Stichsäge: Schnitt verlaufen

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Rolf Richard
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Re: Anderer Ansatz

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Bernd!

kleiner Tip, falls Du es nicht sowieso schon selbst gesehen hast: Heiko Rech hat letzten Dienstag bei HOLZWERKEN einen Bericht zum fransenfreien Sägen von beschichteten Platten eingestellt.

Und eine Frage eines Neandertalers: Könnte man nicht evt. ein Opferholz unterlegen/unterspannen?


Hier reden wir etwas aneinander vorbei. Wie schon weiter oben geschrieben sind Kantenausrisse nicht mein Problem, da ist offensichtlich das Sägeblatt schon das Richtige.

Die Güte der Srirnseite des Schnitts - also quer durchs Brett - ist die Schwachstelle beim Sägen. Sie wird relativ rauh, müsste in jedem Fall nachgearbeitet werden (Hobeln mit Hirnholzhobel oder Schleifen). Genau diesen Aufwand, der zusätzliche Fehlermöglichkeiten bietet, - schräg hobeln, rundschleifen - kann man sich bei der Bearbeitung mit den scherschneidenden Spiralfräser ersparen. Somit erhält man neben besserer Qualität auch noch eine Zeitersparnis. Einzig die 4 mm Schnittbreite sind ein Nachteil gegenüber dem Kreissägenblatt.

Gruss
Rolf


Konrad Holzkopp
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Re: Anderer Ansatz

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

ich tippe auf: Falsches Sägeblatt, und/oder stumpf.
Viele Zähne, wie für feine Querschnitte verwenden.

Gut Holz! Justus.

Rolf Richard
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Re: Anderer Ansatz

Beitrag von Rolf Richard »


ich tippe auf: Falsches Sägeblatt, und/oder stumpf.
Viele Zähne, wie für feine Querschnitte verwenden.


Hm, das Blatt ist praktisch neu, hat die beschriebenen 56 Zähne. Immer noch zu wenig?

Gruss
Rolf


Horst Entenmann
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Re: Anderer Ansatz

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Rolf,

Die Anzahl der Zähne ist nicht das einzige Kriterium bei Stichsägeblättern (Ich vermute aber eher du meintest das Kreissägeblatt aus dem zweiten Versuch).

Es gibt konisch geschliffene Stichsägeblätter und geschränkte und auch welche mit Hartmetallzähnen die dann meist etwas breiter als das Trägerblatt sind und dadurch die Schränkung ersetzen.
Und auch da sind die Zahnformen nicht alle gleich. Manche würde ich im übertragenen Sinn eher als "Längsschnitt" einstufen, andere haben einen größeren Fleam (ist hoffentlich der richtige Ausdruck?) soll heißen die Zähne schneiden zuerst links und rechts das Material ab so wie man das von Querschnittsägen kennt.
Dazu kommt daß die Sägeblätter nach meiner Erfahrung auch noch unterschiedlich steif sind, was zum Teil natürlich auch an der jeweiligen Materialstärke und der Breite des Sägeblatts liegt, aber auch vergleichbare Sägeblätter lassen nach meinem Gefühl deutliche Unterschiede erkennen wenn man versucht die in den Händen etwas zu biegen.
Und natürlich ist die Schliffqualität bei Stichägeblättern auch je nach Hersteller und Preisklasse recht unterschiedlich, aber ich gehe davon aus, daß allen hier das bewusst ist.

Nach meiner persönlichen Erfahrung würde ich für deinen Anforderungsfall ein Sägeblatt mit möglichst wenig Schränkung wählen. Ich hatte mal eine konisch geschliffenes von Kress, mit dem konnte man Küchenarbeitsplatten sägen und das verlief gar nicht. Dazu kam daß das ganz genau und spielfrei in die Schnellwechselaufnahme der Säge passte während andere Blätter sich etwas verdrehen ließen. Verzweiflung kam auf als das mit der Stichsäge gekaufte Sägeblatt ersetzt werden musste und es die gleichen Sägeblätter von Kress bei uns nirgends zu kaufen gab (heute wäre das dank Indernett kein Problem). Ich habe damals einiges durchprobiert und bin bei einem Bosch T301CHM gelandet. Das ist ein hartmetallbesetztes, eher fein bezahntes Spezialblatt für Kunststoffe (glasfaserverstärkt) macht sich aber in Holz und weniger schönen Sachen wie Spanplatte auch gut. Ist nicht billig, hat aber eine ordentliche Standzeit zu bieten und neigt zumindest nach meiner Erfahrung nicht zu seitlichem Ausweichen... Später wurde die Kress geklaut und an die Stelle trat eine Festo (mit der Vierkantführung und Führungsschiene und Gleitschuh) und hat mir mehrere Jahre den Kauf einer Handkreissäge erspart (das war noch mehr oder weniger während meiner Studentenzeit).


Amadeus
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Re: Anderer Ansatz

Beitrag von Amadeus »


Moin!

Rolf, kannst du vielleicht ein Foto deiner Sägekante zeigen? Ich wundere mich, weil ich solche Aussagen noch nirgends beobachten konnte. Zudem hast du ja auch eine schicke Führungsschine, wenn man deine Bilder hier im Forum so anszieht.

Gut, ich bin auch luxuriös unterwegs. Habe eine Festool Tauchkreissäge mit Führungsschiene und kaufe auch immer nur Festool Sägeblätter. Die sind im Fachmarkt für 35 Euro aber auch unglaublich günstig. Im Baumarkt zahlt man für schlechte handbelötete Blätter zum Teil 80 Euro. Vielleicht macht das den Unterschied? Damit habe ich Schnittkanten von Plattenwerkstoffe zumindest unbeschliffen verleimt und mit Umleimer versehen. Wenn die Kante sichtbar sein sollte, geht man mit 120er Körnung zwei mal per Hand rüber und hat eine schöne Kante. Und ich habe für meinen Frästisch auch schon 45mm starkes Sperrholz in einem Zug mit voller Schnittiefe gesägt. Das geht.

Schicken Gruß,
Amadeus

Rolf Richard
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Re: Anderer Ansatz

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Horst!

Ich vermute aber eher du meintest das Kreissägeblatt aus dem zweiten Versuch


Richtig. Es geht um ein 190er Blatt mit 56 Zähnen. Hergestellt in Germany von EDN Neuhaus.

Es gibt konisch geschliffene Stichsägeblätter und geschränkte und auch welche mit Hartmetallzähnen die dann meist etwas breiter als das Trägerblatt sind und dadurch die Schränkung ersetzen.

Verwendet wurde ein konisches Blatt von Projahn, Type PM 7525. Gefühlsmässig sehr steif. In der vergangenheit gab es nie Probleme mit demTyp.

Bisher ist mir noch nicht gelungen herauszufinden, was die Abweichung ausgelöst hat. Evtl. starte ich noch Weihnachten nochmal eien Versuch.

Dir schöne Feiertage!
Rolf



Rolf Richard
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Re: Anderer Ansatz

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Amadeus!

Rolf, kannst du vielleicht ein Foto deiner Sägekante zeigen? Ich wundere mich, weil ich solche Aussagen noch nirgends beobachten konnte. Zudem hast du ja auch eine schicke Führungsschine, wenn man deine Bilder hier im Forum so anszieht.


Ein Photo müsste mit einer Makrolinse entstehen, damit man die Differenzen (vielleicht?) sehen könnte. Mit dem Finger fühlt man sie aber deutlich. Der Schnitt mit dem Kreissägenblatt (EDN Neuhaus, 190er Blatt mit 56 Zähnen, speziell für ausrissfreien Schnitt von Plattenmaterial, Made in Germany) zeigt auch keine Ausrisse an den Kanten oben und unten, aber der 15 mm breite Querschnitt durch die Platte bleibt rauh, nach meinem Geschmack viel zu rauh. Da muss man mit einem Putzhobel oder einem Exzenterschleifer ran. Beides ein erheblicher Aufwand, der auch noch fehlerbehaftet sein kann. (Schräg abhobeln, rundschleifen etc.)

Mit dem scherend schneidenden Vollhartmetall-Spiralfräser entstehen solche unsauberen Schnittkanten nicht, die sind "glatt wie ein Kinderpopo" - qualitätsmässig dem Kreissägenschnitt ohne Nacharbeit deutlich überlegen. Da ich Kreissäge, Stichsäge und Oberfräse problemlos ohne Adapterwechsel an der Schiene führen kann, ist der Aufwand wegen der Führung gleich gross (oder besser klein).

Fazit: Ich tu mir mit der Kreissäge keinen Gefallen. Sie mag um Sekunden geringfügig schneller sein, dafür hat man dann minutenlage Nacharbeiten.

Den Auslöser des Fehlers bei der Stichsäge habe ich noch nicht gefunden. Das verwendete konische Blatt Projahn PM 7525 hat sich ansonsten immer bewährt.

Schöne Feiertage!
Rolf



Amadeus
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Re: Anderer Ansatz

Beitrag von Amadeus »


Moin!

Danke nochmal für die Rückmeldung. Nun verstehe ich dich besser.

Ja, die Kanten sind bei mir auch rau. Ich dachte schon daran, dass man ein Schnittbild der Säge erkennt oder dergleichen.

Nachschleifen oder hobeln ist immer doof. Da leidet die Präzision und man muss gar nicht den Aufwand mit der Schiene betreiben. Du scheinst mir da einfach ein Freund der Oberfräse zu sein. Und wenn das Ergebniss dich zufriedener stellt, würde ich da einfach dabei bleiben. Bevor ich eine Sticksäge oder eine Kreissäge hatte, habe ich auch alles mit der Oberfräse gemacht. Das geht sehr gut!

Schicken Gruß,
Amadeus

Rolf Richard
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Re: Grund gefunden

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #87730]
Endlich war mal Zeit sich um das Problem zu kümmern....

Die Ursache ist übergrosses Spiel in der Hubsäule. Damit konnte das Blatt aus der Rückenführung springen. Eine Reparatur dürfte nicht lohnen, da die Maschine geschätzte 25 Jahre alt ist. Also muss eine Neue her.

Gruss
Rolf

Rolf Richard
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Re: Ich habe eine Neue....

Beitrag von Rolf Richard »


....Stichsäge in der Werkstatt.


Links die alte defekte Bosch PST 650 PE, rechts die neue Milwaukee JS 120 X

Bosch:
- 470 Watt
- Schnitttiefe in Holz 68 mm
- Gewicht 1,9 kg

Milwaukee:
- 710 Watt
- Schnittiefe in Holz 120 mm
- Gewicht 2,3 kg

Einige Dinge, die mir an der Neuen gefallen:
- inneres Metallgehäuse
- grosse Schnitttiefe
- sehr tief geschlitztes Rückenführungsrad
- Blattwechsel ohne Öffnen der Blattabdeckung
- Laufsohle (abnehmbar) wie bei einer Oberfräse, gleitet sehr viel leichter als die alte Maschine
- Sohlenneigung ohne Werkzeug verstellbar; Rasten bei 0° und 45°
- Sanftanlauf
- vollständige Ersatzteilliste - alle Teile separat bestellbar
- Service inklusive kostenloser Maschinenabholung/rücksendung und max. 48h Servicedurchlaufzeit
- Ferrarirot ;-)))


Abnehmbare Laufsohle

Jetzt muss die Maschiine noch an die Progrip/Trend - Führungsschienen adaptiert werden.

Ich bin gespannt was sie bringt?

Gruss
Rolf

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