Drehrichtung Oberfräse?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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Marcel
Beiträge: 13
Registriert: Do 10. Dez 2015, 07:59

Drehrichtung Oberfräse?

Beitrag von Marcel »


Dumme Newbie Frage: ist die Drehrichtung bei (Ober-)Fräsen eigentlich international einheitlich (also wie bei Bohrern)? Hintergrund: ich möchte mir in USA Hohlkehl- und Halbrundfräser kaufen, die ich hier (D/CH/AT) nicht finden kann, z.B.:
http://www.grizzly.com/products/item.cfm?itemnumber=C1378
http://www.grizzly.com/products/item.cfm?itemnumber=C1379
Oder noch besser: kennt Ihr vielleicht eine Bezugsquelle für solche Fräser auf unserer Seite des Atlantiks?

Danke & Gruss
Marcel


Uwe Linke
Beiträge: 487
Registriert: Mo 31. Mai 2021, 18:42

Re: Drehrichtung Oberfräse?

Beitrag von Uwe Linke »


Marcel,

die Drehrichtung ist immer gleich; Du kannst unbesorgt in USA einkaufen. Etwas speziellere Fräse findest Du diesseits des großen Teichs z.B. bei CMT oder Trend. Auch bei Festool könntest Du nachschauen.

Feed the 'Rat

Uwe


reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Drehrichtung Oberfräse?

Beitrag von reinhold »


hallo Marcel,
ich habe mal in meinen amerikanischen Fachbüchern nachgeschaut : nach den Abbildungen und nach der Form der Fräser zu schliessen, drehen diese OF alle gleich und zwar so wie hierzu lande.
Möglicherweise gibt es irgendwo anders herum drehende OF, aber ich glaube es eigentlich nicht.

Gruss !
reinhold

Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Drehrichtung Oberfräse?

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #4790]
Hallo Marcel,

das mit der Drehrichtung kann ich dir nicht sicher beantworten, aber von der Abbildung her muß der Fräser sich in der gleichen Richtung drehen wie in Europa.

Was möchtest Du denn mit den Fräsern genau tun ? Auf den ersten Blick sieht es so aus als könnten sich da auch eine einfache Nut/Feder Verbindung eignen.

Der Preis der US Fräser ist interessant, da kommen aber noch 16% Umsatzsteuer drauf und evtl. Zoll. Außerdem eine 1/4" Aufnahme irgendwie recht dünn.
Trotzdem noch ne Frage an das Forum: passen 1/4" Fräser in 6mm Spannzangen?

Ich habe mal meine beiden Lieblingsquellen im Internet durchgesehen und bei lignos.de einen cmt Fräsersatz gefunden. Allerdings mit 12mm Schaft. Das Teil findest Du unter lignos.de -> shop -> Fräswerkzeuge -> Spezialfräser.
Nennt sich "Rolladenfräser". Scheint zumindest etwas sehr ähnliches zu sein.

Was fehlt sind die genauen Maße, aber da bekommst Du sicher Antwort auf eine Mail.

Gerhard

Albert Erz

Re: Drehrichtung Oberfräse?

Beitrag von Albert Erz »


Hallo Gerhard,

zu der Frage: passen 1/4" Fräser in 6 mm Spannzangen?
Muß ich sagen:

" nein!!!".

Genau gerechnet ergeben 1/4" nämlich 6.35 mm und das ist zuviel für eine 6 mm Spannzange.
Ich würde es aus Sicherheitsgründen deshalb niemals versuchen.

Grüße aus dem Rheinland an alle die das lesen

Albert



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Drehrichtung Oberfräse?

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Gerhard,

auf keinen Fall solltest du einen 6,35 mm Fräser in eine 6 mm Spannzange quetschen. Auch wenn für einen Holzwerker 0,35 mm recht wenig sind, bedeutet das im Maschinenbau und bei Präzsisonsteilen, wie einer Spannzange gleich Welten. Dafür gibt es nun mal auch extra Spannzangen in 1/4 Zoll, sonst wär das ja überflüssig.

Weiterhin halte ich sowohl 6 als auch 1/4 Zoll Fräser nicht für empfehlenswert, da die Schaftstärke für professionelle Fräsergebnisse zu dünn und "instabil" ist. Bei kleinen Durchmessern kann man das mal machen, aber je nach Fräserdurchmesser sollten es schon mind. 8 mm, wenn möglich immer 12 mm sein, zumal preislich bei den Fräsern kaum ein Unterschied besteht. Leider aber bei den Maschinen :-( !

Gruß Guido

Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Ich wollte es ja auch nicht wirklich tun

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

danke daß Ihr so besorgt um meine Gesundheit seit.
Ich halte 6mm Fräser ebenfalls für zu dünn, besitze keine, werde keine kaufen und habe auch keine Fräse mit 6mm Spannzange.

War sozusagen nur theoretisch. Und eventuell als Tip für Marcel. Wer hat denn schon in Europa eine 1/4" Zoll Spannzange.

Wobei einige halbzöllige Fräser ganz interessant wären. Aber da kann man die Frage mit der Präzision ja auch weitertreiben. Schließlich sind englische und amerikanische Zoll (oder heißt das "Zölle"?)nicht exakt gleich.

Gerhard

Uwe Linke
Beiträge: 487
Registriert: Mo 31. Mai 2021, 18:42

Re: Ich wollte es ja auch nicht wirklich tun

Beitrag von Uwe Linke »


Gerhard,

das ist mir neu, dass ein amerikanischer Zoll und ein englischer Zoll unterschiedlich groß sein sollen. Bisher bin ich da immer von einer Länge von 25,4 mm ausgegangen. Kannst Du mir Quellen nennen, wo etwas anderes steht?

Feed the 'Rat

Uwe

P.S.: Wo wir gerade beim Zoll sind; hat sich der deutsche schon gemeldet? :-)


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Ich wollte es ja auch nicht wirklich tun

Beitrag von Gerhard »


War Schwachsinn,

ich hatte da was falsches im Kopf. Ich hatte beruflich mal mit EDIFACT Nachrichtenaustausch zu tun. In den Nachrichten hatten wir teilweise "imperial" und U.S. Maße unterschieden. Beid den Längen sind die aber anscheinend gleich. Abweichungen gibt es wohl bei Gewichten und Hohlmaßen. Eine Gallone ist z.B. mal knapp unter, mal über 4 Liter.
Ganz nebenbei: Ein Physik- oder Ingenieurstudium muß mit diesen lustigen Maßen, die sich nicht voneinander ableiten lassen eine ganz besonder Würze haben.
Also ein dreifaches Hoch auf Standardeinheiten. Es lebe der Meter !

Was den Zoll angeht: Die haben sich noch nicht gemeldet. Und die Rechnung behalten. Kreditkartenabbuchung war auch noch nicht, ich weiß also noch nix genaues. Keine Angst, ich melde mich.
Hast Du die Dübel schon ausprobiert ? Ich baue gerade eine Truhe mit gewölbtem Deckel. Ein Riesenteil. Da habe ich den Deckelrand auf der Längsseite mit den Stirnseiten mit je zwei Dübeln verbunden. Sieht super aus. Zumindest die Dübel.
Die Dinger funktionieren "amerikanisch": Grob zielen, mit dem Akkubohrer Loch bohren, Leim rein, fest draufschlagen. Die Dübel "ziehen" ähnlich oder besser als z.B. Nägel. Ich hatte das Gefühl daß ich mir die Zwingen fast hätte sparen können.

Grüße,
Gerhard



Marcel
Beiträge: 13
Registriert: Do 10. Dez 2015, 07:59

Re: Drehrichtung Oberfräse?

Beitrag von Marcel »

[In Antwort auf #4795]
Also erst einmal Dank an Gerhard und die anderen, die geantwortet haben.
Der Link zu den CMT Fräsern bei lignos.de hat mir schon mal sehr geholfen (ich wäre nie im Leben darauf gekommen, nach "Rolladenfräser" zu suchen, obwohl, wenn ich jetzt drüber nachdenke, für Rolladenlamellen kann man die Dinger wohl gut brauchen...). Ein 12 mm Schaft macht auch auf mich einen besseren Eindruck als nur 6 mm. EUR 98.80 sind allerdings ziemlich happig; irgendwie habe ich mal wieder das Gefühl, dass wir hier ziemlich abgezockt werden, wenn man z.B. bei http://www.mikestools.com/cmt/cmt_router_bits_flute_bead_set.asp in USA die gleiche Ware (wohlgemerkt ein Import aus Italien!) für USD 73.13 kriegt.
Nur schnell zum Hintergrund, was ich eigentlich vorhabe: mit den Fräsern werden feine, ca. 6 mm starke Leisten an einer Kante halbrund, an der anderen hohl gefräst. Mit den Leisten werden dann Boote (z.B. Kajaks und Kanus) beplankt, wobei die Leisten auch auf abenteuerlich gebogenen Rumpfformen schön ineinandergreifen und eine saubere Oberfläche bilden, die dann nur noch wenig nachbearbeitet werden muss, bevor sie mit Glasfasergewebe laminiert wird.

Gruss
Marcel

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