Welcher Forstnerbohrer?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Rolf Richard
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Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Aber festspannen!

Beitrag von Rolf Richard »


Aus der Praxis kann ich sagen dass, wenn ich nicht gerade in einen Klotz bohre der in meine Faust passt, das händische Festhalten oft reicht. Mensch spürt ja auch welche Kräfte da wirken.


Es geht nicht um Kräfte sondern um Genauigkeit. Die Bohrungen mit den unterschiedlichen Bohrern müssen ja exakt zentrisch angebracht werden und der Mittelpunkt ist nach dem ersten Bohren weg.

Gruss
Rolf

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
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Re: Aber festspannen!

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

Deshalb der Trick zuerst mit dem großen Ø ca. 5mm vorbohren,
mit 20-25mm Ø bis 2mm vor Endtiefe bohren, und dann mit dem EndØ fertigbohren.
So kann man nach dem Bohren mit dem kleinen Ø den großen Bohrer in den
5mm wieder zentrieren.
Das spart bei mehreren Bohrungen auch zu häufigen Bohrer- und Drehzahlwechsel.

g.H.! J.

daniel s
Beiträge: 278
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 13:39

Re: Aber festspannen!

Beitrag von daniel s »


Beim Bohren mit Forstnerbohrern bohre ich eigentlich nie mit einem Mal durch, sondern lass auf der anderen Seite nur die Spitze durchgucken. Wenn ich das Werkstück dann wende kann ich mit dem größeren Durchmesser dann das kleine Löchlein anfahren was die Zentrierspitze hinterlassen hat.

Aber klar, es gibt sicher Ausnahmen bei denen das nicht geht.

Amadeus
Beiträge: 231
Registriert: Do 26. Jan 2017, 12:22

Der Bohrer ist da

Beitrag von Amadeus »

[In Antwort auf #87338]
Moin!

Ich habe heute den Kunstbohrer von Fischer ausprobiert. Auf dem ersten Blick wirkt er wie meine Billig-Bohrer vom Flohmarkt. Allerdings weist dieser keinen Grat auf und scheint auch wesentlich präziser gefräst/geschliffen worden zu sein. Ich habe heute Zebrano, Esche und Thermo-Esche damit gebohrt. Geht alles astrein beim ersten mal ohne anderweitig vorzubohren voran ohne viel Kraft. Ich bohre mit der niedrigsten Drehzahlstufe meiner Bosch GSB 21-2 RCT im Wabeco Ständer. Läuft also. Die Späne werden aufgrund der Bauweise natürlich recht warm.

Die Standzeit wird sich dann mit der Zeit zeigen. Ich bin mir aber sicher, dass ich die 30 geplanten Löcher damit sauber hin kriege.

Die Famag Bohrer sind natürlich wesentlich besser. Und der Fischer Bohrer ist besser als mein Billigkram. Also landet man hier gut im Mittelfeld beim mittleren Preis zwischen den beiden Extremen.

Gibt es eigentlich die Möglichkeit mit Handwerkzeug seine Forstnerbohrer zu schärfen, die eine andere Geometrie aufweisen? Das es spezielle Schärfmaschinen gibt, weiß ich. Aber für sowas habe ich einfach keinen Platz mehr. Dann könnte man sich wirklich überlegen gebraucht seine Bohrer zu kaufen.

Schicken Gruß,
Amadeus

Daniel s

Re: Der Bohrer ist da

Beitrag von Daniel s »


Mit einer Diamantfeile kannst du bestimmt gut die zwei hauptschneiden auf vordermann bringen. Für die Umfangschneiden braucht es halt was rundes.

Amadeus
Beiträge: 231
Registriert: Do 26. Jan 2017, 12:22

Erster ausgiebiger Test - Hirnholz unbeliebt

Beitrag von Amadeus »


Moin!

Heute habe ich den Bohrer dann doch mal gut durchtesten können. Gebohrt habe ich mit einer Bosch GSB 21-2 RCT im Wabeco Bohrständer. Verwendet wurde der Bohrer heute in Kirsche, Ahorn, Zebrano, Movingui, Ziricote, Esche, Padouk und zwei...drei mir unbekannte Hölzer. Alles was also die Restekiste so hergab, um die 24 Teelichthalter des geplanten Adventskalenders zu bohren. Eingespannt habe ich die gerade abgerichteten Stücke in einem Maschinenschraubstock oder einer winkelvariablen Holzzwinge, wenn die Stücke bisschen krummer waren.

So, das Bohren lief gut. Der Bohrer ist sehr gerade und selbst in harten und schwierigen Hölzern wie dem Zebrano. Üblich war auch die entstehende Wärme der Späne bei dieser Bohrergeometrie. "Wie Butter" kann man da sagen. Und nach ca. 30 Löcher in schwierigen Hölzern ist der Bohrer immer noch gut scharf. Gut Famag ist da doch besser mit seinen Bohrmax, aber für die geplanten Löcher war der Bohrer mehr als ausreichend und es hat trotz des großen Durchmessers viel Spaß gemacht. Bei meinen billigen Flohmarktbohrern muss ich teils schon nach 4 Löchern nachschärfen. Das ist hier eindeutig nicht der Fall!

Negativ ist einzig das Bohrverhalten in Hirnholz aufgefallen. Die Oberfläche weist Rattermarken auf und man hat sich eher hineingequält als schick gebohrt. Der Vorschub musste auch sehr klein ausfallen. Das gleiche Stück Holz um 90° gedreht war dann wieder kein Problem. Ist das immer so? Liegt der Fehler an mir? Oder gibt es spezielle Schliffe, die sich eher für Hirnholz eignen?

Schicken Gruß,
Amadeus

Rolf Richard
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Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Erster ausgiebiger Test - Hirnholz unbeliebt

Beitrag von Rolf Richard »


Negativ ist einzig das Bohrverhalten in Hirnholz aufgefallen. Die Oberfläche weist Rattermarken auf und man hat sich eher hineingequält als schick gebohrt. Der Vorschub musste auch sehr klein ausfallen. Das gleiche Stück Holz um 90° gedreht war dann wieder kein Problem. Ist das immer so? Liegt der Fehler an mir? Oder gibt es spezielle Schliffe, die sich eher für Hirnholz eignen?


Das wird wohl am Bohrer und seiner Geometrie liegen.

Mit den Famags ist mir sowas auch in Buche Hirnholz - auch nicht gerade einfach - bei keiner Bohrung vorgekommen.

Gruss
Rolf

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