Erste Erfahrung mit neuer 2.200 Watt Oberfräse

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Carsten Griewatsch
Beiträge: 54
Registriert: So 8. Mär 2015, 21:00

Re: Keine gute Lösung!

Beitrag von Carsten Griewatsch »


Hallo Rolf,

wohl kaum, denn Georg schreibt "Diese Art (gemeint ist per Wagenheber) der Höheneinstellung ist zwar äußerst bequem, ...., dass sie ohne Nacharbeit kaum zu gebrauchen ist.". Mich würde also interessieren, was für eine Nacharbeit Georg meint, um mit einem Wagenheber zufrieden sein zu können. Der von dir geschickte Link, der inzwischen wohl in 100facher Ausfertigung in diesem Forum zu finden ist, hat mit spezifischen Nacharbeiten im Zusammenhang mit einem Wagenheber nun wirklich nichts zu tun.

Gruß

Carsten

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Keine gute Lösung!

Beitrag von Georg »


Hallo Carsten

Irgendwie kann ich dir nicht folgen. In meinem ersten Post habe ich geschrieben:
Und was die Wagenheberlösung angeht. Für die OF1010 hatte ich so eine Lösung gebaut, die ich dann auch mal mit der Casals ausprobierte. Die Höhenverstellung ging damit wesentlich leichter als mit der Höheneinstellung der Casals durch die Grundplatte.

Ich hatte nämlich genau das gleiche Problem mit der Höhenversellung wie es Rolf in seinem Beitrag beschrieben hat.
Beim händischen hochkurbeln der Höhenverstellung durch die Grundplatte ruckelt der Fräsmotor immer in Sprüngen von 1 bis 2mm hoch, beim Herunterkurbeln ist es nicht so ausgeprägt. Mit der Wagenheberlösung läuft die Höhenverstellung wesentlich ruhiger, anscheinend weil der Angriffspunkt der Höhenverstellung mittig liegt und deshalb weniger zum Verkanten neigt als der assymetrische Angriffspunkt bei der internen Hohenverstellung. Aber trotzdem läuft die Höhenverstellung der Casals (auch im Handbetrieb) ruppiger, als die meiner Festool oder ELU Fräse.

Carsten Griewatsch
Beiträge: 54
Registriert: So 8. Mär 2015, 21:00

Re: Keine gute Lösung!

Beitrag von Carsten Griewatsch »


Hallo Georg,

danke für die Rückmeldung. Ich hatte von Anfang an nur die Lösung mit dem Wagenheber im Auge, insbesondere weil, wie du selber schreibst, auf diese Weise das Gewicht mittig abgefangen wird. Das kam mir halt kontruktiv ziemlich ideal vor.
So ein Ruckeln, wie du es beschreibst tritt bei mir in keinster Weise auf. Ich kann die Höhe reproduzierbar mit dem Wagenheber auf hundertstell Millimetern genau in der Höhe einstellen, hoch und runter. Wie gesagt, durch Vibrationen sackt es dann manchmal um einige wenige Hundertstell wieder ab, aber das ist im Hobby-Holzbau natürlich völlig irrelevant. Sprünge im Millimeterbereich gibt und gab es bei mir nie. Und ich kann selbst mit aufgelegten Werkstück jederzeit die Höhe genau neu einstellen, da ich nach dem Nullen nie wieder oben am Fräser rumfummeln muss, z.B. um dort mit einer Einstelllehre die Höhe zu messen. Das hat insbesondere dann erhebliche Vorteile, wenn der Fräser nur 1-2 Millimeter aus dem Anschlag hervorschaut, oder wenn halt oben etwas drüber liegt hat. Kommt selten vor, kommt aber vor.
Bei jeder professionellen Maschine würde man natürlich auch immer den Weg wählen, die Höhe nach dem einmaligen Nullen direkt an einer Anzeige ablesen zu können, ohne jedesmal am Fräser neu messen zu müssen.
Da fällt mir eben ein weiterer Vorteil ein, insbesondere weil ich es kürzlich so gemacht habe.
Wenn ich an mehreren Werkstücken einen tiefen Falz fräsen will, dann kann ich natürlich erstmal alle Werkstücke mit der geringen Tiefe abarbeiten. Aber, bei meiner Methode kann ich natürlich problemlos bei laufendem Motor, die Höhe sehr schnell sehr exakt verändern und sofort den zweiten, dritten, vierten Durchgang fräsen. Ich muss also nicht extra den Motor abschalten, um dann oben am Fräser neu zu messen. Ich find's praktisch.

Aber klar, es gibt viele Wege nach Rom.

Gruß

Carsten

Martin D

Re: Erste Erfahrung mit neuer 2.200 Watt Oberfräse

Beitrag von Martin D »

[In Antwort auf #88269]
Hallo Alex,

wenn das Gewinde eine ausreichend kleine Steigung hat(wegen Selbsthemmung), und Du den Motor im Stillstand bestromst (mein Treiber für 30 Euro macht das mit 50% des Normalstroms), dann sollte das meiner Meinung nach auch ohne klemmung funktionieren. Bei meinem Wagenheber klemme ich fast nie, und wenn sich der Fräser wirklich mal nach unten bewegt passiert nix schlimmes - dann kannst Du immer noch überlegen.

Alternativ könntest Du für den Klemmhebel einen Sensor anbringen und über den Atmega abfragen.

Gruß,

Martin

Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

mir gefällt es

Beitrag von Christoph Meyer »

[In Antwort auf #88244]
Hallo Alex,

die Lösung gefällt mir gut, du hast schon recht die Verstellung von oben über das Feingewinde ist schon etwas nervig. Aber in der Regel benötigt man ja nicht so viele Umdrehungen.

Deine verbaute Elektronik überfordert mich als Laien gerade etwas, auch wenn das gut erklärt ist alles benannt und aufgeführt ist, das hält mich dann doch vom Nachbau ab. Vielen Dank für die ganze Beschreibung auch in deinem Blogeintrag.

Grüße
Christoph



Georg aus'm Westen
Beiträge: 154
Registriert: Di 5. Jan 2016, 20:07
Wohnort: NRW

Triton als Alternative?

Beitrag von Georg aus'm Westen »

[In Antwort auf #88271]
Da die Casals nicht mehr produziert wird, schaue ich mir auf der Holzhandwerk mal die Triton-Maschinen näher an. Sicherheitshalber!

Gruss
Rolf


Ich habe mir die Triton TRA001 zu Weihnachten geschenkt.
Für den Einsatz in einem Tisch muss man die Feder entfernen (Das steht so in der ansonsten recht knappen Bedienungsanleitung). Das geht zwar flott, aber somit nimmt man diese Fräse nicht "mal eben" als Handoberfräse und dann wieder als Tischfräse her. Aber mit ihren ca. 6 kG wäre die mir auf Dauer eh zu schwer für den Handbetrieb, da nehme ich dann was Kleineres.
Ohne Feder ist die Höheneinstellung durch den Tisch mit der mitgelieferten Kurbel recht leichtgängig und auch hinreichend schnell genug erledigt. Eine Umdrehung entspricht etwa 1,8 mm.
Wenn dier Fräseraufnahme "oben" angelangt ist, wird der Einschalter mechanisch gesperrt und die Welle verriegelt, um bequem Spannzange und /oder Fräser tauschen zu können.
Bis jetzt macht das alles einen recht soliden Eindruck. Trotzdem sollte man bedenken, dass dieses Maschinchen z.B. im Sautershop als "Hobby"-Gerät beworben wird . Ob dies nur dem Preis oder aber der Qualität geschuldet ist, wird sich noch zeigen.

Gruß aus dem Westen, Georg

qnc42

Re: Erste Erfahrung mit neuer 2.200 Watt Oberfräse

Beitrag von qnc42 »

[In Antwort auf #88280]
Hallo Martin,

die Steigung der Trapezspindel ist sicherlich klein genug bzgl. Selbsthemmung, den Motor bestrome ich im Stillstand zur Zeit gar nicht, sondern schalte die Ausgänge vom Motorshield hart aus. Da ich aber vom AtMega aus mein Netzteil (wie im Blog beschrieben) bzgl. Strombegrenzung dynamisch regeln kann, wäre das eine Option, die ich noch mal in der Software angehen könnte. Derzeit mache ich das nicht, weil das Netzteil eigentlich als LED-Treiber gedacht ist und den Strom in Rampen anfährt. D.h., wenn ich die Höhe verfahren möchte, muss ich außerdem warten, bis das Netzteil genug Strom liefert. Da ich den Strom im Shield messen kann, wäre das aber eine Option. Muss ich halt nur an der Software noch ein wenig feilen.

Allerdings:
Das fängt aber nur die Bewegung nach unten ab! Die interne Höhenverstellung begrenzt ja (wahrscheinlich wie dein Wagenheber auch) nur den Maximalausschlag, die Fräse kann ungehemmt also einfach eintauchen. Das mag nur bei Nutzung entsprechend ziehender Fräsköpfe passieren - aber dann möchte ich meine Hand lieber nicht auf dem Werkstück haben!

Grüße, Alex

Martin D

Re: Erste Erfahrung mit neuer 2.200 Watt Oberfräse

Beitrag von Martin D »


Hallo Alex,

das Problem, dass ich nur nach oben schieben kann habe ich auch. Ich habe nur einen 10mm Spiralnutfräser der sich nach oben ziehen könnte, und es würde mich wundern wenn der mehr zieht als die Fräse wiegt(sind auch so um die 5 Kg - aber mit Wissen hat das natürlich auch nix zu tun), Gibt es die Möglichkeit, Deinen Mechanismus dahingehend umzubauen, dass der Zug nach obel abgefangen wird?

Wegen der Strombegrenzung: So weit ich das im Code sehe, ist das eine normale H-Brücke - ich habe ein Monster Moto Shield gekauft, dort kann man den Motor mit Step/Dir ansteuern und auch die Strombegrenzug am Treiber direkt einstellen. Da wärst Du mit dem Netzteil nicht auf ein spezielles angewiesen.

Auf jeden Fall ein super Projekt, vor allem gut dokumentiert - daran scheiterts bei mir immer.

Wenn ich mich mal aufraffen kann werde ich meine Software veröffentlichen - passt perfekt zu Deinem Projekt: Ein CNC gesteuerter Anschlag, im Prinzip ein gesteuerter Incra Anschlag mit Fingerzinken Programm usw.

Gruß,

Martin

qnc42

Re: Erste Erfahrung mit neuer 2.200 Watt Oberfräse

Beitrag von qnc42 »


Hi Martin,

den Zug der Fräse nach oben kann ich nicht so einfach abfangen - ich habe nur die Spindel gegen eine leichtläufige Trapezspindel ersetzt. D.h., ist alles wie das Original, und beim Original kann man halt eintauchen, wenn man eine Höhe eingestellt hat.

Mein Moto-Shield ist eine einfach H-Brücke. Eine Strombegrenzung kann die natürlich auch, allerdings wird die über PWM geregelt. Das heißt, das Signal wird einfach nur schnell ein- und ausgeschaltet. Der Arduino erzeugt jedoch nur ein relativ niederfrequentes PWM-Signal (~400Hz), damit liege ich in der Größenordnung, wie ich auch den Stepper-Motor ansteuere und umschalte. Ich habe die Befürchtung, dass die normale Ansteuerung des Motors und eine zusätzliche Strombegrenzung über das niederfrequente PWM-Signal sich negativ überlagern könnten, und so einzelne Steps verlorengehen. Wenn das Shield einen Step kommandiert, das PWM aber gerade auf "kein Strom" steht, kann das nicht funktionieren. Derartige Probleme hatte ein Kollege von mir. Der hat dann die PWM-Frequenz des Arduino über Tricks hochgesetzt und hat seit dem schrille Geräusche beim Ansteuern des Motors.

Im Gegensatz dazu hat mein steuerbares Netzteil sicher einen Tiefpass am Steuereingang (das kann man auch mit Analogspannung regeln), die Frequenz des PWMs ist dadurch egal. Die H-Brücke bekommt so (zumindest gefühlt) einen Analogstrom, deswegen finde ich die Stromsteuerung über ein externes Netzteil sauberer. Und die Anlauframpen kriege ich durch Messung des Stroms auch noch in den Griff.

Ein elektrisch fahrbarer Parallelanschlag klingt echt cool. Damit spart man sich die ganzen Schablonen, die Incra mitliefert, die kann man ja alle in den Rechner hochladen.

VG, Alex

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