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Hat schon mal jemand einen Gehrungsanschlag gesehen oder selbst gebaut, der dazu dient, ein Werkstück mit einer 90° - Gehrung an einer Kante zu versehen?

Natürlich gibts die Fräser für 90° Gehrung. Die haben nur einen Nachteil - sie werden zumeist nur mit ca. 30 mm Durchmesser angeboten und das bedeutet, dass die Materialstärke nur so um die 11 mm sein darf (8er Schaft/Anlauflager vorausgesetzt). Für das übliche 3/4 Zoll bzw 18/19 mm - Material also ziemlich unpraktisch.

Würde man dagegen mit einem gerade Fräser arbeiten, dann könnte man wesentlich stärkeres Material verarbeiten - evtl. auch in mehreren Schritten. Dazu bedarfs aber eines Anschlags, der das Material um 45° von der Tischoverfläche abhebt und ein Vorbeiführen am Fräser erlaubt.

Gruss

Rolf

Hallo Rolf,

so eine schiefe Ebene zum Fräsen habe ich mir früher einmal gebaut. Allerdings hatte ich nur einen Winkel gegenüber dem Frästisch von 5 - 10° (weiß ich nicht mehr genau; ist schon so lange her), da ich damit Abplattungen gefräst habe. Aber grundsätzlich sehe ich kein Problem, eine Vorrichtung für 45° zu bauen, zumindest nicht bei meiner Basis 6 mit dem stabilen Anschlag.
Aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten, zu einem 45° Winkel zu kommen:
Fasefräser gibt es auch größer als der von Dir beschriebene, allerdings dann mit 12 mm Schaft. Festool hat einen mit 55 mm Durchmesser. Mit dem kann man dann bis zu 26 mm dicke Werkstücke anfasen.
Auf der Hobelmaschine kann man auch den Anschlag auf 45° stellen und in dem Winkel hobeln.
Aber die einfachste Variante ist die Kreissäge. Solche Gehrungen säge ich mit einem Feinzahnsägeblatt (auf 45° gestellt) und sie werden so sauber, dass man sie nicht nacharbeiten muss. Sollten sie Dir zu rau sein, kannst Du noch mit einem Handhobel drüber gehen.
Selbstverständlich kann man die Gehrungen auch mit einem Handhobel herstellen, wenn es sich um Längsholz handelt. Aber da ich das selber noch nicht versuchte, sollten andere beschreiben, wie es am besten geht.

Viele Grüße von
Edi

Hallo
Ich habe mir vor Jahren ein Anschlag für meine Kity-Tischfräse gefertigt. Wie man auf dem Bild sehen kann führe ich den Anschlag mittels eines Nutensteines in der 14 mm breiten Nut die am Tisch der Fräse vorhanden war. Zu sehen sind zwei Nuten, einmal 90° und einmal 45°ausgehend von der Anschlagsleiste auf der Oberseite. Im Moment ist der Stein in der 45° Stellung. Zum Fräsen verwende ich meinen Leitz-Fräskopf mit geraden Messern. Damit der Nutenstein aus Stahl die Nut aus Aluminium nicht beschädigt, schaue ich das immer, das ganze satt in Öl läuft. Ich hatte noch nie Probleme mit so gefertigten Gährungsflächen. Im Hindergrund ist der Fästisch mit Messerkopf zu sehen.
Gruß Franz

Hallo Franz,

danke für die Antwort!

Leider kann ich Dein Bild von der Vorrichtung nicht sehen.

Gruss

Rolf

Hallo Franz,

wie ich die Tischsäge gesehen habe, bin ich fürchterlich erschrocken, die kommt mir so bekannt vor...

Meine Hochachtung und mein Mitleid steigen.

Gruß, Walter

Hallo Walter
Kannst du dich etwas näher ausdrücken?
Hallo Rolf
Walter kann das Bild Wohl sehen und du nicht, ich hab von diesen Dingen herzlich wenig Ahnung, kann dir also nicht helfen. Ich könnte versuchen dir das Bild mit einem Mail zuzusenden wenn es dir wichtig ist.
Gruß Franz

Hallo Franz,

das ist der Typ Kreissäge, den ich mir damals vor rund 25 Jahren nach dem Einzug ins neue Haus geleistet habe. Nach wenigen Jahren hat das Ding gezickt, vor allem mit der Höhenverstellung (ewig die Schraubspindel schwergängig) und zu klein war (wurde) sie auch. Ich hatte damals natürlich keine Ahnung von Holzverarbeitung und ich wusste auch nicht, dass es Industriemaschinen in Größen gibt, die zur Not in meine Garage passen. Und wenn ich es gewusst hätte; es gab praktisch keine Möglichkeit, an sowas ranzukommen, es gab keinen Markt. Heute mit "Sperrmüll"-Zeitung und Internet sieht das ganz anders aus. Ich hab die Kity dann verkauft und mir eine Inca-Major mit LL-Bohreinrichtung gebraucht gekauft. Mit größeren und schwereren Werkstücken und ohne Schiebetisch war da auch bald Ende. Dann habe ich mal bei einem Zimmergeschäft eine Dreifach-Kombinierte angekuckt, das war schon was Anderes. Nur der Typ wollte einen ziemlich unverschämten Preis, den ich weder bezahlen wollte noch konnte. Dann bin ich über den "Sperrmüll" auf eine total zerlegte und reichlich alte (Vorkriegs-)Dreifach-Kombi (später, als ich einige Maschinen dieses Typs gesehen hatte, wusste ich, dass es für die damaligen Verhältnisse eine gute bis sehr gute Maschine war) für 600 DM gestoßen und habe sie mit viel Arbeit und auch etwas Geld aufgepäppelt und zu einer wirklich gebrauchstüchtigen Maschine mit abklappbarem Schiebeschlitten gemacht und etliche Jahre zufrieden mit ihr gearbeitet. Bis dann mal "Platz in der Doppelgarage" war und da hab ich das Ding wieder verkauft.

Meine Hochachtung, dass Du mit diesem Kity-Spielzeug was zustande bringst und mein Mitleid, weil Du mit sowas arbeitest.

Gruß, Walter

Hallo Walter
Also Kity-Spielzeug das trift mich schon hart, ich habe überhaupt nicht vor, mir neue Maschinen anzuschaffen, das liegt wohl auch in meiner Mentalität, die gern am alt hergebrachten festhält. für mich ist es immer wieder eine Herausforderung, auch mit solch kleinen Maschinen was zurande zu bekommen. Andersrum, währe ich ausgerüstet wie ein Profi, wo ist dann die Kunst zu arbeiten wie ein Profi. Wenn ich rückblickent meine Arbeiten betrachte, so bewerte ich am höchsten die Arbeiten an meiner Hütte(Werkstattbilder Nr 16) wo ich lediglich mit Stichsäge, Elektro-Handhobel und Bohrmaschine mit Sägetisch (umbaubar auch zum Drechseln)von Metebo zurande kam, der Rest wurde dann mit Hammer, Stechbeitel und vor allem dem Ziehmesser getan.
Ich besuchte vorige Woche Gerhard in Ottweiler, es waren schöne 90 Minuten, für mich hochinteresant was er mir alles so zeigte, an Dingen die ich noch nicht kannte. Unter Anderm gab er mir das tolle Buch mit in englisch über die Oberfräse. Da ich mit dem englisch lesen nicht so gut bin, hab ich um so intensiver die vielen Bilder mir angeschaut, wirklich hoch interesant aber einige Verfahren sind bei mir auch schon zum Zuge gekommen eben weil die Not erfinderisch macht.
Also bitte, das mit dem Spielzeug!!!
Ich gehe jetzt an die Elsbeere
Gruß Franz

Hallo Franz,

Deine "Treue" zu dieser Kity-Säge, die Du vermutlich schon länger hast, wundert mich ein bischen. Natürlich kann man den Ehrgeiz haben, mit Mitteln, die irgendwo zwischen begrenzt und unzulänglich sind, was zustandezubringen, was Andere nur mit "richtigen" Maschinen schaffen. Den Ehrgeiz habe ich nicht, ich mach mir's gern ein bischen leichter; die Grenzen sind bei mir durch den Platz und das Geld gesetzt. Ich will Dich auch nicht zu irgendwas überreden, aber wenn Du die Gelegenheit gehabt hättest, statt an Deiner Kity an meiner alten Dreifachkombi (richtig "althergebracht") zu sägen und zu fräsen, Du hättest gedacht, die Sonne geht auf und, jede Wette, Du wärst nicht mehr in die Nacht zurückgegangen.

Nix für ungut und Gruß, Walter

Hallo Franz, hallo Walter,

ich kann Walter nur zustimmen, was den Sonnenaufgang angeht. Meine Mittel waren bezüglich Säge bisher noch mehr beschränkt; da wäre die Kity schon ein Morgengrauen gewesen: Metabo HKS im Metabo Tisch montiert. Dann eine alte Bäuerle 3-fach-Kombi und ich hab beim 1. Schnitt nur ungläubig gestaunt, wie butterweich und exakt so was gehen kann. Der nachträglich angebaute Schiebeschlitten hat dann noch eine 2. Sonne aufgehen lassen. Mindestens 900 kg Grauguss, da wackelt und biegt sich nix und einmal eingestellt hält im Normalfall fast ewig.

Trotzdem viel Freude an Deiner Säge. Das Herrichten einer Maschine auf die eigenen Erwartungen ist ja auch eine Herausforderung die einen zufrieden macht, wenn man's denn geschafft hat.

Gruß

Heinz