" Begradigen " von Lichtspalt mit Tischfräse

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dieter M.

" Begradigen " von Lichtspalt mit Tischfräse

Beitrag von Dieter M. »


Tách auch an Alle,

Ich möchte folgende Frage stellen:
Ich arbeite zur Zeit an einer kleinen Schatulle mit eben den ( verfluchten ) Quadrantscharnieren ( zu sehen bei www.humidorbau.de > Beschläge ). Diese sind jetzt fest eingebaut, der Deckel fest mit dem Korpus verbunden, die Schatulle als solche fertig zum Lackieren.
Trotz größer Mühe beim Fräsen der Passungen für die Scharniere sind mit kleine Ungenauigkeiten unterlaufen, welche sich in einem nicht gleichmäßigen Lichtspalt bei geöffneten Deckel bemerkbar machen. ( An der linken Deckelecke 2 mm - rechts etwa 1 mm ) Ein Nacharbeiten der Passungen kommt nicht mehr in Frage - ist nicht mehr möglich.
Mein gedanek, den Lichtspalt etwas " anzugleichen" war nun folgender:
Deckel abmonieren und mittels 45 Grad Fasenfräser eine leichte Fase anzufräsen -nur: Mache ich dies auf die " klassische" Methode, in dem ich den Deckel am Anlaufring entlang führe, folgt die Fase der Rahmenkontur = wieder ein ungleicher Lichtspalt.
Was ist aber, wenn ich den Deckel mittels exakt einegstellten Schiebeanschlag an den Fräser heran führe? Dann würde doch der Fräser die Fase paralell zur Kontor ders Rahmenforderteils fräsen, oder nicht?
Das Rahmenforderteil würde in diesen Falle am Schiebanschlag anliegen.
Hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.

Gruß & Dank

Dieter M.


Andreas
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Re: " Begradigen " von Lichtspalt mit Tischfräse

Beitrag von Andreas »


Hallo Dieter , montiere auf deine Drechselbank mit Schleifpapier beklebte Sperrholzscheiben - damit kannst du "risikolos" eine Fase anschleifen .
Grüsse
Andreas

Dieter M.

Re: " Begradigen " von Lichtspalt mit Tischfräse

Beitrag von Dieter M. »


Hallo Andreas,
Ich hab´nen 300 mm Schleifteller für die Drechselmaschine, der mir auch sehr gute Dienste leistet - aber zum Fase anschleifen an dem bereits nahezu fertigen Schatuellendeckel wird mir das Ganze zu ungenau - der Schleifteller schleift ja auf einer Seite ( auf der ablaufenden ) mehr als auf der "auflaufenden" Seite.
Ich benötige an dem Deckel eine möglichst gleiche, möglichst exakte Fase, - der kleineste " Wackler" am Schleifteller und ein Haufen Arbeit und noch mehr Nerven "waren für die Katz".
Trotzdem Danke für den Tipp.

Dieter M.

Hutmacher Beat
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Registriert: Mo 21. Apr 2014, 18:40

Re: " Begradigen " - nacharbeiten von Hand ?

Beitrag von Hutmacher Beat »

[In Antwort auf #11577]
Guten Tag Dieter und alle Andern,

Also, in dem Fall, bin ich sicher auch nicht der Fachmann. Aber vielleicht kann ich ja trotzdem etwas helfen ?

Ich nehme an es handelt sich um dieses Scharnier :

http://www.humidorbau.de/shop/pd977954569.htm?defaultVariants=search0_EQ_bitte%20wählen%20Sie%20eine%20Ausführung_AND_{EOL}&categoryId=16

Das wird geschraubt, wenn ich das richtig sehe. Also auch wieder demontierbar. Somit sehe ich etwa drei Möglichkeiten :

- Deckel, bzw. Scharniere demontieren und Passung nacharbeiten, ev. mit Gewehrschäfter-Werkzeug.

- Bei einem Scharnier etwas unterlegen, damit der Lichtspalt ausgeglichen werden kann.

- Fase von Hand anhobeln, mit entsprechendem Höbeli.

"Ein Nacharbeiten der Passungen kommt nicht mehr in Frage - ist nicht mehr möglich." - Wenn dem wirklich so ist, würd ich mir überlegen, ob ich in Zukunft die Scharniere so montieren kann, dass die Passung, auch nachträglich noch bearbeitet werden kann.

Das sind nur theoretische Überlegungen, also vielleicht völlig abwegig !

Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat

Dieter M.

Re: " Begradigen " - nacharbeiten von Hand ?

Beitrag von Dieter M. »


Hallo Beat,

schön von Dir zu Hören.

Die Passungen sind deshalb nicht mehr nachzuarbeiten, weil der Deckelrahmen und der Korpus bereits verleimt ist, und ich kann nicht im 90 Grad-Winkel um die Ecke fräsen - zumindest nicht mit meinem M-Park.
Möglich wäre dies eventuell mit einer Tischfräse mit Kreuztisch, so das ich "auf Sicht" fräsen könnte - hab ich aber leider ( noch ) nicht.
Mit deiner letzten Alternative, dem Nacharbeiten der Fase von Hand werde ich mich noch gedanklich auseinánder setzen.......

Gruß in die ( kalte?!) Schweiz

Dieter M.

Dieter M.

Re: " Begradigen " - nacharbeiten von Hand ?

Beitrag von Dieter M. »


Ach so:

Richtig - genau diese ( Teufels-) Scharniere sind es - die gibt´s aber noch
" edler " - mit "gleichmäßig perforierten Halbmondbügel" - ein wahres
" Leckerli" für solch "Scharnier-Fetischisten" wie meiner einer ist.

DM.

Andreas
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: " Begradigen " - nacharbeiten von Hand ?

Beitrag von Andreas »


Hallo Dieter , du darfst am Tellerschleifer nicht "auf Spitzenhöhe" schleifen - die Gefahr daß das Werkstück weggerissen wird ist zu groß ! Höher oder niedriger schleifen - dann näherst du dich eher dem Bandschleiferprinzip an . Bei feinem Schleifpapier kannst du sehr gefühlvoll arbeiten - mit der Fräse ist die Gefahr von Ausrissen sehr groß , speziell bei "wildem" Holz.
Grüsse
Andreas

Dieter M.

Re: " Begradigen " - nacharbeiten von Hand ?

Beitrag von Dieter M. »


Hallo Andreas,

...."nicht auf Spitzenhöhe schleifen" bedeutet doch nIcht mittig der Schleifscheibe schleifen.
So gesehen ist dann meine kleine Rexon-Band-& Tellerschleifmaschine zumindest bei der Konstruktion des verstellbaren Schleiftisches am Schleifteller eine Fehl-Konstruktion. Der ist nämlich genauso hoch, das dieser auf der Mittellinie des Schleiftellers steht - somit auch immer ein Teil des zu bearbeitenden Werkstückes.
Und ich hba´mich immer gewundert, wieso gerade kleinere Teile regelmäßig von 0 auf 100 in weniger als 1 Sekunde beschleunigt werden, um eine meist bogenförmige
Flugbahn durch meine Werkstatt zu absolvieren...........

Danke für den Tipp.

Dieter M.

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: " Begradigen " - nacharbeiten von Hand ?

Beitrag von Christian Aufreiter »


Meines Wissens soll man das Werkstück beim Schleifen so positionieren, dass es durch die Drehbewegung des Tellers auf die Auflage gepresst wird.

Herzliche Grüße

Christian


Dieter M.

Re: " Begradigen " - nacharbeiten von Hand ?

Beitrag von Dieter M. »


Geht aber nur dan, wenn das Werkstück " kürzer" ist, als der Durchmesser des Tellers. Einen 40 cm langen Schatullenkorpus kriegt man nicht auf "einmal" an einem 300er Teller " unter".

Dieter M.

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