Makita Oberfräse RP2300 u.ä.

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Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Makita Oberfräse RP2300 u.ä.

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo zusammen,

Ich bin umständehalber Besitzer einer Makita RP2300 geworden. Die ist mir eigentlich eher zu groß, aber für den Einbau in einen Tisch sollte die gut sein.
Die Freude ist nach dem Auspacken etwas getrübt da laut meiner vorherigen Recherche Spannzangen für 6, 8 und 12mm dabei sein sollten. Leider habe ich nicht sehr sorgfältig recherchiert.
Es sind eine Spannzange für 12mm und zwei Reduzierhülsen für 6 und 8mm. Nicht so der wahre Jakob.
Ich habe zwar inzwischen herausgefunden daß die RP1800 und die RP3612 von Makita die gleiche 12mm Spannzange verwenden und daß die RP2301 (RP1801) die zöllige Version ist und ich auf dieser Schiene die zölligen Versionen bekommen könnte.

Ich habe mir auch die vorhandene Spannzange mal genauer angeschaut und finde daß die einer ER16-Spannzange nach DIN 6499 zum Verwechseln ähnlich sieht. Der Durchmesser stimmt, der Konus (soweit ich das mit meinen einfachen Mitteln messen kann) auch, nur die Gesamtlänge ist kürzer. Das liegt wohl daran, daß diese Zangengröße normalerweise nur mit Bohrungen bis 10mm angeboten wird, bei einer 12er Bohrung wird die Wandstärke hinten zu gering und die Zange muß kürzer ausfallen.

Hat schon mal jemand versucht eine ER16 einzubauen? Wenn die passen würde, dann wäre es ganz einfach die restlichen Durchmesser zu beschaffen und auch exotische Durchmesser zu bekommen. Auf die Reduzierhülsen könnte ich dann verzichten. Ganz zu schweifen davon daß die mitgelieferten Reduzierhülsen und Spannzangen nicht gerade Glanzlichter der Marke sind.

Die Spannmutter der RP2300 hat M22 und SW24, die Steigung müsste ich noch messen. Spannmuttern gibt es mit M22x1,5 für E16, Schlüsselweite wäre ebenfalls 24mm, das stimmt auch überein.

Gruß Horst

Christof
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Re: Makita Oberfräse RP2300 u.ä.

Beitrag von Christof »


Nur so ein Gedanke: ich musste bei meiner Fräse eine Verlängerung montieren, weil ich die Fräser sonst oberhalb des Tisches nicht hätte wechseln können. Da ist mir recht, dass die Verlängerung in 12mm montiert ist. Wenn ich für für den Fräsdurchmesser wechsel muss, muss ich Verlängerung wechseln. Übrigens eine nicht billige Angelegenheit. Aber ich dachte, falls du beim Tischbau auf den gleichen Schluss kommst, dann entfällt zumindest die Suche nach der richtigen Spannzange.

:-) Christof

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
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Re: Makita Oberfräse RP2300 u.ä. *MIT BILD*

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Christof,

Das könnte allerdings passieren. Ich denke aber im einen oder anderen Fall werde ich die RP2300 auch konventionell nutzen, oder auch im Tisch ohne Verlängerung.

Heute sind übrigens 3 ER16 - Zangen gekommen, die ich bestellt habe. Es sind 6, 8 und 12mm.
Die 12mm-Zange passt einwandfrei. Sie unterscheidet sich von der Originalzange nur dadurch daß sie doppelt so viele Schlitze hat und sich leichter und gleichmäßiger zusammendrücken lässt.
Die 6 und 8mm - Zangen passen im Prinzip auch, lassen sich aber mit der Spannmutter nicht genügend zusammendrücken. Grund ist, daß die Zange bis zur Nut in der Spindel steckt, dabei aber noch nicht gespannt ist. Um ein Werkzeug zu spannen müsste die Zange noch bis zu 3mm tief eingedrückt werden, dann wäre sie auf Block (habe ich mit dem Finger probiert).


Eine andere Spannmutter hilft da nicht. Man müsste die 3mm an der Spindel entfernen, was natürlich heikel ist.
Günstig ist, daß man die Platte unten ganz leicht abnehmen kann und dann guten Zugang hat.

Gruß Horst

Johannes M
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Re: Makita Oberfräse RP2300 u.ä.

Beitrag von Johannes M »


Hallo Horst,

bevor ich da an der Maschine rumwerkel, würde ich mir erstmal eine 7mm Spannzange besorgen und mit 8mm Fräsern probieren.
Die sechser Spannzange müsste für 1/4" Fräser gehen.

Nur so als Anregung.

Es grüßt Johannes

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Makita Oberfräse RP2300 u.ä.

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Johannes,

Ich habe derzeit weder 12mm-Fräser, noch 1/4Zoll.
Aber die Idee ist gut, ich könnte ja versuchsweise mal einen 8,5mm-Bohrer einspannen oder einen 9er. Nur um das mal zu testen bevor ich an der Spindel was mache.
Das wäre eine zusätzliche Sicherheit.

Seltsam nur, daß die 12mm-Zange perfekt passt. Die Zangen von 1 bis 10mm sollten eigentlich nicht so viel anders sein?

Gruß Horst



Horst Entenmann
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Re: Makita Oberfräse RP2300 Update

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo zusammen,

Hatte jetzt nochmal Zeit mir die Sache genauer anzusehen und musste feststellen daß die ER16-Spannzangen nicht passen.
Der Konus passt nicht ganz, die ER-Zangen sind dadurch im hinteren Bereich etwas dünner. Das führt dazu daß etwas Kippelspiel verbleibt, das heißt der Fräser könnte seitlich ausweichen.
Das geht natürlich nicht.
Ich habe den Konus der Spindel mit meinem Mitteln ausgemessen und festgestellt daß sie die Öffnung über eine Länge von ca. 30mm von 16mm auf 13mm verjüngt. Das entspricht einer Steigung von 1:10 (also 5,7°) und nicht 8° wie bei den ER-Zangen.
Es gibt eine Type die diese Steigung hat, das ist die Serie der OZ-Spannzangen. Diese Serie wird zum Beispiel von der Fa. Kress eingesetzt, allerdings in Größe OZ8, bei der Makita könnte anhand der Maße die Größe OZ12 passen.
Diese Größe OZ12 ist nicht so gängig, es war deshalb nicht ganz einfach eine europäische Quelle dafür zu finden. Unter anderem stellt die Fa. Klein in Italien (die dürfte hier für ihre Fräser bekannt sein) solche Spannzangen in allen interessanten Größen her.
Ich habe eine Zange bei einem englischen Händler bestellt um die mal zu testen. Sobald die angekommen ist, probiere ich die aus und schreib was dazu.

Gruß Horst

Rolf Richard
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Re: Trend?

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Horst,

man sollte mal bei Trend anfragen. Die haben Spannzangen für viele Oberfräsen. Deine Type steht zwar nicht im Katalog, aber von dort habe ich auch eine "Sonderspannzange" für meine Dewalt DW 622 bekommen, die auch nicht im Trend-Katalog aufgeführt ist.

Viel Glück!
Rolf

Horst Entenmann
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Re: Makita Oberfräse RP2300 Update 2

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo zusammen,

Nochmal zu der Geschichte mit den Spannzangen und meiner Makita.

Ich hatte ja zuerst den Verdacht daß Standardspannzangen in der Bauform ER und Größe 16 passen müssten, habe das dann wieder verworfen weil eine auf die Schnelle organisierte Spannzange zweifelhafter Herkunft aus unbekannten Gründen doch nicht so recht passen wollte. Vermutlich war das aber mein Fehler.
Nachdem ich nun ein bißchen herumprobiert habe und mich die Kollegen aus der Meßtechnik und dem Werkzeugbau unterstützt haben, hat sich herausgestellt daß die erste Annahme doch stimmte.
Ich habe mir inzwischen aus verschiedenen Quellen (zum Teil leihweise) die Größen 6, 8, 10 und 12mm respektive 1/4", 3/8", 1/2" besorgt und getestet. 8 und 12mm mit Fräsern, für die 6 und 10mm musste ich Bohrer nehmen, dafür habe ich eine Zentrierhilfe mit 1/4" / 8mm Schaft.
Alle haben gepasst. Die Überwurfmutter mit den Fingern anzuziehen spannt die Fräser schon so fest, daß ich die von Hand nicht mehr herausziehen konnte, mit den Reduzierhülsen geht das nicht. Ich habe jeweils meine längsten Fräser genommen und mit dem Schlüssel leicht angezogen, dann war absolut kein Spiel zu spüren, der Fräser sitzt bombenfest.
Außerdem habe ich eine Überwurfmutter (gewuchtet sagt der Anbieter) M22x1,5 für ER16 besorgt und die passt ebenfalls.

Was hat die Irritation verursacht:
1. Spannzangen ER16 gibt es normalerweise nur bis 10,0mm Innendurchmesser, danach sollte man eigentlich ER25 verwenden. Makita liefert aber eine 12,0mm (oder auch 12,7mm) Spannzange mit. Durch die größere Bohrung und den Konus hinten fällt die Spannzange deutlich kürzer aus und wenn man die Maße vergleicht, scheint das nicht zu passen, weil sich die Zeichnungen die ich gefunden habe alle auf die Bauform bis 10mm beziehen.
2. Meine Möglichkeiten den Konus zu vermessen sind extrem sparsam. Ich kam mit meinem Winkelmesser auf irgendwas zwischen Bauform ER und OZ, eher zu OZ hintendierend. Dank sei unserer Meßtechnik, die konnten es besser.
3. Die Spindel hat eine 13mm Bohrung. Dadurch fällt auch der Innenkonus in der Frässpindel kürzer aus und beim Einsetzen und im ungespannten Zustand hat die Spannzange ungewohnt viel Spiel, was mich irritiert hat. Wie bereits geschrieben gibt es kein Spiel mehr im gespannten Zustand. Die Originalspannzange ist viel steifer als die anderen, weil nur von einer Seite her geschlitzt, das verringert das Spiel wiederum etwas und der Unterschied war mir verdächtig.
4. Offenbar zum Ausgleich hat die Fa. Makita versucht den Innenkonus so lang wie möglich zu machen und die Toleranzen wohl sehr eng interpretiert. In die 3/8" Zange kann man problemlos einen 9,5mm-Bohrer spannen, 9,0mm gehen nicht mehr. Und das obwohl die Spannzange noch sichtbar Reserven hat, aber die Überwurfmutter sitzt dann auf dem Rand der Spindel auf und blockiert (die Originalmutter ist da nicht anders als die nachgekaufte).

Gruß Horst



JuriO

Re: Makita Oberfräse RP2300 Update 2

Beitrag von JuriO »


Halo Horst,

danke für deine Mühen und ausführlichen Erläuterungen zu diesem Thema.
Ich habe aktuelle die Möglichkeit die Makita Fräse sehr günstig zu bekommen und würde mich freuen sofern Du mir mitteilen könntest Welche spannzangen für 8 und 6mm sowie Überwurfmutter denn nun final benötigt wird damit alles passt?

Danke im Voraus
VG

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Makita Oberfräse RP2300 Update 2

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Juri,

Es sind die ER-Spannzangen in der Größe 16.
Die gibt es von vielen Anbietern, allerdings oft nur bis 10mm Spannbereich, aber wer suchet der findet.

Gruß Horst

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