Welche Hobelmaschine?

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Ernst Spangenberger
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Re: Klappenmesserwelle

Beitrag von Ernst Spangenberger »


Vielen Dank für die Info.
Nur frage ich mich, ob die neuen segmentierten Spiralmesserwellen nicht ähnlich gefährlich sind. Dort sind doch auch Schrauben in die Welle eingelassen.

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Thomas Kaes
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Re: Klappenmesserwelle

Beitrag von Thomas Kaes »


Nur frage ich mich, ob die neuen segmentierten Spiralmesserwellen nicht ähnlich gefährlich sind. Dort sind doch auch Schrauben in die Welle eingelassen.


Rechne dir mal die Masse / Zugkraft einer Wendeplatte 12x12 mm aus im Verhältniss zu der zugehörigen hochfesten Schraube die im 3. Jahrtausend hergestellt wurde,
und vergleich die Massen mal mit einer Klappenmesserwelle und deren historischen Befestigungsschrauben.
Zur Bauzeit deiner Hobelmaschine wurden Stahlbrücken auch noch genietet, da es noch keine entsprechenden hochfesten Schrauben weltweit gab.

Eine einzelne Wendeplatte würde auch die Maschine nicht zur Explosion bringen und Wände und Decken aus Stahlbeton durchschlagen.

Du führst doch auch seit 1976 keine Grabenkämpfe um die Anschnallpflicht, oder?

Gruss
Thomas


Jan T.
Beiträge: 186
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Re: Klappenmesserwelle

Beitrag von Jan T. »


Hallo Ernst,

zur zeit wird auch eine 60 er Hobelwelle bei e..y Klein....n von einer Martin angeboten (2 Messerwelle). Vielleicht könnte man die dort verbauen.

Viele Grüße

Jan T.

Ernst Spangenberger
Beiträge: 276
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Re: Klappenmesserwelle

Beitrag von Ernst Spangenberger »


Hallo Jan, vielen Dank für die Info. Aber das alte Schätzchen hat eine 50er Welle.
Anhand der Warnungen hier im Forum werde ich die Hobelmaschine vermutlich verschrotten, es sei denn, ich bekäme eine passende Keilleistenwelle. Den Motor werde ich behalten, der ist nämlich noch ok, schnurrt wie ein Kätzchen und hat eine doppelte Riemenscheibe für die Welle und für den Vorschub.
Das Problem ist mein Sohn, denn der hat eigentlich die Maschine gekauft. Und den muss ich noch restlos überzeugen, dass das Teil zu gefährlich ist.

Heinz Kremers
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Re: Klappenmesserwelle

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Ernst,

verschrotten kann man immer noch .....
Wenn Du etwas Zeit hast sollte es möglich sein, eine passende Hobelwelle aufzutreiben. Bei eb.. Kl...anzeigen sind z.B. mehrere drin, nur leider nicht in der benötigten Breite. Da braucht es evtl. etwas Geduld. Parallel würde ich aber die Händler von gebrauchten Schreinereimaschinen abklappern, sprich anmailen, evtl. auch Neumaschinen-Händler, denn die tauschen ja auch ein.

Ruf doch mal Peter Baur aus Polch (=Händler) an ( 026 54 - 95 11 43 ) Der war immer hilfsbereit und hat auch einiges rumstehen.

Wenn die ausgebildeten Fachleute dringend vom Gebrauch der Klappenmesserwelle abraten würde ich diese Mahnung ernst nehmen. Wenn ein Stück Eisen wegfliegt haben auch schon wenige Gramm oft fatale Auswirkungen. Selber habe ich mal einen Holzhacker gesehen, dessen Hackscheibe die Hälfte verloren hatte. Gut, das sind andere Gewichte, aber da war vom Kasten um die Hackscheibe rum nicht mehr viel da. Anderer Fall ein kleiner Nagel im Gras bei der Arbeit mit dem Freischneider. Die Helfer wollten partout keinen Gesichtsschutz tragen bis dieser Nagel knapp neben dem Auge des Helfers traf. 1 cm und das Auge wäre weg gewesen.

Gruß
Heinz

Ernst Spangenberger
Beiträge: 276
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Re: Welche Hobelmaschine?

Beitrag von Ernst Spangenberger »

[In Antwort auf #87899]
Ich bin jetzt fündig geworden. Es ist eine Holzmann HOB320P für unter 1.300 Euro.
Das alte, verrostete Gussmonster kommt zum Alteisenhändler, die Klappenmesserwelle scheint mir einfach zu gefährlich. Den Motor behalte ich vorerst mal, den kann man bei Gelegenheit verkaufen. Mein Sohn muckt zwar, aber das juckt mich nicht.

Jan T.
Beiträge: 186
Registriert: Di 23. Okt 2018, 15:01

Re: Welche Hobelmaschine?

Beitrag von Jan T. »


Hallo Ernst,

willst Du nicht vielleicht doch mit dem Verschrotten warten? Hast du ein Bild von der Maschine, vielleicht hat hier ja jemand Interesse. Bin auch der Meinung dass sie nicht mit der Klappenmesserwelle betrieben werden sollte, aber wegschmeißen muss man die ganze Maschine doch deswegen nicht. Die Umrüstung der Welle ist doch auch vielleicht ein tolles Vater Sohn Projekt. Vielleicht ist es später wirklich schade für deinen Sohn wenn die Maschine weg ist.

Mein Vater hatte mal eine gut erhaltene Weiler Leit- und Zugspindeldrehmaschine zum Schrottpreis bekommen. Bei der Aufstellung ist sie umgefallen, aber zum glück ist niemandem was passiert. Da war ich vielleicht 10 Jahre alt. Dann hatte er sie an einen Dreher in unserer Straße verkauft. Es war nur eine Kurbel zu ersetzen und er nutzt die Maschine heute noch.
Mein Vater erzählte mir, dass er längere Zeit Alpträume hatte, dass ich hätte unter der Drehbank liegen können und wollte sie deswegen nicht mehr haben. Ich war total traurig, aber jetzt wo ich selbst Vater bin, kann ich seinen Gedankengang verstehen. Trotzdem finde ich es schade das die Drehbank nicht mehr da ist, vor allem wenn ich mal etwas bei dem Dreher machen lasse und sehe wie gut und präzise die Maschine arbeitet. Vielleicht ist dein Sohn später auch traurig das die Maschine weg ist.

Würde mich freuen wenn du ein Bild einstellst.

Viele Grüße

Jan T.

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Welche Hobelmaschine?

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

Nebenan scheint jemand eine passende Welle für seine Klappendickte bekommen zu haben.
Umrüstung könnte zu guten Preisen funzen.
http://www.woodworker.de/forum/hobelwelle-tauschen-t103235.html

Gut Holz! J.

Michl
Beiträge: 482
Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Historische Maschinen nicht verschrotten!

Beitrag von Michl »

[In Antwort auf #88005]
Hallo Ernst!

Ich bin auch der Meinung, daß man Maschinen aus den 1930er-Jahren nicht einfach zum Alteisen werfen sollte. Schon deshalb, weil sie historischen Wert haben. Die sind jetzt fast 100 Jahre alt - das ist doch faszinierend - und lehrreich. So lange haben sie durchgehalten - da sollte man versuchen ein sinnvolles Plätzchen für die Maschinen zu finden. Bevor man sie wegwirft kann man sie z.B. bei [...] ausschreiben - das ist kein großer Aufwand. Es GIBT Leute die soetwas holen und wieder aufarbeiten oder zumindest einlagern oder als Deko etc. verwenden. (Man sollte nur aufpassen, daß die Abholer keine Schrotthändler sind - besser vorsichtshalber eine Schutzgebühr als Preis angeben die etwa dem Schrottpreis von Eisen entspricht).

Ich persönlich würde auch keinen Hobel mit Klappenmesserwelle verwenden - obwohl es Leute gibt die bis heute mit soetwas arbeiten, ohne daß etwas passiert ist. Scheinbar sind manche Maschinen doch aus besserem Material...??? Aber ich denke daß es auf jeden Fall möglich ist, die Messerwelle durch eine sichere auszutauschen. Eventuell gibt es hierzu momentan nicht viele Angebote, aber wer weiß was in einigen Jahren ist. Die guten, alten, stabilen und wunderschönen Gußmaschinen werden immer rarer und sicher wird in nächster Zukunft nichts vergleichbares mehr neu hergestellt werden - schon gar nicht bezahlbar für Privatpersonen. Deshalb sollten so viele dieser Maschinen, wie möglich, aufbewahrt werden.

Ich hoffe das beste für das Maschinchen und wünsche Euch viel Spaß mit der Holzmann.

Grüße,

Michl

ps: Ein Foto der Hobelmaschine wäre wirklich interessant. Und vielleicht kannst auch gleich angeben wo sie steht - falls jemand hier im Forum interesse hat...

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Klappenmesserwelle

Beitrag von Konrad Holzkopp »

[In Antwort auf #87942]
Guuden,

in Nachbarforum hat Teilnehmer Bilder einer explodierten AHD gefunden.
Wg. des Urheberrechts stelle ich den Link ein, ich hoffe dass er in diesem Fall
ausnahmsweise gestattet wird.
Ich finde ihn zu aufschlussreich als dass man ihn nicht zugänglich machen sollte.

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/hobelmaschine-60-cm-rugel-lutz-defekt/1120355930-84-8085

Gut Holz! Justus.

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