Wie man einen Tisch baut...

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Uwe Behle
Beiträge: 266
Registriert: Fr 22. Sep 2017, 12:12
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Re: Wie man einen Tisch baut...

Beitrag von Uwe Behle »


Keine Frage, daß Arbeiten mit Maschinen gefährlich ist. Irgendwie ist übrigens mein Beitrag abgeschnitten worden, weil ich das kleiner-Zeichen verwendet habe. Hier noch einmal in voller Länge:

Ich hab auch etwas geschmunzelt, als ich die Kommentare gelesen habe - ich mache es nämlich fast durchgehend genau so.
Dabei bin ich ziemlich entspannt, denn ich sehe keinerlei Gefährdung dabei.

Z.B. habe ich noch nie einen Rückschlag bei der Abrichte erlebt - wie auch, die Spandicke ist kleiner als 0.5mm und das Holz viel zu schwer, um nennenswert zu reagieren.
Wer natürlich 2mm bei einem streichholzschachtelgroßem Holzplättchen abnehmen wil, dem ist sowieso nicht zu helfen.

Auch kann man bei einer vernünftigen Kreissäge kleine Stückchen absägen, ohne daß sie einem entgegenfliegen.
Ich habe zwar so einen Magnetkeil, der die Schnittstücke vom Sägeblatt weglenkt, benutze ihn allerdings so gut wie nie.
Das geht auch so wenn man nicht gerade Massen von Holzabschnitten produziert, sodaß sich diese aufstauen.
Daß man nicht in der potenziellen Flugrichtung steht, versteht sich von selbst.

Besser als blind diese Vorschriften zu beachten ist es, den Kopf einzuschalten und zu überlegen, was passieren könnte.
Dann kann man die Gefahr auch gezielt vermeiden.

Viele Grüße,

Uwe


Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Wie man einen Tisch baut...

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

Ich habe an der Abrichte durchaus schon Rückschläge erlebt,
mein Lehrmeister z.B. trug zum Glück nur einen Schreck davon.
Allerdings scheinst Du das mit den 0,5mm von der Rauhbank zu kennen,
betrieblich werden durchaus 3mm bei einem
250mm breiten welligen Brocken eingestellt.
Mittels schräg gestellten Sägeblatts fliegen Bröckchen noch schneller,
und durchaus nicht unbedingt direkt nach hinten.
und wenn ein Unbeteiligter gerade falsch steht? „Ist noch nie passiert“ zum Trost?

Gut Holz! Justus.

Bernd Kraft
Beiträge: 73
Registriert: Di 15. Jan 2013, 22:42

Re: Wie man einen Tisch baut...

Beitrag von Bernd Kraft »


Hallo Justus,

ich möchte, für meinen Teil, jedenfalls vermelden, daß ich über deine Anmerkungen zur Sicherheit beim Arbeiten mit solchen elektrischen Geräten sehr froh bin. Gesunden Menschenverstand und Mitdenken reklamiere ich für mich und fühle mich dennoch zu kenntnisarm bei der Benutzung der Maschinen. Da begrüße ich detaillierte Hinweise, die ich verstehen und umsetzen kann, aufs äußerste. Daß Du dir die Mühe machst, das aufzuschreiben, was dir klar ist, um anderen Hilfe anzubieten, kann ich nur mit großem Dank aufnehmen. Bitte mache weiter damit!

Viele Grüße
Bernd

Tom B.
Beiträge: 413
Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Tisch bauen - Sicherheitshinweise

Beitrag von Tom B. »

[In Antwort auf #89104]
Schönen guten Morgen Justus,

Danke für Deine fachlich wertvollen Hinweise.

Können sie doch helfen, eine Gefahrenquelle, die dem ein oder anderen womöglich gar nicht bewusst ist, zu minimieren oder gar auszuschliessen. An der ein oder anderen Stelle hab ich mir gedacht: hm, hab ich mir bisher eigentlich noch nie was bei gedacht. Gerade so etwas wie Rückschlag an der Abrichte, oder dass es selbst dann beim Kantenfügen gefährlich ist, wenn die Hände mehrere cm über der Hobelwelle sind hatte ich einfach nicht auf dem Schirm. Als sehr wertvoll und eindrucksvoll fand ich den Hinweis, dass, wenn etwas passiert, eine Hand - in Schiebrichtung gehalten - "nur" einen Finger kaputt macht, die Hand aber quer zur Schnittrichtung gehalten, gleich mehrere Finger "dahin" sind. Stimmt natürlich. Hatte ich so aber noch nie auf dem Schirm.

Du möchtest mit den Hinweisen möglichst viel erreichen und Unfälle verhindern. An den Reaktionen auch hier im Forum lässt sich erkennen, dass es zwei Lager gibt. Die einen sind dankbar. Die anderen stören sich offenbar an der Art & Weise, wie es rübergebracht wird. Wir sind ja auch schon das ein oder andere mal aneinander geraten. Meine - höchst persönliche - Meinung ist, dass Du noch viel mehr erreichen könntest, wenn Du es schaffst, in Deinen Beiträgen mehr Wert auf das Gegenüber zu legen. An der ein oder anderen Formulierung könnte man sich durchaus stören. Mich würd's nicht wundern, wenn da so Gedanken wie "Besserwisser", "Belehrung" oder "zeig doch erst mal selbst, wie's richtig geht" hochkommen.

Mir ist das Bild vom Autofahren gekommen. Wer von uns schaut - wirklich - jedes mal beim Losfahren brav über die Schulter? Der hebe die Hand :-) Ich tu's nicht. Obwohl es in den Regeln vorgeschrieben ist. Obwohl dadurch viele Unfälle hätten verhindert werden können. Und trotzdem geht's bei Millionen von Autofahren tag täglich gut. Wenn ich ganz stark in meinen grauen Zellen wühle und mich erinnere, was mir mein alter Herr damals gesagt hat, als ich mit dem Autofahren angefangen habe, dann erinnere ich mich an den Schulterblick - und daran, was ich mir damals insgeheim gedacht habe.

Noch eine Anmerkung zum eigentlichen Thema des Beitrages - wie man einen Tisch baut. So nicht. Eine Gratleiste, die nur mit der Rahmenpresse eingebracht werden kann, kann ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen. Dann kann er sie auch gleich leimen...

Herzliche Grüße

Tom

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Tisch bauen - Sicherheitshinweise

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

Vielen Dank an alle für die angeregte Diskussion!
Egal wie einzelne dazu stehen, wichtg war mir, dass es zu reichlicher Gedankenbildung bei Allen führt.
Ich denke, das ist mir gelungen.

Gut Holz! Justus.

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Tisch bauen - Sicherheitshinweise

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo,

wer Justus persönlich kennen lernen durfte wird wissen, daß es ihm nicht um Mäkelei an irgendwelchen Arbeitsmethoden geht, sondern wirklich um die Sicherheit beim Maschineneinsatz. Wenn man sieht, wie ein simpler Karton vom Kreissägeblatt durch die Gegend geschleudert wird bei falscher Bedienung bzw fehlendem Spaltkeil, dann begreift man, worum es geht. Arbeitsmethoden gibt es auch bei den Profis sicher mehrere um ans gleiche Ziel zu kommen. Das ist in jedem Beruf so und da darf ein Profi auch mal eine Nebenbemerkung machen.

Daher auch von mir ein herzliches Danke schön und laß Dich nicht beirren. In Köln sagt man zwar: Et hätt noch immer jood jejange, aber darauf vertraue ich bei Maschinenarbeit auch nicht gerne.

Gruß
Heinz

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