"Rettet Metabo!"

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

"Rettet Metabo!"

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, zusammen,

mittlerweile dürften sich die aktuellen Nachrichten um Metabo auch in diesem Forum verbreiten haben. Aus der neuesten Stellungnahme, die in folgendem Artikel http://www.werkzeug-news.de/news4/07-metabo-verkauf.html nachzulesen ist, geht zwar hervor, dass bis dato noch keine Entscheidung gefällt wurde, doch ich glaube, mit Fug und Recht behaupten zu dürfen, dass wir, Holzwerker und Werkzeugfreunde, nach den letzten Spekulationen einigermaßen verunsichert sind.
Zweifellos haben sicher auch die Meldungen, dass Black & Decker erst kürzlich die Werkzeugsparte des Pentair Konzerns überernommen hat und Atlas Copco sich seit einiger Zeit mit dem Gedanken trägt, den Werkzeugsektor zu verkaufen, dazu bei beigetragen, solche Gerüchte mit einem gewissen Unbehagen zu empfangen.
Von möglichen langfristigen wirtschaftlichen Konsequenzen eines etwaigen Verkaufs ganz zu schweigen, beunruhigt die Gemeinde der Metabo Nutzer vor allem auch der Gedanke, eines Tages vielleicht nicht mehr auf den erstklassigen Service in Nürtingen zurückgreifen zu können.

Aus zahlreichen privaten E-Mails zwischen Dietrich Bausch und mir entstand letztlich die Idee, eine Art „Pro-Metabo-Aktion“ zu starten. Dass Dietrich ein Anhänger der Marke Metabo ist und einen kompletten E-Werkzeugfuhrpark dieses Herstellers besitzt, dürfte hinlänglich bekannt sein. Meine Wenigkeit besitzt zum jetzigen Zeitpunkt keine Metabo Werkzeuge. Dies soll aber nicht bedeuten, dass mir an der Firma Metabo, wie sie (noch) existiert, nichts liegt.
Sicher fragt ihr euch an dieser Stelle, wie denn besagte Aktion ablaufen soll und was wir uns darunter vorstellen.
Nunmehr ist es unsere Absicht, die Standpunkte einzelner Hobby(holz)werker und Handwerker zu Metabo zu sammeln und diese dann an die Firmenleitung zu übergeben. Zweck dieses Unterfanges soll sein, einerseits in der Managementetage bei Metabo das Bewusstsein zu stärken, dass es einige Anwender und Metabo-Freunde gibt, die nicht bloß auf hochwertige Werkzeuge und professionelles Service Wert legen, sondern denen auch am Weiterbestand der Marke Metabo in Deutschland etwas liegt. Andererseits möchten wir vorweg, auch wenn diese Thematik aktuell nicht zur Debatte steht, auf diese Art und Weise den Mitarbeitern von Metabo unseren emotionalen Beistand erweisen.

Um unsere Vorstellungen über den Ablauf dieser Aktion zu präzisieren, haben Dietrich und ich ein „3-Punkte-Programm“ erarbeitet:

1. Wofür steht Metabo bei uns (als Kunden und Werkzeugfreunde)?
- z. B. Qualität made in Germany, promptes Service, persönliche Betreuung

2. Was erwarten wir (zukünftig) von Metabo und in wie weit darf man davon ausgehen, dass dies mit den Absichten einesmultinationalen Konzerns in Einklang gebracht werden kann?

3. Negative Erfahrungen und – uns unserer Sicht – bedauernswerte Entwicklungen, die man möglicherweise als Hinweis werten könnte, dass Metabo langfristig tadellose Technik in den Hintergrund und kaufmännische Interessen zu sehr in den Vordergrund rücken könnte. Dies wiederum könnte bedeuten, dass sich qualitätsbewusste Anwender künftig anderen Marken zuwenden.
- z. B. Detlefs Probleme mit der TK 1066
- das Ende der Metabo Magnum Ära

Selbstverständlich wollen wir niemanden dazu zwingen, sich strukturell und inhaltlich an unsere Vorschläge zu klammern. Wir wollten damit lediglich einige Hinweise bieten, wie unsere Idee zu verstehen ist.

Keinesfalls bilden sich Dietrich und ich ein, mit der mit diesem Beitrag – hoffentlich ins Leben gerufenen gemeinsamen
Aktivität – einen etwaigen Verkauf von Metabo verhindern zu können. Da ein Verkauf oder vielmehr der Verlust der von Metabo gewohnten Qualität und Kundenbetreuung uns in der empfindlichsten Stelle unserer Holzwerkerseele treffen würde, können wir schlicht und ergreifend nicht tatenlos zusehen.
Somit bleibt nur zu hoffen, auch euch von der Sinnhaftigkeit dieses Projekts überzeugt zu haben. Übrigens ist es nicht verboten, über unsere Idee im Bekanntenkreis zu sprechen. Vielleicht finden sich einige weitere Anhänger, die über keinen Internetzugang verfügen.

Über rege Teilnahme freuen sich

Dietrich Bausch und Christian Aufreiter



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: "Rettet Metabo!"

Beitrag von Dietrich »


Hallo Holzmaschinenfreunde,

Christian schrieb den Artikel, auch weil er nicht in Verdacht steht plumpe Werbung für Metabo zu machen, seine Beweggründe zu diesem Beitrag, sind der Erhalt eines schwäbischen Traditionsunternehmens, welches hoffentlich nicht in Zukunft als Verteilerlager und Logistikzentrum für einen in Hong-Kong produzierenden Werkzeug-Global-Player fungiert.

Zum Punkt 1. in Christians Beitrag:
Denke ich an Metabo, fallen mir als erstes verschiedene interessante Kontakte zu einigen Mitarbeitern ein, z.B. der mittlerweile auch bei einigen Forumsteilnehmern bekannte Herr von der Technikhotline, mit dem ich während der Umrüstung der TKS eines guten Freundes, Telefonate über Detailfragen, jenseits des Minutentaktes führen durfte. Als sich einige Kleinigkeiten telefonisch einfach nicht lösen ließen, schlug er vor, einfach sämtliche Teile die in Frage kommen zu schicken, die nicht benötigten Teile könne ich zurücksenden.
Außerdem der Kontakt zu dem Herrn, der die Reperaturen in Nürtingen koordiniert, man hat das Gefühl, wenn er eine Maschine laufen hört, weiß er schon woran der Fehler ist. Und nicht zuletzt auch die Humanen Preise der Reperaturwerkstatt.
Auch sehr interessante Gespräche auf verschiedenen Holz und Werkzeugmessen in Nürnberg und Stuttgart, trotz Kritik meinerseits zum Thema Magnum-Serie, blieb der Ton stehts freundlich.
Ich erinnere mich an Messestände, an denen man mit dem Fotoapparat im Anschlag weggejagt wurde, nicht so bei "Tannengrün", da wurden Hobeltische hochgeklappt, ja man stellte sich bei Aufnahmen sogar dazu:-)
Immer merkt man, das die Mitarbeiter zu Ihrer Firma stehen, und nicht nur als Verkäufer um jeden Preis agieren.
Ich hoffe es werden hier auch Erfahrungen und Meinungen anderer Teilnehmer hinzukommen!

Gruß Dietrich


Dieter Macher

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Dieter Macher »


stellt Ihr euch das konkret vor?

Unterschriften sammeln und an Metabo schicken - reihenweise @-mails hinschicken - oder ausführliche, persönliche Statements dirket an die Geschäftsleitung senden?
Sicherl ist eines: Viel erreichen werden/würden wir nicht - aber es würde denen schon zeigen, das es eine Gruppe von Kunden gibt - denen nciht egal ist, wenn ein alt-eingesessenes Trad.-Unternehmen auf Kosten von Arbeitsplätzen &Qualität verramscht wird.
Was Ihr auch vorhabt - ich bin mit von der Partie.

Dieter M.

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

prima, dann schreib doch einfach Dein Statement zum Thema, Du kannst Dich an den Vorgaben in Christians Beitrag halten, dürftest Du bei Deinen Fähigkeiten aber kaum brauchen:-)

Wir werden wohl die Beiträge schriftlich einsenden, so wie früher, per Post.

Gruß Dietrich

PS: ich würde Dir auch ein Abschnitt aus dem Jahrbuch des Drechselns abtippen, hat nähmlich keine ISBN-Nummer.

Dieter Macher

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Dietrich -

Vorab - heute dauern meine Antworten etwas länger - es "qualmt" mal wieder.....

Gerne berücksichtige ich die Vorgaben aus Christians beitrag - werde aber trotzdem meienr pers. Meinung zu dem geplanten Verkauf unverblümt freien Lauf lassen - da kann´s schon mal etwas " härter" werden - im geschriebenen Wort.
Auch ich werde direkt an Metabo schreiben - selbstverständlcih dirket an die Geschäftsleitung.
Habe ich den Brief, werde ich Ihn auszugsweise - hier veröffenlichen.

Interessant zu wissen wäre, ob Metabo-Mitarbeiter hier auch mit dabei sind...
Also nicht nur die " einfachen " Mitarbeiter, sondern vielleicht auch der eine oder Andere " Verwaltungsfachangestellter mit Entscheidungs-Kompetenz".
Das sich ein Vorstands-Mitglied herablässt und hier liest, glaube ich nicht - die "lassen höchstenfalls lesen".

Mein Gott - soll denn schon wieder ein großer, deutscher Name sterben?

Metabo war schon zu meines Vater´s ersten Werkzeug - und Maschinenkontakten ein Name, welcher für Qualität stand........

Dieter M.

Georg
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Georg »


Ein Brief an die Metabo Geschäftsleitung ist wohl das mindeste, was jeder von uns tun kann. Der Nutzen einer solchen Aktion wird aber eher gering sein, denn heute zählt leider nur noch der schnelle Euro, so unnütze Dinge wie Markenbewustsein oder gar Qualität sind nichtmehr gefragt.
Ich hatte vor einigen Wochen eine Diskussion mit einem Kollegen, die symptomatisch für das ganze Dilemma ist. Ich habe mir vor einiger Zeit für meine Hausrenovierung einen Hilti TE15C Bohrhammer zugelegt und habe in der Frühstückspause mit einem anderen Kollegen, der die gleiche Maschine besitzt, darüber diskutiert. Der andere Kollege erklärte uns für bescheuert, so viel Geld für einen Bohrhammer aus zu geben, wo es doch bei Aldi für ein zehntel des Preises auch einen Bohrhammer gibt. Aber selbst das Argument, das die Hilti immer noch bohrt oder meiselt, wenn die zehn Aldi-Hämmer die ich für das gleiche Geld bekomme schon längst verheizt sind, konnte ihn dazu bewegen den Sinn von Qualitätswerkzeug an zu erkennen.
Es sind leider diese Leute, die für die Ramsch-Schwemme verantwortlich sind, die sich z.B. eine Bohrmaschine beim Discouter für 9,95€ kaufen, nur weil sie billig ist, egal ob sie sie brauchen oder nicht. Das wiederum bedeutet für den Ranschhersteller Stückzahlen und die Marketingabteilungen der renomierten Hersteller sehen ihre Felle davon schwimmen. Dadurch wird dann eine Abwärtsspirale beim Preis und der Qualität in Gang gesetzt, die all zu häufig durch den Konkurs des einstmals renomierten Herstellers endet. Das wiederum wird dann häufig von anderen Herstellern zum Anlass genommen noch billiger zu produzieren, damit es einem nicht so wie dem ehemaligen Konkurrenten geht. Das aber gute Qualität auch ihren Preis hat, wird dabei häufig übersehen.
Allerdings gibt es auch noch andere Gründe warum Firmen wie Metabo plötzlich zum Verkauf stehen, nämich wenn die Anteilseigner entweder Geld sehen wollen oder untereinander zerstritten sind. Man verhökert den Laden einfach an den Meistbietenden. Was dann daraus wird interessiert dann keinen mehr, man hat ja sein Geld bekommen. Ich weis wovon ich rede, denn mit der Firma bei der ich arbeite ging es genau so. Von unserer inovativen Entwicklungsabteilung ist jetzt 4 Jahre nach dem Verkauf nichts mehr vorhanden, die Produktion wird nach und nach an billigere Standorte verlagert, was bleibt ist noch ein großes Zentrallager und der angeschlossene Versand.
Es gibt jedoch noch Hoffnung auf Qualitätsmaschinen, wie z.B. die Unterhaltungselektronikbranche, die einen solchen Konzentrationsprozess schon vor etlichen Jahren durchgemacht hat, zeigt. Im selben Maße wie die renomierten deutschen Hersteller wie Nordmende, Saba usw. verschwanden, tauchten kleine aber feine Hersteller auf, die, natürlich für das entsprechende Geld, Geräte höchster Qualität anboten.
Einen ähnlichen Prozess könnte ich mir auf dem Maschinensektor durchaus vorstellen. Bedauerlich daran ist dann nur, das sich etliche von uns, die heute eine Magnum oder vielleicht eine Scheppach-Maschine besitzen, sich aus Kostengründen eine solche Maschine in Zukunft nicht mehr leisten können, weil sie auf Grund der kleinen Stückzahlen viel zu teuer sind. Andererseits werden genügend Hobel von Clifton oder Lee Valley gekauft, obwohl ein hochwertiger ECE-oder Ulmia-Hobel nur ein Bruchteil davon kostet.
Sicher werden die meisten von uns weiterhin nur Qualitätswerkzeug- und Maschinen verwenden, aber es wird in Zukunft immer schwieriger werden entsprechende Qualität zu bekommen.
Deshalb sollten wir uns alle dafür stark machen, daß uns Firmen wie Metabo, die gute Qualität zu moderaten Preisen liefern, möglichst lange erhalten bleiben. Denn wenn ich daran denke, das vielleicht in einigen Jahren Metabo-Geräte genau wie Geräte der einstmals renomierten Hersteller Einhell oder Güde nur noch auf dem Wühltisch beim Discounter zu finden sind, läuft es mir eiskalt den Buckel hinunter. Leider scheint dies jedoch der Trend der Zeit zu sein und ob dies im Falle von Metabo anders sein wird steht noch in den Sternen.

Soweit also zu diesem Thema, mit optimistisch tannengrünem Gruß

Georg L.


Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #4663]
Hallo, Dieter,

wenn du selbst einen Brief an Metabo senden willst, ist das sehr zu begrüßen. Dietrichs und meine ursprüngliche Idee war, dass alle, die sich an unserem Vorhaben beteiligen wollen, zumindest hier in diesem Thread in einem Beitrag ihre Meinung bekunden. Dietrich und ich wollten eure Beiträge dann in gesammelter Form - vielleicht mit einem Resümee - an Metabo weiterleiten.

Herzliche Grüße

Christian

Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Volker Hansen »


Es währe schon bedauerlich wenn Metabo von der Bildfläche verschwindt.
Sicherlich gibt es bei Metabo hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter, die
gute Produkte herstellen.
Leider geht es bei Metabo nach dem Motto: Tue gutes und sprich nicht darüber!
Der große Fehler den Metabo begeht ist der, das Produkte in Baumärkten neben Billigmaschinen verramscht werden. Fachhändler haben die Produkte deshalb aus den Regalen genommen. Die wenigsten Kunden wußten überhaupt das es die Magnum Produktreihe gab/ gibt. Daher ist die Entscheidung z.B. einige Produkte an E-B
zu übergeben vielleicht auch aus diesem Grund entschieden worden. Sicherlich die falsche Entscheidung. Wir als Kunde haben auf das Managment sicherlich keinen Einfluß. Hier ist doch das Ende schon abzusehen! Es gibt 1001 Beispiele in Deutschland wo genau so gelaufen ist.

Gruß Volker

PS.: zum Trost, andere Mütter haben auch schöne Töchter!


Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Robert Hickman »


Hallo im Forum,

ich finde die Initiative eine gute Sache. Ich habe selbst einige Geräte von Metabo im Einsatz (OfE1229, Lackfräse, Riesenflex ..), so daß es mir nicht wurscht ist, wenn Metabo verschlitzäugelt wird.

Der Anfang vom Ende war vermutlich die nicht gerade glückliche Übernahme von E.-B., die ja zuletzt auch die Aufgabe des Magnum-Programmes nach sich zog. Weiterhin dürfte die Zurückhaltung auf dem Bau zum Problem geworden sein. Wenn man nicht baut, dann braucht man auch keine Maschinen (grob gesagt). Metabo sollte also vor allem eines tun: E.-B. gut verkaufen, einige gute Maschinen des Magnum-Programmes wieder auflegen und im Rahmen von neuen Absatzkonzepten anbieten, z. B. Verleasen kompletter Maschinenpools für Schreinereien, etc. anbieten. Außerdem sollte man das Programm straffen. Müssen es wirklich zig verschiedene Winkelschleifer sein ???
So könnte man den Laden vielleicht wieder flott kriegen. Aber es ist alles nur insofern Spekulation, solange man nicht auch einen tiefen Blick in die Bilanzen geworfen hat, die erst definitive Auskünfte über die Vermögenslage geben.

Grüße

Robert Hickman


Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Dietrich »


Hallo Volker,

Metabo soll immer noch 85% seines Umsatzes in Deutschland über den Fachhandel machen, im Baumarkt findet man im Allgemeinen die Einsteigermaschinen von Metabo, die im Fachhandel kaum zu finden sind, dennoch gibt es keine Trennung von Hand und Heimwerkerprodukten nach Bosch Vorbild.
Die Magnum Reihe ist ein echtes Opfer der "Billigheimerära", 10-12 Jahre muß die hervorragend verkauft worden sein, man schaue nur beim großen Versteigerer, dort finden sich praktisch immer Magnums im Angebot. Holzbearbeitungsmaschinen kaufte man im Maschinenhandel, oder beim sehr gut sortierten großen Eisenwarenhändler, dort gab es nie Schrott zu kaufen, das ist bis heute so. Dann kam die Zeit der Baumärkte, die fingen an mit immer billigeren Maschinen, eine Magnum gab es dort nie, aber eben Lutz, Rexon und wie sie alle heißen, man suggerierte dem Heimwerker, "ein Traum wird war, bei uns bekommst Du ne Komplettwerkstatt für 2000 €"
Von den schlechten Erfahrungen der Käufer, wusste Niemand, so kamen immer mehr Käufer hinzu, wäre das Internet 5 Jahre früher so verbreitet gewesen wie heute, wäre manch Interessierter doch zur Magnum gekommen.
Auch ein Grund für den mangelnden anhaltenden Erfolg der Magnum-Reihe, könnte die Vermarktungsstrategie sein, die nicht viele Interessierte Anwender erreichte. Zwar wusste Jeder von den guten Bohrmaschinen mit dem großen M drauf, das es aber ein komplettes Holzbearbeitungsprogramm gab, mit Oberfräsen, HKS-Modellen, Führungssystem, Schleifwerkzeuge und eben die stationären Magnums, war nicht in aller Kopf. Ganz anders bei Scheppach, die kannte praktisch jeder, es gab sie sogar teilweise in Quellekatalogen, selbst wenn sie keine einzige Maschine dort verkauft haben, aber sie wurden bekannt!

Eine Schuld kann man dennoch nirgends erkennen, es sind eben viele Faktoren, die zum Scheitern der Stationärserie führten.

Eines jedoch war sicher der große Fehler am Ende: Anstatt die bestehende Stationärserie aufzuwerten, zu verbessern, entsprechend zu bewerben, übrigens in der Zeit als DeWalt anfing hier abzuräumen, hat man diese Serie absterben lassen.

Meiner Ansicht nach, hätte ein größeres teilweise neues Stationärprogramm, jeden Interessierten ansprechen müssen, Beispiel: zu den TKS-Maschinen 1256 und 1688, hätten noch eine 1470 und 2012 gebaut werden müssen, die Schnitthöhen: 56, 70, 85 und 120mm!
Ähnlich bei den Hobelmaschinen nach Vorbild der 1626, hätte eine 1220 und die ADH 310 dazugehört, die es eine zeitlang wirklich gab
Eine mittlere Lurem Kombi in "Tannengrün" hätte das Programm, an dem kaum jemand vorbei gekommen wäre der sich dafür interessiert, abgerundet.

Dies ist nicht geschehen, Scheppach hat es mit der IXES-Serie so gemacht, Kity kommt noch dazu, dort werden die Maßstäbe im unteren bis mittleren Segment zukünftig herkommen.

Elektra-Beckum, früher ein guter Name in der Holzbearbeitung hat bei TKS-Maschinen aus eigener Fertigung sowie bei den Einsteigermaschinen der Kombiserie offensichtlich massive Probleme mit der Fertigungsqualität. Um Himmels Willen, warum schicken die nicht ein paar Leute aus Nürtingen oder Laichingen, meinetwegen auch von Lurem dorthin, ehe E-B ein schlechter Name wird!

Ich möchte nicht alles Grüne schwarzmalen, solange es Ersatzteile für die alten Magnums gibt, funktioniert wenigstens die Wiederbelebung älterer Maschinen beim nächten Besitzer:-)

So nun hoffe ich, das hier noch viele Beiträge zusammenkommen, damit die, die bei Metabo was zu sagen haben, merken das es viele Holzwerker gibt, die auf ein eigenständiges Weiterbestehen von diesem Traditionsunternehmen hoffen.

Gruß Dietrich


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