Verleimen von " Tortenscheiben"

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dieter Macher

Verleimen von " Tortenscheiben"

Beitrag von Dieter Macher »


Da ich in drei Tagen mein Monatsarbeitspensum erfüllt und wieder einmal acht Tage am Stück "frei" habe, möchte ich mit der Anfertigung meines neuen, sehr aufwendig aufgebauten, zweiten Multiplex-Mosaik-Schalen-Rohling beginnen.
Wer von euch kann mir einen Tipp geben, wie ich am besten die "Tortenteile" verleimen kann?Ich dachte zuerst an die Verwendung eines Ratschen-Spanngurtes als " Rundum-Schraubzwinge " - habe aber heute erst in einem Werkzeug-Katalog eines großen deutschen Versandhandels eine sogenannte " Schnellbandzwinge" gesehen - dieses Teil ist ( laut Beschreibung ) vorzüglich zum Verleimen runder und mehreckiger Werkstücke geeignet, arbeitet mit einer Trapez-Gewindespindel und einem Nylongurt - und kostet nur "sagenhaft günstige " 9,95.
Werde mir dieses Werkzeug erst einmal im Fachhandel "anfassend ansehen", bzw. möchte ich mir im Vorfeld Eure Meinung zu solch "Spezialwerkzeug" einholen.
Ich weiss unter anderen von meinem Vater, das man solche Teile auch mit einer Schnur/Strick/oder einem Seil und einen Knebel als "Kurbel" verleimen kann - doch bezweifle ich, das der Pressdruck bei dieser Methode für einen Drechselrohling ausreicht.

Danke für Eure Tipps.

Dieter M.


Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Verleimen von " Tortenscheiben"

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

seit letzten Herbst habe ich so ein Teil von Bessey, habe damit 2 Bilderrahmen verleimt, ohne Lamello auf Gehrung. Hat sehr gut funktioniert.
Kann ich empfehlen, wirklich!
Aber 10 € ist ein sehr optimistischer Preis:-)

Gruß Dietrich



Dieter Macher

Re: Verleimen von " Tortenscheiben"

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Dietrich,
Danke für die schnelle Antwort- wieviele " Zecken" musstest Du den für das Werkzeug von Bessey aus dem "Taler - Beutelchen" springen lassen? Kennst Du eine Internet-Seite, wo man sich das Teil mal anschauen kann?

Dieter M.

Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Verleimen von " Tortenscheiben"

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

müssten so um 35 € gewesen sein, hier auf jeden fall der Link:

http://www.bessey.de/spannen_von_rahmen_und_rundung.html

Viel Spass beim Drechseln von den Schalen, die mir auch gefallen, von denen ich aber nicht die geringste Ahnung hab, wie sie entstehen:-)

Gruß Dietrich

Dieter Macher

Re: Verleimen von " Tortenscheiben"

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Dietrich,
Danke für den Hinweis - gehe ich recht in der Annahme, das Du den BAN 700 verwendest?
Sieht auf jeden Fall "etwas" robuster und durchdachter aus, als das Teil aus "meinem" Werkzeugkatalog.
" Nicht die geringste Ahnung" habe ich immer, wenn ich so verleimte Multiplexschalen drehe - ich habe im Vorfeld wirklich nicht den blassesten Schimmer, was da zum Schluss herauskommt.( vom Muster her, meine ich - die Form der Schale entsteht beim Drehen, oder man macht sich vorher so seine Gedanken.)

Mit Dank und mitternächtlichen Schichtgruss

´Dieter M.



Dietrich
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Re: Verleimen von " Tortenscheiben"

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

wenn die Zahl die Länge andeutet, kann es schon sein, gibt es denn verschiedene Spanner?

Ich frage mich wie die Schalen so wie geflochten aussehen?

Multiplex lässt sich doch nicht biegen.

Gruß Dietrich



Dieter Macher

Re: Verleimen von " Tortenscheiben"

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Dietrich,
Wie ja bekannt sein dürfte, bin ich in der glücklichen Lage, einen Mentor in Sachen Drechseln zu haben. Ein Mann mit über 45 Jahren Beruferfahrung. Allerdings hat dieser Zeit seines Lebens nur Echtholz gedreht, für solche "Späße" wie ich sie treibe, hat er erst seit Kurzen ( um genauer zu sein, seitdem er mir das Drehen bei bringt ) Zeit.Wir haben an so manch langen Abenden darüber gerätselt und nachgedacht, warum und wie dieses Flechtmuster zu Stande kommt. Ein Grund ist sicher der, weil beim "in die Tiefe Drehen" bei Multiplex viele der Schichten auf eine große Fläche "durchschnitten" werden - das ganze auch noch in einem relativ flachen Winkel.......oder so ähnlich.
Auf jeden Fall weiss ich auch nicht, wer oder was mir den Rohling damals nach dem Verleimen so verdreht hat. Na, wenn ich den erwische..........
Ich habe erst kürzlich wieder verleimte Reststücke ( "Langholz" - also Zylinder)
gedreht - danach mußte ich mir von meinem Augenoptiker die Pupillen neu fixieren lassen.
Bei dem ersten Rohling ( das Bild hier im Forum ) ist es wahrscheinlich so, das das Verflochtene daher rührt, weil sich die Schichten ( würde man sie den im Gedanken verlängern )an mehreren Punkten bzw. Flächen kreuzen würden.
Glaub´ich.
Ich habe wirklich keine Ahnung, warum es so ist - jeder Erklärungsversuch meinerseits scheitert jämmerlich. Aber eines steht für mich fest: Es ist ein hervorragendes Material um unvorhergesehene Muster und Mosaike "herzustellen"
Der Rohling der "Bildschale" bringt´s insgesamt auf 126 "Einzelteile" - der "Tortenstücke-Rohling" aller Vorausicht nach auf gut das Doppelte.
Und eines könnt´Ihr mir glauben: Ich bin am meisten von Allen gespannt, was dabei heraus kommt! Es wird nur noch etwas dauern.Leider.Genauso wie´s mir eigentlich schon viel zu lange dauert, mit meiner neuen Maschine.

Gruss Dieter M.

Hutmacher Beat
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Registriert: Mo 21. Apr 2014, 18:40

Re: "Tortenscheiben" = eher "Tortenstücke" ?

Beitrag von Hutmacher Beat »


Guten Tag Dieter und Dietrich,

Die Änderung des Titels drängt sich auf, weil ich Dieter's erste MPMS, ( geniale Abkürzung, von Dieter ) eher als "Tortenstücke" bezeichnen würde. Und seine Fragestellung scheint mir auch eher in diese Richtung zu gehen. ( Bei Tortenscheiben, wäre nämlich das Problem mit einer Kniehebel-Presse mit genügend Druck, bereits gelöst. )

Persönlich gebe ich dem BAN 700 den Vorzug, weil der Druck nicht so einseitig wirkt, wie bei einer Ratschen-Gurte. Mit dieser "zieht" man nämlich einen Rahmen wirklich "aus dem Rahmen".

Allerdings gefällt mir die Sache mit der Gurte nicht! Ich vermute mal, die zieht bestimmt aus, sprich Druckverlust! Es gab/gibt aber im Prinzip dasselbe mit Stahlband, entsprechend dem BAN 700! Das Ding ist aber im 1995er Katalog schon stolze CHF 55.00, Ersatzband CHF 22.00! Wenn man davon ausgehen will, dass sich je nach Höhe des Objektes, zwei dieser Spanner aufdrängen, doch schon etwas Geld. Demgegenüber nehm ich aber an, dass der Dieter diese Dinger, ( bewusst Mehrzahl ) noch häufiger braucht, und so meine ich, lohnt sich die Anschaffung, man will sich ja dann nicht ärgern!

Wenn's Dich interessiert, Dieter, frag bei Fa. Etienne in Luzern, Schweiz an. Homepage kannst Du auslassen. Ruf an und frag nach Herr Josef Grüter, selbiger hat mich auch schon ganz nett bedient. Tel No. : 0041-319-2333.

Hoffe gerne, ein bisschen geholfen zu haben.

Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat Hutmacher



Dieter Macher

Re: "Tortenscheiben" = eher "Tortenstücke" ?

Beitrag von Dieter Macher »


Guten Morgen Beat,

Sicher, Du hast eigentlich recht - die Bezeichnung " Tortenstücke" wäre schon angebrachter - aber angesichts der Tatsache, das ich ja aus diesen "Tortenstücken" mehrere Scheiben zusammensetzen möchte bzw. werde, trifft die Bezeichnung " Tortenscheibe" doch wieder etwas mehr zu. Also müsste man es, um ganz genau zu sein - "Tortenstückescheiben" nennen.
So, jetzt wird´s mir zu komüpliziert - um die Uhrzeit.Wir wissen was gemeint ist, und das ist gut so.( Denke gerade an Imbus/Inbus )Danke für den Firmen-Hinweis. Werde dort in ein paar Tagen mal anrufen.
Im Prinzip würde mir schon eine Spannvorrichtung reichen, da ich ja den Rohling "etappenweise" zussammensetzen muß/möchte.
Man kann sich das in etwa so vorstellen: Die erste Scheibe ( der Boden der Schale ) wird aus den größten "Tortenstücken" zusammengesetzt - sprich zu einer runden Platte verleimt. Diese wird dann beidseitig plan geschliffen. ( große Maschine, lasse ich machen - kost´nix - macht ein befreundeter Cellobau-Meister )Die "zweite Lage" wird aus etwas kleineren "Dreiecken" - sprich Tortenstücken zusammengesetzt - ebnfalls wieder plangeschliffen und mit den Leimfugen versetzt auf die Bodenplatte verleimt - alles mit waagerechter "Maserung/senkrechter Maserung" im Wechsel. Als "dritte Schicht"
( oder als " erste Tortenfüllung " sozusagen ) kommen dann hochkant um 90 Grad versetzt verleimte Multiplex-Blocks darauf. Auf diese Schicht wiederum ein
"Zwischenboden" aus wiederum etwas kleineren "Dreiecken" wie die ersten beiden.
Auf diesen "dritten Boden" möchte ich dann versuchen, " Dreieck-Blocks" aufzusetzen. Also Klötze, welche aus Dreiecke zusammengesetzt sind - einmal die Spitze oben - dann die Spitze unten - dann wieder oben usw.
Zum Schluss wird dann einfach noch ein Deckel aus einer Platte
"draufgeklatscht". Dann wird gedreht und ganz zum Schluss entweder vor Freude gejubelt, oder aus Verzweiflung mein Fahrrad aufgegessen, wenn´s nix geworden ist.Vielleicht geh´ich dann auch in den Keller und rauche ne´ganze Schachtel Kugelschreiber - ich weiss es noch nicht.

Gruss Dieter M.


Hutmacher Beat
Beiträge: 425
Registriert: Mo 21. Apr 2014, 18:40

Re: "Flechtmuster" - auf / in Schalen

Beitrag von Hutmacher Beat »

[In Antwort auf #2822]
Also, halt noch einmal aus der Schweiz : Guten Tag alle Beide,

Die Optik eines Flechtmusters, entsteht dadurch, dass die einzelnen "Klötze" wiederholt in einem mehr oder weniger spitzen, bzw. stumpfen Winkel, ( von der Maserung, bzw. von den einzelnen Lagen des Holzes/MP-Platte aus betrachtet ) zu einander gestellt werden. Natürlich abhängig vom Zuschnitt der Klötze ! Das sieht im Beispiel MPMS No.1, dann tatsächlich so aus, als seien das ganz lange, verflochtene Streifen. Dieser Effekt kann durch das gezielte zueinander stellen noch verstärkt, bzw. auch aufgehoben werden.

Ob ich mich verständlich ausgedrückt habe ?

Übrigens Dieter, sollten Dir einmal die "Flechtmuster" ausgehen, ich hätte auch noch einige !

Mit geflochtenem Gruss,
Beat Hutmacher

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