Empfehlung für Absauger

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Detlef Fallisch
Beiträge: 418
Registriert: Fr 5. Apr 2019, 10:24

Empfehlung für Absauger

Beitrag von Detlef Fallisch »


Ich möchte mir in Kürze einen Industriestaubsauger oder eine Späneabsaugung zulegen. Bei den Industriesaugern habe ich den Bosch GAS 50 M (=zertifizierter Holzsauger) im Auge. Kennt jemand dieses Gerät und kann es empfehlen? Kostet laut Kataloglistenpreis schlaffe 509,-€.

Das Behältervolumen ist mit 50 Litern nicht gerade riesig, aber ich denke für meine kleine Werkstatt müßte es reichen.

Die Alternative wäre es, sich aus Baumarkt (igittegitt!) eine Späneabsauganlage zu kaufen. Die ist schon für 200,-€ zu haben, aber die müßte außerhalb der Werkstatt aufgestellt werden und ich weiß nicht ob bei einem 3-4m langen Ansaugschlauch überhaupt noch etwas in dem Spänefangsack landet.

Also her mit den guten Ideen oder Kritiken!

Was mich besonders interessieren würde, ist die Frage, ob man so eine Späneabsauganlage "gefahrlos" im Baumarkt kaufen kann, oder ob man doch besser zu einem richtigen Werkzeughandel gehen sollte. Soviel falsch machen kann doch auch ein Baumarkt bei solch einem simplen Gerät nicht oder?

Was benutzt ihr um den Staub und die Späne in eurer Werkstatt zu entfernen?

Gruss Detlef

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Empfehlung für Absauger

Beitrag von Georg »


Hallo Detlef, zuerst einmal eine FRage: Willst du die Absaugung für Stationärgeräte, oder für Elektrowerkzeuge? Für ersteres würde sich nämlich eine Späneabsauganlage eignen, die allerdings für Elektrowerkzeuge wenig Sinn macht. Idealerweise hat man also beide Geräte, die Absauganlage für die Stationärgeräte und den Sauger für den Rest.
Die Späneabsaugung ist vor allem bei einer Hobelmaschine angebracht, bei einer kleineren Tischkreissäge geht auch ein Sauger, zumal gerade die transportablen Maschinen wie die Mafell Erika oder Festo Preciso sowiso für den Betrieb am Sauger ausgerüstet sind.
Was die Geräte im einzelnen angeht, habe ich bei Baumarkt-Geräten immer ein ungutes Gefühl,zumal es von einigen Markenanbietern wie Scheppach oder Elektra-Beckum Geräte gibt, die nur unwesentlich teurer sind.
Was mich wundert, warum willst du unbedingt einen zertifizierten Holzsauger? Als ich vor zwei Jahren meinen Festo CT22 anschaffte, stellte ich dem Verkäufer auch die Frage nach einem holzstaubgeprüften Gerät. Seine Antwort war damals, das sei für den Hobbyanwender absolut überflüssig, weil sich die Geräte lediglich durch die Volumenstromüberwachung und eben das Zertifikat unterscheiden. Die Absaugleistung und auch das Filtermaterial sind gleich, womit bei maximaler Saugleistung auch der selbe Reinheitsgrad der Luft erreicht wird. Der Preisunterschied war aber allerdings gewaltig. Anscheinend langen die Prüfinstitute bei der Zertifizierung ganz schön hin.
Das gesagte gilt natürlich für Festosauger, es kann durchaus sein, daß dar Fall bei Bosch etwas anders liegt, so daß z.B. in den zertifizierten Saugern ein besseres Filtermaterial verwendet wird. Da müßtest du dich mal bei Bosch erkundigen.
Noch allgemein etwas zum Behältervolumen. Viel wichtiger ist eigentlich das Staubsackvolumen, welches oftmals nur etwa halb so groß wie das Behältervolumen ist. Der Festo CT22 hat z.B. ein Behältervolumen von ca. 25l und ein Staubsackvolumen von 22l also kaum ein Unterschied. Wie das bei den neuen Bosch-Saugern aussieht kann ich dir leider nicht sagen, bei den älteren Modellen lag das Staubsackvolumen des 50l-Saugers so bei 30l.
Ich bin mit meinem Festo CT22 sehr zufrieden, denn das Gerät ist kompakt und leise. Es läßt sich problemlos im Kofferraum verstauen wenn es mal auf eine "Baustelle" geht und das Staubsackvolumen ist auch ausreichend. Mir ist es bisher nur einmal passiert, das ich den Staubsack innerhalb eines Tages ganz gefüllt habe.

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Empfehlung für Absauger

Beitrag von Georg »


Hallo Detlef, ich hab gerade mal nachgeschaut. Das Verhältnis Behätervolumen zu Staubsackvolumen beträgt beim Festo CT22 22l zu 20l Beim Bosch GAS 50M 50l zu 21l. Sicher kann ich die Sauger auch ohne Staubsack betreiben und habe beim Bosch dann das doppelte Behältervolumen, aber das Entleeren ist eine gigantische Schweinerei. Außerdem sind die Filter relativ schnell, trotz eingebauter Filterreinigung, so verdreckt, das sie ausgetauscht werden müssen, was im Endeffekt genau so teuer wie die Staubbeutel ist.

Berthold Cremer
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Re: Empfehlung für Absauger

Beitrag von Berthold Cremer »

[In Antwort auf #1527]
Hallo Detlef!
Ich würde vor allem darauf achten, dass das Gerät nicht so laut ist.
Vor über 15 Jahren habe ich einen Metabo Sauger gekauft, der saugt prima hat aber ein nerviges Geräusch.
Ich betreibe ihn ohne Beutel, da ich sonst an Beuteln arm würde. Wenn ich dicke Bohlen zuschneide, ist der Behälter schnell voll. Nur wenn ich früher Lack abgeschliffen habe, was ich jetzt nicht mehr mache, habe ich Beutel verwandt.
Der Sauger eignet sich auch für Wasser, aber das mache ich nicht mehr, das verklebt den Filter so sehr.
Mein Metabo hat den Vorteil, dass der Schlauch einen großen Durchmesser hat, geschätzt 60 mm. Da kann sich so leicht nichts verklemmen. Außerdem passt der dünnere Schlauch von der Festo Handkreissäge perfekt auf den Anschluß vom Staubsauger.

Gruß
Berthold

Stefan Hintzen
Beiträge: 357
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Beutelverbrauch

Beitrag von Stefan Hintzen »


Lieber Berthold,

um den Beutelverbrauch etwas eindaemmen zu koennen, gibt es eine bewaehrte und funktionierende Methode: Den vollen Beutel am hinteren Ende sauber aufschlitzen und den Inhalt entsorgen, entweder Biotonne, Kompost, Werkstattofen, je nachdem, was Du gerade abgesaugt hast. Und dann die entstandene Oeffnung am hinteren Ende des Beutels mindestens 2mal falten ( So, wie man es bei Senftuben sehen kann) Diese Falte dann mit 2 duenn gehobelten Leisten und 2 Spax zuklemmen. Beim naechsten Mal braucht man nur die Leisten abzunehmen und kann den Inhalt entsorgen, den Beutel wieder verschließen und weiter verwenden, zigmal, wenn man moechte.

Ist nur ein Tip

Gruß Steff

Dieter Macher

Re: Empfehlung für Absauger

Beitrag von Dieter Macher »

[In Antwort auf #1527]
Hallo Detlev,

Vorab: Ich arbeite mit Absaugung an folgenden Maschinen: Kreissäge, OF, kleine Band-Tellerschleif-Kombination - und teilweise auch Drechselbank.
Hierfür benütze ich einen " einfachen igittigitt -" Naß-Trockensauger mit einem Behältervolumen von ca. 25 Ltr. Einen Staubbeutel als solches hat dieses Gerät nicht, im inneren befindet sich eine große, runde Filterpatrone welche einfach durch ausklopfen bzw. Ausblasen gereinigt wird. Zum Ausblasen stecke ich einfach den Saugschlauch von der Saugmuffe am Saugbehälter auf die Blasmuffe des Saugbehälters. Der beim Blasen erzeugte Luftdruck reicht - bei gereinigten Gerät problemlos aus, um alle Maschinen inkl. die gesamte Werkstatt " sauber zu blasen - zum Aufpumpen von Reifen o.Fahrrädern reicht´s nicht.
Der Durchmesser des Saugschlauches ist dem eines konventionellen Hausstaubsaugers gleich - ein reichhaltiges Düsensortiment war auch dabei.
Das Gerät ist denkbar einfach aufgebaut - leicht zu reparieren und verrichtet seit nun mehr fünf Jahren anstandslos seinen Dienst - ohne größere Reps.
Preis damals im igitt-igitt-Laden: 49,95.- DM.
Eine große, leistungsfähige Absauganlage wäre die Krönung ( dann auch z.B. für die Hobelmaschine usw.) kann aber aus Platzgründen bei mir definitiv nicht gestellt werden - auch nicht "draußen".
Was die Luftreinheit in der Werkstatt betrifft: Völlig staubfrei werden wir unsere Werkstätten wohl nie ganz kriegen, das bringt schon der Werkstoff Holz mit sich - und selbst bei der besten Absauganlage wird immer noch " Bodenstaub" aufgewirbelt. 509.-Euroten sind schon ziemlich happich für einen Industriesauger - finde ich zumindest.Und ein Zertifikat macht sich hübsch eingerahmt an der Werkstattwand bestimmt auch nicht schlecht, aber kann´s auch Staub aufsaugen?

Gruß Dieter M.

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Beutelverbrauch

Beitrag von Georg »


KLasse, diesen Tip kannte ich noch nicht. Ich habe zwar meine Staubbeutel auch mehrmals verwendet, sie dann aber immer mit Paketklebeband wieder zugeklebt. Das funktioniert allerdings nur ein- zweimal dann haftet das Klebeband nicht mehr richtig. Werde das beim nächsten mal auch versuchen.


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Empfehlung für Absauger

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #1527]
Hallo Detlef,

eine wichtige Entscheidung die Du treffen mußt!

Von beidem kann ich Dir meine Erfahrungen mitteilen. Grundsätzlich kann man sagen, eine Absauganlage brauchst Du erst beim Betrieb einer ADH (Hobelmaschine) oder einer Tischfräse. Für eine Tischkreissäge in der Größe reicht ein Werkstattsauger, funktionieren übrigens ganz anders als die Absauganlage. Eine Tischfräse oder Hobelmaschine produziert grobe, dünne, leichte und voluminöse Locken, um die sicher absaugen zu können braucht man sehr viel Luftvolumenstrom, aber wenig Unterdruck, was die Absauganlagen leisten. Der Lüfter befindet sich Schmutzluftseitig, sollte 800 m3/h mit einem Unterdruck 10-20 mbar leisten. Die Maschine sollte mit einem Papierfaltenfilter nachzurüsten sein, der bietet bei dem 5-fachen der Filterfläche etwas mehr Leistung, und geht nicht so schnell zu. Auch hier würde ich nicht zu den ganz billigen Angeboten raten.
Die TKS produziert kleine, schwere Holzkörner, denen ist nicht so gut mit der Absaugung bezukommen, dort ist der Werkstattsauger besser, denn der hat wenig Luftleistung aber viel mehr Unterdruck, bei wesentlich kl. Schlauchdurchmesser ergibt sich dennoch eine hohe Luftgeschwindigkeit. Selbst habe ich den alten nicht mehr angebotenen Metabo-Sauger ASA 9011.
Auch heute bietet die Firma gute Sauger, angeboten werden 2 Produktlinien, innerhalb derer sie sich auch im Behältervolumen unterscheiden.
Die eher für den Privatgebrauch angebotene Reihe hat einen Luftvolumenstrom von 33L/s also etwa 120m3/h und einen erreichbaren Unterdruck von 140mbar. Behältervolumen von 20-32 Ltr.
Die Serie für eher professionellen Einsatz bietet einen Volumenstrom von 61L/s also 220m3/h und einen Unterdruck von 248mbar, was erheblich leistungfähiger ist.Behältervolumen gibt es von 25-50 Ltr, das Spitzengerät kann im gewerblichen Einsatz für gesundheitsgefährdenter Stäube eingesetzt werden, hat auch einen Warnton bei der Luftgeschwindigkeitsunterschreitung von 20m/s. Auch lassen sich 3 der 4 Profigeräte in der Luftleistung regulieren.
Auch verfügen diese Sauger über 2 große Räder ebenso über eine Aufnahmemöglichkeit von sog. Metaboxen, und lassen sich wie ein Sackkarren auch über gr. Strecken fahren.

Ich haffe ich hab nichts vergessen, und ein wenig Klärung bringen können!

Gruß Dietrich



Bernhard Kühnen

Re: Empfehlung für Absauger

Beitrag von Bernhard Kühnen »

[In Antwort auf #1527]
Hallo Detlef,

Georg und Dietrich haben eigentlich schon alles Wichtige gesagt. Absauganlage in Kombi mit Hobel und Fräse, der Rest geht mit dem Werkstattsauger.

Ich habe beides im Einsatz. Die Absauganlage mit einem speziellen Faltfilter. Der macht die "billige" EB Absauganlage richtig leistungsstark. Sowie den Festo CT 22, der klein aber richtig leistungsstark ist. Zudem kann man ihn mit den Tooltainern kombinieren. Zum Sparen gibt es hier auch Mehrwegstaubbeutel, ohne die würde ich es nicht machen. Wäre eine arge Sauerei.

Gruß
Bernhard

Axel Rogge
Beiträge: 315
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Empfehlung für Absauger

Beitrag von Axel Rogge »


Dank Dir, Dietrich! Ich hab in meinem schlecht geölten hirngestützten Taschenrechner zu den Kosten einer Tischkreissäge immer auch die Kosten einer Absaugung draufgeschlagen - dann kann ich mir das erst mal sparen und einen handelsüblichen Staubsauger verwenden? Das würde meinem Finanzplan sehr entgegen kommen.... :-)

Herzliche Grüße,
Axel.

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