Bandsäge Entscheidungsprobleme *LINK*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Amadeus
Beiträge: 231
Registriert: Do 26. Jan 2017, 12:22

Bandsäge Entscheidungsprobleme *LINK*

Beitrag von Amadeus »


Moin!

Da ich hier bereits so zahlreich in meiner Maschinenorientierung unterstützt wurde und mich ein wenig Bauchweh begleitet, wollte ich mich nochmal ans Forum hier wenden.

In einem alten Thread habe ich mich allgemein über gute Werkzeugmaschinen erkundigt, da ich nur handgeführte Maschinen gut kannte. Ich habe seit Kurzem auch eine Metabo TBA 1018 aus Holland sehr günstig blind gekauft. Die Preise für diese Mistdinger steigt leider stetig. Auch eine Bosch GTS 10 XC ist unterwegs zu mir. Im laufe des Jahres wollte ich mir dann auch eine fabrikneue Flott TB 13 anlachen, da ich wenig Platz in der Werkstatt habe und die Größe mir sehr zusagt. Aber darum geht es nicht.

Ich habe endlich das Geld zusammen, um mir eine ordentliche Bandsäge zu kaufen. Das ist auch der Grund, warum ich schreibe. Ursprünglich wollte ich mir eine Hammer N4400 kaufen, die ja eine tolle Maschine ist. Allerdings habe ich ein wenig Bauchschmerzen mit dem hohen Gewicht. Der Boden hält das zwar locker, aber ich müsste das Ding zerlegen und einen Stockwerk hinauf schleppen. Daher frage ich mich, ob ich nicht doch lieber etwas kompakteres wie eine Jet JWBS-14Q oder gar eine JBS-12 kaufen sollte. Von dieser Sorte Maschine gibt es auch einige Alternativen. Da habe ich das Problem, das ich nicht glaube, dass eine solche Maschien das schafft, was ich machen will. Ich baue als Hobby ja Gitarren und da muss man Bohlen auch mal hochkant sägen. Da kommt es also öfter vor, dass man 14cm hochkant ein 3mm Starkfurnier aus stark gemasertem Ahorn für einen Deckel des Elektrofachs sägen mag. Und da würde ich ungern von zwei Seiten mit einer Kreissäge zusägen und den Rest per Hand mit einer Japansäge nachholen, nur um jede Menge schleifen zu müssen.

Dann hat mich gestern ein Werkzeughändler verunsichert. Normalerweise passiert mir das nicht so leicht, aber wer weiß, vielleicht ist etwas waren dran? Er hat eine 20 Jahre alte Panhans BSB 400 zu einem recht hohen Kurs. Als es um die Preisverhandlung ist, meinte ich nur, dass ich die Hammer zum gleichen Preis neu bekomme. Da hat er nur gelacht und wollte mir dann eine neue Holzkraft zeigen, die meinem Preiswunsch entgegen kommt. Da war ich gleichermaßen sauer als auch verwirrt. Ich weiß, dass ich keine Felder kaufe. Aber die Hammer auf das Niveau einer Holzkraft zu heben, fand ich bisschen krass. Schließlich habe ich an der Hammer bereits oft bei meinem Holzhändler Probe gesägt und finde die echt toll. Massiv, wirkt robust, Gußtisch, starker Motor, macht was ich will...

Langes Geschwurbel, wenig Sinn. Was würdet ihr machen?

Zur Debatte stehend: Kleine Säge vs. 400er Rollen Klasse und Panhans vs. Hammer

Schicken Gruß,
Amadeus

Thomas Matuschak
Beiträge: 251
Registriert: Di 4. Jun 2013, 22:44

Re: Bandsäge Entscheidungsprobleme

Beitrag von Thomas Matuschak »


Hallo,
hast Du mal mit der Hammer 14cm hochkant gesägt - nur so eine Frage. Ich noch nicht, aber wenn Du die Möglichkeit hast, dann probier das doch mal.

Da ich letzten Sommer mir auch eine Bandsäge zugelegt habe (Eumacop 500, gebraucht für 1200€...ist ein Nachbau der Panhans), hatte ich mich auch umfangreich damit beschäftigt und mehrer Beiträge gefunden, wo die Felder/Hammer-Maschinen nicht so gut weggekommen sind.
Ich hatte bei Dictum in München an einer Felder 500 gesägt (die ja noch eine Klasse über der Hammer ist) - und mir ist aufgefallen, dass die deutlich leichter als meine Eumacop gebaut ist. Bei meiner kann ich mit dem normalen Längsanschlag (der ist ca. 12cm) problemlos bis 1mm Sägefurnier auch 15cm Kirsch sägen. Das ist alles sehr
präzise und solide, und ich denke, das kommt bei einer Kreissäge mit der Masse sprich Materialstärke. Wobei es in Deinem Fall vermutlich auch eine kleinere Säge tut (Du mußt sie ja transportieren)... aber ich denke die Steifigkeit brauchst Du halt.
Was bei den Profi-Maschinen oft auch besser ist, sind die Bandführungen - in meinem Fall ist eine APA-Führung von Panhans verbaut - präzise, werkzeuglos einzustellen und haltbarer als die weit verbreiteteren Kugellagerführungen.

Aber vielleicht gibt es ja auch Meinungen, die sagen, dass das mit einer Felder oder Holzkraft etc. auch geht.
Ich denke mit einer guten, nicht allzugroßen aber schwereren gebrauchten bist Du vermutlich besser bedient, als mit einer neuen China-Produktion aus dem Hause Felder, Holzmann etc.
Allerdings sind die kleineren gebrauchten Profi-Maschinen nach meiner Beobachtung relativ gesehen teurer, weil die von Hobbyisten wie uns öfter gekauft werden... die Großen können wir weniger oft unterbringen.
Aber das ist nur EINE Meinung bzw. Erfahrung.

Gruss,
Thomas

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
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Re: Bandsäge Entscheidungsprobleme

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Amadeus,

such mal nach Bäuerle BS 40 in Bruchsal bei den Kleinanzeigen des hier ungeliebten Hauses. Den Unterbau kann man m.W. abschrauben und dann wird die transportabel und Du hast eine solide Gußmaschine.

Gruß
Heinz

Thomas Matuschak
Beiträge: 251
Registriert: Di 4. Jun 2013, 22:44

Re: Bandsäge Entscheidungsprobleme

Beitrag von Thomas Matuschak »


Hallo Heinz,
der Tisch der BS40 scheint aber nicht neigbar zu sein und sie hat auch keine untere Führung.
Wobei ich nicht beurteilen kann, ob die untere fehlende Führung ein Problem ist.

Gruss,
Thomas

PS: Da sind zwei BS40 in Bruchsal derzeit.... mein Kommentar bezieht sich auf die mit mehreren Bildern.

Amadeus
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Registriert: Do 26. Jan 2017, 12:22

Re: Bandsäge Entscheidungsprobleme

Beitrag von Amadeus »

[In Antwort auf #85765]
Moin!

Vielen Dank für deine Ausführungen!

Ich wundere mich nur über eins. Die sprichst von Laufruhe und Stabilität. Wenn ich mir die Daten der Panhans und der Hammer im Vergleich so ansehe, wundert es mich schon, dass die Hammer fast 50kg mehr wiegt als die Panhans und der Motor auch die doppelte Leistung haben soll. Wie gesagt, ich habe mir die Hammer selber angeguckt und finde die eigentlich sehr robust gebaut und konnte nicht wirklich einen Makel erkennen. Aber es kann auch sein, dass ich blind vor Verliebtheit war oder dergleichen...

Aber ja, gerade Sägen in dieser Größe sind immer vergleichbar teuer. Besonders, wenn sie von irgendwoher geliefert werden müssen.

Schicken Gruß,
Amadeus

Amadeus
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Registriert: Do 26. Jan 2017, 12:22

Re: Bandsäge Entscheidungsprobleme

Beitrag von Amadeus »


Moin!

Leider fallen die ganzen schönen schweren Sägen bei mir leider weg. Die Hammer ist schon mit ihren 170kg das absolute Ende der Fahnenstange. Es geht mir nicht um den Transport, sondern darum, dass sie nicht auf einem Fundament stehen wird, sondern im ersten Obergeschoss.

Schicken Gruß,
Amadeus

Heinz Kremers
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Re: Bandsäge Entscheidungsprobleme

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #85769]
Hallo Thomas,

schau mal auf das Bild, wo der Absaugstutzen zu sehen ist. Rechts oberhalb davon ist so ein kleiner Halbmond zu sehen: Da wird die Tischneigung eingestellt.
Hast Du hellseherische Fähigkeiten :-)? Ich vermute zwar auch, daß die Säge keine untere Bandführung hat, aber zu sehen ist das nicht. Wäre aber sicher nachzurüsten.

Btw: Ich würd die mit den abgedeckten Rädern und dem Absaugstutzen nehmen.

Gruß
Heinz

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Bandsäge Entscheidungsprobleme

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Amadeus,

wenn unter der Maschine eine tragende Wand ist spielt das Gewicht eine untergeordnete Rolle. Steht sie mitten auf einer weit spannenden Decke dürften auch 170 kg jedem Statiker Bauchschmerzen machen, weil das mit einem kleinen Holzklotz dann schnell 200 kg auf einem qm sind. Ich fahr gerade beim Umbau Steinpaletten im Haus herum. Da wundert man sich schon, wie so eine Decke schwingt wenn man nur mit dem leeren Hubwagen drüber fährt.

Mit der Bäuerle wärst Du sicher gut bedient. Wenn da nicht irgendwas gebrochen ist sind die unverwüstlich und super stabil. Selbst habe ich zwei Bäuerle Bandsägen.

Gruß
Heinz


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Thomas Kaes
Beiträge: 715
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: Bandsäge Entscheidungsprobleme

Beitrag von Thomas Kaes »

[In Antwort auf #85761]
Dann hat mich gestern ein Werkzeughändler verunsichert. Normalerweise passiert mir das nicht so leicht, aber wer weiß, vielleicht ist etwas waren dran? Er hat eine 20 Jahre alte Panhans BSB 400 zu einem recht hohen Kurs. Als es um die Preisverhandlung ist, meinte ich nur, dass ich die Hammer zum gleichen Preis neu bekomme. Da hat er nur gelacht


Der Vergleich Hammer - Panhans BSB 400 20 Jahre alt kann einen ernsthaften Maschinenhändler auch nur zum Lachen bringen.
Die APA Führungen an der Panhans kosten halb so viel, wie deine Hammer im Angebot (bei dem immer noch ordentlich Geld verdient wird!).
Wenn du dir den Neupreis der Panhans mal betrachtest (die Gebrauchte ist noch besser als die Neue!) und die Lebenserwartung unter Produktionsbedingungen anschaust, solltest du vielleicht versuchen den Händler zu verstehen.

Zum Transport:
40er Rollen mit 120 kg: rausgeschmissenes Geld: der Rahmen ist zu instabil (u.a.).

170 kg ins 1. OG / Keller: macht man 1 mal; Tisch abschrauben, Treppe abdecken, 2 Helfer, erledigt, freuen.

Gruss
Thomas

pdf Panhans:



Amadeus
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Re: Bandsäge Entscheidungsprobleme

Beitrag von Amadeus »


Moin!

Deswegen wunderte ich mich. Die neue Panhans Modelle sind bei 40er Rollen mit nur 120kg online ausgeschrieben. Und da dachte ich, dass die Hammer mit 170kg steifer sei. Aber wenn das so ist, sollte ich vielleicht doch zur Panhans greifen.

Wenn jeder nach Panhans schreibt, hat es wahrscheinlich einen Grund.

Schicken Gruß,
Amadeus

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