Geschweißter Spindelkasten -Ade!!!

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Wolfgang
Beiträge: 59
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 12:02

Geschweißter Spindelkasten -Ade!!!

Beitrag von Wolfgang »


Allen, die meinen Beitrag "weiter unten" gelesen haben, und mich beraten haben, will ich die Fortsetzung meines Dramas und dessen glückliche Wendung nicht vorenthalten:
Der Verkäufer hat die Drechselbank zwar zähneknirschend, aber dennoch zurückgenommen. So bin ich nochmal mit einem blauen Auge und 800km für die Fahrerei davongekommen. Danch habe ich mich bei Killinger erkundigt (ist nur 25km von mir weg)aber bis eine passende werksüberholte Maschine verfügbar sein könnte, so lange wollte ich nicht warten. Dann stieß ich in ebay auf eine Hager HD38 profi. Ich hatte ja schon ausführlich die Beiträge studiert, die alle positiv über die Maschine ausgefallen waren und ich konnte auch die Schalen und Becher die darauf erzeugt wurden, bewundern. Also---3---2---1---meins.
Jetzt habe ich als eine Hager im Keller stehen. Zubehör ist auch dabei, sodass ich nur noch auf die bestellten Beitel warten muß...
Erste Erfahrungen:
Die Maschine ist für 230V. Der Motor brummt. Das Brummen überträgt sich auf die Maschine von dort auf den schwimmenden Estrich meines Kellerraumes.
Gegenmaßnahme:
Ich habe mir aus den Papierandruckwalzen eines Druckers 5mm dicke Gummiringe geschnitten, die ich zw. Motorsockel und Montageplatte gelegt habe und je einen unter die Schraubenköpfe. Jetzt ist der Motor mit M5 Schrauben befestigt und gummigelagert. Der Motor vibriert noch immer, aber der Spindelkasten ist ruhig. Hat jemand Erfahrung im Vergleich Lautstärke/Vibrationen von 230V/400V Motoren?
Muß die Maschine am Boden festgeschraubt werden?
Ist schwimmender Estrich ein Problem? Nur im Heizungskeller habe ich keinen.
Welche Möglichkeiten gibt es um Löcher im Boden zu vermeiden?
Übrigens, eine vorgedrechselte Erlenschale ist schon aufgespannt...
Gruß
Wolfgang

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Geschweißter Spindelkasten -Ade!!!

Beitrag von reinhold »


hallo,
Brummen ist vielleicht nicht so schlimm; schlimmer sind die Vibrationen, die als Körperschall weitergeleitet werden und am schlimmsten sind die Schwingungen beim Bearbeiten unwuchtiger Rohlinge. Hier meine Lösung:
Ich wohne im Mehrfamilienhaus und kann mir nicht leisten, dass Vibrationen der Maschine über das Fussgestell und den Fussboden auf das Mauerwerk übertragen werden und im ganzen Haus hörbar sind.
Nach Rücksprache mit einem Fachmann (Bauakustiker) habe ich folgende Lösung gewählt :

Auf den Fussboden wurde eine Pressfilzplatte (2 cm )gelegt, darauf eine 5 cm dicke, konstruktiv bewehrte Betonplatte gegossen. In den Guss eingearbeitet und mit der Bewehrungsmatte verschweisst wurden Metallwinkel zur Befestigung der Maschinenfüsse. Der Beton darf natürlich nirgends den Fussboden oder die Wände berühren.
Damit ist jede Übertragung von Schwingungen (Körperschall)ausgeschlossen und die Maschine hat jetzt eine vernünftige Höhe.

Ist aufwendig, aber lässt sich vom Materialeinsatz (2Sack Estrichbeton) und der Arbeitszeit (1 Nachmittag) her leicht realisieren. Und in den letzten 20 Jahren habe ich keine Beschwerden gehabt.
Wenn ich mal ausziehe, kann die Platte mitgenommen werden und der Boden darunter ist unbeschädigt.
Gruss
reinhold

Berthold Cremer
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Re: Geschweißter Spindelkasten -Ade!!!

Beitrag von Berthold Cremer »


Hallo Wolfgang!

Herzlichen Glückwunsch zur HD38 profi - willkommen im Club.

Seit knapp 2 Jahren habe ich auch die HD38 profi, allerdings ohne das Untergestell von Hager.
Das Brummen stört mich auch sehr. Bis vor einer Woche hatte ich die Maschine auf einem Schrank stehen, der hat das Brummen natürlich noch verstärkt - Resonanzkörper. Letzte Woche habe ich mir zwei Sockel gebaut und diese dann mit Sandsäcken befüllt, jeweils 50 – 60 kg. Durch die Sandsäcke hat die Maschinen eine ordentliche Standfestigkeit bekommen.
Ferner habe ich mir 4 Schwingelemente ersteigert – zwei Metallplatten, zwischen die ein festes Gummi geklebt wurde und darauf die Maschine befestigt. Aber der Motor brummt immer noch und das stört mich gewaltig. Die Änderung an der Motorbefestigung werde ich mir noch einmal genau überlegen. Hat es denn das Brummen merklich verringert?

Viel Freude mit deiner neuen Maschine.

Gruß
Berthold



Peter Rümenapf

Re: Geschweißter Spindelkasten -Ade!!!

Beitrag von Peter Rümenapf »


Hallo Wolfgang!

Herzlichen Glückwunsch zur HD38, habe wahrscheinlich bei der gleichen Auktion mitgeboten (...aber leider 3, 2, 1 Deins!).
Ich habe seit einiger Zeit eine alte HD36 und war natürlich scharf auf die HD36 mit drehbarem Spindelkasten (möchte größere Schalen drehen...).
Nun zu Deinem Schwingungsproblem:
Der Motor an meiner HD36 war zunächst auch eine 230V-Ausführung (750W)und leider auch sehr brummig. Ich habe mir dann schnellstmöglich einen Drehstrommotor gleicher Baugröße besorgt und dazu gleich einen passenden Frequenzumformer. Diesen Umbau kann ich Dir auf längere Sicht nur empfehlen!!
1. Drehstrommotoren sind generell leiser und dazu noch etwas kräftiger als 1-Phasenmotoren (der Frequenzumformer bringt je nach Qualität noch ein paar Nebengeräusche dazu, ist aber nicht so nervig wie "Brummen")
2. Die Möglichkeit der stufenloser Drehzahlregelung ist eine wahrer Genuß, man kann die Maschine sehr langsam drehen lassen (Vorteil bei verschiedenen Arbeitstechniken) und bei unwuchtigen Werkstücken kann man auftretende Schwingungsresonanzen bestmöglich ausregeln.
3. Umschaltung Rechts-/Linkslauf einfach möglich (Aber VORSICHTIG, Werkstückaufnahme kann sich schnell abdrehen, besser ist dann Ablaufsicherung anbauen)
4. Wenn nicht die volle Leistung benötigt wird braucht die Übersetzung durch den Antriebsriemen seltener gewechselt werden, die Bandbreite der stufenlosen Steuerung ist sehr groß.

Den Sockel von Berthold Cremer finde ich super (Beton ist immer gut..). Meine Maschine steht auf einem Gestell aus Vierkanthölzern 80x80 (flache Gummiteile unter den Füßen). Zusätzlich habe ich zwei Metallstreben von der Maschine zur Wand meiner Werkstatt befestigt, jeweils am Spindelkasten und am Ende des Maschinenbettes. Die Flacheisen sind an der Wand festgedübelt aber natürlich dort auch in Gummi gelagert (keine Schwingungsübertragung auf Wand). So steht die Maschine ziemlich ruhig, auch wenn man sich mal beim Einschalten etwas in der Drehzahl vertan hat...

Gruß und Neid,
P.Rümenapf

Bernd
Beiträge: 94
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Geschweißter Spindelkasten -Ade!!!

Beitrag von Bernd »

[In Antwort auf #10884]
Hallo Wolgang,

es gibt in der Regel immer Probleme mit schwimmendem Estrich. Wenn es Dein eigener Keller ist, Estrich im Bereich der Maschine raus und ein solides Maschinenbett auf der Bodenplatte gießen. Die Lösungen von Reinhold und Berthold auch geeignet. Eine weiter Möglichkeit ist die Verwendung von Barrymount – Schwingelementen. Die gibt es in unterschiedlichen Größen und für div. Gewichte. Hierauf lagern wir unter anderem große Werkzeugschleifmaschinen bei denen es ja auf 1000tel mm ankommt. Der erste Weg ist aber der Versuch das Übel an der Wurzel zu packen und den Motor mittels Vibrationsdämpfer vom Rahmen zu trennen. Dein Fall wäre für mich eine reizvolle Aufgabe. Bei mir dürfen Maschinen maximal säuseln.
Gruß Bernd

Wolfgang
Beiträge: 59
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 12:02

Re: Geschweißter Spindelkasten -Ade!!!

Beitrag von Wolfgang »


Hallo P.,
ist nett von dir, dass du dennoch auf meinen Beitrag geantwortet hast. Wie kommt man denn zwecks Umbau auf 400V an den Schalter? Was brauche ich denn sonst noch alles dazu? FU für 7kW habe ich im Keller. Ob der auch kleine Leistungen verkraften kann muss ich erst noch in der Beschreibung suchen. Vorerst bleibe ich aber bei der mech. Drehzahlwahl, die erlaubt ja sehr niedrige Drehzahl. Wie gesagt, das Brummen ist erstmal weg. Dafür ist der Motor halt nicht mehr bombenfest verschraubt. Ich will endlich drechseln! Der Fernseher ist auch gerade hinüber gegangen(Vertikalablenkung).
Gruß
Wolfgang

Peter Rümenapf

Re: Geschweißter Spindelkasten -Ade!!!

Beitrag von Peter Rümenapf »


Hallo Wolfgang,
Deine Frage mit dem Schalter verstehe ich nicht ganz!
Wenn Du einen Frequenzumformer hast mit einer Eingangsspannung von 230V ist der Umbau bezüglich des Nullspannungsschalters an der HD38 kein Problem, er bleibt da wo er ist und schaltet die Eingangsspannung für den FU. Dein FU mit 7kW wird vermutlich aber mit Drehstrom betrieben, da wird es ein bißchen aufwendiger. Du könntest eventuell mit dem Schalter ein 3-poliges Schütz schalten (als Lastrelais für die Eingangsspannung des FU) , falls Drehstrom überhaupt vorhanden.

Gutes Gelingen, Peter

MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Geschweißter Spindelkasten -Ade!!!

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #10905]
Guten abend

Eine Entkopplung ist sicher nicht schlecht; ich würd jedoch versuchen an einen Drehstrommotor mit sehr sauberen Lauf zu kommen. Ich denke, dass da Markenhersteller wie ATB oder AEG eine sehr gute Wahl sind. AEG kenn ich aus meiner dmv 200. Der läuft ohne Entkopplung sehr sehr leise und vibrationsfrei.

MfG
Maximilian Schreiegg

Wolfgang
Beiträge: 59
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 12:02

Danke an alle für Tips o. T.

Beitrag von Wolfgang »


Ohne Text

Wolfgang
Beiträge: 59
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 12:02

Re: Geschweißter Spindelkasten -Ade!!!

Beitrag von Wolfgang »

[In Antwort auf #10905]
Hallo Bernd,
ich kenne als Vibrationsdämpfer eigentlich nur Schwinggummis, deren Einbau aber wg. der Einbauhöhe problematisch ist. Der Riemen ist dann zu kurz. Die Dämpfer dürfen nicht dicker als 5 mm sein. Was gibt es denn sonst noch für Lösungsmöglichkeiten?

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