Feilmaschine für Bandsägen

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Heinz Kremers
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Feilmaschine für Bandsägen

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo,

habe vor kurzem eine Feilmaschine für Bandsägen von Vollmer, Typ BNE erworben.

Erste positive Meldung: Abends Firma Vollmer angeschrieben per mail und im Laufe des nächsten Vormittages hatte ich eine Betriebsanleitung als pdf auf dem PC. Da sprech noch einer von Servicewüste Deutschland!

Feintuning an der Einstellung muß ich noch vornehmen. Was mir aber aufgefallen (und wohl natürlich) ist:
Die Ecke zwischen Zahnbrust und Zahnrücken ist nach dem maschinellen Schleifen mit einer Schleifscheibe beim Schleifdienst stark gerundet, während die Dreikantfeile da eher eckig arbeiten will. Eh die Zahnbrust da richtig geschärft wird muß ich das Band wohl mehrmals durchlaufen lassen, damit die Ecke ausgefeilt wird. Oder seh ich da was falsch?

Wenn jemand Erfahrung mit diesem oder einem ähnlichen Gerät hat wär ich für Hinweise dankbar.

Gruß
Heinz

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Thomas Kaes
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Re: Feilmaschine für Bandsägen

Beitrag von Thomas Kaes »


Hallo Heinz,

erstmal schöne Weihnachten!

Im Vergleich arbeiten Bandsägenfeilmaschinen den Zahngrund tiefer aus.
Du verwendest aber schon Sägefeilen mit ausreichend gerundeter Kante?

Die "Ecken" müssen ausgerundet sein, da sonst die Bänder an den Stellen einreißen und brechen.

Bei der Umstellung von Schleif- auf Feilmaschine ein normaler Effekt.
Ich kenne es nur umgekehrt, das irgendwann die letzte Feilmaschine im Schärfraum durch einen Schleifautomat ersetzt wurde.

Gruss
Thomas


Heinz Kremers
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Re: Feilmaschine für Bandsägen

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Thomas,

auch Dir schöne Restweihnacht.

Es waren 3 neue Feilen, offenbar original, dabei und die sind an den Ecken gerundet. Das sollte also passen.

Mein Eindruck nach einem ersten Rundlauf eines Sägebandes ist durchaus positiv: Die Zahnrücken sind schon gleichmäßig gefeilt, besser als vom Schleifautomaten in der Schärferei (nach Augenmaß) und die Geschwindigkeit ist vergleichbar mit der in der Schärferei, zumindest wenn das Band nur einmal durchlaufen muß. Noch 2 Durchläufe und auch die Zahnbrust sollte geschärft sein. Und danach müßte eigentlich 1 Durchlauf reichen zum Nachschärfen - mal sehen.

Bei 350 € und viel Brennholz sägen sollte das eine lohnende Investition sein.
Ob ich damit ein Band auch so geschliffen bekomme, daß ich Sägefurnier problemlos schneiden kann muß sich zeigen, dürfte aber eine Sache des Feintuning bei der Einstellung sein.

Ach ja:
Ein separater Schränkautomat ist an der Maschine auch noch dran. Dafür muß aber das Band umgespannt werden. Und dessen Einstellung ist dann auch noch mal Feintuning. Und dann kann ich ja testen, ob "Wellus" oder Schränkautomat die bessere Wahl ist. Vom Prinzip her sind das ja zwei völlig verschiedene Methoden der Schränkung. Zumindest kann ich mit dem "Wellus" die Schränkung wieder problemlos zurücknehmen wenn es nicht passt.

Gruß
Heinz

Georg Pfab
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Re: Feilmaschine für Bandsägen

Beitrag von Georg Pfab »


Hallo,
da größte Problem bei einer Feilmaschine sehe ich darin, dass damit keine zahnspitzengehärteten Bandsägeblätter geschärft werden können.
Ich möchte auf diese einsatzgehärteten Sägeblätter nicht verzichten, da die Standzeit dieser doch erheblich länger ist, auch noch nach mehrmaligem schleifen.
Außerdem dürften die Schleifmittelkosten (Feilen) bei einer Feilmaschine verhältnismäßig hoch sein.

Zum Thema Schränken.
Was macht eigentlich das Schränkgerät Wellus mit dem Bandsägeblatt?
Wellt dieses die Zahnlinie unabhängig von der Zahnstellung?

Gruß
Georg Pfab

Heinz Kremers
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Re: Feilmaschine für Bandsägen

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Georg,

krankheitsbedingt hab ich bisher nur ein Band "gefeilt" und bin optisch zufrieden, aber der Praxistest steht noch aus.

Uddeholm, und die hab ich, sind m.W. nicht gehärtet. Beim Schärfen mit der Schleifscheibe ist da aber doch äußerste Vorsicht geboten wegen der Hitze? Oder seh ich da was falsch? Jedenfalls geht das Feilen ähnlich schnell wie mit der Schleifscheibe - und ich hab ca. 25 km (ein Weg) zum Schärfdienst gespart.

Zum Wellus werd ich die Tage mal was aus der Betriebsanleitung kopieren, ebenso von Vollmer.

Gruß
Heinz



Georg Pfab
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Re: Feilmaschine für Bandsägen

Beitrag von Georg Pfab »


Hallo Heinz,
mir persönlich fehlt der Vergleich geschliffen oder gefeilt bezüglich Standzeit und Schnittgüte.
Ich schleife und schränke meine Bandsägeblätter mit einer Vollmer Lilliput.
Lediglich für das Schärfen von Handsägen habe ich eine Feilmaschine (Foley 387)
An der Funktions / Wirkungsweise eines Wellus Schrängapparats wäre ich sehr interessiert.
Gruß
Georg Pfab


Heinz Kremers
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Re: Feilmaschine für Bandsägen

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Georg,

zum Wellus verweise ich mal auf das Drechslerforum:

www.drechsler-forum.de/berichte/wellus.pdf

Da siehst Du die Arbeitsweise schön dargestellt. Wahrscheinlich muß man dafür aber vorher die vorhandene "normale" Schränkung zurücknehmen, was mit dem Wellus auch geht.

Das Vollmer Schränkgerät hat die Möglichkeit,
links - rechts - links - rechts
oder Räumerschränkung links - gerade -rechts - gerade zu schränken.
Die Räumerschränkung erfordert aber sicher ein genaues beobachten, wann eine Runde Schränkung zu Ende ist, weil sonst die Zähne beim nächsten Umlauf evtl. genau entgegengesetzt gebogen werden.

Gruß
Heinz



Georg Pfab
Beiträge: 235
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Re: Feilmaschine für Bandsägen

Beitrag von Georg Pfab »


Hallo Heinz,
vielen Dank für den Link.
Es ist wie ich vermutet habe, keine auf den einzelnen Zahn bezogene Schränkung.
Interessant finde ich das Umschränken eines stumpfen Sägeblattes um neue Schneidkanten zum Einsatz zu bringen.
Ich Frage mich nur, was passiert durch das oftmalige Egalisieren und Umschränken mit dem Sägeblatt. Wird dieses nicht zwangsläufig an der Zahnlinie länger und verläuft?
Gruß
Gerog Pfab

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
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Re: Feilmaschine für Bandsägen *MIT BILD*

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo

Hier ein paar Bilder der Maschine. Leider mußte wg. Schlepperreparatur mal wieder alles zusammengeräumt werden.

Die komplette Maschine



Typenschild



Die Schränkmaschine, gibt es in gleicher Ausführung auch mit Handantrieb



Die Feilmaschine



Hoffe, Du kannst damit was anfangen, Michl.

Bisher bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Scharf werden die Bänder und das Schränken klappt auch gut - wird bei meinem Schärfdienst auf der gleichen Maschine mit Handantrieb gemacht. Man muß halt am Anfang etwas "spielen" mit den Einstellungen, aber dafür gab es ja von Vollmar die Original-Bedienungsanleitung per mail.

Gruß
Heinz

Michl
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Re: Feilmaschine für Bandsägen

Beitrag von Michl »


Ui - vielen Dank für die Bilder! Das ist ja ne riesen Maschine. Ich hab eigentlich diese kleinen handkurbelbetriebenen Tischmaschinen gemeint. Aber is ja eigentlich das gleiche Prinzip. Ich zweifle eigentlich auch nicht wirklich daran, daß das gut funktioniert. Wird ja seit Jahrzehnten so gemacht und die gebrauchten Schärfgeräte sehen alle gut abgenutzt aus. Was viel benutzt wird, funktioniert in der Regel auch gut.

Grüße,

Michl

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