Luftfilter, Umluft Teil 1 *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Benutzeravatar
Uwe.Adler
Beiträge: 1267
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Luftfilter, Umluft Teil 1 *MIT BILD*

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo werte Holzwerker,

durch einige Veröffentlichungen in der letzten Zeit nehme ich das Thema Luftfilter zum Anlass nochmals auf das Thema näher einzugehen. Dazu stütze ich mich auf einen alten Beitrag von mir, indem ich einen Filter gezeigt habe, den ich seinerzeit 2013 selbst entwickelt habe. (Teil 1)

Die Antriebeinheit für den Luftstrom. Geräuchentwicklung gering da die Ventilatoren sehr leise sind und nur der Luftstrom Geräuche verursacht.
Der Korpus ist aus 18mm MPX entstanden
Im hinteren Teil sind die Ventilatoren verbaut mit dem Luftaustritt nach hinten.
Vorne sitzt eingenutet der Rahmen mit dem Taschenfilter. Hier wird die belastete Raumluft fein filtiert.

Weiter mit Teil 2


Benutzeravatar
Uwe.Adler
Beiträge: 1267
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Luftfilter, Umluft Teil 2 *MIT BILD*

Beitrag von Uwe.Adler »


Werte Holzwerker,
Die alte Ausführung hatte vier Fiteranordnungen, die neuen gerade eingetroffen haben acht Lamellen.
Vor dem Taschenfilter ist eine Filtermatte geklemmt, die den Grobstaub abhält und häufiger als der TF gewechselt wird.
Die Ventilaoren sind mit einem Gitterblech vor Durchgriff geschützt.
Und nun der wichtigste Aspekt, der Lüfter steht auf dem Boden und ist fahrbar.

Die Einheit wurde nicht mal eben aus vorhandenen Teilen zusammengebaut, sondern bewußt mit passenden Elementen bestückt. Die Ventilatoren haben einen hohen Luftdurchsatz und es sind zwei um die Laufdauer einzugrenzen, bzw. meine Gegebenheit in der kleinen Werkstatt gut zu meistern. Die Filter sind nach der Klassifzierung gewählt und verbaut. Was aber das wichtigste ist, der Filter hängt nicht unter der Decke.
Meine Überlegung war durch die Ursache der Stäube geleitet. Wo entstehen die Stäube, meist in Tischhöhe. Vo da werden sie durch einen Deckenfilter nach oben angesogen und kommen auf diesem Weg an unseren Atmungsorganen vorbei und werden ohne Abscheidung als volle Dröhnung aufgenommen. Das wollte ich unbedingt vermeiden und habe den entgegengesetzten Weg gewählt. Der Filter wird an der Entstehung plaziert und dort kann er seine Arbeit leisten. Da ich diesen Filter nun seit 8 Jahren betreibe und er mit einer regelmäßigen Wartung bis heute klaglos arbeitet und ich nach der getanen Arbei teine saubere Luft im Raum habe, kann ich diesen nur empfehlen. Passende Teile sind im Netz zu bekommen und eine Box zu bauen ist keine Raketentechnik.

Nur als Schmakerl: meine Werkstatt hat ca 40m³ und die Ventilatoren können je 2300m³ die Stunde durchsetzen. Ich reche so ca 1600m³ die Stunde, bei 40m³ Rauminhalt ist eine geschätzte 40igfache Umwälzung. Auch ist kurz vor dem Filterwechsel eine willkommene Arbeit möglich, Halmaske mit FFP3 Filter aufgesetzt, den Filter eingeschaltet und dann mit dem Kompressor die Werkstatt einmal komplett abblasen. Dann sind die Filter aber wirklich reif.

Ich hoffe die Anmerkung kann dem Einen oder Anderen bei seiner Findung behilflich sein,

mit herzlichen Grüßen

Uwe

Johannes M
Beiträge: 1587
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Luftfilter, Umluft Teil 2

Beitrag von Johannes M »


Hallo Uwe,

schöne Dokumentation, vielen Dank dafür. Sehe ich richtig, daß auf dem letzten Foto ein Filter auf dem Boden steht und einer auf der Werkbank? Verrätzt du uns auch noch, was für Filter du verwendet hast, also die Klassifizierung?

Es grüßt Johannes

Benutzeravatar
Uwe.Adler
Beiträge: 1267
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Luftfilter, Umluft Teil 2

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Johannes,

der "besondere" Filter steht auf dem Boden um dort die Stäube in der Region des Raumes zu erfassen und abzusaugen. Höhere Filtrationsebenen würden wieder näher an Mund und Nase liegen.
Durch die Ansaugung wird im Raum eine Luftbewegung zum Filter erzeugt und die Restluft im Raum durch den beschleunigten Austritt weiter verwirbelt und dann wieder im Ansaugprozess eingefangen.
Auch bilden sich an den Kanten nach dem Austritt Verwirbelungen, (Interferenzen?) die zu einer schnelleren Verwirbelung führen. Trotz hoher Luftgeschwindigkeiten habe ich nur wenig Luftzug verspürt.
Der Filter auf der Bank war ein Zwischenstep in der Entwicklung zur endgültigen Löung gewesen, hatte nur keinen Taschenfilter ud kleinere Ventilatoren mit weniger Leistung.

Die Klassefizierung hat sich zuletzt geändert. Die alte Einstufung war die F9 und heute ISO 16890 ePM 1 KR. Bezug auf 1 Micron und 80 - 95% Abscheidung.

Nochmals erwähnen möchte ich die Abstimmung der einzelnen Komponenten zueinander, die stimmig sein müssen (Volumenstrom) Die seinerzeit verbauten Ventilatoren sind so nicht mehr erhältlich.
Aber es gibt andere Hochleistungsgeräte mit 230V Direktansteuerung, die ebenfalls einen guten Luftstrom erzeugen.

Herzlichen Gruß

Uwe

Sebastian51
Beiträge: 167
Registriert: Fr 20. Jul 2018, 09:22

Re: Luftfilter, Umluft Teil 1

Beitrag von Sebastian51 »

[In Antwort auf #92539]
Hallo Uwe,

wie ist die Produktbezeichnung für die Filter? Ich habe eine ähnlichen Filter gebaut mit 230 V CPU Lüftern gebaut. Als Filter habe ich Autoinnenraumfilter verwendet. Ich empfinde das als deutliche Verbesserung selbst beim Sögen.

Geräuschfrei sind die aber nicht.

Viele Grüße

Sebastian

Benutzeravatar
Uwe.Adler
Beiträge: 1267
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Luftfilter, Umluft Teil 1

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Sebastian,

wie geschrieben, es sind Taschenfilter.

Es kommt auf die Abstimmung der Komponenten an und sie müssen zueinander passen. Der Filter soll ja in der ersten Linie die Gesundheit schützen. Mein Beitrag sollte eine Anregung sein, einen Filter mit funktionierenden Komponenten, einer überlegten Anwendung und zu günstigen Kosten zu erstellen. Seit acht Jahren ist er bei mir im Einsatz und es sind seinerzeit einige Geräte aus meiner Werkstatt in andere übernommen worden, die auch noch heute ihren Dienst tun. Da momentan wieder diverse unterschiedliche Geräte propagiert werden, wollte ich nochmals auf die bewährte Ausführung hinweisen. Aber jeder von uns kann sich sein eignes Urteil bilden - aber bitte bleibt gesund!

Herzliche Grüße

Uwe

Benutzeravatar
tobikop
Beiträge: 69
Registriert: Mi 20. Nov 2019, 15:08

Re: Luftfilter, Umluft Teil 2

Beitrag von tobikop »

[In Antwort auf #92544]
Hallo Uwe,

ich habe mir auch mal so einen Filter gebaut, allerdings viel einfacher, aus einem zerlegten Tischventilator und einem rechteckigen Papierfilter und davorgesetzten Filterflies
(Swirl Ersatzfilterpaket 16 für Vallox Heinemann - Vallo Plus 450/500 SC/SE Sol 1 x F7 Pollenfilterkassette, 2 x G4 Filtermatten)
...filtert auch, wäre aber bestimmt noch zu optimieren...

Damals habe ich auch lange nach passenden Ventilatoren gesucht, konnte mich aber nicht wirklich entscheiden, bzw. wusste nicht was eine "gut abgestimmte Komponente" wäre - deswegen ist es dann ein zerlegter Tischventilator geworden.

Du schreibst, dass deine Ventilatoren so nicht mehr erhältlich sind, aber vielleicht könntest du trotzdem eine Bezugsquelle und die technischen Daten der von dir verwendeten Ventilatoren nennen. Das würde helfen ähnliche zu finden.

Vielen Dank und schöne Grüße

Tobi



Benutzeravatar
Uwe.Adler
Beiträge: 1267
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Luftfilter, Umluft Teil 2

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Tobi,

es ist im Netz unter dem Stichwort Axialventilator ein Angebot anzufragen. Eine Empfehlung kann ich nicht geben, da die Auswahl von unterschiedlichen Gegebenheiten abhängt. Gehäusegröße, Filtergröße, Dichte der Filtermedien/Vorfilter, Leistung des Volumenstroms ect., um einige Elemente zu nennen. Ich weiß, es wäre doch so einfach und bequem, wenn Uwe uns eine Liste an die Hand geben würde, aus der dann die Einkaufsliste generiert wird und eine Bauanleitung kann er ja auch noch mit an die Hand geben.

Als ich das Thema bearbeitet habe, dauerte es fünf Baustufen, dass ich ein einigermaßen akzeptables Ergebnis erreichte und es waren über drei Monate ins Land gegangen. Eine stetig steigende Lernkurve begleitete mich und am Schluß eine große Zufriedenheit, das Werkzeug geschaffen zu haben. Nur mußte ich mich den Herausforderungen stellen und sie lösen. Daher möchte ich heute ermutigen, Interessierte dazu anstiften, sich mit dem Thema zu beschäftigen um eine tiefere Kenntnis zu dem Thema Luftreinheit in der Werkstatt zu bekommen, damit die Gesundheit erhalten wird und nicht noch durch in Sicherheit wiegen gefährdet wird, das geht am besten mit Neugierde und Kenntnis. Außerdem möchte ich anregen und nicht liefern. Das habe ich mit meinem Blog lange genug gemacht.

In diesem Sinne viel Glück bei der Umsetzung,

mit herzlichen Grüßen

Uwe

Martin Graf
Beiträge: 194
Registriert: Mo 15. Feb 2021, 20:33

Uwe, gib Dir bitte einen Ruck!

Beitrag von Martin Graf »


Hallo Uwe,
es freut mich, dass Du uns eine anscheinend gut funktionierende Variante Deines Luftfilters zeigst und seine Vorzüge darstellst. Auch ist der Ansatz, die anderen Forumsmitglieder zum Bau eines solchen Geräts anzuregen, bestimmt nicht verkehrt. Allerdings verstehe ich nicht so ganz, warum Du das Formum nicht an dem von Dir erarbeiteten Wissen teilhaben lässt. Warum benennst Du nicht einfach die von Dir ausgewählten Komponenten sowie die Hauptabmessungen Deines Luftfilters?
Ich verstehe dieses Forum so, dass hier Wissen geteilt wird und zwar gerne. Wenn jemand ein Möbelstück vorstellt, dann verrät er uns dessen Konstruktion, seine Besonderheiten und worauf evtl. beim Bau besonders zu achten ist. Friedrich zeigt uns nicht nur, dass er eine Säge, ein Hobeleisen oder ein Messer schärfen kann - nein, er schreibt sogar umfangreiche Anleitungen, die ihresgleichen suchen. Gerd zeigt uns seine tollen Hobel und wie diese funktionieren - und bei Problemen ist er immer kompetenter Ansprechpartner. Und so gibt es unzählige Beispiele und genau davon lebt ein Forum. Das ist auch einer der großen Vorzüge gegenüber Instagramm, Pinterest, etc., wo nur Bilder geteilt werden und oft keine nützlichen Informationen.
Es kann ja sein, dass Du schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht hast, aber es wäre schade, Dein von Dir (und sicherlich auch mit Hilfe anderer) erworbenes Wissen nicht weiter zu teilen. Ich schätze Deine Ideen, Möbel, Vorrichtungen sehr und war auch gerne und oft auf Deinem Blog unterwegs - gib Dir einfach einen Ruck!

Liebe Grüße
Martin

Benutzeravatar
Uwe.Adler
Beiträge: 1267
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Uwe, gib Dir bitte einen Ruck!

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Martin,

vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Wenn man Bilder und Text meiner Beiträge zusammennimmt, ist das Teilhabe pur. Lesen und schauen und auch denken muss jeder schon selber.

Solch ein Filter ist aus verschiedenen Komponenten zusammengesetzt, die ich in meinem Falle aufeinander abgestimmt habe, eine Größe für meine Räumlichkeiten.

Jeder andere Raum ist unterschiedlich wie auch die Bedingungen. Ausgehend von den Maßen und Angaben der Komponenten, die im Netz zu finden sind und dergleichen den Parametern, die miteinander verbunden werden müssen, kann jeder, der sich etwas damit beschäftigt, einen individuellen Luftfilter bauen. Auch Du wirst, nachdem Du alle Angaben gebündelt hast eine gute Lösung für Deine Werkstatt bauen können.

Nur setze ich Eigeninitiative voraus, sich mit dem Sachverhalt auseinander zu setzen und zu verstehen, wie man so etwas bauen kann. Durch die Bilder und Angaben im Text der Antworten hat jeder die Möglichkeit seine Fragen zusammen mit den Netzangaben zu beantworten.
Ansonsten kann man gerne eine Bauvorlage, die im Netz abrufbar ist und gegen Entgelt übernehmen. Dort wird der einfach-so–ich- baue-mal-nach-Mentalität gefrönt, ohne auf die tatsächliche Wirksamkeit einzugehen. Oberflächlich halt.

Ich danke Dir für den Hinweis, dass ich mit Unterstützung des Forums gelernt habe. Ja habe ich, anfangs aber nur als Hilfe zur Selbsthilfe und kurzzeitig und es hat sich schon lange, auch mit zunehmend steigender Lernkurve in Unterstützung anderer Forumsmitglieder und Holzwerker mit Rat und Tat gewandelt. Mein Wissen ziehe schon lange aus anderen Publikationen. Daher bitte ich auch immer wieder in meine kleine Werkstatt um mein Wissen zu teilen.

Was ich aber nicht mache, ich werde keine Detaillösungen coram publico weitergeben, wenn ich merke, da macht es sich jemand sehr einfach. Da muss sich schon jemand reinfuchsen. Den Anspruch habe an mich selbst aber auch an andere. Außerdem habe ich eine E-Mail Adresse und man kann mich gerne anschreiben.

Aber abschließend noch eine Anmerkung, die die Wichtigkeit meines Beitrags herausstreichen soll:

Mein Antrieb war eine Luftfilter vorzustellen, der selber gebaut werden kann und als Standort den Boden hat. Aber dies wird Dir ja nicht verborgen geblieben sein.

Herzliche Grüße

Uwe


Antworten