Überstehende Zinken

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Antworten
Christoph Nowag
Beiträge: 838
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Überstehende Zinken

Beitrag von Christoph Nowag »


Guten Morgen Ihr Lieben,

mein dritter Beitrag am heutigen Vormittag - und auch der letzte.

Ich habe am Samstag einige Kästen hergestellt mit Hilfe der Leigh D4. Aus irgendwelchen Gründen ragen manche Zinken über das Brett hervor, andere nicht. Ich habe die Kästen jetzt verleimt, möchte aber noch die Überstände der Zinken wegbringen. Einen Hirnholzhobel würde ich aufgrund der miesen Leimholz-Qualität nur ungern nehmen. Kann ich diese Überstände auch wegschleifen (Skil-Bandschleifer oder Festo Rotex) oder vielleicht noch besser bündig fräsen?

Viele Dank für Eure Hilfe
Christoph

Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Überstehende Zinken

Beitrag von Edi Kottmair »


Hallo Christoph,

natürlich kannst Du sie weg schleifen, aber Du musst sehr vorsichtig sein. Beim Schleifen zeichne ich auf das niedrigere Holz (welches nicht weg geschliffen werden soll) Bleistiftstriche. Sobald diese verschwinden, musst Du aufhören. Der Bandschleifer hat die größte Abtragsleistung. Man schleift damit vom Rand her zur Fläche der Seiten, nicht umgekehrt. Immer so schleifen, dass die Fasern nicht ausbrechen können, also nach innen. Wenn das meiste weg ist, lieber auf Excenter umsteigen.

Wie sind die Überstände Deiner Zinken verteilt? Nehmen sie von einer Seite zur anderen zu oder in der Mitte mehr als an den Rändern (oder umgekehrt) oder wahllos?

Dass das Dein letzter Beitrag heute war, glaube ich Dir nicht :-)

Viele Grüße von
Edi

Christoph Nowag
Beiträge: 838
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Überstehende Zinken

Beitrag von Christoph Nowag »


Hallo Edi,

vielen Dank für die Hinweise. Hast Du es auch schon einmal mit einem Bündigfräser versucht?

Zu Deiner Frage: Es stehen entweder alle Zinken etwas vor, oder gar keiner. Die Bretter sind gleich stark, das kann also nicht der Grund sein. Ich versteh es nicht.

Noch ein paar Erkenntnisse mit der Bitte um Korrektur, wenn ich falsch liegen sollte:

Ich habe beim Fräsen zu Beginn immer rechts am Führungsfinger begonnen und habe dann nach links gefräst. So steht es meine ich auch in der Anleitung. Besser ging es allerdings von links nach rechts, weil sich dann die Fräse mehr oder weniger selbst am Führungsfinger lang zieht.

Ich hatte zwei kleine Äste in den zu fräsenden Flächen. Das hat ordentlich gerumpst und ein Führungsfinger hat sich dabei etwas verstellt.

Ich habe zuerst die Schwablen gefräst. Als ich den Fingerkamm umdrehte, waren einige Führungsfinger locker und in zwei Fingern fehlten auf Nimmer-Wiedersehen die Schrauben. Also noch mal von vorne einstellen und neu beginnen zu fräsen. Nach dem zweiten mal Schwalben-Fräsen und dem Drehen des Fingerkamms habe ich erst mal wieder alle Schrauben fest gezogen. Dieses mal hatten sie sich kaum gelöst.

Viele Grüße
Christoph

Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Überstehende Zinken

Beitrag von Edi Kottmair »


Hallo Christoph,

Bündigfräser habe ich speziell für diesen Zweck noch nicht benützt. Das optimale Werkzeug dafür ist sicher ein superscharfer Hirnholzhobel.
Waren die Zinkenbretter optimal eingespannt? Die Feststellhebel soll man nicht mit aller Gewalt zudrehen (laut Gebrauchsanweisung). Das kann dazu führen, dass die Bretter ewas an dem glatten Druckbalken verrutschen. Deshalb habe ich an den Druckbalken mit doppels. Klebeband ein feines Schleifpapier befestigt. Etwas Anderes fällt mir aus der Ferne dazu nicht ein. Du kannst auch mal bei Hacker anrufen. Ich gehe natürlich davon aus, dass die Frästiefe an der OF zwischenzeitlich nicht verstellt wurde und der Feststellknopf schön fest ist.
Die Schrauben haben sich bei meinem Leigh noch nicht gelockert.
Gefräst wird am besten so, wie es in der guten Gebr.anl. beschrieben ist. Von rechts nach links wird meines Wissens nur angeritzt, um Ausrisse zu vermeiden. Die Hauptmenge Holz wird von links nach rechts entfernt.
Zu den Ästen: Ich achte darauf, dass im Zinken- und Schwalbenbereich keine Äste sind. Deshalb ist das bei mir noch nicht passiert.

Hoffentlich nützt Dir das etwas und viele Grüße von
Edi

Axel Rogge
Beiträge: 315
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Überstehende Zinken

Beitrag von Axel Rogge »

[In Antwort auf #12282]
Normalerweise macht man das mit einem Putzhobel, auch auf den Stirnseiten. Damit nichts ausreissen kann, spannt man hinter die Enden des Stirnholzes passende Klötzchen mit ein, die das Holz vor dem Ausreissen schützen.
Das geht wirklich schnell.
Fräser: NEIN!
Bundigfräser sind doch meistens leicht angerundet, nein? Damit könntest Du Deinem Projekt sogar ziemlich schaden!

Viel Gölück!
Axel

Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Überstehende Zinken

Beitrag von Edi Kottmair »


Hallo Axel,

da hast Du recht. Mein Ulmia Hirnholzhobel ist praktisch ein Putzhobel (49°), nur mit Metallsohle.
Wenn man vom Rand nach innen hobelt, kann man sich die Klötzchen aber eigentlich sparen.

Viele Grüße von
Edi

thomas ost

Re: Überstehende Zinken

Beitrag von thomas ost »

[In Antwort auf #12288]
Hallo Christoph
es geht auch mit der Oberfraese
fuer viele OF gibt es sogenannte Umleimerplatten
die unter den Fraeskorb montiert werden, wenn man das Prinzip
begriffen hat ist es einfacher und billiger ein solches Teil
selber zu bauen.Da gibt es fuer diese Platten spezielle
Umleimerbuendigfraeser,die sehen aus wie ein Nutfraeser
mit Fase an der unteren Schneidkante.Beim fraesen mit der Platte
empfiehlt es sich das die Fraeshoehe etwas oberhalb des Werkstueckes
bleibt,also den Fraeser nicht bis auf das Werkstueck absenken sondern
vorher ein Stueck Tesafilm auf dieWerbank kleben die OF absenken und
feststellen dann fraesen, so bleibt nur eine minimaler Rest stehen der
sich leicht mit Schleifpapier entfernen laesst.

Gruss Thomas

email 1x-minus

Axel Rogge
Beiträge: 315
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Überstehende Zinken

Beitrag von Axel Rogge »


Servus Edi,
jaaaa, natürlich braucht man dann keine Klötzchen. Aber dann wird es an den Außenkanten - zumindest bei mir ;-) - schnell rund.....

Liebe Grüße!
Axel

Christoph Nowag
Beiträge: 838
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Überstehende Zinken

Beitrag von Christoph Nowag »

[In Antwort auf #12282]
Guten Morgen Ihr Lieben,

ich habe gestern versucht, die Zinken zu 'begradigen'. Erst mit dem Bandschleifer. Ging nicht gut, insbesondere weil die Kanten sich leicht anrundeten, dann mit der Rotex. Ging auch nicht, weil die überstände zu hoch waren.

Und so habe ich es dann, gemessen an der bescheidenen Holzqualität gemacht: Mit dem ECE Doppelhobel und dem kleinen ECE Hirnholzhobel die Überstände soweit bestoßen, dass nur noch wenig überragte, dann mit der Rotex alles abgeschliffen. Das Ergebnis ist befriedigend (Holzqualität s.o.). Beim Bestoßen haben mir sehr die vielen Bankhakenlöcher der Hobelbank geholfen. Nachdem ich das System mal raus hatte, ging es ruckzuck.

Viele Grüße
Christoph

Antworten