Tisch mit Ahornplatte

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Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Tisch mit Ahornplatte (endlich fertig)

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Tom,

das Problem bei Öl ist, dass es Ahorn verfärbt, es wird meist gelblich. Ich persönlich finde
das nicht so schön.

Meine Ahorntische haben nun schon so einiges hinter sich. Meine Gäste haben zwar immer
Hemmungen, ohne Untersetzer etwas abzustellen. Aber die Tische sind wirklich absolut unempfindlich.
Selbst Tomatensoße und Bratensoße wischt man einfach am nächsten Tag mit einem nassen Lappen
ab, fertig. Die Tische sehen immer noch so aus wie am ersten Tag. Nur ein kleiner Ring von einem
Glas (vielleicht waren da ölige Oliven drin o.ä.) geht nicht mehr raus, der fällt aber auch kaum auf.
Nervig ist Fliegendreck, der ist relativ hartnäckig, es braucht da schon mal etwas mehr Wasser.

Und auch der Farbton ist so geblieben, schön weiß halt. Das Seifen habe ich bisher noch nicht
wiederholt, war bisher nicht nötig.

Das Einzige, was mich an dem Verfahren stört, ist der Geruch nach Seife, der geht erst nach einigen
Wochen. Und was auch nicht jedermanns Sache ist, ist die Oberfläche selber. Die wird durch das
viele Wasser wieder etwas rauher als direkt nach dem Schleifen, man fühlt wieder mehr das Holz.

Gruß
Dirk


Tom B.
Beiträge: 413
Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Ahorn Tischplatte seifen

Beitrag von Tom B. »


Hallo Dirk,

das hört sich doch - sehr - vielversprechend an :-)

Habe ich das richtig verstanden, dass Du Kernseife in Wasser aufgelöst hast und mit dieser Lösung dann den Tisch behandelt hast? Ich würde mir dann eine Kernseife kaufen, die in einem 5 l Eimer auflösen und ab dafür.

Herzliche Grüße

Tom

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
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Re: Ahorn Tischplatte seifen

Beitrag von Dirk Boehmer »


Nee, nicht so viel Wasser. Das soll schon eine richtig dicke Seifenpampe geben.
Und dann richtig in Faserrichtung einmassieren, z.B. mit der scharfen (grün) Seite
eines Spülschwamms oder mit einer Wurzelbürste oder mit Schleifpads. Diesen Vorgang
öfters wiederholen.

Dirk

Tom B.
Beiträge: 413
Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Re: Ahorn Tischplatte seifen

Beitrag von Tom B. »


Hallo Dirk,

ah - ok. Die Versuchsreihe wird sodann gestartet und der Regierung in den nächsten Tagen vorgestellt werden.

Vielen herzlichen Dank!

Herzliche Grüße

Tom

Robert Z
Beiträge: 38
Registriert: Di 24. Mai 2016, 21:49
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Re: Ahorn Tischplatte seifen

Beitrag von Robert Z »


Hallo,
Seifen von rohen Hölzern funktioniert wunderbar mit Marseiller Seife (Olivenöl- Kernseife)
Beziehbar z.B. über Kremer Pigmente. Dazu steht im Produktdatenblatt:

"In einigen Gegenden Deutschlands ist es üblich, Nadelholzfussböden und Tische durch einfaches "Seifen" zu behandeln. Die Holzoberflächen sind dadurch gegen Verschmutzung geschützt, der helle Holzcharakter, bleibt weitestgehend erhalten (gerb-stoffhaltige Hölzer, z.B. Eiche können mit Dunkelverfärbung reagieren).
Ca. 20 Gramm Marseiller Seife in 1 Liter kochendem Wasser lösen. Diese heisse Seifenlösung mit einem geeigneten Pinsel sofort auf den unbehandelten Holzfussboden auftragen, bzw. mit einem Schrubber einarbeiten und trocken lassen. Vorgang ggf. wiederholen bis gewünschtes Ergebnis erreicht ist. Der Seifenauftrag je nach Abnutzung on Zeit zu Zeit zu wiederholen, um ausreichenden Schutz für das Holz zu gewährleisten.
Allgemeine Reinigung siehe "Fussbodenreinigung". Das Anlegen von Probeflächen zur Begutachtung des Ergebnisses vor grossflächigen Arbeiten ist sinnvoll"

Hab dieses Verfahren schon öfter angewendet, v.a. bei historischen Böden. Bisher immer ohne Probleme. Die Menge der Seife pro Liter Wasser würde ich allerdings erhöhen. Nach dem Trocknen die Oberfache mit einer Büste in Faserrichtung aufpolieren. Je mehr Aufträge man macht, umso heller wird das Holz bis zu einem gewissen Grad. Zum Reinigen der Oberfläche immer ein bisschen Marseiller Seife ins Wasser geben (anstatt Spülmittel)

P.S.: Die Seife ist auch gut für die Haut

Viel Erfolg beim Ausprobieren

Gruß Robert

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
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Zwei Holzbänke *LINK* *MIT BILD*

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #73335]
Hallo,

diese beiden Bänke haben noch im Gartenhaus gefehlt.

Zwei einfache Holzbänke, ohne Rückenlehne, nicht zu groß. Das war die Vorgabe. Bisher haben wir neben zwei Stühlen
in „bayrischer Art“ noch vier alte Küchenstühle im Gartenhaus genutzt, damit unsere Gäste am großen Tisch auch einen
Platz fanden. Diese sollten nun ersetzt werden.

Als Material wurde Fichte (Bankplatte), Esche (Beine), Buche (Querleisten) und Nussbaum (Zierkeile) verwendet. Um die
Bankplatte gerade zu halten wurde zwei Querleisten mit Schwalbenschwanzzinkung eingeschoben. Die offenen Seiten
wurden mit passenden Fichtenstücken wieder verschlossen. Die Querleisten sind nicht verleimt, werden nur in der Mitte
durch zwei Schrauben in Position gehalten. So kann sich die Bankplatte ungehindert ausdehnen. Die Querleisten wurden
mit einem 35 mm Forstnerbohrer in passendem Winkel durchbohrt. Die achteckigen Beine habe ich auf der Drechselbank
mit einem 35 mm Zapfen versehen. Mit Keilen wurden die Beine in den Querleisten verleimt.

In der Bankplatte sieht man die Enden der Beine. Es handelt sich hier aber nur um eine Ziereinlage. Mit den Beinen haben
diese nichts zu tun. Mit komplett durchgehenden Beinen wäre die Gefahr zu groß, dass die Bankplatte reißt, da diese am
Ausdehnen/Schwinden gehindert würde. In der Mitte der Bankplatte wurde noch ein Griffloch angebracht, um die Bank
einfach transportieren zu können. Die Maße der Bank sind 90x35x45cm (l x b x h). Als Oberflächenfinish habe ich das
bewährte Osmo Klarwachs genommen, welches das Holz auch nach einige Zeit nicht so sehr gelblich werden lässt wie z.B. Öl.

Gruß
Dirk

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
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Fensterläden fürs Gartenhaus *LINK* *MIT BILD*

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #73335]
Hallo,

der Winter stand ganz unerwartet vor der Tür, so habe ich mich noch fix an den Bau der Fensterläden für
das Gartenhaus gemacht. Dazu habe ich mir Glattkantbretter aus Lärche besorgt, diese passend gehobelt,
Nut und Feder angebracht und mit einer Schwalbenschwanzquerleiste miteinander verbunden. Dazu noch
ein paar passende Beschläge. Und fertig waren die Läden.

Gruß
Dirk

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Zwei Holzbänke

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Dirk,

Sehr schön geworden. Die Bänke wirken auf mich auf eine sehr positive Weise unmodern ;-)

Ich kenne allerdings einige Beispiele bei denen die Beine durchgehend sind und die keine Probleme hatten, außer dass sie Beine locker wurden...

Gruß Horst

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
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Re: Zwei Holzbänke

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Horst,

die beiden Stühle, die ich nicht selbst gebaut habe, haben die Querleiste
einfach einverleimt. Auch hier ist bisher noch nichts passiert. Liegt vielleicht
daran, dass mittlerweile passend getrocknetes Holz verwendet wird.

Ich bin da eher etwas vorsichtig eingestellt und hatte erst vor, die Beine
im Ganzen durchgehen zu lassen. Die Bankplatte wäre dann aus zwei
Brettern hergestellt worden mit etwa 5 mm Trennfuge. Mein Frau fand
diese durchgehenden Beine so schön.

Und dann kam mir die Idee, nicht die Bankplatte in zwei Teile zu teilen,
sondern die Beine selber. So kann ich wenigstens sicher sein, dass da
nichts reißt. Und meine Frau kann sich an der Optik freuen, ganz so, wie
sie es sich vorgestellt hat. Sozusagen eine WinWin Situation... :-)

Gruß
Dirk

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Zwei Holzbänke

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Dirk,

Es ist auf jeden Fall ein sehr schönes Detail.

Gruß Horst

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