Erbitte Beurteilung

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Ernst Spangenberger
Beiträge: 276
Registriert: Mi 29. Mär 2017, 14:44
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Erbitte Beurteilung

Beitrag von Ernst Spangenberger »


In der Nähe wird momentan eine sehr alte (ca. 1925?) Hobelmaschine angeboten. Allerdings blicke ich bei der Hobelwelle nicht durch. Laut Angaben des Verkäufers befinden sich nur die in den Bildern gezeigten Imbusschrauben in der Welle. Angabe des Verkäufers: "Die Imbusschrauben halten eine Schiene. (siehe Bild ) Wenn ich die Schrauben löse lockert sich die Schiene und gibt das Messer frei,so dass Es nach oben herauszuziehen ist."
Fragen: Ist diese Welle eine Keilleistenwelle und ist diese sicher? Wie kann ich bei dieser Konstruktion die Höhe des Hobelmessers einstellen?

Die Bilder wurde auf Wunsch und zum Schutz des TO entfernt. Künftig bitte ich auf solche Aktionen zu verzichten. Oder sich wenigstens per Mail beim Team zu melden. Vorher und wenn gelöscht werdne kann.

Die Bilder sind nicht von mir. Bitte nach zufriedenstellender Beurteilung löschen.

Wolf. Melloh
Beiträge: 165
Registriert: Di 26. Jan 2021, 09:33

Re: Erbitte Beurteilung

Beitrag von Wolf. Melloh »


Hallo Ernst,
einige ältere Maschinen werden im Hobbybereich noch lange genutzt werden können.

Aber warum sollte man sich das antun, eine fast 100Jährige einzulagern, die reichlich Rost und andere Schwierigkeiten aufweist - wie sieht die Verkabelung aus - schon schön brüchig??

Eine gute alte abgeschriebene Maschine -von Anfang der 90er bis Ende der 90ern- ist nahezu zum Schrottpreis zu erhalten und da waren die technischen Neuerungen in Sachen Sicherheit bereits umgesetzt.

Wenn ich diesen Rostfraß sehe und mir vorstelle auf der nächsten Ligna kommt der Spruch von Dir und ein anderer hört ihn, dann würde ich mich sehr ärgern. Welcher Spruch? Vor ca. 8Jahren sah ich bei der Maschinenvorführung 40er Hobelmaschinen einen Rentner mit nur noch 2Fingern und Daumen an der linken Hand, der zärtlich den Maschinentisch streichelte: "Mit Dir wär mir das nicht passiert".

Ernst, wenn Du auf Alteisen stehst, kauf sie, mach sie wieder hübsch und entferne den Motor - nur zum Anstaunen
und gönn Dir ein gutes abgeschriebenes Eisenschwein für nen ollen Fünfhunderter und genieße Dein Hobby.
Mit der kannst Du "kleines" und "Großes" Fertigen und dabei sicher arbeiten.
Magst Du das Maschinchen nicht mehr, verkaufst Du es ohne Wertverlust.

Nur meine Gedanken zu Hundertjährigen. Ist fast wie mit Frauen - würde ich die 30jährige vorziehen - duck und weg...
Mit freundlichen Grüßen



Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Erbitte Beurteilung

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,

Nur meine Gedanken zu Hundertjährigen. [...] würde ich die 30jährige vorziehen


Genau, die Bilder zeigen eigentlich nur Rost, die Maschine ist selbst geschenkt noch zu teuer, sowas will man nicht. Der Gebrauchtmakt bietet deutlich Besseres.

Wolfgang



Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Erbitte Beurteilung

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,

[...] gönn Dir ein gutes abgeschriebenes Eisenschwein für nen ollen Fünfhunderter und genieße Dein Hobby.
Mit der kannst Du "kleines" und "Großes" Fertigen und dabei sicher arbeiten.
Magst Du das Maschinchen nicht mehr, verkaufst Du es ohne Wertverlust.


Genau. Trotzdem noch ein Hinweis: 500 EUR reichen für eine schwere (= Guss) Hobelmaschine, die nach ca. 1980 gefertigt wurde, kaum aus. Bei einem reinen Abrichthobel mit geringer Hobelbreite (31 cm oder so) kann das vielleicht mal klappen, aber schwere Abricht- und Dickenhobelkombis mit größeren Hobelbreiten, kosten fast immer mehr als 1000 EUR und Preise bis zu 2500 EUR (VHB) sind für solche Maschinen nicht ungewöhnlich. Das Blechspielzeug mit Hobelbreiten ab 31 cm von Herstellern wie bspw. Kitty, Scheppach, EB etc. nehme ich da mal aus, wobei 500 EUR für sowas auch schon recht wenig ist. Natürlich kommt es sehr auf den Zustand der Maschine und bspw. auch darauf an, ob man direkt von einem Privatanbieter oder bspw. einem Gebrauchtmaschinenhändler kauft. Der Händler hat die Maschine ja eventuell überholt und verdienen muss er ja auch etwas.
Wenn man sich etwas Zeit lassen kann und den Markt beobachtet, kann man durchaus schon mal ein echtes Schnäppchen erwischen aber 500 EUR sind schon sehr günstig für eine nicht zu alte Gussmaschine.

Grüße
Wolfgang

gregi

Re: Erbitte Beurteilung

Beitrag von gregi »

[In Antwort auf #88044]
Hallo Ernst
Mein Bruder hat schon vor 20 Jahren eine damals 40 Jährige Maschine mit 60 cm Hobelwelle gratis abtransportieren können. Eine Top Maschine, welche er heute noch sehr viel benutzt (von Zimmereieinsatz bis Möbelbau)
Seither habe ic hschon einige Angebote aus den 50er und 60er für ein Trinkgeld gesehen. Die Maschinen dieser Zeit sind sehr gut und günstig. Die Maschinen der 80er mag ich am besten, doch sind diese nicht umsonst.
Und bedenke: der Kaufpreis ist nur ein Teil. Du musst diese 700 bis 1500 KG mit einigem Aufwand in deine Werkstatt bringen, anschliessen, revidieren, einstellen, kennen lernen. Dann machst du dir noch einige Vorrichtungen... Zu schade und zu aufwändig, um nach ein paar Jahren die Maschine mir weiterem Aufwand loszuwerden und wieder von vorne zu beginnen.

Viel Erfolg mit der Suche
Gregi

Ernst Spangenberger
Beiträge: 276
Registriert: Mi 29. Mär 2017, 14:44
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Vielen Dank

Beitrag von Ernst Spangenberger »

[In Antwort auf #88044]
Vielen Dank für die Beurteilungen.
Mir ist inzwischen auch klar, wie die Messerklemmung funktioniert: Die Imbusschrauben drücken gegen den Boden der Keilnut, drücken dadurch den Keil nach oben und so auch gegen das Hobelmesser. Diese Klemmung ist mir aber suspekt: Durch Schwingungen könnten sich ja die Imbusschrauben lockern, damit auch der Keil, und so könnte das Messer rausfliegen.
Zur Beurteilung insgesamt: Mir ist schon klar, dass es einen Haufen Arbeit bedeutet, so eine Maschine wieder in einen brauchbaren Zustand zu versetzen, und dass man trotzdem nicht auf dem sichersten Stand ist. Deshalb werde ich auch dem Verkäufer absagen.

An die Moderatoren: Bitte die Bilder löschen. Danke.

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Vielen Dank

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Ernst,

selbst bin ich ja auch Fan der alten Gußmonster. Du solltest aber immer vor Augen haben:
Flugrost kann man beseitigen, so daß die Flächen auch wieder gleitfähig werden. Das was Du gezeigt hast wird mit noch so viel Stahlwolle und Silbergleit nicht mehr so herzureichten sein, daß man damit vernünftig arbeiten kann. Bremsende Stellen auf dem Abricht-Hobeltisch sind nicht nur lästig, sondern auch gefährlich weil man leicht mal abrutscht!

Geh die Suche in Ruhe an und sei besonders vorsichtig bei Maschinen, die original in grau daherkommen. Die sind meist aus der Vorkriegszeit. Anfang der 50er war grün angesagt für Schreinereimaschinen.
Nur wirst Du unter 1.000,- € wenig Vernünftiges finden.

Gruß
Heinz

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

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Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

"Fragen: Ist diese Welle eine Keilleistenwelle und ist diese sicher? "

Die Aufnahme der Messer ist sicher, es handelt sich auch um Keilleisten.
Die Welle dürfte auch leiser sein als die damals übliche Polar-Mohr Welle,
da keine radialen Schlitze im Wellenkörper vorhanden sind.

"Wie kann ich bei dieser Konstruktion die Höhe des Hobelmessers einstellen? "

Genau so wie bei den anderen M-wellen auch.

PS.: Wenn die Maschine sonst ok ist, würde ich durchaus auch eine Instandsetzung in Betracht ziehen.
Dann kennt man die Rübe und hat eine Beziehung zu ihr- Es muss nicht immer Holz sein!

Gut Holz! J.



Wolf. Melloh
Beiträge: 165
Registriert: Di 26. Jan 2021, 09:33

Re: Zurück zu den Eingangsfragen:

Beitrag von Wolf. Melloh »


Hallo Ernst,
noch ein Tipp bei Zollauktion unter Werkzeuge und Maschinen, der Marktplatz für Dinge die der Staat über den Zoll anbietet (Standortschließung, Neuanschaffung Pfandsachen oder Erbe) ist ein Gutachten meist dabei. Kontakt oft mit dem vorherigen Nutzer möglich.

Mit freundlichen Grüßen


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