Schaukelbrett herstellen

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Schaukel … mit der Maus …

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden Horst,

außer einem abgeschnitten Finger behandeln wir hier ausschließlich Luxusprobleme!
In meiner Kindheit war an eine Handkreissäge oder eine Oberfräse in privater Hand
auch nicht zu denken!

Als einfache Sicherheitsvorrichtung kann man die Seile unter dem Schaukelbrett durchführen.
Dann würde sogar ein 6mm WBP/AV100 Furnierholz ausreichen.

Gut Holz! Justus.

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Luxusprobleme

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Justus,

Die Seile unten durch zu führen ist sicherlich eine sehr gute Idee falls das Brett doch mal bricht.

Was Luxusprobleme angeht wäre ich aber nicht so streng.
Sicher gehört die Frage ob Veritas oder Lee Nielsen besser ist in diese Richtung, denn wer sich zwischen den beiden entscheiden kann, der hat wohl zumindest keine pekuniären Beklemmungen.
Und wenn ich so manche Werkstatt sehe, dann muß ich dir zustimmen, daß es das früher unter Privatleuten wohl nur sehr selten gab und dann die Ausstattung auch nicht so üppig war wie das heute teilweise der Fall ist. Auch da muß ich mich an die eigene Nase fassen, schließlich hab ich schon zwei Oberfräsen. Und wenn ich den Platz hätte, dann hätte ich wohl noch mehr Werkzeuge. In der Beziehung bin ich fast schon mehr Sammler als Benutzer (obwohl ich nichts kaufe um es in die Vitrine zu stellen).
Meinem Empfinden nach überwiegt das hier aber nicht im Forum und das ist auch gut so.
Natürlich sehe ich das auch aus einer unprofessionellen Sichtweise, wo Zeit meist keine Rolle spielt und Wirtschaftlichkeit nicht alles ist. Ich kann ein Brett absägen und die Kante gerade hobeln ohne daß ich in Konkurs gehe und das ist schon ein gewisser Luxus.
Ein Profi sägt das Brett ab und dann sollte die Kante so sauber sein daß man nicht nacharbeiten muß. Ich kann mir überlegen ob ich eine Zinkenverbindung mache oder Schrauben und Holzdübel nehme, ein Profi wird wohl nur in Ausnahmfällen für handgefertigte Zinken bezahlt.

Ansonsten würde ich aber das Interesse an nicht mehr so ganz aktuellen Handwerkstechniken und den Wunsch es auch mal selbst zu probieren durchaus nicht als Luxusproblem sehen.

Gruß Horst



Felix
Beiträge: 314
Registriert: So 8. Dez 2019, 16:43

Re: Luxusprobleme

Beitrag von Felix »


Hi Dikusionsteilnehmer,

danke für die sehr interessante Diskussion u. die unterschiedlichen Vorschläge u. Meinungen.
Aber, es scheint doch so zu funktionieren u. ist anscheinend der geringste Aufwand!

Trotzdem würde mich die schichtverleimte Herstellung interessieren.
Wie wären die entsprechenden Arbeitsschritte?
- Von Bohlen ca. 220 mm breit, 6-7 mm starke Platten 5 - 6 Stck, mit der Bandsäge absägen,
- Platten auf ca. 5 mm Stärke aushobeln,
- Einspannvorrichtung für die Breite bauen, wie?
- Platten biegen, wie?
- ?
- ?

Danke für die Kommentare

Grüße
Felix



Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Angebot

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden Felix,

ich biete Dir an: Einen Messerrest auf irgend Etwas um 7mm dickten
und mit PU einfach über ein Kantholz verleimen.
Alternativ könnte ich noch einen Brocken WBP-Furnierplatte liegen haben.

Gut Holz! Justus.

Felix
Beiträge: 314
Registriert: So 8. Dez 2019, 16:43

Re: Angebot

Beitrag von Felix »


Hi Justus,

danke für Dein Angebot, das ich gerne annehme.
Ist der Messerrest aus Eiche oder welche Holzart?

Ich melde mich wegen des Termins telefonisch bei Dir.

Grüße
Felix

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Luxusprobleme

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #89268]
Hallo Felix,

Was ich schon mal in meiner wilden Jugendzeit gemacht habe war folgendes: Balsaholz (1mm) in mehreren Lagen aufeinander gelegt und in Form gebogen und miteinander verklebt.
Bei dem Schaukelbrett würde ich nicht zu dickes Sperrholz (3, 4, höchstens 5mm) schichten, also praktisch ein Multiplex-Brett herstellen.

Alternativ könnte man einen Kern mit der gewünschten Biegung herstellen (sägen wie in dem verlinkten Video) und dann auf die konvexe Seite eine Lage aufleimen bei der die Fasern durchgehend sind.

Das Brett könnte man auch biegen, wobei mich die Biegetechnik schon seit längerem fasziniert, aber Zeit hatte ich noch nicht, mich damit zu beschäftigen. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann muß man das Holz ausreichend lange in eine Art Dampfkochtopf stecken und dann kann man es biegen.
Für ein einmaliges Projekt wahrscheinlich zu viel Aufwand sich da etwas geeignetes zu beschaffen oder zu bauen, aber interessant und für das Material meiner Meinung nach wesentlich geeigneter.

Gruß Horst


Bernd Grunwald
Beiträge: 472
Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21

Re: Luxusprobleme

Beitrag von Bernd Grunwald »


Hallo Horst,

deinem obigen Beitrag kann ich noch einen Literaturtipp hinzufügen:

"Holz biegen - Eine grundlegende Einführung in das Verformen von Holz" von Wolfgang Fiwek

In diesem Buch werden diverse Verformungstechniken sehr schön erklärt. Auch die dabei möglichen Fehler und deren Ursachen werden behandelt.

Gruß
Bernd

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Luxusprobleme

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Bernd,

Dein Literaturtip wurde in die Weihnachtswunschliste aufgenommen.
Jetzt muß ich noch so lange brav sein...

Gruß Horst

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