Welches Absaug-Prinzip in der Werkstatt

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Ronald Wien
Beiträge: 5
Registriert: Di 13. Mär 2018, 06:44

Welches Absaug-Prinzip in der Werkstatt

Beitrag von Ronald Wien »


Hallo zusammen,

da ich dabei bin, meine Werkstatt mit einer Staub-Absauganlage auszustatten, würde ich vorab gerne wissen, welches Prinzip wohl am geeignetsten ist :

A: Ein zentrales Absauggerät, welches viel Luftvolumen ansaugt und über ein Rohr-System (100mm Durchmesser) die einzelnen Maschinen in der Werkstatt absaugt, welche über einen entsprechend dünnen
Schlauch angeschlossen sind, oder

B: Ein Zentral-Staubsauger, der einen großen Unterdruck erzeugt und über ein Rohrsystem (50mm Durchmesser) die Maschinen absaugt.

Manche Geräte (z.B. Tisch-Kreissäge, Hobel-Maschine) verfügen über einen 100mm-Anschluss, andere wiederum (z.B. Tisch-Fräse, Kapp-Säge) haben einen deutlich geríngeren Anschluss-Querschnitt.

Diese Tatsache verunsichert mich ein wenig, da ich nicht weiß, ob ich an das 100mm-Rohr einen dünnen Schlauch anschließen kann, ohne große Saugverluste zu haben.

Andererseits weiß ich auch nicht, was passiert, wenn ich an ein 50mm- Rohr ein Gerät mit einem 100mm-Anschluss anschließe.

Auf eure Ratschläge bin ich sehr gespannt und bedanke mich bereits vorab.

Gruß
Rolli


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Welches Absaug-Prinzip in der Werkstatt

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Rolli,

welche Maschinen sollen denn abgesaugt werden? Wenn man das weiß kann man gezielter helfen.

Du solltest auch mal die technischen Daten der Maschinen mit einem 100er Anschluß durchsehen. Häufig ist da eine Luftmenge (min) angegeben.
Generelll kann man wohl sagen, daß Handmaschinen gut mit einem Staubsauger mit vorgeschaltetem Zyklon abzusaugen sind. Dazu findest Du einiges hier im Forum unter Zyklon, Zyklonabscheider, z.B. hier:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/md/read/id/94133/sbj/zyklonabscheider-fliehkraftabscheider/#m_94133

Gruß
Heinz

Ronald Wien
Beiträge: 5
Registriert: Di 13. Mär 2018, 06:44

Re: Welches Absaug-Prinzip in der Werkstatt

Beitrag von Ronald Wien »


Moin Heinz,

danke für Deine Nachricht.

An "großen" Maschinen (mit 100mm Anschluss) soll eine Tisch-Kreissäge und ein Abricht-Hobel abgesaugt werden.

Auf der Werkbank stehen außerdem eine Kappsäge, eine Bandsäge und ein Teller-Schleifer, die über einen kleinen Absaug-Anschluss verfügen.

Vermutlich wird es wohl die beste Lösung sein, wenn ich unter der Werkbank einen Staubsauger installiere und für die Kreissäge und den Hobel eine 2. Absaugung mit viel Luft-Volumen aufstelle.

Gruß

Rolli

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Welches Absaug-Prinzip in der Werkstatt

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Rolli,

an Deiner Stelle würd ich in einen (ggf. alten) Industriesauger (nicht mit Staubbeutel, sondern mit Patronenfilter) und einen Zyklonabscheider investieren. Ich hab z.B. uralte Kärcher 2001 und deren Gleichbauten im Einsatz, gehen prima.

Eine kleine Tischkreissäge ist sicher oben und unten damit auch abzusaugen; bei einer großen wird das wohl nur unten vernünftig gehen. Hab das selbst bei meiner alten Bäuerle eine zeitlang gemacht und hat auch funktioniert. Mit einer richtigen Absauganlage geht das natürlich jetzt besser.

Beim Abrichter kommt es auf die Breite und auf die Spanabnahme an. Viel Breite = viel Material und große Spanabnahme = große Späne, die evtl. die kleine Leitung zusetzen. Durch 50 mm geht aber schon einiges durch und man muß dann evtl. das Holz mal öfter über den Abrichter schicken.

Wie gesagt würd ich erst mal in die kleine Lösung investieren auch vor dem Hintergrund, daß dünne Schläuche wesentlich besser zu handhaben sind und Staubsauger für diese Schlauchgröße ausgelegt sind.

Gruß
Heinz



Ronald Wien
Beiträge: 5
Registriert: Di 13. Mär 2018, 06:44

Re: Welches Absaug-Prinzip in der Werkstatt

Beitrag von Ronald Wien »


Hallo Heinz,

genauso werde ich es versuchen.

Ich habe sogar noch einen alten Industrie-Staubsauger rumliegen, den ich dafür nutzen kann.

Herzlichen Dank und einen schönen Tag

Gruß
Rolli

Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Welches Absaug-Prinzip in der Werkstatt

Beitrag von Wolfgang Kueter »

[In Antwort auf #88430]
Hallo,

An "großen" Maschinen (mit 100mm Anschluss) soll eine Tisch-Kreissäge und ein Abricht-Hobel abgesaugt werden.


Hobelmaschinen produzieren je nach Breite des Werkstücks, Vorschubgeschwindigkeit und Breite der Messerwelle insbesondere beim Dickenhobeln jede Menge Späne, die u.U. auch schon mal eine 100 mm Absaugung vor Probleme stellen können.

Grüße
Wolfgang

Stefan Krieger
Beiträge: 294
Registriert: Mo 19. Feb 2018, 23:08

Re: Welches Absaug-Prinzip in der Werkstatt

Beitrag von Stefan Krieger »

[In Antwort auf #88430]
Hallo Ronald,

falls Du schon entsprechende Maschinen hast, schreib doch am besten mal kurz die Eckdaten dazu auf: Geht es eher um eine kleine Bosch-Tischkreissäge oder eher um eine Altendorf Formatkreissäge? Denn Tischkreissäge ist nicht gleich Tischkreissäge und das gilt für die übrigen Maschinen entsprechend. Wenn Du allerdings den 100er Anschluss schon nennst wird es sicher keine kleine Bosch TKS sein... ;-)

Ich würde bei entsprechend großen Maschinen (und von daher wäre es interessant, um welche Maschinen es konkret geht) auf jeden Fall zu einer großen Absaugung mit entsprechend großem Volumenstrom raten. Denn ein kleiner Sauger, der mit Unterdruck arbeitet, hat dann einfach keine Chance mehr. Da ist der Maschinenkorpus dann oft so riesig, dass von dem Unterdruck am Sägeblatt oder an der Hobelwelle nichts mehr ankommt.

Meine kleine 160er Mafell Hobelmaschine habe ich in einer ehemaligen Mini-Keller-Werkstatt auch noch mit einem Werkstattsauger und Zyklon-Tonne abgesaugt. Das ging auch noch recht gut, allerdings verstopfte der Schlauch dabei auch schon mal. Aber meine Altendorf FKS jetzt oder auch den Abrichter oder die Dickte - da hilft mir der Werkstattsauger nicht weiter. :-)

Schöne Grüße
Stefan

Ronald Wien
Beiträge: 5
Registriert: Di 13. Mär 2018, 06:44

Re: Welches Absaug-Prinzip in der Werkstatt

Beitrag von Ronald Wien »


Moin Stefan.

danke für Deine Nachricht.

Bei meiner Tisch-Kreissäge handelt es sich um eine TS 250 von Holzmann.

Einen Abricht-/Dickenhobel besitze ich noch nicht, soll aber kurzfristig angeschafft werden.

Ich habe mich mittlerweile für eine „zweigleisige“ Lösung entschieden.

Die Tisch-Kreissäge (und später auch den Hobel) werde ich an einer Absaug-Anlage mit großem Volumenstrom betreiben,
die anderen Geräte wie Teller-Schleifer, Kappsäge, Oberfräse, etc. werde ich an einen Staubsauger mit Zyclone-Abscheider anschließen.

Ich denke, dass ich mit dieser Lösung am effektivsten absaugen kann.

Gruß
Rolli

Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
Kontaktdaten:

Re: So läufts bei mir

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #88428]
Hallo Rolli,

In meiner Werkstatt - die ich demnächst wegen Umzug auseinandernehmen und neu zusammenbauen darf - läuft das so:

- Bandsäge und Abricht-Dickenhobel werden über 100er Leitung von einer zentralen Staubabsaugung abgesaugt.

- Oberfräse(n), Excenterschleifer, Handkreissäge und Stichsäge mit einem Industriestaubsauger, weil dickere Schläuche füt Handmaschinen zu sperrig sind.

Nachtrag zur Bandsäge: Obwohl es "nur" eine kleine Kity mit 315er Rädern ist, hat sich eine Absaugung mittels Industriestaubsauer als völlig unzureichend herausgestellt. Nach Anschluss per 100er Schlauch an die zentrale Absaugung ist des Problem beseitigt.

Nachtrag zum Abricht-Dickenhobel: Hier ist insbesondere beim Dickenteil selbst die 100er Leitung nicht optimal, erwischt bei weitem nicht alles. Das kann allerdings auch an meiner Absaugung bzw. dem Alter der Hobelmaschine liegen. Richtig ist in jedem Fall, dass die Hobelmaschine wirklich Unmengen an Spänen produziert. Hier sollte man auf möglichst kurze, dicke Letungen ohne Umschaltklappen etc.achten.

Gruss
Rolf

Ronald Wien
Beiträge: 5
Registriert: Di 13. Mär 2018, 06:44

Re: Welches Absaug-Prinzip in der Werkstatt

Beitrag von Ronald Wien »

[In Antwort auf #88435]
Hallo Wolfgang,

danke für Deine Nachricht.

Ich habe mich mittlerweile für eine „zweigleisige“ Lösung entschieden.

Tisch-Kreissäge und Hobel werde ich an einer Absaug-Anlage mit großem Volumenstrom betreiben,
die anderen Geräte wie Teller-Schleifer, Kapp-Säge, Oberfräse, etc. werde ich an einem Staubsauger mit Zyclone-Abscheider anschliessen.

Gruß
Rolli

Antworten