Nochmal Abziehsteine.........

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dieter Macher

Nochmal Abziehsteine.........

Beitrag von Dieter Macher »


Ich habe nochmal eine Frage zu Abziehsteinen.
Ich kam in den letzten Tagen in den Genuß einen größeren Posten verschiedener Abziehsteine zu bekommen.Diese sind:
Arkansas Ölstein - natur / belgische Brocken blau / Missarka weiss und ultraweiss. Welcher diese Steine ist für die Drehmeisel am besten geeignet, und welches Öl brauche ich für den erst-genannten Arkansas-Ölstein?

Danke in Vorraus.....Dieter M.


reinhold
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Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Nochmal Abziehsteine.........

Beitrag von reinhold »


hallo,
nach meinen unmassgeblichen Erfahrungen sind alle diese Steine zu hart, um HSS-Drechseleisen zu schärfen. Sie wirken da eher polierend.
Aber es sind ausgezeichnete Steine zum Schärfen von Kohlenstoffstahl-Klingen , wie Messer, Stechbeitel etc.
Zum Schärfen gibt es spezielle, teure Schärföle. Ich bin sparsam (Schwabe!) und mische normales Nähmaschinenöl mit Terpentinersatz oder Petroleum etwa 1:1.
Gruss
reinhold

Andreas
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Abziehsteine ohne Öl

Beitrag von Andreas »


Hallo
Öl ist nach Auskunft eines Händlers totel unnötig."Das ist ne Mär mit dem Öl".

Stefan Hintzen
Beiträge: 357
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Abziehsteine ohne Öl

Beitrag von Stefan Hintzen »


Hallo Dieter,

jetzt muß ich aber meinen Senf, pardon, Oel dazugeben. Also, der Oelstein ist dazu gedacht, daß man mit ihm die Schneiden abzieht, damit man eine hochglaenzende, sprich: scharfe Schneide erhaelt. Naja, ein japanischer Wasserstein kann es m.E. besser und die Oelmatscherei faellt weg. Auch ich habe dummerweise mal meine Arkansassteine ohne Oel traktiert, eben, weil ich den Schmierfilm nicht sonderlich leiden kann. Frueher hatte ich immer das Gefuehl, daß der Oelstein besser schleifen wuerde, wenn man ihn trocken einsetzt, sprich, er fuehlt sich offener, agressiver an. Andere, die Hoeren koennen, moegen es besser beurteilen koennen, man schleift ja eigentlich immer mit Gehoer und ist so in der Lage, den Druck oder aber die Menge an Oel zu veraendern.
Spaeter dann hatte sich der schoene Stein dann doch zugesetzt sprich:keine Schleifwirkung mehr - und seitdem bin ich klueger: Das Oel sorgt dafuer, daß der Stein sich nicht so schnell zusetzen kann, der Abrieb schwimmt so schoen auf und man schiebt ihn bei jeder Schleifbewegung vor sich her, ist ein schoenes Schauspiel.
Im Moment benutze ich Schneidoel, aber auch WD 40 geht. Wenn´s billiger sein soll, dann man auch Diesel oder Heizoel nehmen, aber der Gestank ist nicht jedermanns Sache. Petroleum bietet sich noch an oder aber Terpentinersatz.
Irgendwann werde ich es mal mit Duftoelen auf Petroleumbasis versuchen, das waere dann doch noch ein olfaktorischer Genuß zum meditativen Schleifen.

Meinen herzlichen Glueckwunsch zum belgischen Brocken, das ist ein schoener Stein, sicherlich sehr klein aber zum feinen Abziehen benutze ich ihn sehr gerne. Moege es noch viele davon auf der Welt geben.

Frohes Schleifen

Steff

Dieter Macher

Re: Pro & Kontra Öl / WD 40, Schneidöl & Co

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Stefan, hallo Andreas,

Nun: gegensätzlicher wie Eure beiden letzten Postings können zwei Beiträge nicht sein - schön, die klaren Fronten. Da ich ja den "Abzieh"-Stein ins Rollen gebracht habe, werde ich die Diskussion weiter führen.
Also: Sämtliche Instrumentenbauer meines Heimtortes "schwören seit Jahr und Tag"
auf den " belgischen Brocken " .(Arkansas-)Ölsteine laufen da nur zweitrangig hinterher. Diejenigen, welche Ölsteine verwenden, machen ein großes Geheimnis um das von Ihnen eingesetzte Öl - da sind die mysteriösesten Mischungen und Eigenrezepte im "Umlauf".
Zum Schneidöl stellt sich mir folgende Frage:
Sicherlich gibt s bei den Ölen Qualitätsunterschiede - aber ist den nicht gerade bei uns in "good old Germany" alles genormt? Frage ich "meinen" Messerschmiedemeister bekomme ich zur Antwort:...:"such Dir das Öl aus, welches deiner Meinung nach am besten arbeitet....".
Frage ich einen "Metaller" nach der Qualität von "no Name" - ( Gewinde)-Schneidöl für 1,95.- aus dem BM bekomme ich zu hören......."das kann kein gutes Öl sein, da ist noch Säure? drin......du must das Öl von XY kaufen......."
( kann natürlich nur er besorgen - kostet das Dreifache)
Gilt den nicht eine Art Mindestnorm für Inhaltsstoffe auch bei Schneidöl? Geht auch Gewindeschneidöl? Darf nur Schneidöl drin sein, wo Schneidöl draufsteht?
Was ist mit dem guten alten Ballistol?

Mir isses eigentlich wurscht, was ich in Zukunft nehmen werde. Bisher zog ich die Schneiden meiner Dreheisen mit einem 0815-Stein aus dem Werkzeughandel ab,
( mit Wasser ) mir hat´s ( bisher ) gereicht.
Von Diesel / Heizöl distanziere ich mich auf´s Schärfste. Dem Zeug habe ich zusammen mit meinem erlernten Beruf ( Kfz-Mech. ) vor gut 16 Jahren abgeschworen.

Zum belgischen Brocken: Ich habe zwei große Stücke ( so um die 12 x 5 x 2 cm groß ) bekommen. Bezeichnungen: belg. Brocken blau & belg. Brocken Nr.7 - was immer das auch zu bedeuten hat.
Ich nehme an, es hat etwas mit der Feinkörnigkeit zu tun.

Angesichts der Tatsache, das sich " meine" Instrumentenbauer mit Infos diesbezüglich sehr bedeckt halten ( außer Aussagen wie ...."belg. Brocken ist das beste was es gibt......" bekomme ich nicht viel zu hören ) und ich von er Thematik " Abziehsteine" so gut wie garnichts verstehe, steht wohl wieder einmal eine ausgedehnte, zeitraubende " Testreihe" an in welche eure Tipps sicherlich mit einfliesen werden.

Besten Dank.

Dieter M.



Stefan Hintzen
Beiträge: 357
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Pro & Kontra Öl / WD 40, Schneidöl & Co

Beitrag von Stefan Hintzen »


Lieber Dieter,

Zum Oel: Recht hast Du, man sollte die Oelfrage lockerer sehen. Ich selbst schleife oft in der Mittagspause, und da benutze ich eben das Gewindeschneidoel. Manchmal aber auch das WD 40. Wichtig ist, daß man einen Oelstein mit Oel benutzt, einen Wasserstein mit Wasser - und sollte es laut Hersteller fuer einen Kunststein sowohl mit Oel als auch mit Wasser gehen, dann wuerde ich auf jeden Fall dem Wasser den Vorzug geben, denn wenn man ihn einmal mit Oel "versaut" hat, kann man ihn eben nur noch mit Oel weiterverwenden, und nicht mehr auf Wasser umsatteln. Es geht ja leider nie mehr aus dem Stein raus.

Frohes Schleifen und bei Gelegenheit die Brocken mal von mir streicheln, an anderer Stelle hatte ja mal Jemand hier im Forum darum gebeten, daß Du der Steinert mal einen zaertlichen Klaps von ihm verpassen solltest.

Steff

Dieter Macher

Re: Pro & Kontra Öl / WD 40, Schneidöl & Co

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Stefan,
Das dass " Umsatteln" von Öl-EInsatz auf Wasser-Einsatz der Steine überhaupt nicht gehen soll, müsste man nochmal "austesten". Es gibt Entfettungsmittel
( leider nur für den Industrieeinsatz - ist äußerst schwer an Kleinstmengen ran zu kommen ) da haut´s einem "die Wurst aus der Semmel," wenn man deren Tiefenwirkung sieht. Dagegen ist Aceton, Nitro usw. nichts...... fraglich ist halt nur, ob´s der Stein als solcher auch "überleben" würde.......
Was das " Streicheln" der Brocken betrifft: Na, so langsam wird´s mir aber unheimlich. Erst die Alpha liebkosen ( macht ja Spass.........) und jetzt noch Steine streicheln? Muß mich aber vorher erst wieder mit meiner Kapp-& Gehrungssäge versöhnen - wir hatten nen´bösen Streit - ging wie immer um die Arbeitsteilung in der Werkstatt - speziell ging´s um die Brennholz-Aufbereitung.
( um´s sägen, also.) Zur Not nehm´ich halt´die Brocken zum Streicheln mit in die Wohnung - da sieht´s dann keiner, was ich mit den Steinen mache.........

Gruss Dieter M.

Dieter Macher

Re: Teilen von belg. Brocken?

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo an alle,

Mit welchen Werkzeug, mit welcher Säge kann ich den belg. brocken splitterfrei teilen? Eisensäge eventuell? Und wie groß sollte eine Hälfte mind. sein, damit man vernünftig abziehen kann?

Danke für Eure Tipps.

Dieter M.

Stefan Hintzen
Beiträge: 357
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Teilen von belg. Brocken?

Beitrag von Stefan Hintzen »


Hallo Dieter,

das darf doch nicht Dein Ernst sein, daß du den schoenen Brocken zerstueckeln willst.

Naja, wenn es unbedingt sein muß, dann wuerde ich zu einer Flex greifen, mit Steintrennscheibe, oder aber Diamantblatt. Ich hoffe trotzdem, daß Du es nicht machen wirst.

Steff ( diesmal ohne "Frohes Zerstueckeln")

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