Holz "färben " mit Kaffesatz
Holz "färben " mit Kaffesatz
Ein gut befreundeter Musikinstrumentenbaumeister( mehrfacher Träger staatlicher Auszeichnungen und Preise in seinem Handwerk ) hat mir am Wochenende den Tipp gegeben, einmal den Versuch zu machen, Holz mit Kaffeesatz zu " färben bzw. zu beizen ".
Da ich mich sehr für die Gewinnung von Naturfarbstoffe interessiere, möchte ich mit diesen Beitrag die Frage nach euren Erfahrungen mit der Gewinnung und Verarbeitung von Naturfarben auf unkonvetionellen Wege ( z.B. das Auskochen von Fernambukspänen & Schleifstaub - geht vorzüglich und ergibt schönen rot-braun-Ton ) ins Forum stellen. ( Fa. Kremer-Pigmente ist mir bekannt ).
Um Wiederholungen zu vermeiden, anbei die leider noch zu kurze Liste der "Naturmaterialien", mit welchen ich bereits Erfolg hatte:
Fernambukspäne/Schleifstaub ( orange/rot bis dunkel-braun )
Kaffesatz ( ganz leichter Braunton - ähnlich dem von abgelaugten Weichholz
Tabakreste ( wie Kaffesatz - nur im Farbton wesentlich intensiver - zumindest
bei Schnupftabak )
Es soll ein einheimisches Ziergehölz geben, aus welchen man den Farbton Gelb gewinnen kann - habe leider den Namen vergessen - im Düppeler steht auch nix drüber drin.
Bin gespannt auf eure Tipps & Erfahrungen
Gruß
Dieter Macher
Re: Holz "färben " mit Kaffesatz
Ich interessiere mich auch, dafür zumal ich in Georgien ein großes Grundstück habe und ich dort kaum Beize auftreiben kann.
Was ist eigentlich Fernambukspäne/Schleifstaub ?
Aus was lässt sich sonst rotbraue bis dunkelbraune Beize herstellen?
Gruß
U.R.
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Re: Holz "färben " mit Kaffesatz
Es soll ein einheimisches Ziergehölz geben, aus welchen man den Farbton Gelb gewinnen kann - habe leider den Namen vergessen - im Düppeler steht auch nix drüber drin."
Unter http://www.kremer-pigmente.de/beizenr.htm steht sehr viel zu Holzbeizen.
Für Gelb steht da:
Rezeptur
40 ml Curcumaextrakt
4 ml Rotholzextrakt
1 ml Kalkwasser
Vorbehandlung
Auskochen in 3%iger in Natronlauge,
nachkochen in 3%iger in Essigsäure,
"Köcheln" in der Beize
Leider habe ich keine weitere Information zum Rezept gefunden.
Grüße
Stefan
Re: Holz "färben " mit Kaffesatz
Hallo Uwe,
Fernambuk ist eine brasilianische Edelholzart welche für den Streichbogenbau verwendet wird. ( Streichbogen für Musikinstrumente wie z.B. Geigen usw.)Ich wohne und lebe in der fränkischen Hochburg des Musikinstrumenten & Bogenbaus und habe daher keinerlei Schwierigkeiten an Frässpäne und Schleifstaub dieser Holzart heran zu kommen. Fernambuk ( und auch das sog. Brasilholz ) ist eines der klasischen Färbehölzer und wird seit mehreren Jahrhunderten auch zum Färben von Stoffen verwendet. Die Herstellung von Wasserbeize aus diesen Grundmaterial ist denkbar einfach aber sehr zeitaufwendig. Späne/Staub mehrere Stunden im Wasser richtig aufkochen - immer wieder Wasser hinzugeben und nach ca. 10 Stunden den " Sud " abgiesen und filtern.Anschließend den Sud auf ein Minimun einreduzieren bis die gewünschte Intensivität des Farbtons erreicht ist.
Die rot/orangen Späne werden durch das mehrstündioge Kochen immer dunkler - wenn diese schon fast schwarz sind, ist davon auszugehen das der Großteil des Farbstoffes "heraus gekocht" ist. 1 kg Fernambukspäne/Schleifstaub ergibt mit insgesamt ca.8 - 10 Ltr. Wasser etwa 50 ml verwendbare Wasserbeize in hellorange bis rot.
Da aber in den Wintermonaten mein Werkstattofen sowieso angeheizt ist, läuft das Auskochen der Späne mehr so nebenher - zusätzlicher Stromverbrauch z.B. durch Verwendung einer Kochplatte entsteht nicht.
Gruß Dieter M.
Danke, das war sehr lehrreich.
Danke, das war sehr lehrreich.
Ich habe hier auch noch eine Seite gefunden.
Wen es interessiert ;)
http://www.hexenkueche.de/Monate/99mae.html
Re: Danke, das war sehr lehrreich.
Guten Abend, Uwe
ebenfalls Danke für den Hinweis auf die "Hexenküche." - der Drucker arbeitet schön, sieht nach interessanter Lektüre aus.
Schönen Abend noch.
DM
Falunrot oder Schwedenrot
[In Antwort auf #1523]
War vor ein paar Jahren in Schweden und dort haben mich die durchwegs roten Anstriche der Holzhäuser fasziniert. Bei dem Anstrich handelt es sich aus einem Abbauprodukt aus dem Kupferbergbau.
"Das aus dem Abraum des Kupferbergbaues in Falun gewonnene Pigment Falunrot wurde ab dem 16. Jahrhundert als Außenanstrich beliebt, da es den in Schweden vorherrschenden Holzhäusern eine Farbe gab, die an die Backsteinbauten wohlhabender Mitteleuropäer erinnerte."
LG
Ernst
War vor ein paar Jahren in Schweden und dort haben mich die durchwegs roten Anstriche der Holzhäuser fasziniert. Bei dem Anstrich handelt es sich aus einem Abbauprodukt aus dem Kupferbergbau.
"Das aus dem Abraum des Kupferbergbaues in Falun gewonnene Pigment Falunrot wurde ab dem 16. Jahrhundert als Außenanstrich beliebt, da es den in Schweden vorherrschenden Holzhäusern eine Farbe gab, die an die Backsteinbauten wohlhabender Mitteleuropäer erinnerte."
LG
Ernst
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Falunrot oder Schwedenrot
gibts auch in ungiftig. "nachgemacht" sozusagen.
Wie viele Reste aus dem Bergbau ist as Original-Zeug nicht so unbedenklich wie man es gerne hätte. (haben glaube ich auch die Schweden eingesehen)
Die Bienenkisten meiner Frau haben daher auch die Kopie mit Leinöl angerührt erhalten. Alles prima da bisher - trotz draussen stehens.
War ein Händler aus dem fränkischen Raum glaube ich.
Ich habe Birnen und Zwetschgenholz samt Rinde ausgekocht. Ergebnis ist ein toller Brauton - der aber nur wenig hineinreicht.
Gruß
Bernt
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- Beiträge: 346
- Registriert: Mi 13. Aug 2014, 14:08
Re: Falunrot oder Schwedenrot
Servus, Ernst,
guck mal hier: http://www.manufactum.de/suche/?q=Schwedenfarbe&p=1
Freundliche Grüße aus dem Neandertal
Claus Keller