Schleifen an:

Schleifpapier auf einen Schleifklotz, eine zweite Person treibt das Rad mittels einer Bohrmaschine an, in die ein kleiner Schleifzylinder (wegen der Reibung) gespannt ist.

Gruss

Rolf


Michl
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Bandsäge restaurieren - Bandagen sind ballig

Beitrag von Michl »

[In Antwort auf #44583]
Hi,

die Bandagen sind jetzt Ballig (nur leicht - ca. 1/2 bis 1 mm bei einer Breite von 40 mm). Ich hab eine Bohrmaschine mit Schleifteller (80er Papier) an die Bandagen (Gummikork) gehalten und die Boma am Gestell der Maschine abgestützt, daß sie nicht so stark wackelt. Die Räder habe ich selbst angedreht. Durch die eigene Schwungmasse und auch durch den Antrieb des Schleiftellers drehten sich die Räder recht schnell. So ist es rel. leicht gewesen, die Bandagen gleichmäßig ballig zu schleifen. Der Bandschleifer lief zu langsam. Übrigens sind die Gummikorkbandagen ziemlich zäh. Man muß ganzschön lange schleifen, bis die gewünschte Stärke abgetragen ist...

Die Sägebänder laufen jetzt rel. gleichmäßig. Sie bewegen sich noch um einige mm nach vorn und hinten, während des Laufes. Aber beim Sägen werden sie ja sowieso an die Rückenrolle gedrückt. Denke, das geht so.

Ich hab zwar nicht probiert, als die Bandagen noch flach waren, ob die Bänder dann auch mittig laufen, abe ich denke schon, daß bei balligen Bandagen die Bänder besser zentrieren. Riemenscheiben oder die Rollen von Langbandschleifmaschinen sind ja auch fast immer ballig.

Gruß,

Michl



Dirk Boehmer
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Re: Bandsäge restaurieren - Bandagen sind ballig

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Michl,

> Ich hab zwar nicht probiert, als die Bandagen noch flach waren, ob die
> Bänder dann auch mittig laufen, abe ich denke schon, daß bei balligen
> Bandagen die Bänder besser zentrieren. Riemenscheiben oder die Rollen
> von Langbandschleifmaschinen sind ja auch fast immer ballig.

wenn die Rollen nicht ballig sind, kann sich auch nichts von selber zentrieren.
Wie auch? Ich habe übrigens auch noch kein Gerät gesehen, bei dem das nicht
so ist, obwohl das hier ja ab und zu berichtet wird. Ich denke, ballig ist
ein Muss, auch wenn man es nicht direkt sieht.

--
Dirk



Michl
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Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Re: Bandsäge restaurieren - Bandagen sind ballig

Beitrag von Michl »


Klar, bei flachen Bandagen zentriert sich natürlich nichts von selber. Aber angeblich soll´s ja Bandsägen mit flachen Bandagen geben und bei denen geügt vermutlich die genaue Einstellung der Rollen, daß das Band nicht verläuft. Mir ist die ballige Version aber auch lieber. Zumal die Maschine ja ihre Jahre auf dem Buckel hat.


Rolf Richard
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Re: flache Beläge

Beitrag von Rolf Richard »


Durch die Beiträge angeregt habe ich meine (kleine) Maschine nochmal ausgemessen:

Bandagenbreite 27mm. Balligkeit

Rolf Richard
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Re: Flache Beläge (korrigiert)

Beitrag von Rolf Richard »


Durch die Beiträge angeregt habe ich meine (kleine) Maschine nochmal ausgemessen:

Bandagenbreite 27 mm. Balligkeit ca 0,1 mm von der Mitte zum vorderen Rand - hinten ca. 0,06 mm. also vermutlich auf Abnutzung beruhend. (Es ist im Übrigen nicht ganz einfach. die Balligkeit zu bestimmen).

Auf der Säge laufen Bänder von 6 - 20 mm Breite. Alle Bänder werden so aufgelegt, dass die Zähne über den Belag überstehen. Bei einwandfreier Justage des oberen Rades bleibt die Bandlage gut erhalten.

Inwieweit die gute Rückenführung der nachträglich angebauten Monopol-Führung eine Rolle spielt kann man nur vermuten. Mit der früher verwendeten 3-Rollen-Führung gab es mehr Schwierigkeiten, aber ich war auch noch unerfahrener mit der Maschine.

Was mich einmal generell interessieren würde weil es mir völlig unlogisch erscheint:

Warum soll das Band bei balligen Belägen einen Trend haben, in der Mitte zu laufen? Dort wäre doch die Bandspannung am höchsten, damit nach meiner Meinung eine natürliche Tendenz zum abwandern auf Laufebenen mit geringerem Widerstand - also zu den tiefer liegenden Seiten - vorprogrammiert? Welche Kraft sollte denn das Band auf den "Hügel" hinaufziehen?

Bei breiten Bändern könnte man sich ja noch vorstellen, dass sie quer zum Band so gekrümmt werden, dass es zu einer Führung auf dem "Hügel" kommt. Für schmale Bänder halte ich das für wenig wahrscheinlich. Ausserdem könnte ich mir vorstellen, dass diese zusätzliche Biegebelastung die Lebensdauer herabsetzt.

Gruss

Rolf



georg

Re: Flache Beläge (korrigiert)

Beitrag von georg »


Ein alter Müller hat mir mal erklärt, daß die Riemenscheiben seiner Transmissionsantriebe deshalb ballig sind, daß die Transmissionsriemen durch die Fliehkraft nach außen gezogen werden und deshalb immer dem höchsten Punkt auf der Riemenscheibe zustreben. Dadurch findet eine automatische Zentrierung statt. Für ein Bandsägeblatt könnte sinngemäß das Gleiche gelten.



Dirk Boehmer
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Re: Flache Beläge (korrigiert)

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Rolf,

gute Frage. Eine passende Erklärung dazu habe ich nicht. Aber wenn
Du schon mal einen Riemen auf einer balligen Rolle bewegt hast,
wüsstest Du, dass das alles so korrekt ist. Drückst Du den Riemen aus
der Mitte raus, so zieht er sich von selber wieder zur Mitte hin und
zentriert sich automatisch.

Mit Fliehkraft hat das weniger zu tun, die Zentrierung funktioniert auch,
wenn man alles ganz langsam bewegt.

--
Dirk


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