[In Antwort auf #14586]
Hallo allerseits
Ich bin erstaunt über eure Kenntnisse, ich kann sagen, dass ich wenige Probleme bisher hatte, was zu feuchtes Holz angeht, aber ich stelle auch fest dass ich in der Regel nur in den Wintermonaten am werkeln bin und dadurch wie ich jetzt von euch erfahre mit weitaus weniger Probleme dieser Art zu rechnen habe.
Gruß Franz
Holzfeuchte von Buche
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Re: Ganz dumme provokante Frage...
[In Antwort auf #14631]
Hallo Ulrich,
was die Schreiner immer gemacht haben, sofern es sich laut Spannagel um "gute Arbeit" gehandelt hat, ist, Quellen und Schwinden konstruktiv zu berücksichtigen. Weiter haben sie ihre Werkstatt im Winter beheizt, nicht für jede Hobbywerkstatt selbstverständlich, für meine auch nicht. In der Werkstatt haben also ganz ähnliche klimatische Verhältnisse geherrscht wie im "Wohnzimmer". Das Holz wurde längere Zeit in der Werkstatt gelagert.
Es gibt konstruktive Details, die sind anfällig für Feuchteänderungen, andere nicht. Wer breite Rahmen oder gar Brettflächen auf Gehrung verbindet, sollte extrem auf erreichte Gleichgewichtsfeuchte achten, sonst ändert sich der Winkel in der Verbindung oder die Gehrung trocknet auf und es entsteht eine weithin sichtbare Fuge. Rechtwinklige Rahmenverbindungen und tief genug eingenutete Füllungen vertragen einiges an Feuchteänderungen. Über die Herstellung von Brettflächen und das "Schüsseln" ist vor einiger Zeit schon viel geschrieben worden.
Es gibt Diagramme über die Abhängigkeit der Holzfeuchte von Temperatur und Luftfeuchte, die sollte man im Hinterkopf haben. Ein Holzfeuchtemesser oder die umständliche Messung mit Darrprobe und Gewicht gibt Aufschluss über die Feuchte das Holzes. Man kann sie nämlich in dem Bereich, der interessant ist, nicht fühlen. Dann kann man abschätzen, was einen erwartet. Ich habe gestern Nussbaum aus der Kammer geholt, der hat 10%, den verarbeite ich. Auch in meiner Werkstatt wird das jetzt noch ein bischen quellen. Und im Winter schrumpfen. Vor einigen Wochen hatte das Holz noch 12%, das war mir zuviel. An meinem Birnbaumschrank hat mich besonders geärgert, dass Rahmenfugen auftrockneten. Später habe ich mir überlegt, dass auch die Art der Verleimung dazu beigetragen haben könnte. Ich habe, weils ja flott gehen muss, an den oberen Rand der Zapfenlöcher ringsum Leim angegeben und dann die Hölzer mit den Zapfen eingeschoben. Dadurch ist möglicherweise die Hauptmenge des Leims zum Lochgrund geschoben und die Verleimung nur dort wirksam geworden. Wenn nun das Rahmenholz (das mit dem Zapfenloch) schwindet, trocknet die Fuge auf.
Also, je höher die zu wartende Feuchtigkeitsänderung des Holzes (Nachtrocknen) ist, desto stärker muss die Konstruktion darauf Rücksicht nehmen. Acht Prozent müssen in der Regel nicht sein. Zwölf ist für meinen Geschmack ein bischen viel.
Gruß, Walter
Hallo Ulrich,
was die Schreiner immer gemacht haben, sofern es sich laut Spannagel um "gute Arbeit" gehandelt hat, ist, Quellen und Schwinden konstruktiv zu berücksichtigen. Weiter haben sie ihre Werkstatt im Winter beheizt, nicht für jede Hobbywerkstatt selbstverständlich, für meine auch nicht. In der Werkstatt haben also ganz ähnliche klimatische Verhältnisse geherrscht wie im "Wohnzimmer". Das Holz wurde längere Zeit in der Werkstatt gelagert.
Es gibt konstruktive Details, die sind anfällig für Feuchteänderungen, andere nicht. Wer breite Rahmen oder gar Brettflächen auf Gehrung verbindet, sollte extrem auf erreichte Gleichgewichtsfeuchte achten, sonst ändert sich der Winkel in der Verbindung oder die Gehrung trocknet auf und es entsteht eine weithin sichtbare Fuge. Rechtwinklige Rahmenverbindungen und tief genug eingenutete Füllungen vertragen einiges an Feuchteänderungen. Über die Herstellung von Brettflächen und das "Schüsseln" ist vor einiger Zeit schon viel geschrieben worden.
Es gibt Diagramme über die Abhängigkeit der Holzfeuchte von Temperatur und Luftfeuchte, die sollte man im Hinterkopf haben. Ein Holzfeuchtemesser oder die umständliche Messung mit Darrprobe und Gewicht gibt Aufschluss über die Feuchte das Holzes. Man kann sie nämlich in dem Bereich, der interessant ist, nicht fühlen. Dann kann man abschätzen, was einen erwartet. Ich habe gestern Nussbaum aus der Kammer geholt, der hat 10%, den verarbeite ich. Auch in meiner Werkstatt wird das jetzt noch ein bischen quellen. Und im Winter schrumpfen. Vor einigen Wochen hatte das Holz noch 12%, das war mir zuviel. An meinem Birnbaumschrank hat mich besonders geärgert, dass Rahmenfugen auftrockneten. Später habe ich mir überlegt, dass auch die Art der Verleimung dazu beigetragen haben könnte. Ich habe, weils ja flott gehen muss, an den oberen Rand der Zapfenlöcher ringsum Leim angegeben und dann die Hölzer mit den Zapfen eingeschoben. Dadurch ist möglicherweise die Hauptmenge des Leims zum Lochgrund geschoben und die Verleimung nur dort wirksam geworden. Wenn nun das Rahmenholz (das mit dem Zapfenloch) schwindet, trocknet die Fuge auf.
Also, je höher die zu wartende Feuchtigkeitsänderung des Holzes (Nachtrocknen) ist, desto stärker muss die Konstruktion darauf Rücksicht nehmen. Acht Prozent müssen in der Regel nicht sein. Zwölf ist für meinen Geschmack ein bischen viel.
Gruß, Walter
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Nachtrag
Hier noch ein Link.
Gruß, Edi