Bäuerle, eine Geschichte in mehreren Teilen

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
Kontaktdaten:

Re: Bäuerle, eine Geschichte in mehreren Teilen

Beitrag von Rolf Richard »


Hat jemand eine Idee wie man die Langlochbohrmaschine absaugen kann? Wollte einen Blechtrichter unter dem Bohrfutter anbringen, gibt es da evtl. schon Lösungen, man muss ja das Rad nicht neu erfinden.


Als ich meine kleine Scheppach gebraucht gekauft habe war auch eine Langlochbohrvorrichtung dabei. Die hat tatsächlich einen Trichten unler dem Werkzeug.

Aber offen gesagt, die Langlochbohrgeschichte scheint generell nicht so der Renner zu sein. Ich hab mich zwar damit beschäftigt war aber mit den Ergebnissen nie richtig glücklich. Oft ist das Arbeiten - bei meiner Maschine - eher umständlich. Man bräuchte 3 Hände. Die meisten bei mir in dieser Richtung anfallenden Arbeiten kann ich schneller mit der Oberfräse erledigen, solange ich nicht tiefer als ca. 60 mm fräsen muss.

Gruss

Rolf

Werner M�nch

Re: Bäuerle, eine Geschichte in mehreren Teilen

Beitrag von Werner M�nch »

[In Antwort auf #79604]
Hallo Jan,

bin gerade dabei, von meinem Schwiegervater eine B KFL aus dem Jahre 1961 zu verwerten.
Ich werde in den kommenden Wochen nach Rechnung und Gebrauchsanleitung suchen, die mit Sicherheit
noch irgendwo vorhanden sein muss. Danach werde ich mich wieder bei Dir melden.

Darf ich Dich fragen, was Du dafür bezahlt hast - weil ich ja verkaufen will!

Danke für Deine Antwort und einen schönen Tag

Gruß

Werner

Jan T.
Beiträge: 186
Registriert: Di 23. Okt 2018, 15:01

Re: Bäuerle, eine Geschichte in mehreren Teilen

Beitrag von Jan T. »


Hallo Werner,

Wenn Du Beschreibungen, Rechnungen, Werbeprospekte, etc. findest würde ich mich freuen wenn Du mir vlt. etwas in Kopie zukommen lässt. Habe netterweise von Heinz auch etwas bekommen. Aber anscheinend gab es bei den KFL auch verschiedene Versionen, denn dort ist angegeben dass die Kreissäge zwei Geschwindigkeiten hat. Meine hat nur eine Geschwindigkeit, es ist ein Riemenpaar drauf. Weil auf den Riemen die Beschriftung nicht mehr lesbar war, hatte ich entsprechende Riemen, wie in der Beschreibung genannt bestellt. Diese waren dann aber leider zu lang. Also darf man nicht alles eins zu eins übertragen und ich bin daher an sämtlicher Literatur über die KFL interssiert.
Der Motor der Kreissäde läuft mit 2880 Umdrehungen. Da die Riemenscheiben gleich groß zu sein scheinen (man kann das unten in dem Maschinengehäuse mit der Schieblehre nur sehr bescheiden messen) gehe ich davon aus, dass die Kreissäge so ca. 3000 Umdrehungen in der Minute macht.

Ich habe 1.200 € für die Maschine bezahlt. Es war aber auch einiges an Zubehör dabei (Schiebetisch mit Gehrungsanschlag, Parallelanschlag, Fräsanschlag mit Druckboy Andrückvorrichtung, zwei Bogenbleche (heißen die so? Schutz für die Hände), so ein Schutz in Ringform fürs fräsen, Niederhalter mit Exzenterspannung zum Zapfenschneiden, Andrückvorrichtung für die Langlochbohrmaschine, viele Langlochbohrer, ein 350 er Sägeblatt, eine Panhans Schutzhaube fürs Sägeblatt samt original Deckenhalterung, drei Fräsdorne und Schlüssel für die Überwurfmutter, drei Spaltkeile, ein paar Schiebestöcke und ein Griff fürs Schiebeholz) Die Kreisäge und der Fräsanschlag sind mit Spänex Absauganschlüssen versehen.

Auch wurde mir beim Verladen der Maschine super geholfen und ich durfte in der Pension des ehemaligen Eigentümers kostenlos übernachten. Habe allerdings 1000 km fahren müssen um die Maschine nach Hause zu bekommen, und musste mir einen Sprinter dafür leihen.

Was hast Du denn für ein Hobel zu vekaufen?

Sonst noch igendwelches Zubehör das Du loswerden möchtest?

Wo stehen die Maschinen denn?

Habe meine Maschine nach dem Riemenwechsel und einer kleinen Überholung heute zum ersten mal wieder laufen gehabt. Das Langlochbohren hat mir gefallen, nur gab das Frässpindellager bei einer Drehzahl (der schnellsten) komische Geräusche von sich. Ich habe nochmal ein paar Fettstöße nachgegeben, dann schien es zu gehen, aber schließlich war es zu spät die Maschine nochmal laufen zu lassen, ich werde mir das Morgen nochmal genau anschauen, bzw. anhören. Hoffentlich ist das Lage nicht kaput. Spiel konnte ich nicht festsellen.

Woher weiß ich denn bei welcher Schalterstellung und Riemenposition welche Drehzal an der Spindel anliegt? So richtig werde ich aus der, nur noch teilweise lesbaren, Beschriftung am Schalter nicht schlau. Laut Beschreibung sollen es 3000 4000 6000 und 8000 U/min sein.

Gruß

Jan

PS: wollte eigentlich noch Bilder von meiner Machine einstellen, aber ich hätte mir das leichter vorgestellt, bekomme das irgendwie nicht so wirklich hin, bitte seht mir das nach.


Mark70
Beiträge: 6
Registriert: So 16. Jul 2017, 21:13

Re: Bäuerle, eine Geschichte in mehreren Teilen *MIT BILD*

Beitrag von Mark70 »

[In Antwort auf #36251]
Hallo Heinz,

ich habe vor einigen Jahren aus dem Nachlass meines Schwiegervaters eine Bäuerle KFL vermacht bekommen, die seitdem ein ruhiges Dasein fristet. Mittlerweile habe auch ich die Holzbearbeitung für mich als tolles Hobby entdeckt und trage mich mit dem Gedanken, die Bäuerle wieder in Gebrauch zu nehmen. Ehrlicherweise hatte ich bisher gehörigen Respekt vor der Maschine, da mir mal bei einem Testschnitt das Holzbrett entgegenkam - es fehlt der Spaltkeil, was bei geringstem Verkanten in Kombination mit der Kraft der Maschine eher schlecht ist.

Mir geht es in erster Linie um die Kreissägenfunktion, Oberfräse und Langlochbohrung würde ich wohl eher nicht nutzen.

Bevor ich jetzt aber die Maschine wieder in Betrieb nehme, möchte ich natürlich sicher gehen, dass alles ordnungsgemäß in der Reihe ist - was ich spätestens für die Antriebsriemen verneinen kann, die scheinen schon beim Anschauen zu zerbröseln. Darüber hinaus weiß ich nicht wirklich, ob alle relevanten Anbauteile vorhanden sind bzw. sind einige Teile dabei, mit denen ich garnix anfangen kann (ich vermute mal, die sind für die Fräse und Langlochbohrung).

Daher nun die konkreten Fragen an dich: woher kann ich Ersatzteile (z.B. die Antriebsriemen) beziehen, hast du hier eine Empfehlung. Und woher kann ich eine Dokumentation, Bedienungsanleitung... beziehen, wonach ich das Zusammenspiel aller Teile und vor allen Dingen die richtigen Wartungsarbeiten nachvollziehen kann.

Für das Problem mit dem Spaltkeil bin ich auf die Firma Felder mit dem EURO Spaltkeil und der EURO II Schutzhaube gestoßen. Ich denke, das ist schonmal ein Schritt in die richtige Richtung, insbesondere in Sachen Sicherheit!

Besten Dank & Grüße
Mark

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Bäuerle, eine Geschichte in mehreren Teilen

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Mark,

Das ist ja wirklich ein ganz altes Schätzchen.

Was ich nicht sehe ist ein Queranschlag, also das Teil, welches in der Nut auf dem Sägetisch geführt wird und an dem man den Schnittwinkel einstellen kann. Ohne den ist die Säge nicht vernünftig für Holzarbeiten zu nutzen. Über kurz oder lang wirst Du Dich allerdings auch nach einem Schiebeschlitten sehnen, den ich allerdings bei diesen alten Maschinen noch nicht gesehen habe.

Keilriemen bekommst Du im technischen Bedarfshandel oder auch im internet. Mit etwas Glück findest Du auf dem Riemenrücken noch eine Größenangabe. Sonst demontieren und zum Händler. Der wird Dir dann schon den richtigen Riemen verkaufen/besorgen. Das sind Normteile!

Die Teile auf dem zweiten Bild versuch ich mal zu beschreiben (von rechts nach links):
Fräsanschlag
Fräsdorn lang mit Führung für Oberlager ( der Arm dafür liegt neben dem Alu-Rohr (blaues Teil)
Fräsdorn
Stange für Oberlager-Arm
Dann folgen Teile der demontierten Langloch-Bohreinrichtung und im Hintergrund wohl Fräsköpfe
und links der Halter mit dem runden Teil ist auch für die Fräse.

Ich hoffe, das hilft Dir erst mal weiter.

Gruß
Heinz

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Bäuerle, eine Geschichte in mehreren Teilen

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

von wo her stammst Du? Der eine oder andere könnte mal bei Dir reinschauen.
Ich habe in den letzten Jahren einige Beratungen und Schulungen vor Ort und telefonisch durchgeführt.
Zumindest kann ich Dir 1:1 Prints der Spaltkeile faxen, das könnte schon ein Wenig helfen.
Für Maschinenteile und Sicherheitsvorrichtungen ist auch noch eine gute Quelle:
http://www.panhans.de/index.php/si-tec-sicherheitstechnik/kreissaegen

die Fa Aigner ist auch noch zu nennen, aber die haben keinen eigenen Produktauftritt im WWW,
es finden sich aber einige Händler.

g.H.! Justus.

Mark70
Beiträge: 6
Registriert: So 16. Jul 2017, 21:13

Re: Bäuerle, eine Geschichte in mehreren Teilen

Beitrag von Mark70 »


@Heinz: vielen Dank für die Beschreibung der Bauteile, gut zu wissen, dass es auschließlich Teile für die Fräs- und Langlochbohreinheit sind, die ich wohl eher nicht nutzen werde. Ein Queranschlag ist glücklicherweise vorhanden, ist nur nicht auf dem Foto, funktioniert aber noch einwandfrei. Einen Schiebeschlitten werde ich mir selber bauen, da ich eher überschaubar große Projekte im Auge habe, sollte dieser dann hoffentlich ausreichen.

@Justus: komme aus OWL, danke auch noch für die weiteren Bezugsquellen und das Angebot mit den Spaltkeilplänen, habe aber leider kein Fax-Gerät ;-). Da ich mich bei der Blattgröße zunächst bis max. 315 mm festlegen möchte, habe ich aber nun bei Felder und Panhans eine gute Auswahl für Spaltkeil und Absaughaube.

Eine persönliche Einweisung an der Maschine wäre natürlich toll! Trotzdem noch mal die Frage, ob irgendjemand Dokumentationen, Pflegeanleitungen, Bedienungsanweisungen... von dieser oder ähnlichen/nachfolgenden Bäuerle - Maschinen für mich hätte. Das Thema Wartung liegt mir doch sehr am Herzen bei solch einer alten, aber sehr kraftvollen Profikreissäge. Möchte ja nicht, dass mir irgendwann mal irgendwelche Teile entgegengeflogen kommen, nur weil ich ein Lager nicht richtig überprüft oder einen Schmiernippel übersehen habe. Aber auch die maßgenaue Einstellung des Sägeblattwinkels würde ich gerne einmal nachlesen.

Beste Grüße und schon mal ein schönes Wochenende
Mark

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Bäuerle, eine Geschichte in mehreren Teilen

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Mark,

am Sägeblatt kannst Du nur die Höhe verstellen. Der Tisch ist schwenkbar. Daher solltest Du die Rechtwinkligkeit prüfen. Wenn ein Schreiner damit gearbeitet hat sollte das aber stimmen, denn mit schrägem Tisch arbeiten ist kein Vergnügen.

Schmierstellen solltest Du eigentlich nur 2 haben auf der Sägewelle und ggf auch auf der Fräswelle, die Du aber nicht benutzt.
Und wenn Du wegen der Keilriemen unterwegs bist kauf gleich passende neue Schmiernippel. Die vorhandenen sind sicher für eine Stoßfettpresse.

Was Arbeit macht ist die Höhenverstellung des Tisches. Da muß ggf. der Tisch runter (sauschwer) und alles gereinigt/entharzt werden und danach mit einem nicht fettenden Mittel (wg. Staub) geschmiert werden.

Gruß
Heinz

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Bäuerle, eine Geschichte in mehreren Teilen

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #86443]
Hallo Mark,

das ist mal eine Einsteigermaschine:-)

Übrigens, Sicherheitszubehör rund um die Kreissäge bietet auch die Firma Fried: http://www.fried.de/de/eigene-produkte_kreissaegen.html

Im Gegensatz zu der Maschinenbaufirma aus Österreich, gehen die einem nicht so auf die Nerven!

Wenn Du einen Schiebetisch im Selbstbau planst, verwende stählerne Vollwellen, und Stahlprofile, verzichte auf diese modernen Alu-Linearlager,
das passt nicht zur Maschine.
Wenn die TF tatsächlich die Möglichkeit eines Oberlagers hat, gibt es vermutl. auch Wechselspindeln mit größerem Durchmesser...?

Gruß Dietrich

Benutzeravatar
Thomas Kaes
Beiträge: 715
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: Bäuerle, eine Geschichte in mehreren Teilen

Beitrag von Thomas Kaes »

[In Antwort auf #86443]
Für das Problem mit dem Spaltkeil bin ich auf die Firma Felder mit dem EURO Spaltkeil und der EURO II Schutzhaube gestoßen. Ich denke, das ist schonmal ein Schritt in die richtige Richtung, insbesondere in Sachen Sicherheit!


Bevor du bei Felder einkaufen gehst, mess bitte erstmal deine Spaltkeilhalterung nach:
moderne Maschinen verwenden Spaltkeile mit 13 mm Nutbreite,
ältere gerne mal 10 mm oder gar 8 mm.
Der Radius / Winkel der Nut muss auch nicht unbedingt passen:
Der Euro II Keil passt z.B. nur mit Nachbearbeitung auf die Rapid PK 100 (trotz 13 mm Nut).
Da ich schon öfters so was nachgefertigt habe: erst messen!
(Beispielsweise Ulmia 1710: Spaltkeil Nut 13 oder 8,5 mm; Ulmia 1610: Spaltkeil Nut 10 oder 8,5 mm)

Gruss
Thomas


Antworten