Auch hier die Frage nach den Passungen

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Mathias Gruen-Drebes
Beiträge: 70
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
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Auch hier die Frage nach den Passungen

Beitrag von Mathias Gruen-Drebes »


Hallo Leuts :-)
Ich hatte die Frage im Hand-Forum schonmal gestellt - hier bin ich wohl aber richtiger damit ?
Ja nun zum Punkt Passungen.
Ich habe neulich mal ein wenig herumprobiert, da mich die zusammengepassten Stücke des Kutschenrahmens die ganze Zeit mit einiger Bewunderung betrachte und wenn ich denn die Teile ersetze nicht schlechter da stehen möchte.
Als Versuchsstück habe ich dann also mal eine 60Grad Verzapfung versucht.
... grmpf ... OK also mal eine Vorgehensbeschreibung.
der Zapfen sollte 20mm dick werden. Also habe ich das entsprechend angezeichnet. Den 60Grad-winkel dazu. Dann habe ich mit der Bandsäge (100€-Produkt) Seitlich soweit eingeschnitten wie ich konnte. Das war natürlich nur die kürzeste Strecke, da die maximale Schnitthöhe von 80mm ein Schrägstellen auf 60Grad nicht möglich war. Den restlichen Schnitt machte ich dann mit einer japanischen Zugsäge, ebenso wie die seitlichen einschnitte zum Abtrennen des Verschnitts.
Das Gegenstück fertigte ich analog. Zeichnete die Maße an, sägte soweit möglich mit der Bandsäge, den Rest mit der Zugsäge und stemmte das Mittelstück mit dem Stemmeisen aus.
Tja - eigentlich hätte das ja nun passen sollen... stattdessen klemmt es an der einen Stelle - und an einer anderen sind 2mm Luft.
So - nachdem ich es nun erstmal falsch gemacht habe die Frage:
Wie macht man es denn richtig ?
Die Passungen an der Kutsche muss man suchen, da sieht man keinen Luftspalt, das sieht auf den ersten Blick aus wie aus einem Stück obwohl es aus lauter kleinen, maximal 40cm langen Stücken besteht die zusammengezapft sind (u.a. im 60Grad Winkel ;-) )

Hat jemand einen qualitätsverbessernden Tip für mich ?
Danke
Mathias


reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Auch hier die Frage nach den Passungen

Beitrag von reinhold »


hallo Mathias,

zunftgerecht wäre es, zuerst das Zapfenloch zu machen und die Abmessungen des Zapfens danach anzupassen. Säge das Teil mit dem Zapfenloch 3 cm länger, damit das Loch gestemmt werden kann und die Wangen noch zusammenhängen; der Überstand wird erst nach dem Zusammenbau abgesägt. Apropos: der Lochbeitel sollte die exakte Breite des Zapfenloches haben, sonst stimmt das Loch nachher nicht.

Dann ist es auch keine schlechte Idee, alle Abmessungen von einer Seite aus anzureissen. Dafür braucht man natürlich mehrere Streichmasse, denn nachgestellt werden darf nichts. Und die Messer (Nadeln) der Streichmasse müssen rattenscharf geschliffen sein.

Ich nehme mal an, dass Du mit dem Messer angerissen hast und nicht mit dem Bleistift?

Kontrolliere mal Deine Winkel - sind sie wirklich rechtwinklig? Und mach Dir für den 60 Grad Winkel eine Lehre (Musterstück) zum Anreissen und als Sägenführung.

Ist Deine Bandsäge wirklich genau? Kannst Du mit ihr auf dem halben Riss sägen?
Wenn nicht, dann geh auf die Kreissäge oder besser , nimm die Oberfräse. Oder gleich eine sehr gute Handsäge.

Und dann das Übliche : Üben, Üben,Üben....
Die Jungs, die damals die Kutsche gebaut haben, dürften das auch nicht zum ersten Mal gemacht haben.

Gruss
reinhold

Mathias Gruen-Drebes
Beiträge: 70
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
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Re: Auch hier die Frage nach den Passungen

Beitrag von Mathias Gruen-Drebes »


Hi Reinhold
Hmmm - nun bin ich mir nicht ganz sicher ob wir das Gleiche meinen.
Die 'Aussparung' soll ja nach einer Seite offen sein und das Werkstück vollständig durchdringen. Wenn ich nun Das 'Ende' stehenlasse verliere ich doch den Vorteil nur eine Seite Stemmen zu müssen weil Eine Seite eh offen ist und zei seiten gesägt werden können.
Mach ich da nen Denkfehler ?

CYA
Mathias

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