Fries-Mindestbreite von Badezimmermöbeltüren *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Antworten
Dirk Vogel
Beiträge: 507
Registriert: Do 6. Okt 2016, 18:01

Fries-Mindestbreite von Badezimmermöbeltüren *MIT BILD*

Beitrag von Dirk Vogel »


Hallo allerseits,

gerade plane ich einige Badezimmerschränke aus drei Holzsorten (Birke, gedämpfte Robinie und als Zierholz Zebrano). Die Türen dieser Schränke wollte ich als klassische Rahmen-Füllung-Konstruktion ausführen. Damit habe ich aber noch keine Erfahrung. Die Maße der Türen werden etwa 30 x 60, 40 x 80 und 50 x 100 cm betragen.

Ich mache mir Gedanken über die Friesbreite. Anscheinend werden häufig 5 bis 6 cm verbaut. Das Friesholz ist dann etwa 2 cm stark, die Füllung davon ein Drittel. Bestimmt gibt es dafür gute Gründe, vor allem wohl der, daß so eine Tür sich sonst verziehen kann, vor allem im Badezimmer mit starken Feuchtigkeitsschwankungen. Ich würde aber gern schmalere Friese verbauen, wenn das geht, dafür dann auch gern stärkeres Holz verwenden (zum Beispiel 24 mm, falls nötig auch 30mm). Hier kommen ein paar Beispiele (nicht maßstabgetreu), wie so eine Tür aussehen soll:







Wie breit (und stark) sollten eurer Meinung nach bei solchen Türgrößen Friese auf jeden Fall sein?

Grüße vonDirk

Johannes M
Beiträge: 1587
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Fries-Mindestbreite von Badezimmermöbeltüren

Beitrag von Johannes M »


Hallo Dirk,

wie breit die Rahmenteile einer Rahmentür mit Füllung sein sollen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Außer der Größe der Tür und der Gestaltung, ist es ausschlaggebend mit welcher Technik die Eckverbindungen hergestellt werden, und ob es möglich ist die Füllung in die Lastabtragung zu integrieren. Also einfach zu sagen die Rahmen müssen mindestens so breit sein, ist nicht möglich.

Es grüßt Johannes

Dirk Vogel
Beiträge: 507
Registriert: Do 6. Okt 2016, 18:01

Re: Fries-Mindestbreite von Badezimmermöbeltüren *MIT BILD*

Beitrag von Dirk Vogel »


Naja, ich dachte an die ganz klassische durchgehende Schlitz-Zapfen-Verbindung:



Das mit innenliegender Nut von vielleicht 5 mm Tiefe für die Füllung.

Ist das genug Information? Falls, nich, sagt bitte Bescheid – wie gesagt, ich kenne mich mit dieser Konstruktion nicht so aus...

Johannes M
Beiträge: 1587
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Fries-Mindestbreite von Badezimmermöbeltüren

Beitrag von Johannes M »


Hallo DIrk,
auf welche Breite möchtest du denn kommen? Bei welcher Türgrösse?
Dann können wir schauen, wie man das hinbekommen kann.

Es grüßt Johannes

Bernd Grunwald
Beiträge: 472
Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21

Re: Fries-Mindestbreite von Badezimmermöbeltüren

Beitrag von Bernd Grunwald »

[In Antwort auf #92767]
Hallo Dirk,

mit fünf bis sechs Zentimetern Rahmenbreite ist man in der Regel gut bedient. Und zwar aus optischen wie auch aus konstruktiven Gründen. Selbstverständlich kann man auch auf z.B. 3 bis 4 Zentimeter Rahmenbreite runter gehen. Das geht aber nur, wenn man für alle damit einhergehenden Probleme eine saubere Lösung hat, z.B. für diese: Wieviel cm von der Rahmenbreite ist für den Einschub der Füllung vorgesehen? Welche Scharniere (z.B. Topfscharniere?) kommen zum Einsatz, und wieviel Rahmenbreite wird dafür benötigt? Wie sollen die Rahmenecken hinreichend stabil miteinander verbunden werden (es muss sichergestellt sein, dass die Tür am Ende auch tatsächlich ein Rechteck und kein Parallelogramm bildet, was bei zu schmalem Rahmen und/oder zu schwachen Rahmenecken durchaus passieren kann)?

Also, wie Johannes bereits gesagt hat, eine standardisierte Mindestbreite gibt es nicht. Sie ergibt sich aus der Berücksichtigung der jeweils vorliegenden Anforderungen an die Konstruktion. Dazu gehören vor allem die Wahl der Scharniere wie auch die Wahl der Anschlagsart der Türen, die Füllungen, die Eckverbindungen, die Griffe usw.

Meine Empfehlung: den Querschnitt des Rahmens im Maßstab 1:1 aufzeichnen und darin alle Randbedingungen mit genauen Maßen darstellen. Auf diese Weise lässt sich die mindestens benötigte Breite gut ermitteln.

Wenn es allerdings nur aus optischen Gründen ein besonders schmaler Rahmen sein soll, kann man ihn ja auch so gestalten, dass er nur auf der Außenseite sehr schmal erscheint, während er innen (auf der Innenseite der Türen bzw. hinter der Füllung) die notwendige konstruktive Breite hat. Im Querschnitt wäre der Rahmen dann ein breiter Falz, dessen Breite man von außen aber nicht sieht.

Gruß
Bernd

Reinhard Scheck
Beiträge: 34
Registriert: So 3. Okt 2021, 15:17

Re: Fries-Mindestbreite von Badezimmermöbeltüren

Beitrag von Reinhard Scheck »

[In Antwort auf #92767]
Hallo,
ein weiterer Aspekt wäre die Berücksichtigung der geplanten Beschläge (z.B. Topfscharnier) Die brauchen wohl nicht unbedingt 5 cm, aber bei einem Standard-Topf von 35 mm + Einsprung 4 mm bin ich gar nicht mehr so weit weg von 50mm ...
Man kann natürlich auch 26er Töpfe nehmen oder ganz andere Beschäge. Wollte nur sagen: dran denken!

Ansonsten wäre die Proportionen für mich relevant. Daher den Vorschlag einer Skizze oder Maßstabszeichnung ernsthaft überdenken. Mein persönlicher Gerschmack geht dabei zu nicht sooo dünnen Friesen - ist halt schwer in mm auszudrücken.
Zudem sollten verschiedene Türen am gleichen Möbel "stimmig" sein. Das muß nicht bedeuten, dass alle Friese gleich breit sein müssen -> da sind wir wieder bei der Maßstabszeichnung.

Grüße
Reinhard

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Fries-Mindestbreite von Badezimmermöbeltüren

Beitrag von Konrad Holzkopp »

[In Antwort auf #92767]
Moin,

Ich fertige Friese für Möbeltüren meistens aus 42,5 x 20mm Material, auch für 500 x 1800mm große.

Gut Holz! Justus.



MarkusB
Beiträge: 1195
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Fries-Mindestbreite von Badezimmermöbeltüren

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #92767]
Hallo Dirk,

auch wenn es die Beschläge zulassen, so würde ich unter 35 mm nicht gehen.
Ich hätte dann Angst, dass sich die Tür mit der Zeit nach unten hängen wird.
Gegen Verzug durch das Arbeiten des Holzes empfiehlt es sich, den Rahmen aus Holz mit stehenden Jahresringen herzustellen.
Das wird allg. auch aus optischen Grümden empfohlen, da so quasi auch optisch ein ruhiger Rahmen für die dann lebhafte Füllung entsteht.

Optisch finde ich schmale Friese auch nicht so schön (ich würde nicht unter 45 mm gehen), aber das ist natürlich persönlicher Geschmack.
Allgemein sind die senkrechten Friese die durchgehenden Friese, habe also den Schlitz und die waagerechten den Zapfen.
Dadurch erscheint der Rahmen schlanker, was für eleganter gehalten wird.

Viele Grüße

Markus


Dirk Vogel
Beiträge: 507
Registriert: Do 6. Okt 2016, 18:01

Das hatte ich befürchtet... *MIT BILD*

Beitrag von Dirk Vogel »

[In Antwort auf #92767]
Vielen Dank für eure aufschlußreichen Kommentare! Zunächst: was die Scharniere angeht, dachte ich an selbstgemachte aus Holz. Ich weiß noch nicht, ob ich mich an Uwes elegante Lösung machen sollte:

Fremde Bilder gelöscht

Um ehrlich zu sein, wäre mein Ideal der Friesenbreite 24 mm. Ja, ich kann eure Aufschreie bis hier hören. So würde es in Proportion aussehen:



Und so sähen beide Türen nebeneinander aus:



Falls diese Konstruktion sich sicher verzieht, werde ich meine Rahmenmaße natürlich ändern.

Grüße von Dirk

Bernd Grunwald
Beiträge: 472
Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21

Re: Das hatte ich befürchtet...

Beitrag von Bernd Grunwald »


Na dann - viel Erfolg!

Gruß
Bernd

Antworten