Welcher Forstnerbohrer?

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Ernst Spangenberger
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Re: Welcher Forstnerbohrer?

Beitrag von Ernst Spangenberger »

[In Antwort auf #85676]
Habe mir jetzt auch noch den 45er Hartmetall-Forstnerbohrer von Bormax zugelegt. War gerade mal 10 Euro teurer als der Colt (jeweils incl. Versand).
Der Bormax ist ruppiger als der Colt. Ich denke, das hängt damit zusammen, dass die Schneiden beim Bormax durchgängig sind, beim Colt dagegen wechselseitig unterteilt. Die Späne (im Querholz) beim Bormax sind größer, sehen aus wie die Späne von einem Bleistiftspitzer. Bezüglich Schnelligkeit bestehen keine großen Unterschiede.

Amadeus
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Muss es immer Famag sein?

Beitrag von Amadeus »

[In Antwort auf #85676]
Moin!

Ich habe nun ein ähnliches Problem. Die Adventszeit rückt näher und ich habe meiner Regierung versprochen, dass ich bei ihrem Adventskalender mitmache. Nun heißt es 24 Teelichthalter aus Holzresten bauen. Dafür wollte ich einen 40er Forstnerbohrer anschaffen. Aber muss dieser immer von Famag sein? Gerade die großen Größen sind ja nicht gerade günstig.

Versteht mich nicht falsch. Die Famag Bohrer haben mich überhaupt erst hierher ins Forum gebracht. Ich liebe sie! Ich habe Famag Bormax in den für mich oft benötigten Größen. Zudem hat Famag 2mm und 2,5mm Holzbohrer, die ich sehr schätze. Und seitdem ich deren extra langen Holzbohrer habe, muss ich mich nicht mit Schalungsbohrern quälen, wenn ich eine Gitarre quer durchbohre, um ein Kabel zu verlegen. Klasse Teile, ohne Frage.

Für Löcher, die ich so gut wie nie Bohre, habe ich mir beim Reste-P eine billige Schlangenbohrerkasette und auf einem Flohmarkt eine billige Forstnerbohrerkasette gekauft. Die 5 Forstnerbohrer von 15mm bis 35mm haben nur 5 Euro gekostet und daher konnte ich nicht widerstehen. Tatsächlich bohren die erstaunlich anständig. Das schöne an der einfachen Form ist es, diese an einem Schärfstein abziehen zu können. Da braucht man keine Diamantfeile. Bei dem Preis war es mir aber eh egal, ob die nach einer Bohrung im Müll landen. Zweck erfüllt würde ich sagen. Haben und bohren können ist besser als nicht haben und erst einmal Bohrer bestellen zu müssen.

Da der Bohrer nur für 24 Löcher halten muss, habe ich mir in der Bucht nun einen 40er Kunstbohrer von Fisch geangelt. 18 Euro hat er gekostet. Der ist jetzt unterwegs zu mir. Ich bin gespannt, ob der was taugt. Ich habe wie viele hier eine kleine Abneigung gegen Baumarktware. Einiges ist ja ok, aber gerade Bohrer machen immer Schwierigkeiten.

Lange Rede, wenig Sinn: Taugen Fisch Bohrer etwas? Immerhin sollen die Made in Austria sein. Gibt es vielleicht noch andere "Geheimtipps" was günstige Forstnerbohrer betrifft? Ab und an benötigt man einmalig halt doch etwas. Und auch wenn Famag wirklich toll ist, möchte man ja nicht immer den Famag Preis zahlen.

Schicken Gruß,
Amadeus

Rolf Richard
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Re: Muss es immer Famag sein?

Beitrag von Rolf Richard »


Taugen Fisch Bohrer etwas?


Zu den Bohrern kann ich nichts sagen, habe aber einen 2 Zoll langen und 3/4 Zoll Durchmesser Bündigfräser mit 12mm Schaft. Über den kann man sich wahrlich nicht beschweren, kostst allerdings auch etwas Geld. (316970 bei FWB)

Ansonsten kann ich nur sagen, die Famag-Bohrer, die ich habe sind allen anderen weit überlegen.

Gruss
Rolf

Reinhard Scheck
Beiträge: 34
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Re: Muss es immer Famag sein?

Beitrag von Reinhard Scheck »


Da der Bohrer nur für 24 Löcher halten muss, habe ich mir in der Bucht nun einen 40er Kunstbohrer von Fisch geangelt. 18 Euro hat er gekostet. Der ist jetzt unterwegs zu mir. Ich bin gespannt, ob der was taugt. Ich habe wie viele hier eine kleine Abneigung gegen Baumarktware. Einiges ist ja ok, aber gerade Bohrer machen immer Schwierigkeiten.

Für Teelichte habe ich einen 42er Fisch gekauft. Habe ansonsten auch einiges von denen. Ja, und Famags habe ich auch, allerdings keine Kunst- oder Forstnerbohrer.
Ich bin mit allen gut zufrieden, sind wesentlich besser als das billige Baumarkt-Gedöns. Die 24 Löcher für Teelichte habe ich inzwischen wohl an die 10 Mal gebohrt - alles Bestens. Aber bitte die Drehzahl beachten! Kann man auch irgentwo nachschauen - habe nur vergessen, wo :-(
Gefühlt liege ich da bei 600 U/min, Pi mal Daumen. Also 1. Gang und runterdrehen ...
Viel Spaß mit dem Werkzeug wünscht
Reinhard

Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Re: Muss es immer Famag sein?

Beitrag von Ralf »


Hallo,

ich besitze einen Satz Fisch Wave Cutter Forstnerbohrer. Habe sie mal auf der Holzhandwerk relativ günstig erworben. Sie sind auf alle Fälle wesentlich besser als die üblichen Werkzeugstahlteile mit gerader Umfangsschneide. solche hatte ich früher immer, und die waren ruck zuck stumpf. Die von Fisch schneiden sauber und mit wenig Andruckkraft. Leider fehlt mir der Vergleich zu Famag. So richtig billlig sind die Fisch ja aber ohne Messerabatt auch nicht. Beim Hausgerren werden sie, wie ich gesehen habe, ebenfalls gelobt.

Gruß, Ralf

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Muss es immer Famag sein?

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #87327]
Ich war früher auch der Meinung, für wenige Bohrungen reicht ein Billigbohrer aus dem Baumarkt. Das Ergebnis war aber ernüchternt, vernünftiges Bohren war damit nicht möglich. In etlichen Fällen waren die Löcher mehr ausgebrannt als ausgebohrt. Als Folge davon habe ich mir mehrere größerer Forstnerbohrer von HAWERA beim örtlichen Werkzeughändler gegönnt. Quaulitätsmäßig, aber auch preislich in einer ganz anderen Liga. Allerdings kamen auch diese Bohrer bei härteren Hölzern wie Buche und Eiche, an ihre Grenze. Vor allem Bohrungen in Hirnholz waren schon mühselig. Dann habe ich vor einigen Jahren auf der Messe in Nürnberg günstig ein Set der Hartmetall bestückten Famag-Bohrer erstanden. Ich muss sagen eine Offenbahrung. Egal ob Hart- oder Weichholz, Spanplatte, MDF oder Sperrholz. Alles lässt sich perfekt bohren, ohne große Anstengungen. In einigen größeren Durchmessern 40, 45 und 50mm habe ich mittlerweile Famag Bohrer ohne Hartmetallschneide, aber auch mit diesen ist das Bohren aller Holzarten problemlos.
Aufgrund dieser Erfahrungen sehe ich für mich deshalb keinen Anlass, auf andere etwas billigere Marken umzusteigen. Klar, wenn ich für einen bestimmten Durchmesser ein günstiges Angebot eines anderen Herstellers finde, würde ich mir das vielleicht überlegen, aber prinzipiell werde ich bei Forstnerbohreren im Zweifelsfall immer zu Famag greifen, einfach weil sichergestellt ist, dass diese ihren Zweck erfüllen. Wenn ich mir nämlich einen billigeren Bohrer kaufe und der mir dann z.B. ein Werkstück versaut, habe ich unterm Strich nichts gespart.
Der Ehrlichkeit halber muss ich allerdings sagen, hätte ich damals anstatt des Famag Sets eines von Fisch gekauft und das hätte meine Erwartungen erfüllt, wäre ich wahrscheinlich bei Fisch geblieben.

Amadeus
Beiträge: 231
Registriert: Do 26. Jan 2017, 12:22

Re: Bevor der falsche Eindruck entsteht...

Beitrag von Amadeus »

[In Antwort auf #87327]
Moin!

Ich möchte nicht, dass der falsche Eindruck entsteht.

Baumarktware ist meist leider Müll bei Bohrern. Diesen Weg bin ich schon gegangen. Schick verpackt, viel zu teuer und es taugt nichts. Da gehe ich lieber in ein Werkzeugfachgeschäft und kaufe dort ein wenn ich kurzfristig etwas brauche. Am Ende ist das günstiger. Daher will ich gar keine Billigware oder soetwas empfohlen bekommen.

Famag Bohrer sind genial, keine Frage. Vor allem wenn man Hartmetallwerkzeug hat. Das behält man sein Leben lang und kann dieses nachschärfen.

Ich hatte nur gehofft, dass jemand vielleicht im Mittelfeld etwas kennt, dass sich lohnt zu kaufen, nicht so teuer ist und auch für den seltenen Einsatz taugt. Gerade Schneiden und einfache Geometrien stören mich dahingehend auch nicht, wenn sie schnell stumpf werden, da sie genau so schnell wieder schärfbar sind. Die zieht man ab und gut.

Schicken Gruß,
Amadeus

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Bevor der falsche Eindruck entsteht...

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

mein Trick bei großen Bohrungen mit Forstneren ist,
zuerst mit dem NennØ ca. 5mm vorbohren,
mit 20-25mm Ø bis 2mm vor Endtiefe bohren,
und dann mit dem EndØ fertigbohren.

Schont Kraft und Werkzeug.

Gut Holz! Justus.

Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Aber festspannen!

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Justus,

mein Trick bei großen Bohrungen mit Forstneren ist,
zuerst mit dem NennØ ca. 5mm vorbohren,
mit 20-25mm Ø bis 2mm vor Endtiefe bohren,
und dann mit dem EndØ fertigbohren.

Schont Kraft und Werkzeug.


Da darf man doch noch ergänzen: Dazu Werkstück unter einer Ständerbohrmaschine festspannen und beim Werkzeugwechsel nichts verschieben.

Gruss
Rolf


daniel s
Beiträge: 278
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 13:39

Re: Aber festspannen!

Beitrag von daniel s »


Aus der Praxis kann ich sagen dass, wenn ich nicht gerade in einen Klotz bohre der in meine Faust passt, das händische Festhalten oft reicht. Mensch spürt ja auch welche Kräfte da wirken.

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