ADH Minimax FS 30 classic Tersa

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Gerhard Koch
Beiträge: 42
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 17:10

ADH Minimax FS 30 classic Tersa

Beitrag von Gerhard Koch »


Hallo Zusammen,

ich beabsichtige schon seit längerer Zeit meine mittlerweile in die Jahre gekommene Metabo ADH 1626 zu ersetzen. Etwas müde vom nervigen und zeitaufwendigen Messerwechsel, soll es eine ADH mit Tersa-Messerwelle und einem längeren Arbeitstisch werden.

In diesem Zusammenhang bin ich auf die Holzkraft Minimax F 30 classic Tersa gestoßen. Produziert wird die Minimax F 30 classic von SCM Italien. Leider gibt es hierzu in den bekannten Foren keinerlei Erfahrungsberichte, was ich irgendwo nicht nachvollziehen kann - es muss doch Leute geben, die diese Maschine nutzen ..............

Wer kann aus eigener Erfahrung über die Hobelmaschine berichten, was Leistung, Präzision und Verarbeitung betrifft?

Viele Grüße
Gerhard


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Thomas Kaes
Beiträge: 714
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: ADH Minimax FS 30 classic Tersa

Beitrag von Thomas Kaes »


Leider gibt es hierzu in den bekannten Foren keinerlei Erfahrungsberichte, was ich irgendwo nicht nachvollziehen kann - es muss doch Leute geben, die diese Maschine nutzen ..............

Nicht ganz:
http://www.woodworker.de/forum/hammer-a3-minimax-fs-30-genius-t91465.html

Wenn du nicht mehr mit ihr zufrieden bist, hinterlass deine Adresse, ich entsorge sie dir gerne kostenlos ;-)

Gruss
Thomas


Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Erfahrungsbericht *MIT BILD*

Beitrag von Christoph Meyer »


Hallo Gerhard,

dir kann geholfen werden, bei mir in der Werkstatt steht der Abricht- Dickenhobel. Allerdings kenne ich nur diese Maschine recht ausführlich und habe keine Vorgängermodelle zum Vergleich.

Die technischen Daten sollten klar sein

- Motor 4kw,
- Tische 1510mm lang,
- 3 Messer Tersa Welle,
- Messerwelle 72 m bei 5.200 rqm

Hier ein paar Bilder, ich habe nicht vorher aufgeraumt, daher das drum her um bitte ausblenden.

1. Gesamtsicht von links


2. Sicht von unten, linke Seite


3. Dickenhobel, Absaugstutzen zeigt in die gleiche Richtung wie der Stuzen beim Abrichten, d.h. der Schlauch kommt immer aus der gleichen Richtung.


4. Bilck auf die Messerwelle


5. Messerwechsel ist durch das kleine Loch oben links nebem dem Langlochsupport möglich.


6. Skala für Abrichttische


7. Verstellhebel für Abrichttische, nicht gut positioniert.


8. Massives Anschlaglineal wird nur am Aufnahmetisch fixiert


9. Befestigung für Anschlaglineal


Vorweg, in Summe bin ich sehr zufrieden mit der Hobelmaschine. Die würde ich wieder kaufen. Vom Prinzip sind viele Maschinen sehr ähnlich aufgebaut, ist ja keine Raktentechnik

Dinge die mir gut gefallen.

- Die Maschine ist sehr robust gebaut, ohne viel Schnickschnack oder Technik, Gewicht ca. 300kg.
- Die Motorleistung ist mehr als ausreichend, ich habe selbst bei 300mm breiten Bretten und großer Spanabnahme keine Schwäche feststellen können.
- Der Messerwechsel der Tersawechsel ist schnell gemacht und kinderleicht, im Vergleich zur 1626 sicher ein himmelweiter Unterschied. Hier ein Video von Marc Koch zum Messerwechsel, leicht andere Maschine, https://www.youtube.com/watch?v=l8kovI8sGIA
- Die Fahreinrichtung ist sehr leichtgängig, allerdings hat die Maschine nun schon lange nicht mehr den Platz verlassen.
- Es gibt beim Dickenhobeln so gut wie keinen Hobelschlag

Dinge die mir nicht so gut gefallen.

a.) Die Tische klappen nicht gemeinsam hoch, das haben andere Hersteller mit dem dualen hochklappen besser gelöst.
b.) Der Verstellhebel um die Abnahme am Abrichttisch einstellen zu können ist hinter dem Anschlaglineal angebracht, da gibt es auch bessere Lösungen. Die Abnahme verstelle ich aber höchst selten, daher ist das nicht weiter wild.
c.) Das Anschlaglineal ist wirklich massiv und hält den Winkel, allerdings ist es nur am Abgabetisch befestigt. In Höhe der Aufnahmetische kann man das Lineal schon ein Stück weit nach hinten drücken. Der recht Winkel bleibt dabei immer erhalten, gut durchdacht ist das aber nicht. Um das zu umgehen gibt es die Stange auf Bild 9 zu sehen. Damit kann man ungefähr auf Höhe der Messerwelle den Stab mit dem Anschlaglineal befestigen um dem Verschieben entgegen zu wirken. Das ist aber unpraktisch und wird von mir nicht benutzt. Ein Nachteil ist das nicht beim Arbeiten habe ich nicht feststellen können.

Was noch unter die Kategorie "nice to have" fällt, wäre eine bessere Messenwellenabdeckung (teuer), eine automatische Höhenverstellung und mehr Hobelbreite, also wenn es irgendwie passt, nimm die 400mm ;-)

Die Holzkraft FS 30 Classic Tersa würde ich als Alternative zur Hammer A3 31 sehen. Für die Holzkraft habe ich mich entschieden weil mir der Verkäufer einfach mehr zusagte wie die Verkäufer von Felder, und die Holzkraft Maschinen sind ab Lager lieferbar ohne lange Wartezeit. Die Holzkraft hat etwas mehr Motorleistung, etwas längere Abricht und Dickentische, dafür aber etwas schlechtere Details.

Ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen, wenn du zufällig in die Nähe von Oldenburg kommst, kannst du dir die Maschine auch gerne live anschauen.

Viele Grüße
Christoph

Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Noch mal die Bilder *MIT BILD*

Beitrag von Christoph Meyer »


Die Bilder sind für mich nicht sichtbar, daher hier noch mal

1.


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7.


8.


9.



Gerhard Koch
Beiträge: 42
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 17:10

Re: Noch mal die Bilder *LINK*

Beitrag von Gerhard Koch »


Danke Christoph für Deinen ausführlichen Bericht. Eine Sache irritiert mich noch, in Deinen Bildern sind zwei Absaugvorrichtungen sichtbar, eine für den Abrichtbetrieb, die zweite für den Dickenhobelbetrieb - in dem Video auf der SCM-Seite dagegen wird beim Wechsel in den Dickenhobelbetrieb die Absaugevorrichtung nur umgelegt. Gibt es verschiedene Ausführungen?

https://www.scmgroup.com/de_DE/scmwood/products/classical-machines.c884/pialle-a-filo-e-spessore.893/minimax-fs-30c.748

PS: Über Dein Angebot vorbeizukommen habe ich mich sehr gefreut, da ich leider aus Südhessen komme, müßte daraus ein Kurzurlaub werden :-)

Gruß
Gerhard

Michael W.
Beiträge: 40
Registriert: Mi 5. Aug 2020, 19:19

Re: Noch mal die Bilder

Beitrag von Michael W. »


Hallo Gerhard,
auf der SCM Seite (die ich durch den Link erreiche) ist das Vorhandensein zweier Absaugstutzen explizit als Vorteil aufgeführt. Auch auf dem Bild dazu sind beide Absaugstutzen zu sehen. Wo findest du die Aussage, dass es nur einen gibt?
Grüssle aus dem Schwarzwald
Micha (der mit dem Punkt im Namen)

Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Re: Noch mal die Bilder

Beitrag von Christoph Meyer »


Hallo Gerhard,

es gibt zwei Absaugstutzen. Der eine ist fix am Gusstisch und für die Absaugung im Abrichtbetrieb. Der andere Absaugstutzen wird zum Dickenhobeln umgeklappt. Damit kann man immer von rechts absaugen und muss den Schlauch nicht umlegen.

In dem 45 Sekunden Video sieht man wie der Stutzen umgeklappt wird.

Grüße
Christoph

Gerhard Koch
Beiträge: 42
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 17:10

Re: Noch mal die Bilder

Beitrag von Gerhard Koch »


Ja, richtigt - beim Betrachten war ich zur sehr auf die linke Absaugvorrichtung fixiert.

Gruß
Gerhard

Gerhard Koch
Beiträge: 42
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 17:10

Re: Noch mal die Bilder

Beitrag von Gerhard Koch »


Christoph, kannst Du noch ein paar Worte zur Präzision verlieren. Wie ist die Hobelgenauigkeit? Wiederholgenauigkeit beim Dickenhobeln?

Gruß
Gerhard

Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Re: Noch mal die Bilder *MIT BILD*

Beitrag von Christoph Meyer »


Hallo Gerhard,

was verstehst du unter Präzision? Was kann deine heutige Maschine nicht?

Wenn ich z.B. 10 Bretter nach einander auf Dicke hobel, sind hinter her alle 10 Bretter gleich stark ohne wahrnehmbare Unterschiede. Dabei ist es egal ob das Holz eher links, mittig oder rechts auf dem Dickenhobeltisch aufgelegt wird. Das fällt gut auf wenn mehrere Leisten übereinander gestapelt liegen. Hier z.B. gehobelte Leisten die ich zum Bau von einem Beistelltbett gebraucht habe.



Das Hobelbild ist wirklich gut, noch kurz mit dem Exzenter drüber gehuscht und man hat eine fertige Oberfläche.

Auch bei langen, großen schweren Brettern gibt es keinen erkennbaren Unterschied.

Grüße
Christoph


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