T-Verbindungen mit dem Duodübler

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Rufus R.
Beiträge: 12
Registriert: So 15. Mär 2015, 15:32

T-Verbindungen mit dem Duodübler

Beitrag von Rufus R. »


Hallo,
kann vll. jemand anschaulich erklären, wie genau präzise T-Verbindungen mit dem Duodübler funktionieren? Auch ohne Maffell-Linial?

Was ich einfach nicht verstehe, ist die Tatsache, wie man die Position genau anreißen soll. Ich kann zwar den Mittelpunkt der Bohrung ermitteln und auf der Fläche meiner Schrankseite anzeichnen, aber im Alltag arbeitet man doch mit den festen Rastern der Höheneinstellung, also z.B. 9,5mm.
Ein Beispiel: Ich möchte das meine Zwischenbodenoberkante genau 200mm von der Unterkante der Seite entfernt ist. Mein Boden ist massiv und hat genau 20mm. Ich bohre zuerst diesen Boden mit der Einstellung 9,5. Wie zeichne ich jetzt meine Schrankseite an?

Ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken.

Euch einen schönen Feiertag!

Johannes M
Beiträge: 1587
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: T-Verbindungen mit dem Duodübler

Beitrag von Johannes M »


Hallo Rofus,

so auf die Schnelle, ohne den DuoDübler vor mir zu haben. Den Anschlag auf 180° stellen. Eine Leiste auf ein Probestück spannen und leicht anbohren ( nur die Zentrierspitze). Nun das Maß nehmen von der Leiste bis zur Zentriespitze. Dieses Maß ist dein Referenzmaß, du mußt nur noch die Differenz (z.B.: 9,5mm) abziehen oder addieren und fertig.

Es grüßt Johannes

Falls noch Fragen sind, kann ich nächste Woche Bilder machen.

Andreas Lev
Beiträge: 154
Registriert: Mo 3. Dez 2018, 17:48

Re: T-Verbindungen mit dem Duodübler

Beitrag von Andreas Lev »


Hallo Johannes,

ich kenne den Duodübler nicht aus persönlicher Erfahrung, aber müsste es den nicht möglich sein solche T-Verbindungen wie mit der Flachdübelfräse zu machen? Guido Henn zeigt das ja in einem Video. Dabei wird das Brett auf die Seitenwange gespannt in der Höhe, wo es später sein soll und dann als Anschlag benutzt, um nach Anriß die Flachdübellöcher zu fräsen.

Da der Anschlag des Duodübler ähnlich konstruiert ist wie bei den Flachdübelfräsen, sollte das doch auch funktionieren, oder habe ich einen Denkfehler?

Viele Grüße

Andreas

Johannes M
Beiträge: 1587
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: T-Verbindungen mit dem Duodübler

Beitrag von Johannes M »


Hallo Andreas,

nee, beim DuoDübler funktioniert das nicht, denn beim bohren in der Fläche sind beim Duodübler auf beiden Seiten die Flächen der Anschläge viel breiter.

Es grüßt Johannes

Albert48
Beiträge: 15
Registriert: Mo 19. Jul 2021, 22:40

Re: T-Verbindungen mit dem Duodübler

Beitrag von Albert48 »

[In Antwort auf #85541]
Hallo, Rufus,

Schau mal hier ab ca. 8:30

https://www.youtube.com/watch?v=aj5reJDg9ng

Grüße,

Albert

Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: T-Verbindungen mit dem Duodübler *MIT BILD*

Beitrag von Robert Hickman »

[In Antwort auf #85541]
Zunächst mal frohes neues Jahr an Euch alle! Es ist lange her, dass ich hier online sein konnte. Ich hoffe sehr, dass sich das jetzt endlich ändern kann.

Hallo Rufus,

also da würde ich wie folgt vorgehen:

1. Zeichne an Deiner Seitenwand die Mittellinie der Bohrungen sowie die Lage der ersten Bohrung an. Die wäre dann bei 190mm. Ich habe das mal hier beispielhaft angezeichnet. Dann im Abstand von 69,2mm ein Brettchen exakt parallel zur Mittellinie spannen.



2. DD40 auf das Brett setzen und sauber ausrichten. Seitliche Markierungen am DD40 sollten jetzt exakt auf der Linie sein.



3. Bohren. Maschine einschalten und vor dem Bohren nochmals auf die exakte Ausrichtung achten. Der DD40 hat nämlich (noch immer) keinen Sanftanlauf und ruckt beim Einschalten entsprechend.


4. Dein Zwischenboden ist 20mm, also bohrst du nicht 9,5 sondern 20mm. Der DD40 hat an den Führungssäulen eine Skala. Außerdem kontrollierst Du mit dem Meßschieber. Es kommt jetzt nur darauf an, dass die Abstände von der Vorderkante entsprechend passen. Eventuell willst Du ja einen Rücksprung haben. Wenn Du jetzt den Zwischenboden bohrst (mit 10mm), bist Du mit der Oberkante genau da wo Du hin willst.

Es ist übrigens auch nicht immer einfach, die Dübellehre 100% sauber auszurichten. Ich habe dazu immer ein längeres aber genau 90° gesägtes Brett mit seitlicher Führung genommen. Wie ein großes Geodreieck mit Anschlagleiste. Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: T-Verbindungen mit dem Duodübler

Beitrag von Robert Hickman »


Rufus,

ich meinte natürlich .... also bohrst du nicht 9,5 sondern 10mm. Nicht 20mm.

4. Dein Zwischenboden ist 20mm, also bohrst du nicht 9,5 sondern 20mm.


Gruß Robert

Rufus R.
Beiträge: 12
Registriert: So 15. Mär 2015, 15:32

Re: T-Verbindungen mit dem Duodübler

Beitrag von Rufus R. »


Hallo Robert,
danke für deine Mühe.
Ich hatte mit meiner Frage gehofft, eine einfachere Möglichkeit zu finden. Die von dir vorgestellte Methode funktioniert ohne Frage, bedarf aber wirklich genauen Anreißens. (69,2mm...) Dieser Aufwand schmälert in meinen Augen den praktischen Wert der sonst tollen Maschine.
Mir ging es ja gerade darum, eben nicht genau die Mitte meines Bodens zu ermitteln, sondern mit den vorgegebenen Rastern zu arbeiten, halt eigentlich wie bei der Lamello, alles andere ist im (Schreiner)Alltag zu mühselig. Da wäre es ja total schön, die Positon von Oberkante Boden festzulegen, und los gehts.

Vll gibt es ja noch andere Ideen, ohne großes Messen?

Ich danke euch,
Rufus

Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: T-Verbindungen mit dem Duodübler

Beitrag von Robert Hickman »


Hallo Rufus,

Leider hast Du mit dem DD40 nicht so viele Möglichkeiten. Die Dübellehre wäre eine Hilfe. Sie wird an die Mittellinie angelegt und dann um ihre eigene Breite zurück gesetzt. Dann sitzt der DD40 exakt auf der richtigen Position. Alternativ einen Holzstreifen mit den 69,2mm aus Sperrholz. Ich bin auch ein Fan von Vorrichtungen und Hilfsmitteln, die ein Messen überflüssig machen. Aber beim DD40 wirst Du so oder so ums Messen nicht wirklich herumkommen, denn die versenkbaren Anschlagstifte sind auch kein Allheilmittel.
Gruß Robert

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