unsere neue Küche *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

unsere neue Küche *MIT BILD*

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Es dürfte nun schon etwa 4 Jahre her sein, als ich damit begann, eine neue Küche für unsere Parterrewohnung zu bauen, die Idee, fällt es uns im zunehmenden Alter schwer, die obere große Wohnung zu nutzen, nach unten in Parterre zu ziehen, die Wohnung ist nur halb so groß und man könnte ohne Barriere den Hof erreichen und damit auch Garten und Zuwegung.
Das Bad ist schon seid einigen Jahren altersgerecht renoviert.
Es kam zwischendurch zu neuen Erkenntnissen die uns veranlassten den Bau einzustellen, die 16 fertigen Fronten hatte ich wegen Platzmangel in meiner kleinen Hütte an ein Hängeregal eingelagert. Außer den Fronten hatte ich den Kranz und die Griffe damals fertig gestellt
Nun im letzten Herbst änderten wir dann doch wieder unsere Meinung und ich setzte die Arbeiten fort.
Mittlerweile bin ich fast durch, bin auch froh das es soweit ist, ich muss mir eingestehen, ich hab inzwischen ein Alter erreicht, da sollte ich mich mit so großen Projekten nicht mehr befassen, ich hab mich zusehends in einen Zögerer und Zauderer gewandelt, das war früher anders und wen man zögert und zaudert, geht es entsprechend langsam.

Letzten Freitag meldete ich mich ja schon wegen der Küche zu Wort.

Angefangen hat es mit der Erstellung eines CAD-Modells, es entstanden einige Varianten, bis ich mich dann endlich entschieden hatte.

Bild 1



Da der Raum später als Wohnküche benutzt werden soll, bleibt für die Küchenzeile nicht allzu viel Platz, 2,5 Meter plus noch 45cm um die Ecke, das sollte reichen.
Das Aussehen stand auch von Anfang an fest, sollen doch Möbel wie unsere gute alte Eckbank plus Tisch und andere Möbel in Eiche rustikal eingestellt werden.

Nun die neue Küche, es fehlen noch 4 Schubladenkästen und der kleine Kasten für einen kleinen Auszug oben ( die Blenden sind fertig), da ich aber eine Pause einlegen will oder muss, ( es sind einige andere Arbeiten liegen geblieben), möchte ich den heutige Zustand zeigen.

Heute will ich die Küche nur in Ansicht zeigen, später hab ich vor noch einige Bilder nachzutragen.

Bild 2



Kurz geschildert,
Rechts unten;
kleiner schmaler Auszug für Flaschen,
Raum für Herd plus Schublade
Raum für Geschirrspüler
Auszug für den Abfall (/wo ich die Probleme hatte),
Dann noch nicht fertig zwei große und oben eine kleine Schublade, diese allerdings 750 lang

Rechts oben:
Kleiner schmaler Auszug
Ablufteinheit
Zwei Schränke mit Doppelttüren
Offener Eckschrank
Schmaler Schrank mit Tür

Total unterschätzt hatte ich den Holzverbrauch, ich hab meine ganzen Eichenvorräte aufgebraucht, dabei dachte ich, es würde noch einiges übrigbleiben, vor einigen Tagen musste ich noch ein Eichenbrett nachkaufen.
Kurz die Geschichte wie ich zum Holz kam, wir saßen mal wieder bei unseren Freunden im Nordschwarzwald am Stammtisch, ich erzählte von meinem Plan der neuen Küche, mit am Tisch eine gut bekanntes Ehepaar, Besitzer eines Sägewerkes (nur Nadelholz), sie fragte mich, ob ich den schon Holz hätte, als ich verneinte boot sie sich mir an, ob sie sich mal umsehen sollte, erfreut sagte ich natürlich zu, einige Wochen später rief sie mich an, sie hätte was in den Nordvogesen ausgemacht, das könnte mir genehm sein, wieder einige Wochen später lies sie mich wissen, der Holzstapel stände nun bei ihnen im Sägewerk, sie wartet bis einer ihre Lieferungen ins Saarland ginge, dann später wo es mir genehmer sei, in Völklingen oder einem anderen Ort, also ich nach Völklingen, als ich bei dem Holzhändler auf den Hof fuhr stand da ein großer Stapel mit 22 Brettern, 2.6 m lang, 22cm breit und 27mm dick, auf dem Stapel stand in großen roten Buchstaben “Franz”, meinen Familiennamen kannte die Nette Frau nicht, das Beste zum Schluss, 150 Euro bezahlte ich für das schöne Holz.

Bild 3



An dem offenen Eckschrank hat meine Frau ihre wahre Freude, ich werde es schwer haben, meine Vorstellung durch zu setzen, mir schwebte vor diesen Raum für das täglich genutzte Geschirr zu nutzen, zu zweit ist ja die Menge bescheiden und außerdem sind wir nun schon seit einigen Jahren dabei, unser schönes Geschirr verschiedenen Ursprungs anstatt in der Vitrine zur Schau zu stellen im täglichen Gebrauch aufzubrauchen, es also so vor dem Second Hand-Markt zu bewaren.

Bis auf weiteres

Franz



Johannes M
Beiträge: 1587
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: unsere neue Küche

Beitrag von Johannes M »


Hallo Franz,

wie zu erwarten, ein sauberes Ergebnis.
Herzlichen Glückwunsch.

Es grüßt Johannes

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: unsere neue Küche

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Franz,

schön, daß dieses Projekt jetzt dem Ende zu geht und - wie bei Dir nicht anders zu erwarten - eine saubere und durchdachte Arbeit zeigt.

Da es eine Wohnküche ist wünsche ich Dir und Deiner Frau noch viele schöne gemeinsame Stunden darin.

Gruß
Heinz

Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Respekt!

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #89748]
Sehr schöne Arbeit!

Der Küche sei ein langes Leben gewünscht!

Gruß
Rolf

Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

neue Küche, Teil 2 *MIT BILD*

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Vielen Dank an Johannes, Heinz und Rolf für euren Kommentar.

Ich will Euch heute einige weitere Bilder zeigen, zuerst den Flaschenschrank, hier war der Anspruch in der Nähe der Kochplatten die Flaschen so einzustellen, so das sie bequem zu greifen sind.
Auch wollte ich das gleiche mit den größeren Messern, ,auch sie sollten greifbar sein.
Also ein schmaler Auszug, geführt mittels zwei Kugelführungen, seitlich angeordnet, 500mm lang, unter den Flaschen bleibt dann noch Stauraum in zwei Etagen.

Bild 1



Die Flaschen sind in zwei Ebenen geführt, ein Umfallen nicht möglich, die Bretter der Konstruktion sind dreischichtig über Kreuz verleimt, dadurch wesentlich stabiler.

Bild 2



Bild 3



Die Messer werden in einen Schlitz geschoben, der in zwei Schalen eingearbeitet ist, beide Schalen werden in eine 12mm breit Nut geschoben, so sind sie fest und ohne Spiel positioniert.

Zum Reinigen können die Schalen entnommen werden, sie sind aus Nussbaumkernholz gefertigt.

Bild 4



Nun zum Abfallsystem, hier hatte ich vor, wesentlich großzügiger die Behälter auszulegen, als bei unsere jetzigen Küche, so stehen nun drei Behälter, mit 3x8 und einmal 17 Liter zur Verfügung, die Behälter machen einen guten Eindruck, ich bin noch am überlegen, ob ich noch vorhandener Freiraum zwischen den Behälter schließen soll, will abwarten wie sich die Praxis zeigt, unten am Boden ist eine Noppenplatte, sie soll die Behälter besser positionieren.

Bild 5



Über das Abfallsystem hatte ich mit der Firma Ligno eine eingehende Diskussion, die erste Variante schien mir etwas schwach, was die Stabilität der Front angeht, die angebotene Zarge war mir nicht hoch genug und der Rehling traute ich nicht so recht, nach einigen Diskussionen haben wir uns dann für eine Variante entschieden, bei der die Zarge etwas höher ist und zwei Rehlingen zum Einsatz kommen, dazu musste die Rückwand auch 110mm höher ausfallen, die gefundene Lösung scheint mir nun stabil.
Interessant sind die Techniken , wie zum Beispiel die Rehling in der Front befestigt ist, eine 10mm Bohrung, die Rehling besitzt eine Spreizkörper, der wird eingeführt und durch einen 90° Schenk wird gespreizt, eine pfiffige Lösung, zum Einstellen noch eine Verstellschraube, man kommt gut damit zurecht.

Bild 6



Bei den Recherchen zu den diesen Dingen stieß ich auf ein Zusatzteil von Blum mit Namen Servo-Drive, ich dachte, wenn das funktioniert, das könnte eine gute Sache sein, nämlich mit dem Knie die Front kurz berühren, dann öffnet sich der Auszug.
Gespannt war ich wie Blum diese einfach klingende Lösung gelöst hatte, denn die Handhabung nur von Hand muss natürlich auch möglich sein, solche Überlagerungen von zwei Funktionsarten, die haben es oft in sich.
Erstaunt war ich dann als ich das Teil sah, ein Finger macht nach ergangenem Impuls eine Schwenkbewegung, gibt also dem Auszug einen Schupps und da dieser nun wirklich leicht läuft öffnet sich der Auszug und zwar vollkommen ausreichend.

Bild 7



Nun bracht es aber einen Impuls, aus diesem Grund muss eine kleiner Dämpfer mittig am der Anschlagskante der Front angeschraubt werden, er hält die Front etwa 1-2mm von der Front auf Abstand, wird nun dieser Spalt durch eine Bewegung des Knies zugedrückt, reicht dies aus, um den Vorgang in Gang zu setzen.

Das ganze funktioniert erstaunlich sicher, meine Frau erkannte sofort den Vorteil, wenn sie mit schmutzigen Händen Abfall entsorgen will.
Sie war sehr erfreut über dieses “Bonbon”.

Bild 8



Das Abluftsystem fertigte ich ganz am Schluss, ich hatte schnell erkannt, das es schwierig werden würde, Ober und Unterschrank so auszuführen, dass ich genau auf die gleiche Länge komme.
Der Winkel in der Wandecke betrug etwa 93.5°, hatte ich beide Räume, (Wohnküche und Wohnzimmer, durch einen breiten Durchbruch verbunden) rundum mit Haftputz neu überzogen, um die Wände gerade und im Winkel zur Decke und Boden zu gestalten, so war es mir gerade in der Küchenecke nicht gelungen, die Wand in die Senkrechte zu bringen, die nahe Fensterlaibung hatte was dagegen.

Also dachte ich, suchst dir ein Element heraus, das du am Ende fertigst, so kannst du einen eventuell auftretende Ungenauigkeit ausgleichen.

19mm war der Unterschrank länger als der Oberschrank, hab lange gerätselt wie es dazu kam, ich denke, ich hatte bei der Bestellung der Arbeitsplatte einen “Angstzuschlag” draufgegeben, an den ich nach drei Jahre nicht mehr erinnerte.

Nun die 19 zu kompensieren war leicht, man sieht unwissend es kaum.

Welche Art das Abluftsystem dann sein sollte, darüber hab ich lange nachgedacht, da gibt es Systeme die schaufeln mehr als 600 Kubikmeter Luft aus dem Raum, ich hab kurz überflogen, das wäre der Inhalt unseres ganzen Hauses, hinzukam , eine Kernbohrung hatte ich schon vor Jahren ausführen lassen, allerdings mit etwas mehr als 130mm Durchmesser, hin und her, leise sollte das Gerät auch sein, an unserer jetzigen Lösung hab ich mir schon einige Male, den Kopf gestoßen, meine Frau allerdings nicht.
Also nun ein Gerät, das sehr leise ist, mehr als 400 Kubikmeter ausbläst und sich ausziehen lässt, als es zum ersten Male Probelaufen lies und ich im Hof mich vergewissern wollte was dort ankommt, blies mir die Luft Kondenswasser, das im Mauerdurchbruch sich gebildet hatte, ins Gesicht, na dachte ich, das dürfte reichen.
Den Abluftkanal konnte ich gut kaschieren, die Krone oben als Abschluss tut da gute Arbeit.
Der Kanal hab ich ausgehend von 130mm Durchmesser ausgelegt, oben auf dem Oberschrank auf ein Rechteckprofil entsprechender Fläche gewechselt.

Das eigentliche Gerät ist recht groß, der Raum hinter dem Brett unter der Front ist komplett ausgefüllt.
Viel Raum hab ich oben nicht mehr gewonnen, aber für die Teebeutel wird es reichen.
Die Front konnte ich ja wegen der 19mm ja auch erst am Ende angehen, da konnte ich sehen, wie ungleich mehr Zeit es braucht, fertigt man nur ein Teil, es hat fast genau so lange gedauert, schätz ich als wie bei den 16 Fronten vor 4 Jahren.

Als Scharnier der Klappe ein Aventos von Blum, auch sehr komfortabel, allerdings auch nicht gerade billig, fast 30 Euro das Paar.
Es lässt sich so einstellen, das es im oberen Bereich an jeder gewünschten Stelle stehen bleibt.

Bild 9



Die Beleuchtung auf den Herdbereich findet meine Frau auch gut.

Bild 10



Ein weiteres Detail, rechts zu der noch zu kaufenden Gefrierkompination hab ich die Lücke zwischen Ober- und Unterschrank mittels eines einfachen Brettes geschlossen, will so verhindern, das ausgehen vom Kochbereich es hinter den Gefrierschrank zu Spritzern kommt, das wäre schwer zum reinigen,
Das Brett hat jeweils unten und oben eine Nut und läuft in einer Feder, so kann man es leicht entnehmen, hinter dem Brett verbirgt sich eine Schraube, die den Unterschrank auf Position hält, eine Zweite Schraube ist am anderen Ende der Arbeitsplatte, sie soll vom Vorhang kaschiert werden.

Bild 11



Bild 12



Die Bilder bringen es an den Tag, ich müsste Abstauben.

Ist eine Menge Arbeit, einen solchen Roman zu schreiben, manchmal denke ich, ist von mir noch ein Relikt aus alten Zeiten.

Gruß Franz



Stefan Krieger
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Registriert: Mo 19. Feb 2018, 23:08

Re: neue Küche, Teil 2

Beitrag von Stefan Krieger »


Hallo Franz,

Eure neue Küche ist sehr beeindruckend - und die umfangreiche Dokumentation ist es erst recht, vielen Dank für die zahlreichen Einblicke!

Die Küche entspricht zwar so gar nicht meinem Geschmack (soll sie ja auch nicht, sie soll ja Deiner Frau und Dir gefallen!), aber ich bin wirklich verblüfft über so manche Detaillösung, die Du Dir überlegt hast! Und das Ganze wirkt extrem stabil und robust und bedienerfreundlich.

Vielen Dank auch für die detailreiche Vorstellung einzelner Auszüge oder Dämpfer oder Scharniere - ich denke, davon werden noch einige Leser hier profitieren!

Eine tolle Arbeit! Ich wünsche euch beiden, dass ihr noch viele lange Jahre von der Küche profitieren werdet...

Schöne Grüße
Stefan

Pedder
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Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: neue Küche, Teil 2

Beitrag von Pedder »


Hallo Franz,

vielen Dank für diese tollen Bericht. Die Detaillösungen sind klasse und sich durch Beschlagkataloge oder -seiten zu wühlen ist sicher aufwändig!
Die AUfteilung der Küche finde ich klasse, vor allem die Ausnutzung der Ecke.

Insgesamt scheint mir aber sehr wenig Stauraum für Lebensmittel und Geräte vorhanden zu sein. Ich wüsste nicht wo ich alles aus der Küche unterbringe.

Liebe Grüße
Pedder


Elmar
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Registriert: Mo 4. Jun 2018, 18:00

Re: unsere neue Küche

Beitrag von Elmar »

[In Antwort auf #89748]
Hallo Franz,

da hast Du ja ein wahres Großprojekt hinter Dich gebracht!

Wie nicht anders von Dir zu erwarten ist alles sauber verarbeitet
und auf Eure persönliche Situation angepasst.
Der Zeit- und Materialbedarf bei Arbeiten mit Massivholz ist, so wie Du es ja
auch schilderst, recht groß und ich verschätze mich auch immer wieder,
speziell was die aufgewendete Zeit für eine Arbeit angeht.

Ein Teil der Korpusse (Korpen klingt irgendwie schöner) der Unterschränke
bestehen aus Spanplatte. Wie hast Du die Kanten angefahren/angebracht?

Ansonsten wüsche ich Dir/Euch noch viel Energie und Tatendrang und ein
gutes Gelingen für weitere, schöne Arbeiten mit Holz.

Grüße

Elmar


Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: unsere neue Küche

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Stefan

Danke der guten Wünsche, meine Frau und ich sind uns einige, wir setzen nun die Fertigstellung der unteren Wohnung zeitnah um, in dem Alter in dem wir sind, kann es morgen schon eine wesentlich andere Situation sein.

Hallo Pedder

In Katalogen wühlen ist eigentlich vorbei, das Einarbeiten in die Beschlags-Thematik war gar nicht so leicht, die gute Nachricht: Man findet aber auch alles im Netz, für fast jedes Detail auch ein Video, nur die Informationen richtig einzuordnen und zuzuordnen, damit hatte ich verschiedentlich Probleme.
Bei dem Abfallsystem war ich mit den erst angelieferten Teile nicht einverstanden, ich hab meine Bedenken schon beschrieben, ich versuchte nun bei Ligno meine Bedenken anzubringen, mehrere Versuche schlugen fehl, ich wurde immer wieder an eine Verantwortliche Person verwiesen, den erreichte ich aber nicht, der Mann war immer unterwegs, das ging sogar soweit, ich versuchte an Ligno vorbei mich zu informieren, dabei stieß ich auf ein anderes Problem, für Einzelkunden und Endverbraucher besteht einfach keine Infrastruktur, bei Häfele z.B. wurde ich richtig abgewiesen, Preise im 10er Karton, ich hätte nach Saarbrücken zu einem großen Beschlagshandel gehen können, tat ich früher schon öfters, stellte damals aber fest, die Preise sind ungleich höher, so kam ich dann reumütig wieder zu Ligno zurück, erreichte dann aber endlich die gefragte Person, nach wenigen Worten entwickelte sich ein richtig angenehmes Gespräch, dem auch noch weitere folgten, nun hab ich vor, dem guten Mann per Mail ein Foto der fertigen Küche zu senden und ihm abschließend zu danken.
Der wiederum sagte zu mir, das ich ihn mit meinen Wünschen in Bereiche des Blum-Sortiments führte, die er bisher noch selbst nicht kannte.

Zu dem Stauraum, du hast recht, es ist wenig, aber wir haben auf Parterre in wenigen Metern Abstand noch Stauraum zur Verfügung, ich denke das geht in Ordnung.

Zum Eckbereich, ich muss meine Frau etwas bremsen, ich möchte nicht das es was ähnliches wie ein kleiner Hausaltar wird.

Hallo Elmar

Der Korpus unten besteht ausschließlich aus Birke-Multiplex, die Eichenleisten hab ich mit Flachdübel versehen, das lohnt sich, beim Anleimen muss ich nur für den Pressdruck sorgen, die Positionierung übernehmen die Dübel.
was ich tat, ich strich den ganzen Korpus mit Kunstharzlack. das Problem, man bekommt kaum noch diesen Lack, alles in Wasserlöslich, ich hab aber einen Schwager, ein Malermeister in Rente, in seinem Keller schlummern noch einige Kessel mit hochwertigem Lack, so fand ich auch den Benutzten in altweis.
Der Grund meines Tuns, unsere jetzige Küche seid über 35 Jahre täglich benutzt weist einige Schäden auf, wo sich der verwendete Hundkuchen anfängt sich aufzulösen.

Gruß Franz

Franz Kessler
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Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

unsere neue Küche, Teil 3 *MIT BILD*

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Ich hab noch einige Bilder auf der Speicherkarte gefunden, die ich zeigen möchte.

Ich fange mit der Beleuchtung an, ich hab zwei LED Leisten benutzt, eine heller die die Arbeitsplatte beleuchtet und zwar von links der äußeren Kante der Tür bis zum Herd, ein Zweite mit zwei Abschnitten, die den Eckbereich beleuchten, wobei der Eckbereich von einer wesentlich schwächeren Kette ausgeleuchtet wird.
Die Lichterkette hab ich in eine Aluleiste eingelegt, die mit einer Kunststoff-Abdeckung versehen ist, dadurch sind die kleinen Leuchtpunkte und Widerstände vor Verschmutzung geschützt.

Bild 1



Den notwendigen Schalter hab ich ganz linkes hinter der Leiste versteckt, ein kleiner Serienschalter.

Bild 2



Oben im Eckbereich hab ich in gleicher Art die Lichterkette hinter den Bogenleisten versteckt.
Fast alle notwendigen Kabel hab ich in die benachbarten Holzteile eingebracht, Nuten gefräst, Kabel eingelegt und mit kleinen Holzleisten wieder eingeleimt.

Bild 3



Oben auf dem Oberschrank münden dann die Kabel in einer kleinen Verteilerdose, dort liegt auch der Trafo und die Zuleitung.

Bild 4



Die Krone und Leiste unter dem Oberschrank, hatte ich schon vor drei Jahren vormontiert und auch auf dem Hängeregal an der Hüttendecke gelagert^, es waren entsprechend sperrige Teile, wenige Tage bevor ich die untere Leiste montieren wollte, stieß ich mit dem Rücken nur leicht dagegen, mit einem kurzen Knacks war sie gebrochen, überlegte ob ich den Bogen neu fertigen sollte, entschloss mich aber denn doch zur Reparatur.

Bild 5



Die Krone oben hab ich vor der Montage zusammen geleimt, es war ein sperriges Teil, ich hatte aber die Ecken mit zwei Flachdübel gesichert, diese Verbindung hielt auch, als mir das Teil von der Werkbank fiel.

Bild 6



Bild 7



Bild 8



Bild 9



Die Möbelgriffe hatte ich auf der kleinen Drehbank meines Schwager gedreht, hätte ich sie drechseln müssen, ich hätte mir es schwer getan, stellt man sie wie beim Lackieren nebeneinander, sieht man schon die Unterschiede, sind sie doch alle frei Hand gedreht, das die Polsternägel so zum Einsatz kommen konnten, das war Zufall.

Bild 10



Als Abschlussleiste der Arbeitsplatte fertigte ich ein Profil, etwa 5omm hoch und 60mm tief, erstens wollte ich etwas von der Wand weg kommen und am Abfluss und vor allem an der Geschirrspüle mehr Raum zu haben, außerdem hatte ich beobachtet, bei meiner Frau stehen immer einige Putzmittel auf der Arbeitsplatte, die sie beim Wischen dann hochheben musste, um reinigen zu können, dem wollte ich entgegenwirken.
Um nun keine schlecht zu reinigende Ecke zu erhalten, versah ich die Leiste am Anschluss zur Arbeitsplatte mit einem Radius aus, auch in der Ecke der L-Form hab einen Zwickel eingeleimt und mit einem 10mm Radius versehen.

Bild 11



An dieser Stelle ein Bemerkung zu den benutzten Fliesen, auch eine Erfahrung unsrer jetzigen Küche, wo ein Mosaik eingebaut ist, nun wollte ich Fliesen, bei denen der Fugenanteil so gering wie möglich ist, weil Fugen einfach unhygienisch sind mit ihrer rauen Oberfläche, also kam ich auf das Maß 60x30cm, als ich die Fliesen gekauft hatte, stellte ich fest, es handelt sich Feinzeugfliesen, die so konnte ich im Netz lesen, sich nur mit gutem Diamantwerkzeug bearbeiten lassen, da erinnerte ich mich an einen jungen Fliesenleger, der bei uns im Dorf ein uraltes Haus kaufte und renovierte und mit dem ich öfters über seine Arbeiten sprach, ihn sprach ich an, er war sofort bereit die Freimachungen für die Steckdosen einzubringen, auch tätigte er mir zwei Längsschnitte, da die auf meiner Schneidmaschine nicht möglich waren.

Die 4 Türen oben am Oberschrank versah ich an der Innenseite mit je zwei kleinen Regalen, sie sollen die Vielzahl von Gewürzen Kräutern und ähnliches aufnehmen, schaue ich in unsere heutige Küche, so sehe ich da ein Durcheinander von hintereinander stehenden Gläsern und Behälter, eine Übersicht gleich Null. das wollte ich verbessern,,
Die keine Regale hab ich aus Vollholz herausgearbeitet und mit je zwei Flachdübel dann an der Tür Innenseite befestigt.
Nun sah ich aber das Problem, wie vermeide ich die Kollision von Teilen die innen auf den Regalbrettern stehen mit den kleinen Regalen , nach Rücksprache mit meiner Frau kamen wir auf die Idee, zwei Regalbrettern einzusetzen, dabei unten einen kleinen Abstand zu lassen, in dem entsprechend Dinge gelagert werden wie Filtertüten oder Spagetti, so ist es erschwert Dinge in den Bereich zu stellen, der mit den kleinen Regalen kollidiert .

Bild 12



Bild 13



Noch einige Hilfsmittel, für die Montage der Türen fertigte ich mir eine Schablone, ich versah sie mit 2mm Bohrungen, sie markierten einmal Mitte Topfbohrung 35mm Durchmesser, die zwei Befestigungsschrauben des Topfscharniers und die zwei Schrauben für die Montageplatte. Auch musste ich berücksichtigen das an der mittleren Wand der vier Türen die Scharniere einen kleinen Versatz haben sollen, um eine Kollision der Schrauben zu verhindern, also musste die eben genannten Bilder zwei mal bereitstellen, das alles brachte ich auf ein Brett mit seitlichem Anschlag, das Brett so lang wie der Schrank innen hoch, am Schrank hielt ich die Schablone innen an und bohrte mit dem 2mm Bohrer wenige Millimeter in die Wand, ein guter Startpunkt der Schrauben.
An den Türen legte ich die Schablone symmetrisch auf, befestigte sie mit einer Pratze und markierte mit dem 2mm Bohrer.
Auf dem Bild kann man auch die Nuten erkennen, mit denn ich die kleine Regale sicherer befestigen wollte.

Bild 14



Die Schablone, dahinter zeigt ein anderes Teil, am Klappenscharnier Aventos ragen zwei Metallkörper mit 5mm Durchmesser aus dem Teil (etwa 4mm lang), sie sollen eine kraftschlüssige Verbindung zur Befestigungswand garantieren , da ich das Holzelement schon montiert an der Wand hatte, so keine guten Zugang mehr hatte, fertigte ich mir das Teil, versehen mit zwei 5mm Bohrungen, in die ich einen Auswerfer ( Harter Stahl mit scharfen Kanten) von 5mm einführte, die Schablone an ihren beiden Anschlagsflächen brachte ich in Stellung und um dann mit zwei beherzten Hammerschlägen den Auswerfer ins Holz zu treiben, so erhielt ich passgenau meine zwei gewünschten Vertiefungen.

Bild 15



Um sicher zu gehen, das ich mit den Topfscharnieren richtig liege, fertigte ich mir eine Probestück wo ich die zwei Arten der Scharniere probemontierte, das war das normale Scharnier und das Scharniere für Mittelbefestigung.

Bild 16



Ich hatte ja an zwei Stellen die Kugelführungen zu montieren, ich musste sicherstellen, das ich beide Schienen möglichst Passgenau und mit gleichen Abständen montierte, dabei tat ich es anfangs schwer, ging dann hin, nahm zwei schmale Holzstäbe, brachte sie auf die länge zwischen den beiden Schienen, dazu musste ich den Winkel zur Vorderkante beachten, montierte ich nun die kleineren Schienen an das bewegliche Teil, fertigte ich ein Holzstück mit der Differenzbreite an, legte also Holzstab un Differenzstück nebeneinander als Abstand, so erhielt den gewünschten Abstand, Messen mit Metermaß oder ähnlichem war vor nicht zufriedenstellend.

Bild 17



Die Montage der Front am Abfallschubkasten schien mir auch problematisch, ein Klebstreifen gab mir eine bessere Sichtbarkeit der erforderlichen Markierungen, dann suchte ich so die notwendigen Punkte, körnte sie mit dem Körner an und bohrte entweder die 10 Bohrung der Rehling oder die 2mm Bohrung als Startpunkt für die beiden Spritzgussteile.
Erfreulich war das Ergebnis, die front saß fast genau an ihrem Platz, ich verschob lediglich um wenige zehntel Millimeter.

Bild 18



Gruß Franz



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