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Hallo,

seit genau 4 Wochen habe ich einen neuen Lehrling. Er ist zwar noch im fortgeschrittenen Grundschulalter (1 Jahr alt), aber seine Freude an der Holzbearbeitung ist offensichtlich :-)) Den Altgesellen mußte wir leider wg. Krebs einschläfern lassen.



Besonders interessiert haben ihn in den ersten Tagen die Arbeiten an der Drechselbank als ich eine neue Lampe für die Küche gemacht habe. Birnbaumholz mit leichten Fehlern - sowohl im Holz wie auch der Arbeit.
Das Teil ist aus 3 Brettstücken zusammengeleimt und innen hohl. Leider habe ich die Lampe in Höhe der unteren Leimfuge fast auf Endmaß gedrechselt und dann verleimt. Durch leichte Ausrisse an den Kanten ist diese Fuge jetzt gut sichtbar. Auch wenn es so aussieht: sie hängt nicht schief! Aber es soll eh einen Nachfolger aus hellerem Holz geben. Das hier war sozusagen der Prototyp.



Allen geruhsame und friedliche Feiertage wünscht
Heinz

...ein Biber als Haustier - Cool...
duck und wech ;-)
ToFi

Hallo Heinz

Du hast also ein neuen Freund, wie schön für Dich, kann gut mitfühlen, hatte das Glück auch lange Jahre hintereinander zwei Collies als Freunde genießen zu können, fange ich an darüber zu erzählen, komme ich immer ins schwärmen, eine schöne Zeit.

Wo ist das Problem bei Deiner Lampe, auf dem Bild sieht es so aus, als ob Du das halbfertige Teil zur Probe mal aufgehängt hast, Du hast mir doch Abranet näher gebracht, wenn ich mich recht erinnere war es doch so, wieso wendest Du dann diese Schleifmittel nicht auch an?
Und wenn bei Holz, vor allem bei der vom mir so geschätzte Birne, Fehlstellen auftauchen, dann besteht die Möglichkeit etwas tiefer zu gehen und die Fehlstellen weg zu arbeiten, also, es ist sicher nicht ausgeschlossen, das sich in Deiner Lampe noch ein schöneres Teil verbirgt.

Heinz, trotz meine kritischen Worte, (wir kennen uns ja) ich wünsche Dir schöne Feiertage. ein gutes neues Jahr und viel Spas mit Deinem Prachtkerl.

Gruß Franz

Hallo Franz,

Kritik ist doch eigentlich immer erwünscht weil man dadurch erfährt, was man besser/anders hätte machen können.

Die Lampe ist aus zwei gedrechselten Teilen entstanden, wobei ich sagen muß, daß das das erste etwas aufwendigere Teil von mir ist. Gerade Säulen mit der Kopiereinrichtung drechseln ist ja nicht gerade hohe Kunst!
Zunächst habe ich das Oberteil oben auf ein Scheibenfutter mit Gewindespitze befestigt und die äußere Form bis auf den Bereich kurz vor dem Scheibenfutter hergestellt. Sodann wurde das Teil innen ausgehöhlt, und zwar zunächst einmal mit einem 50er Forstnerbohrer und dann weiter gedrechselt. Aushöhlen einmal wegen Platz für das Leuchtmittel und zweitens wegen Gewicht. Sieht man auf dem Bild nicht, aber die Lampe ist in der Höhe verstellbar über ein Gegengewicht (Affenschaukel).
Das untere Teil wurde auf einem glatten Scheibenfutter mit Spax befestigt, die äußere Form gedrechselt und innen ausgehöhlt wie oben beschrieben. Das Leuchtmittel wird über zwei Federn eingeclipst, also mußte da ein entsprechener Rande stehen bleiben.
Sodann habe ich Ober- und Unterteil verleimt, am Unterteil wieder eingespannt und die äußere Form fertig gedrechselt und geschliffen. Anschließend mit einem Lochschneider unter das Loch für's Leuchtmittel gemacht, geölt und fertig.

Da ist also jetzt nichts mehr zu drechseln weil keine vernünftige Aufspannung (mit den vorhandenen Mitteln) mehr möglich ist. Ich hätte für die äußere Form an den beiden Teilen vor dem Verleimen mehr stehen lassen sollen. Im oberen Teil ist die Leimfuge kaum zu sehen. Aber ich habe das Ganze eh als Test betrachtet um zu sehen, ob das so wie gedacht funktioniert. An neue Techniken taste ich mich lieber langsam heran. Der Kaminofen will ja auch befeuert werden und von Birnbaum lagen halt noch ein paar Reste vom Fernsehtisch herum.

Auch Dir, lieber Franz und Deiner Frau ein frohes Weihnachtsfest und für 2020 Gesundheit und viel Lebensfreude

Heinz

[In Antwort auf #91021]
hallo Heinz,

gedrechselte Lampenschirme sind immer eine Herausforderung, einmal rein handwerklich, andererseits formal. Und natürlich spielen Geschmacksfragen eine Rolle. Ich finde es gut, dass Du dich dieser Herausforderung gestellt hast.
Darf ich als alter Drechsler einige Anmerkung machen? (alt ist relativ - ich bin ein Jahr jünger als Du, aber ich drechsle seit 1981)

Diese Lampenschirme wirken am Besten, wenn sie durchscheinend sind, also bei einer Wandstärke von deutlich unter 5 mm. Sie wirken dann auch nicht so schwer.

Wenn eine Form verleimt werden muss, dann immer vor dem Drechseln verleimen oder den Übergang gestalten. Mit einer Schattennut oder einem Rundstab-Paar, beispielsweise.

Die Glockenform, die Du angestrebt hast, ist als Lampenschirm geeignet. Aber: diese nachträglich angebrachte Verlängerung ist eine "Verschlimmbesserung". Sie lässt die Lampe unnötig schwer wirken. Du könntest sie (nach den Feiertagen) immer noch absägen....

schöne Feiertage!
reinhold

Hallo Reinhold,

durchscheinend hätt ich ja irgendwie gemacht, aber da es ein Einbaustrahler ist der nach hinten kein Licht bringt hätte das nichts gebracht. Und die Verlängerung ist für die Befestigung unumgänglich (?). Die Federn müssen ja hinter einen Steg greifen.

Aber ich werde mit alles noch mal durch den Kopf gehen lassen. Vielleicht finde ich ein anderes, besser geeeignetes Leuchtmittel oder auch eine andere Befestiung für das Jetzige. Eine nach unten offen Glocke würde mir auch besser gefallen und sicher leichfüssiger wirken. Es sind halt erste Versuche. Da ist noch gaaanz viel Potential nach oben.

Auch Dir ein frohes Fest und Dank für Deine Anmerkungen.

Heinz