Nochmal Werkstattheizung - Petroleum?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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Rolf Hertenstein
Beiträge: 379
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Nochmal Werkstattheizung - Petroleum?

Beitrag von Rolf Hertenstein »


Bei meim letzten Baumarktbesuch (pfui, ich weis) habe ich dort Petroleumöfen der Firma Zibro entdeckt. Die machen einen guten Eindruck und haben ja bestimmt das Feuchtigkeitsproblem der Gasheizgeräte nicht. Sind auch deutlich kleiner als die Katalyth-Heizer und brauchen keinen Kamin-Anschluss.

Hat jemand praktische Erfahrung mit einer solchen Heizung. Bei mir sind 14 qm bzw 47 Kubikmeter gelegentlich zu heizen - also vorwiegend am Wochenende.

Rolf
der sich auf viele interessante Beiträge im Jahr 2005 freut.

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Nochmal Werkstattheizung - Petroleum?

Beitrag von reinhold »


hallo Rolf,
ich kenne diese Sorte Heizer und habe früher auch einen in Betrieb gehabt.

Verdächtig scheint mir zu sein, dass niemand im Net mir sagen konnte, woraus genau sich Petroleum zusammensetzt. Es scheint auf jeden Fall eine Mischung von Benzinen, Benzol und anderer benzin-ähnlicher Stoffe zu sein, wobei die Anteile an der Mischung von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein können.

Genau wie bei manchen Gasheizungen werden auch hier die Verbrennungsprodukte (Abgase) direkt in den Raum abgegeben. Mit folgenden Konsequenzen:

1. Du atmest alle Abgase ein. Das sind nicht nur CO2 und einige Stickoxide, das sind auch einige andere Sachen, die ich als Nichtchemiker nicht auswendig herbeten kann.

2. Auf jeden Fall ist da eine Menge Wasserdampf mit dabei und damit haben wir ein ähnliches Feuchtigkeits-Problem, wie bei der Gasheizung.

3. Petroleum ist bezogen auf den Heizwert ziemlich teuer.

4. Im Hinblick auf Feuersicherheit bei Anwesenheit von Holzstaub und Hobelspänen sind diese Heizungen ungefähr so sicher wie ein offenes Feuer direkt auf dem Werkstattboden.

Wenn Du keinen Abgasschornstein installieren kannst, würde ich Dir raten, einen diesen ölgefüllten und mit Strom betriebenen Radiatoren zu kaufen. Die sind in der Anschaffung nicht teuer, und vernünftig betrieben, auch im Betrieb nicht teurer als der Petroleumheizer. Aber sie sind sicher und für die Gesundheit unbedenklich und sie emittieren keinen Wasserdampf und auch sonst nichts.

Ich habe noch einen amüsanten Beitrag zum Thema Petroleum gefunden :http://www.bluewater.de/petrol.htm, der mich noch nachdenklicher gemacht hat.

Gruss
reinhold

Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Nochmal Werkstattheizung - Petroleum?

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Rolf,

wie Reinhold schon schreibt, die Abgase würde ich weder mir (meiner Gesundheit)noch meinen Maschinen (Rost)noch dem Holz (quillt) zumuten. Am ehesten sollte eigentlich ein Gaskamin realisierbar sein, ansonsten will die EnBW auch Geld verdienen.

Gruß, Walter

Oliver
Beiträge: 62
Registriert: Fr 17. Apr 2015, 20:33

Re: Nochmal Werkstattheizung - Petroleum?

Beitrag von Oliver »

[In Antwort auf #10594]
Hallo Rolf,

ich verwende seit ca. 4 Jahren zwei Petroleumöfen der Fa. Kerona mit jeweils max. 2.500 Watt Leistung, um meine Werkstatt an bitterkalten Tagen (und nur an diesen) zu heizen. Aus meiner Erfahrung kann ich nicht bestätigen, daß es Feuchtigkeitsprobleme gibt. Auch bei nur kurzer Heizdauer kommt es z.B. nicht zu einem "Beschlagen" metallischer Oberflächen, wie ich dies bei Gas erlebt habe, außerdem fühle ich mich bereits bei 10°-12°C in meiner Werkstatt wohl, auch dies hatte ich, als ich eine zeitlang mit Gas geheizt habe, nicht. Aus diesen Beobachtungen ziehe ich für mich den Schluß, daß bei der Verbrennung von Petroleum deutlich weniger Feuchtigkeit entsteht als bei der Verbrennung von Gas. Wichtig ist natürlich, wie bei jedem "offenen Feuer", daß eine ausreichende Be- und Entlüftung stattfindet (Abgase) und die Staubentwicklung bei der Holzbearbeitung beim Betrieb des Ofens berücksichtigt wird. Für mich bedeutet das: Bei der Maschinenarbeit bleiben die Öfen trotz Absaugung aus, entzündet werden sie erst, wenn der Staub sich gesetzt hat und weitgehend entfernt wurde. Trotzdem ich mit der Petroleumheizung zufrieden bin, werde ich im Laufe des Jahres vermutlich auf einen Holzofen umsteigen, und zwar in erster Linie, weil ein entsprechender Schornstein bereits vorhanden ist und ich unbehandelte Holzreste auf diese Weise entsorgen kann.

Viele Grüße
Oliver

holger

Re: Nochmal Werkstattheizung - Petroleum?

Beitrag von holger »


Hallo zusammen,
ich persönlich würde einen Holz-Werkstattofen bevorzugen.
Falls das kamintechnisch nicht geht: elektr. Ölradiator = fast keine Investitionskosten, höhere Folgekosten oder Flüssiggasheizung und hierbei ein sog. Außenwandofen mit Wanddurchführung für Abgas und Verbrennungsluft.
Diese Lösung ist leider etwas teurer.
Alle anderen Lösungen, bei denen Abgase in den Raum geblasen werden kommen für mich nicht in Frage.

Viele Grüße, Holger

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