Leimholzplatten Abricht und Dickenhobel

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Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Leimholzplatten Abricht und Dickenhobel

Beitrag von Dietrich »


Hallo Ralf,

vorweg, ich bin Drehstromfreund, gerade bei ADH und TKS, und kann Dir, wo Du schon Elektriker bist, nur raten dies zu tun!

Zur ADH:
Leider sehe ich im Momment keine neue Maschine am Markt, die bis 1000€ typische Klasse 3 Qualitäten bietet. Wohlgemerkt, K. 3 Maschinen gelten bei Profis und Grauguss-Freunden als "Heimwerkermaschinen", wenn Heimwerker den Freizeittischler meint, kann ich damit leben:-)
Unterhalb dieser Maschinenkategorie gibt es sehr viel Unbrauchbares:-(
Deshalb, und auch weil einige Teilnehmer und Freunde sehr gute Erfahrungen mit Gebrauchtmaschinen gemacht haben, würde ich Dir eine Maschine der bekannt "guten" Herstellern empfehlen. Hierzu zähle ich: Flottjet, Mafell, Metabo, mit Einschränkungen Scheppach und E-B!
Einschränkungen deshalb, weil Scheppach keinerlei Ersatzteil-, und Zubehörgarantie gibt, die über den Fertigungszeitraum hinaus geht, zudem die angesprochene Problematik der Stahlblech-Hobeltische, bzw, die neueren Import-Graugusstische.
E-B deshalb mit Einschränkung, weil ich nicht alle E-B Hobelmaschinen empfehlen kann.
Zu Testzwecken habe ich mit einer HC 333, baugleich mit der ehemaligen Metabo ADH 310 im Seminarzentrum von Metabo gehobelt, seit dem bin ich von der 140kg Maschine begeistert!

Sehr lange Bauzeiten, somit hohe Stückzahlen, was eine lange Versorgung mit Ersatzteilen erahnen lässt, hatten die 250mm Flottjet und die Metabo ADH 1626, mit letztgenannter Maschine arbeite ich selbst, im 9. Jahr. Letztes Jahr wurde ein Riemenwechsel fällig, ohne vorherigen Ausfall, also nur vorsorglich, was im Reperaturwerk von Metabo erledigt werden konnte, Preis unter 50€.
Gebrauchtmaschinen dieses Typs werden um 350 bis 600€ gehandelt, die Flottjet etwas höher.
Einen Servicetermin sollte man auf jeden Fall einplanen, um mit einer perfekt eingestellten und gewarteten Maschine zu beginnen. Ob die ehemaligen Flottjet von Kräku der Nachfolgefirma instandgesetzt werden, lässt sich erfragen.

Auf meiner Holzseite: http://www.holz-seite.de/ unter "Maschinen" lässt sich die ADH 1626 anklicken, die "Projekte"und "Möbel" die zu sehen sind, waren allesamt auch ein Produkt der 1626.

Gruß Dietrich



Jürgen z.H.

Re: Leimholzplatten Abricht und Dickenhobel

Beitrag von Jürgen z.H. »

[In Antwort auf #11676]
Hallo Till,

den Wunsch nach mehr Breite und Auflagefläche kann ich nachvollziehen. Aber da wird man wohl immer eine zu kleine Maschine haben und muß für sich die Grenze definieren.
Energisch muß ich Deiner Äußerung zum Drehstrom widersprechen. Vielleicht sollten wir gemeinsam Brettchen definieren. Ich habe einen Hobel von Metabo mit 30cm Breite in LS Ausführung und kann sowohl bei der Abrichte als auch beim Dickenhobeln die Breite nutzen. Der Hobel ist uneingeschränkt nutzbar. Ich habe damit schon breite massive Eichendielen und Balken mit 2mm Abtrag ohne Probleme gehobelt.
Wenn man uneingeschränkten Zugang zu Drehstrom hat, ist die Drehstromausführung in Laufruhe und Lautstärke überlegen. Der Drehstromvorteil des besseren Durchzug kommt zum Tragen, wenn das Werkzeug direkt auf der Motorwelle sitzt. Eine Kreissäge ist mit Drehstrom um Längen besser. Die Hobelwelle wird über eine Übersetzung und Kette oder Riemen angetrieben.

Die Aussage, dass LS nur für Brettchen taugt ist schlicht falsch!

Jürgen


Ralf E
Beiträge: 261
Registriert: Mi 6. Feb 2013, 18:21

Re: Leimholzplatten Abricht und Dickenhobel

Beitrag von Ralf E »

[In Antwort auf #11693]
Hallo zusammen,

da ich ja Elektriker bin, könnte ich zu Not noch ein Starkstromkabel verlegen. Bin zwar schon Jahre aus meinem ehemaligen Beruf aber das werd ich noch schaffen. Interesant für mich ist aber erstmal die vorzüge aus einer Stationären Hobelmaschine zu ziehen, spricht rechtwinkelige Verleimfähige Bretter (Lamellen). Ich habe eine Metabo 1630 Wechselstrom gefunden für 990,- Euro, kann mir jemand zu der Maschine was sagen?

Gruß

Ralf

Gert

Re: Leimholzplatten Abricht und Dickenhobel

Beitrag von Gert »

[In Antwort auf #11676]
Habe die Flottjet ADH250 gebraucht sehr günstig bekommen.
Man kann die Maschine gelegentlich in brauchbarem Zustand für 400...700 EUR bei E-*** erwerben. Ist eine professionelle Maschine.
Angeboten wird deshalb auch fast nur die Drehstromvariante.
Ist aber doch wohl für Dich als Elektriker kein Problem.
Du kannst doch jeden Drehstrommotor auf 240 Volt betreiben, sofern Du nicht über 2,2 KW Anschlußleistung kommst (die Flott hat 1,5KW).
Mit dem verminderten Drehmoment wird man leben können.
Zur Hobelbreite:
Die beiden Treppenbauer in meinem Bekanntenkreis fertigen selbst die Treppenstufen aus gefügtem Massivholz mit Verleimzinkung. Gerade bei Buche ist sonst die Gefahr des Verziehens oder Reißens zu groß.
Bei der schlechten Zahlungsmoral der Kunden ein gefundenes Fressen für Regreßansprüche.
Mit einer sauber eingestellten Fräse lassen sich so Hölzer aneinanderfügen, bei denen Sie anschließend nur mit dem Bandschleifer drüberfahren brauchen, um versatzfreie Oberfächen zu erzeugen. Da brauchts nicht mehr als 100mm Hobelbreite. Einer hat deshalb schon seine 600er Bäuerle verkauft, weil sie ihm nur noch im Weg stand.

Zur Metabo:
Da kann Dir der Dietrich mehr sagen. Ich selbst habe aber noch nichts schlechtes gehört.
Da ich davon ausgehe, das Metabo Normmotore einsetzt, dürfte auch das spätere Aufrüsten auf Drehstrom nicht unmöglich sein. So ein gängiger Motor kostet gebraucht nicht die Welt. Möglicherweise ist sogar die Wechselstromausführung eine "kastrierte" Drehstrommaschine. Müßtest Dir mal das Typenschild genau ansehen oder mit Metabo sprechen.

Gruß Gert

Jürgen z.H.

Re: Leimholzplatten Abricht und Dickenhobel

Beitrag von Jürgen z.H. »


Hallo Ralf,

das ist die Maschine, die ich habe. Ich bin damit sehr zufrieden. Ich habe bislang beim ADH keinen Drehstrom vermisst. Besonders interessant ist an dieser Maschine die sogenannte Antischlageinrichtung. Das hat nichts mit Strom zu tun. Beim Dickenhobeln kann es bei manchen Machinen passieren, dass die Messer eine kleine Vertiefung kurz vor Ende des Hobelvorgangs in die Obefläche hackt. Das passiert sobald das Holz die vordere Führungsrolle verläßt. Bei der Metabo hat man das irgendwie abgestellt. Ich habe den Effekt noch nie beobachtet.

Meine Maschine hat noch einen anderen Anschlag aus Blech, der eher schwach ist. Die Messerabdeckung wird in zwei Plastikteilen geführt, die mir schon zweimal ausgebrochen sind. Man nimm die eine Tischhälfte zum Dickenhobeln ab. Wenn man den Tisch dann nicht gut wegstellt, kippt er um und die Plastikdinger brechen.

Das Einstellen der Messer schaffe ich in einer halben Stunde. Ich nutze HSS Messer und bin damit zufrieden. Ich hobel viel Leimholz und kann das erst seit ich die Maschine habe in akzeptabler Zeit bewerkstelligen.

Denk schon mal über eine Absaugung nach. Ohne ist das eine elende Schweinerei, ich habe es mir immer zweimal überlegt, ob ich den Hobel anstelle. Die Maschine ist für mich wichtiger als die TKS.

Tschüß Jürgen

Andreas Roessler (A)
Beiträge: 38
Registriert: Sa 21. Dez 2013, 21:05

Re: Leimholzplatten Abricht und Dickenhobel

Beitrag von Andreas Roessler (A) »


Der sog. "Hobelschlag" passiert nicht automatisch beim Hobeln, sondern kommt nur bei nicht richtiger Haltung des Brettes beim Verlassen der Maschine vor. Übrigens kann er auch am Anfang eines Brettes - wiederum bei nicht exakter Führung - beobachtbar sein.

Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Hobelschlag vermeiden

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Andreas,

kannst du deine Erfahrungen etwas präzisieren? Ich teile deine Beobachtungen, Habe aber "den Bogen noch nicht ganz raus", wie ich die den Hobelschlag sicher und vollständig vermeiden kann. Manchmal klappt's, wenn ich das auslaufende Brett mit kräftigem Druck von unten abstütze, manchmal nicht...

Gruß Uli

Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Leimholzplatten Abricht und Dickenhobel

Beitrag von Volker Hansen »

[In Antwort auf #11702]
Hallo Jürgen, ich habe eine ELU und 260mm Hobelbreite mit 220V Antrieb. Bei Dicktenhobeln von 15 cm breiten Ahornbrettern mit weniger als 1mm Spanabnahme und Scharfen Messsern geht die Maschine merklich in die Knie. Mein Fazit: mindestens 310mm Hobelbreite besser 410mm unbedingt 380V > 4KW alles darunter
ist unbefriedigend!

Gruß Volker

Andreas Roessler (A)
Beiträge: 38
Registriert: Sa 21. Dez 2013, 21:05

Re: Hobelschlag vermeiden

Beitrag von Andreas Roessler (A) »


Ich tu mir am leichtesten, wenn ich erstens das Brett absolut waagrecht "rausziehe" und wenn möglich auch noch seitlich herziehe. Durch diese seitl. Bewegun fällt es mir leichter, waagrecht zu bleiben. Hoffentlich ist diese Beschreibung verständlich genug.
Andy

Jürgen z.H.

Re: Hobelschlag vermeiden

Beitrag von Jürgen z.H. »


Der Hobelschlag passiert nicht automatisch. Es git aber Maschinen wie die beschriebene Metabo, die eine Antihobelschlagvorrichtung (puh) haben. Ich wollte diese Eigenschaft an der Maschine hervorheben. Man kann das mit Übung an anderen Maschinen zumindest vermindern. Bei meiner Metabo brauche ich da eigentlich nicht drauf zu achten. Bei einem Bekannten (ebenfalls mit einer älteren Metabo) wird fast jedes Brett auf den letzten 8cm einmal eingehackt.

Tschüß Jürgen

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