Hobelbank: Leimholzplatten verleimen?

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Klaas
Beiträge: 2
Registriert: Mo 25. Feb 2019, 09:02

Hobelbank: Leimholzplatten verleimen?

Beitrag von Klaas »


Hallo,
Ich bin neu hier und habe eine Frage zum Bau einer Hobelbank.

Da ich keinen Abricht/Dickenhobel mein Eigen nenne und Handwerksbetriebe in der Umgebung alle eine Bearbeitung von "fremdem" Holz verweigern, hatte ich eine Idee, wie ich doch eine kleine und dennoch schwere Hobelbank für meine sehr kleine Werkstatt (2.5*3.5m) bauen kann.

Meine Frage:
spricht etwas dagegen, Buche-Leimholzplatten (z.b.28mm dick, baumarkt) in 10 cm breite Steifen zu schneiden und dann "aufrecht" zu verleimen, um so eine 10cm dicke platte zu erhalten?
Da die gekaufte Platte (hoffentlich) überall gleich dick ist, spart man sich die Abrichterei und bekommt nach meiner Hoffnung gute Leimfugen... die Oberfläche bekomme ich das schon mit meinem Handhobel fein.

vielen Dank für Kommentare und Anregungen (evtl für abrichtfreie Alternativen??)

Klaas

reinhold
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Re: Hobelbank: Leimholzplatten verleimen?

Beitrag von reinhold »


hallo Klaas,

zwei Fragen :
1. wofür brauchst Du eine 10 cm dicke Hobelbankplatte?
2. hast Du mal nachgerechnet wieviele Arbeitsplatten Du zersägen und wieder verleimen musst, bis Du eine normal breite Hobelbankplatte erhältst ? Ich komme auf 3,6 bis 4 .

Die Arbeitsplatten aus dem Baumarkt sind nicht so eben, dass man sie einfach verleimen kann, ausserdem sind sie meist geölt. Du musst ziemlich viel herunterhobeln, bevor Du einwandfrei verleimbare Streifen erhältst.

Mein Rat : kauf Dir eine fertige Bankplatte oder einen Rohling. Bei Anke in Andelfingen, nahe dem schwäbischen Städtchen Riedlingen, kannst Du fertige, halbfertige und rohe Hobelbankplatten erhalten. In guter Qualität. Und du sparst eine Menge Arbeit.

gruss
reinhold


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Harry Dietz
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Re: Hobelbank: Leimholzplatten verleimen?

Beitrag von Harry Dietz »

Klaas
Beiträge: 2
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Re: Hobelbank: Leimholzplatten verleimen?

Beitrag von Klaas »


Hi reinhold
danke für die Antwort. 10cm Dicke wollte ich anstreben, um bei 150*60cm ordentlich gewicht zu haben.
Ich kam auf weniger als 3 Arbeitsplatten, aber das ist ja eh nicht so relevant wenn diese Platten zum Verleimen nicht gleichmässig dick genug sind.
Vielen Dank auch für den Einkaufs-Tip.. ich schau mir das mal an. Es ist jedoch für mich so eine persönliche Sache, was da im Mini-Keller steht, also am liebsten selbst gebaut :)

Harry hat ja auch schon was Vorgeschlagen, eine Sperrholz-Stirnholz-Oberfläche sieht sicher auch ziemlich ungewöhnlich aus. evtl dann lieber Multiplex....

ich lass mir das mal durch den kopf gehen. besser Als OSB auf Böcken und Wolfcraft Spanntisch ist sicher vieles !

viele grüsse und Danke auch an Harry Klaas



KayU.
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Re: Hobelbank: Leimholzplatten verleimen? *LINK*

Beitrag von KayU. »


Alternativ schau mal in der Holzwerken Nr. 53 (siehe Link)

Ich habe mir die Bank gebaut und für das Holz rund 450,-€ ausgegeben. Buche Leimholz mit durchgehenden Lamellen. Von den Keilverzinkten Arbeitsplatten würde ich die Finger lassen.
Bank liegt vom Gewicht bei rund 230-250kg. Die Bankplatte ist 45mm dick, plus einiger Aufdoppelungen. An den Zangen und im Stirnbereich hat sie rund 95mm. Das reicht alle Mal.

PS: Dass die Arbeitsplatten in den Baumärkten immer behandelt sind, stimmt nicht. Die Massivholzplatten sind i.d.R. unbehandelt. Aber die Teile sind krumm wie nichts gutes. Ich habe mir eine Moxxon Vise aus einer 28mm Buchenarbeitsplatte gebaut und beim Verleimen gek..., weil die Platte komplett verzogen war. Nur mit wässern, umlagern und viel Gewichten habe ich die Teile wieder so gerade bekommen, dass ich die Sägestücke vernünftig verleimen konnte. Das Abrichten hat dann aber nochmal sehr viel Zeit gekostet.

Sebastian51
Beiträge: 167
Registriert: Fr 20. Jul 2018, 09:22

Re: Hobelbank: Leimholzplatten verleimen?

Beitrag von Sebastian51 »


Hallo,

spricht eigentlich was dagegen die Bretter, so wie sie sind übereinander zu Leimen. Das ist doch viel einfacher.

Ich finde die Konstruktion von Paul Sellers, die es in einer Variante beim theenglishwoodworker gibt auch ganz gut.

Viele Grüße Sebastian

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Hobelbank: Leimholzplatten verleimen?

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

ich benötigte kürzlich Leimholz für eine extrem kostengünstige Lösung (gemeinnützig).
Die 38mm Platten die ich erhielt, waren roh und in jeder Beziehung von erstaunlich guter Qualität.

Zwei von denen zwei aufeinander geleimt, vorne evtl. noch einen 100mm Streifen darunter,
das wäre meine Lösung für diesen Fall.
Nennung des Lieferanten gerne auf Anfrage.
Für einen soliden Stand halte ich es für besonders wichtig,
das Gestell sehr stabil auszuführen und die Beine schräg anzustellen.

Gut Holz! Justus.

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Hobelbank: Leimholzplatten verleimen?

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #90029]
Hallo Kay,

eine Viertel Tonne für eine Bank mit 45mm Platte aus Buche, die Bank muß ja riesig sein?
Der Quadratmeter einer 45mm Buchenleimholzplatte liegt bei etwa 25-30kg.

Gruß Dietrich

Christoph Schmitz
Beiträge: 341
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Hobelbank: Leimholzplatten verleimen?

Beitrag von Christoph Schmitz »

[In Antwort auf #90025]
Hallo,

vielleicht noch eine Variante: ich habe meine Bankplatte aus einfachen Kanthölzern ("Rahmen" heißen die im Baumarkt, glaube ich) gemacht, ich meine die waren 75x40 oder sowas. Diese habe ich von Hand abgerichtet und hochkant verleimt. Das ist zwar "nur" Nadelholz (Fichte/Tanne), kostet dafür aber nicht viel, und wenn man vielleicht noch die Nächstgrößeren nimmt, wird das auch schon schwer. Wenn man sich die Geradesten aus dem Baumarktstapel raussucht, ist das Hobeln zwar immer noch eine Menge Arbeit, aber machbar und sowieso eine gute Übung.

Viele Grüße
Christoph

Haluk
Beiträge: 84
Registriert: Do 8. Apr 2021, 09:00

Re: Hobelbank: Leimholzplatten verleimen?

Beitrag von Haluk »


Hallo zusammen,
ich überlege auch seit einer Weile eine Hobelbank zu bauen.
Bisher ist meine neue mini Werkstatt aber noch nicht fertig.
Meine Überlegung war es, mir die Sache einfach zu machen und auf Masse zu setzen.
Ich werde vermutlich KVH oder BSH nehmen.
Da kostet ein Balken KVH 100x200x3000 rund 40€
Bankplatte 2m 60 tief 3 Balken Rest für die Beine. Da wiegt die Bankplatte ca. 55 kg.
Untergestell noch 6 meter plus 1 Bein sind nochmal 3 Balken
6 Balken kosten dann 240€ Material für eine 2m Bank. Etwas über 100 kg. Noch Schubladen oder Fächer drunter und das Geweicht passt.
Da sind recht viele Variationen in den Maßen, so kann man sich schön was zsuammenstellen.
Das weiche Holz finde ich nicht schlimm. Die Verbindungsstellen kann man versetzt auf der Bankplatte setzen, so hat man diese auch stabil.
Bei der Dicke kann man auch öfter mal die Oberfläche bearbeiten.

Paul Sellers ist da ein gutes Besipiel.
Im Buch von C. Schwarz weist er auch darauf hin, fette Balken als Bankplatte zu nehmen. Finde die Art wie er schreibt zwar nicht gut, der Inhalt ist aber ok.

Gruß
Haluk


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